Edenspiekermann macht’s richtig
Als ich hier vor mehreren Wochen die ersten Webfonts vorstellte – Heute ist Webfont-Tag (1) vor allem aber Heute ist Webfont-Tag (2): Fragen & Antworten – entbrannte schnell eine Diskussion über Preise, Lizenzen, Technik und die Frage ›Mieten oder selbst hosten?‹. Was ich vermisst habe war eine wie auch immer formulierte Vorfreude auf neue Herausforderungen und Jobs für Designer. Erik Spiekermann drückte das in einem Kommentar damals so aus: »… diejenigen, die immer schon vernünftige typografie auch online fordern, (sollten) dankbar sein, dass es diese möglichkeiten endlich gibt. FontShop International ist vorgeprescht, weil in unserem typeboard leute aus der praxis sitzen, die ihren lebensunterhalt mit dem gestalten von kommunikation in unterschiedlichen medien verdienen. Die webdesigner in meinem büro sind auf jeden fall froh ….«
Die logische Konsequenz dieser Einstellung ist die heutige Pressemitteilung von Edenspiekermann, die eigentlich nichts Sensationelles vermeldet und doch beispiellos ist, weil ich sie von anderen Designbüros so noch nicht wahrgenommen habe. Unter der Headline »Typografische Freiheit fürs Web« wirbt die deutsch-niederländische Agentur um Aufträge für das lange Zeit brachliegende Feld der Netz-Typografie: »Ein für Webdesigner lang ersehnter Schritt erlaubt freies typografisches Gestalten im Internet. Dies ermöglicht Unternehmen und Marken künftig einen medienübergreifenden visuellen Auftritt. Edenspiekermann testet die neue Freiheit am eigenen Leib. Ab sofort erscheint die Homepage in der Hausschrift ESPI Sans & Slab.« Fazit: »Edenspiekermann plant, seinen Auftraggebern die neue Dienstleistung bald anbieten zu können.«
Das ist vorsichtig formuliert. Auch wenn das Angebot an Webfonts noch klein ist und der ein oder andere Browser noch nicht im Boot ist: Die Zeit ist reif für die ersten Akquisen!
33 Kommentare
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thomas junold
sehr gut! aber verstehe ich das richtig, dass ihr die ESPI-familie auf dem typekit-server abgelegt habt um sie so für »alle« browser verfügbar zu machen?
was die frage auffwirft, was muss man machen um schriften selber auf typekit zu »hosten«, oder lieg ich jetzt völlig falsch?
stefano picco
Also ich freue mich prinzipiell auch darüber, nur die technische Umsetzung auf Browserseite ist teilweise sehr fies.
Da hab ich lieber weiterhin die std. Fonts, die aber immerhin geglättet angezeigt werden und dementsprechend angenehm zu lesen sind.
HD Schellnack.
Wir haben das bei Scene Ungarn ja schon – für Headlines – implementiert. Ist auf jeden Fall besser als ohne, die Netto lässt sich durch Helvetica nur schwer ersetzen.
Aber von gut lesbar, von den Möglichkeiten von OTF, von einer sauberen Lösung (die auch nur halb so gut ist wie die Typomöglichkeiten bei Flash, inklusive manuell einstellbarem Antialiasing und vollem OTF-Charkit) sind wir da noch GANZ weit entfernt. Umso dusseliger, dass es auch noch extra Geld kostet :-D.
Hans
Also irgendwas hat der Herr Spiekermann dann doch nicht richtig gemacht, denn im Opera funktioniert seine Seite nicht mit den Fonts, während andere mit Webfonts gehen.
Søren
Natürlich freue ich mich als Grafik- und Webdesigner über die wunderbaren Möglichkeiten, die sich mir da eröffnen. Ich bin dankbar dafür, dass der Schritt zu einer medienübergreifend geschlossenen typografischen Gestaltung gemacht wurde.
Was mir aber dann die Galle hochkommen lässt, ist, dass auf der einen Seite damit ein Riesenschritt in Richtung gestalterischer Freiheit getan wird – und einem diese Freiheit sofort wieder durch – entschuldigt die Wortwahl – hirnverbrannte Reglementierungen seitens Typekit genommen wird. Die Hausschrift wenn man so will meines Büros ist die Proxima Nova. Natürlich hätte ich die Proxima Nova auch gern auf meiner Website als Webfont implementiert. Allerdings ist der Font erst ab dem „Portfolio“-Account, sprich mit der „Full Library“ verfügbar – was soll ich als mittelständisches Ein-Mann-Unternehmen mit 500k Pageviews/Monat anfangen? Genauso brauche ich keine Unlimited Websites, ebensowenig wie Unlimited Fonts per Site! Ich brauche einen Font für eine Website, den kann ich aber nicht erwerben, weil bei Typekit jemand ausgewürfelt hat, dass die Proxima erst ab dem Portfolio-Account verfügbar ist.
