Mein aktuelles Lieblingsbuch …

… heißt »Formulare gestalten« und ich erwähne dies aus drei Gründen:

• weil es mein aktu­elles Lieblingsbuch ist,
• weil es euer aktu­elles Lieblingsbuch werden könnte und
• FontShop seit heute Bücher versand­kos­ten­frei zustellt

Langjährige Fontblog-Leser wissen, das ich immer wieder mal ein Buch empfehle: Lesetypografie, Fraktur mon Amour und natür­lich das FontBook. Was manche viel­leicht nicht wissen, ist der Gewissenskonflikt, in den ich die Leser stürze: ›Danke für die Empfehlung und ich würde das Buch jetzt auch gerne bei FontShop kaufen, wenn die Versandkosten nicht wären … nebenan gibt’s dasselbe Buch ohne Zuschlag‹. Verstehe ich, ginge mir genauso. Und ich möchte an dieser Stelle nicht mehr zu dem Thema sagen, als dass alleine tech­ni­sche bzw. orga­ni­sa­to­ri­sche Gründe uns daran hinderten, nicht viel früher diesen Weg gegangen zu sein … Selbst schuld, teuer bezahlt, vergessen vorbei.

Formular begleiten uns auf Schritt und Tritt, doch die wenigsten bereiten Freude. Dabei ist die Idee des Formulars genial und passt in die Zeit: Kommunikation redu­ziert auf das Nötigste, schnell und einfach weil redu­ziert. Es gibt zwei Ursachen für unan­ge­nehme Formulare: der Inhalt (Text, Thema, Ansprache .. ) und die Gestaltung. Letzeres sollte uns Designfreunden keine Ruhe geben.

Borries Schwesinger ließ es keine Ruhe. Also hat er geforscht, gesam­melt, vergli­chen, befragt und analy­siert. Das Ergebnis ist ein längst über­fäl­liger, moderner Report über die Dos und Don’ts der Formulargestaltung, erschienen beim Verlag Herman Schmidt Mainz und alleine das ist ein Garant für kompe­tenten Inhalt und gute Gestaltung.

Hier ein paar Auszüge:

Schwesinger hat sechs Ursachen für das Negativ-Image der Formulare ausge­macht: viele sind unan­ge­nehm, büro­kra­tisch, beschrän­kend, diskri­mi­nie­rend, bevor­mun­dend oder unver­ständ­lich … bei manchen treffen alle sechs Gründe auf einmal zu.

Formulare müssen schwarz-weiß funk­tio­nieren, doch Farbe kann enorm viel leisten, um das Ausfüllen zu beschleu­nigen und Fehler zu vermeiden. Der Autor fasst die Spielregeln verständ­lich zusammen.

Wenn Formulare maschi­nen­lesbar sein sollen, muss man die Techniken kennen. Hier erfährt der Leser alles über Magnetschriftleser, Punktmatrix-Codes, Markierungen, Klarschrift- und Rotlicht-Leser.

Positivbeispiel Finanzamt der Niederlande: Die Formulare wurde 2001 entwi­ckelt und beant­worten Seite für Seite die wich­tige Frage: »Was habe ich als Steuerpflichtiger davon, dieses Formular auszu­füllen bzw. diese Angabe zu machen?« So muss es sein!

Positivbeispiel Grotrian-Steinweg: Das Garantieheft enthält Pflegehinweise, Service-Leistungen und den Instrumentenpass. Es unter­streicht die Exklusivität des Produkts und wird über die Jahre zum wert­erhal­tenden Begleitdokument.

»Formulare gestalten« bei FontShop bestellen, versand­kos­ten­frei und zum Subskriptionspreis von 75 € (inkl MwSt).


14 Kommentare

  1. viola

    … dann fehlt nur noch eine „wunschzettel“-funktion für den fontshop-shop … :)

  2. HCL

    Ich hab heute Geburtstag, vedammt!
    Kann mir das bitte schnell jemand schenken?
    :D

  3. Stanislav

    @HCL: alles gute!

    Danke für den Tipp. Das Buch wird heute noch gekauft ;)

  4. HD Schellnack

    Borries, das Buch ist super­schön geworden!!!!

  5. Martin Jordan

    Borries’ Diplomverteidigung vor andert­halb Jahren war bereits äußerst tief­grei­fend und zugleich sehr zugäng­lich präsen­tiert, doch was seine Arbeit in den letzten 18 Monaten noch einmal für eine weitere Entwicklung gemacht, ist sehr beein­dru­ckend und auch das Buch an sich bemer­kens­wert schön.

    Zur Diplomdokumentation von »Formulare gestalten«:
    http://​www​.beyrows​beste​.de/​d​e​/​d​i​p​l​o​m​e​/​f​o​r​m​s​.​h​tml

  6. Reader-Olden

    Was ist empfeh­lens­werter: Detailtypografie oder Lesetypografie? Bzw. wo liegen die Unterschiede?

  7. Ivo

    Ich sag in dem Fall immer »gehuppt wie gesprungen«. Ich persön­lich habe Detailtypografie. Es hätte seiner­zeit aber auch Die [neue] Lesetpyografie werden können. Zumal das Preisargument hier nicht zieht. Man macht mit keinem von Beiden einen Fehler.

  8. HD Schellnack

    Für den Einstieg würde ich zu «Detailtypographie» raten, weil Lesetypographie viel­leicht einen Hauch weniger reiner Leitfaden und Übersicht ist und deut­lich mehr eine Art Meditation über die Möglichkeiten im Buchlayout darstellt und ange­nehm komplexer daherkommt.

  9. Michael Hartmann

    Dieses Buch ist auch schon seit ein paar Tagen auf meiner Wunschliste. :-) Bald wird es bestellt.

  10. Sebastian Nagel

    Ganz einfach: Willst du Buchgestaltung machen, brauchst du beide. Willst du keine Buchgestaltung machen (aber alles andere), dann Detailtypografie.

    Zum (wunder­schönen!) »Formulare gestalten«: Auf der Wunschliste ist es. Allerdings ist das Thema so spezi­fisch und der Preis in Relation zum spezi­fi­schen Thema so hoch, dass ich damit warten werde, bis ein Projekt ansteht wo ich sagen kann »so, und jetzt lohnt es sich«. Schöne Bücher mit inter­es­santem aber nur in selten auftre­tenden Spezialfällen (Glücksfällen) einsetz­barem Wissen habe ich leider schon einige.

  11. matthias

    so oder so … das buch hat den mehr­wert, nicht nur durch die aktua­lität der beispiele zu bestechen, sondern eben durch seinen grund­sätz­li­chen ansatz: borries ist bei seiner arbeit von den spezi­fi­schen fragen der gestal­tung von formu­laren immer tiefer ins grund­le­gend gestal­te­ri­sche gekommen. kaufen, sofort!

  12. Jürgen

    Nicht dass Dein DANKE falsch verstanden wird, Karin: Ich habe die Kurzrezension frei­willig und aus tiefster Überzeugung geschrieben. Es war keine Auftragsarbeit ;-)

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