100 Beste Edition: Band 19 und 20 sind da!
Kurz vor Weihnachten vollendet FontShop seine 100 Beste Schriften Edition. Heute erscheinen die beiden letzten Bände, gemeinsam mit einem hochwertigen handgefertigten Schuber, der alle 20 Volumes aufnimmt. Das Erscheinen der Komplettedition heißt jedoch nicht, dass die Editionspakete demnächst auslaufen. Sie werden weiterhin erhältlich sein. Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass die Edition nicht nur die besten Schriften aller Zeiten feiert, sondern auch die besten Preise aller Zeiten für diese ausgewählten Originalschriften – dank der großartigen Kooperation mit unserem Partner Linotype.
In den Genuss dieser Preise kommen nicht nur die Käufer der Komplettedition, auch der Erwerb einer Einzelausgabe sparen eine Menge. Im Falle von Band 19, der hier vorgestellten News-Gothic-Familie, heißt das konkret: statt des empfohlenen Verkaufspreises von 8 x 49 € = 392 € kostet die OpenType-Std.-Familie im Rahmen der Edition nur 199,– € im Einzelverkauf … Abonnenten genießen den nochmals reduzierten VK von 178,– €.
Heute erscheinen also Band 19 und 20 der von FontShop ins Leben gerufenen 100 Beste Schriften Edition: News Gothic OT uns FF Quadraat OT (Edition-Bestellseite für Neuabonnenten und Einzelkäufer). Zur News Gothic OT: Auf der CD befinden sich 8 essenzielle Schnitte, es fehlen lediglich die 4 selten einzusetzenden Schnitte Thin, Thin Italic und Light, Light Italic. Alle Fonts laufen dank OpenType sowohl auf PCs als auch Macs, dürfen auf 5 Arbeitsplätzen installiert werden.
Bei ihrer Geburtsstunde 1908 bestand News Gothic aus nur zwei Schnitten: einem Medium-Textschrift mit dem Namen »News Gothic« und einen leichten Zwillingsschnitt namens »Lightline Gothic«, beide entworfen vom Morris Fuller Benton. Erst 1958 wurde die Familie (vorläufig) vollendet, mit zwei fetteren Graden. Die auffälligsten Buchstaben der platzsparenden Lineargrotesk sind die humanistisch angehauchten Kleinbuchstaben a, g und t. Erst seit 2006 gibt es weitere Strichstärken der News Gothic, unter anderem auch den Black-Schnitt (gerade und kursiv). Band 19 der 100 Beste Schriften Edition bietet eine nützliche Zusammenstellung zum attraktiven Preis.
Der letzte Band der Edition bring noch mal einen FontFont-Familie ins Spiel, die FF Quadraat. Es ist zwar eine digital erstellte Schrift, Ausgangsbasis der Quadraat waren jedoch Zeichnungen, die Fred Smeijers im gleichnamigen Designbüro anfertigte. Die Familie sollte neu aussehen, aber an altbewährte Vorbilder anknüpfen, zum Beispiel Garamond, Times oder Plantin. Die fast gerade stehende Kursive dagegen legte Smeijers ausgesprochen eigenwillig und originell an – sie wurde zu einer Art Markenzeichen der
Quadraat. Erst 1997 fügte Smeijers der FF Quadraat eine Sans-Version hinzu. Er reihte sich damit in eine holländische Tradition ein, die 1930 mit Jan van Krimpen begann, der einst seiner Romolus
die Serifen entfernte; später folgten Martin Majoor (FF Scala) und Lucas de Groot (Thesis).
Die Bände »News Gothic OT« und »FF Quadraat OT« der »100 Besten Edition« sind ab heute zum Preis von 199,– € erhältlich (siehe oben). Abonnenten der Edition bekommen sie automatisch mit dem Sammelschuber automatisch zugestellt und zahlen nur je 178,– €.
2 Kommentare
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andré apel
jürgen, was ist denn das eigentlich für ein schwarzer wurm unter den worten «font shop» auf dem titel?
grüße, andré
Jan Middendorp
Wie Jürgen bestimmt sehr gur weiß, macht man aus einer Antiqua keine Serifenlose, indem man einfach die Serifen entfernt. Das was gerade das Problem bei Van Krimpens Romulus (sic) Sans, und der Grund warum die Schrift nie vollendet oder veröffentlicht wurde. Das wichtigste Merkmal von Serifenlosen, außer Serifenlosigkeit, ist, dass die Buchstaben kontrastarm sind, i.e. wenig Unterschied zwischen dünnen und dickeren Strichen zeigen. Weil es damals noch sehr wenige Beispiele von aus Antiquas abgeleiteten, „humanistischen“ Serifenlosen gab (nur Eric Gill war gerade dabei, mit Perpetua/Gill Sans ein erfolreiches mit/ohne-Duo zu schaffen) war Romulus Sans völlig experimentell, und Van Krimpen hat es nicht hingekriegt: die Sans sah interessant aus, aber nicht wirklich gut. Zwischen Romulus und Quadraat/Thesis/Scala gibt es übrigens noch eine gut gelungene holländische Doppelfamilie: Demos/Praxis von Gerard Unger.