Es geht mir dabei nicht ums Geld – 50$/Jahr sind immer noch im Rahmen. Es geht mir ums Prinzip, dass ich für eine Leistung einen Mehrpreis bezahlen soll, die ich überhaupt nicht brauche, aufgrund von Reglementierungen, die für mich als Kunden völlig undurchsichtig sind. Das ist so, als wolle man ein Auto mit zwei Türen und 70 PS kaufen und der Verkäufer eröffnet einem: „Also, sie können den Zweitürer mit 70 PS haben, aber nur wenn Sie die 594 Sonderausstattungen von der Liste ebenfalls dazukaufen und Ihr Auto damit doppelt so viel kostet wie es eigentlich kosten würde; tut mir leid, aber anders kriegen Sie’s nicht!“ Wenn das die Zukunft sein soll, bleibt mir die Vorfreude darauf mal eben im Halse stecken.
Jürgen Siebert
Danke Søren, dass Du uns – trotz Deines Unmuts – die Mängel so sachlich beschrieben hast. Wie in jedem neuen Markt, probieren die Unternehmen erst mal ihre im stillen Kämmerlein ausgetüftelten Lösungen aus. Für manche Kunden passen sie, für andere nicht. Dann wird nachgebessert. Dass Du die Option »ein Font für eine Website« bevorzugst und nicht viel vom Font-Mieten hältst, freut uns, denn es ist die Strategie von FontFont: ein Font für eine Website (oder mehrere Domains – ohne Mehrkosten), auf dem eigenen Webserver gehostet halten wir für ein faires, gut kalkulierbares Angebot.
Doch auch die Kollegen bei Typekit überarbeiten ihre Angebote, und erfreulicherweise schließen sie sich der FontFont-Strategie an, wie gestern verkündet wurde: die Lizenz gilt nun für eine unlimitierte Anzahl Websites und Großlizenzen werden neuerdings nach Pageviews berechnet.
HD Schellnack.
Ich muss sagen, im großen und ganzen finde ich die (neuen) Tarife von TK sehr okay – mehr Differenzierung wäre eher eine Komplikation. SInnvoll fände ich, eigene Fonts dort hosten zu können bzw wenn mehr Anbieter ihre TTF/OTFs für TK freigäben.
Jakob
solange das alles so pixelig ist, siehts doch eh nur wie arial aus. ich wart noch 3 jahre
bernie
Naja, ich bin der Meinung, dass gerade der Einsatz begrenzter Mittel förderlicher für das kreative Schaffen ist, zumal Verdana, Georgia, Arial und Co. dem Webdesign vollkommen ausreichend erscheinen.
Mich nervt es, wenn ich Javascript einsetze und dann Stunden um Stunden vor diversen Browsern und Plattformen zwecks Qualitätskontrolle ausgesetzt bin, um solche, sagen wir mal überflüssigen, Spielereien zum Laufen zu bringen.
Bspw. mein iPad hat überhaupt keinen Bock auf bestimmte JQuery-Effekte. Bilder wurden nicht geladen. JQuery raus, Bilder werden geladen. Na super. 3 Stunden Fuddelei für die Katz.
Ich will von A nach B kommen, und ich will auch, dass meine Kunden den gleichen Weg beschreiten können, bzw. auch deren Kunden. Und ich will nicht irgendwo im Datennirvana landen, weil der eine Browser Piep macht, und der andere Pop, oder Bling-Bling. Oder garnix macht. Wie dieses iPad.
Eriks Seite sieht ja ganz nett aus. Aber es war vorher echt besser. Jetzt flirrt es.
—-
Es gibt Print. Und es gibt Web.
Print ist nunmal gedruckt auf Papier. Da reflektiert das Licht vom Papier ins Auge. Alle Nuancen der Typos können in ihrer Detailschärfe wahrgenommen werden.
Aber das Web sind 72 dpi Pixelgrafik, die von einem Monitor direkt auf die Netzhaut schießt. Wie soll man das eine Futura oder eine Dax oder eine Avenir wahrnehmen, wenn die Letter imgrunde ein hochqualitatives Wischiwaschi vom Originalbuchstaben darstellt?
Ich setze in Indesign eine Visitenkarte. Da sehe ich die Schrift verpixelt. Gedruckt wird es wunderschön. Und jetzt mit diesem System gehe ich wieder zurück zur Layoutansicht. Und dafür soll ich noch zahlen? Bzw. nie sicher sein, dass meine Kunden es sehen können?
Für den Corporate-Design-Anspruch habe ich das Logo, die Farben, Stilelemente und Photoshop, um damit Headlines in der Hausschrift einsetzen zu können. Aber den Fließtext miteinbeziehen? Das soll das C.D. verstärken helfen, wenn der Fließtext sowieso auf 11-12 pt verpixelt ist? Für die Headlines macht es Sinn. Aber nicht mehr.
Man sieht vom Groben ins Detail und nicht umgekehrt. Also heisst das, dass Anfangs die Grundlagen im Webdesign für die Wiedererkennbarkeit zu erarbeiten sind, nicht im Detail. Das spielt keine große Rolle.
Ausserdem finde ich es ganz gut, dass es eine Trennung von Print und Web gibt. Wenn Bildschirme irgendwann so scharf sind, dass Pixel nicht mehr erkennbar werden, wenn Druck und Print nicht mehr voneinander zu unterscheiden sein werden, verlieren wir ggf. den gewissen Flair, den beide für sich ausmachen.
Pixelschrift
Sagen wir es einmal einfach: Werbung. Die Meldung hat mit Designdiskurs wenig zu tun, wie das letzte Wort sagt: Akquisen.
Jürgen Siebert
Ja, es geht um Werbung … aber nicht für FontShop, sondern für Euch.
Der Diskurs ist nicht die Meldung, sondern das, was daraus entsteht … Aber Du hast ja nicht mal den Mumm, mir zu widersprechen, Anonymus!
HD Schellnack.
>zumal Verdana, Georgia, Arial und Co. dem Webdesign vollkommen ausreichend >erscheinen
Oh ne. Ich sterbe. Wenn es wenigstens vier gute Fonts wären, aber Das geht gar nicht. Das ist so, als würde man sagen, dass blau, grün und violett ausreichend sind für Webdesign. Das stimmt einfach nicht. Ich kenne Designer, die zeitlebens mit der AG durchkommen – aber im Grunde ist das nicht wahr. Gutes Design lebt von Vielfalt, von Nuance, von Schriftauswahl. Und wenn ich in Print, sagenwama, die Etica nehme, will ich die auch Online nehmen können. Ideal übrigens ohne Zusatzkosten (*hust*).
Und die Auflösung steigt jetzt ja schon – HD-Smartphones, OLED-Displays usw. Wir sind derzeit wieder ein bisserl Ende der 80er angekommen, wo die Technik noch als Handschelle wahrgenommen wird, das hat sich in anderen Bereichen auch geändert. 60Hz-Monitorflackern, ISDN-Kanalbündelung, Arbeitsspeicher beim Drucker – ist alles Schnee von gestern. Und obwohl ich glaube, dass das WWW sowieso ausgedient hat, dürfte «Pixel» ebenso wie «Tempo» in Zukunft mit hochauflösenden hauchdünnen Displays und LTE kein Argument sein.
bernie
Im Web sehen die Fonts wie gut aus. Für Print würde ich keinen nehmen.
Die Schrift von Spiekermann für Nokia war ein gutes Beispiel für die Übertragung von Print ins Web. Das ist für mich spannend. Aber diese Anpassungsorgie hier eher nicht.
Kann ja jeder machen, wie er will.
HD Schellnack.
Die Anpassungsorgie ist a pain in the ass! Eine der Sachen, die ich an Flash mag: Typo ist absolut kein Problem, sauber im CD realisierbar. Und – ist der Player installiert – läuft es absolut identisch auf allen Plattformen (mit Ausnahme von Macbugs wie Mousescrollwheel usw).
Es gibt im Web noch keine perfekte Lösung. Ich meine, wir leben immer noch in Zeiten, wo eine vernünftige eMail-Signatur nahezu unlösbar ist ;-D
david sander-schlierentief
lieber jürgen — erklär einmal bitte inwieweit dieser artikel werbung für uns sein soll?
viele grüße, david sander-schlierentief aus bernheimersdorf (ja, ich bin’s wirklich!)
btw: deine aufreger zwecks anonymer kommentare sind stets amüsant. ; )
bernie
Du willst von Google sein, David? Dich gibt’s ja nichtmal in der eigenen Suchmachine.
Ausserdem hat Jürgen mit uns uns Designer und nicht Euch gemeint. So wichtig seid Ihr auch wieder nicht {zwinker}.
david sander-schlierentief
na da war aber einer neugierig, was bernie? kleiner tipp: nicht alles glauben was man klickt. hihi.
bernie
And a hoho back to you David. I am Eric Schmidt.
Little advice: go check your mail for that pink slip.
Heiner Schäfer
Ich habe für ein Projekt, das noch in der Entwicklung ist, eine der Gratis-Schriften von Typekit verwendet und es sieht unter Mac, Windows und Linux gleich gut aus. Die Browser die mit Typekit nicht können, zeigen die Standardfonts, auch o.k.. Ipad habe ich noch nicht probiert, ich habe noch keins aber so weit ich weiss ist da Safari drauf und damit klappt Typekit.
Ich finde, Webfonts sind längst überfällig, ein Großteil der Unternehmenskommunikation findet doch im Web statt. Bildschirme werden immer hochauflösender und Design (inklusive Schriften) als Erkennungsmerkmal immer wichtiger, weil ja alles auf ein und demselben Monitor stattfindet, egal wo es herkommt.
bernie
Und Typekit macht damit eine Menge Geld.
Muss ich nicht haben, dass meine Webseiten über fremde Server laufen, an denen ich nichts verdiene.
HD Schellnack.
>an denen ich nichts verdiene
Interessantes Statement von jemanden der mich als Kapitalisten bezeichnet…
TK ist praktisch – aber sinnvoller wären Lizenzen und eine simple Technologie (die Methode von TK ist einfach genug selbst zu bauen), um einen sauber gehinteten OTF auf den eigenen Server verschlüsselt abzulegen.
JohanneS.
Nun werdet doch nicht schon wieder so persönlich, sprechen wir doch lieber wieder über die typographische Qualität der Webfonts. Und da ist die Site von Edenspiekermann alles andere als überzeugend, es wurde oben schon bemerkt: selbst in großen Größen ist die Schrift so pixelig, so unausgeglichen, so schlecht gehintet, dass man das doch gar nicht lesen will.
Das gibt es andernorts schon deutlich besser, warum geht das da nicht, Schriften gestalten können die Kolleginnen und Kollegen doch?!
Aber wie können die das ihren Kunden (Auftraggebern – für erik!) verkaufen, meine würden einfach sagen: »Ist aber nicht gut lesbar, das war vorher besser«? Weil große Agentur und große Agentur hat immer Recht?
erik spiekermann
Hier ist die antwort an alle nöler und besserwisser:
Edenspiekermann is testing this new freedom on itself by setting its homepage in the house font ESPI Sans & Slab
Wir testen! Natürlich ist das nicht perfekt, aber es fängt ja gerade erst an. Als ich Anfang 1985 meinen ersten Macintosh kaufte, haben mich auch viele kollegen als verräter bezeichnet und die kiste als spielzeug. Jahre später riefen sie dann bei mir an und wollten tipps zum kauf. Und als wir dann 1989 anfingen, fonts zu versenden, meckerten wieder kollegen über die pixelige auflösung und verglichen es mit den scharfen schriften von Berthold.
Wenn erstmal alles richtig funktioniert, sind bildschirme so scharf wie papier und wir wissen, wie man damit umgeht. Immerhin ist der WOFF standard auch von einem von uns entwickelt worden, der nicht gewartet hat bis ein riesenunternehmen uns etwas vorsetzt, an dem dann auch alle rummeckern.
Ich will nicht schon wieder Gorbatschow zitieren, aber vom rumsitzen und auf bessere zeiten warten ist noch nie etwas besser geworden.
Jürgen Siebert
Meine Ergänzung dazu.
Einige Designer scheinen darauf zu warten, dass die Auftraggeber irgendwann bei ihnen klingeln und um die typografische Überarbeitung ihrer Website bitten. Das wird (1) nicht passieren und (2) dann ist es zu spät. Ich habe mich mit Kollegen bei Edenspiekermann unterhalten und erfahren, was es genau heißt: » … is testing this new freedom on itself by setting its homepage in the house font ESPI Sans & Slab.« Dazu gehörten zum Beispiel Telefonate und E-Mails mit Dienstleistern wie Typekit und anderen Fontexperten. Diese Pionierarbeit ist es, die Edenspiekermann gegenüber anderen Designbüros einen (unbezahlbaren) Wissensvorsprung verschafft. Während andere noch über Pixel und Unschärfen lamentieren, werden sie links und rechts überholt.
JohanneS.
Oh, das hatte ich übersehen, dass Edenspiekermann testet, damit ist einiges entschuldigt. Trotzdem wundere ich mich über die Qualität von ESPI Sans & Slab, die nicht gerade überzeugend ist, gerade wo andere schon seit einer Weile Besseres liefern – leider geht momentan keine der Beispielseiten, die ich erwähnen wollte, etwa http://www.engstfeld-weiss.de oder http://www.andre-goehlich.de.
Ihr könnt das doch bei Fontshop und Edenspiekermann (aber leider sieht man das nicht bei den Test-Web-Fonts)!
Her mit den guten Webfonts, damit das mal klar ist!
erik spiekermann
@ JohanneS:
Wir verwenden da ganz normale fonts, die kein bisschen optimiert sind. Auch das ist teil des tests. Die Espi Slab ist eine etwas modifizierte schwester der FF Unit Slab und recht robust. Sicherlich würde sie besser aussehen mit verbesserten hints, aber das ist nicht trivial, weil alle renderer der verschiedenen plattformen und browser anders arbeiten und die ergebnisse kaum vorauszusehen sind. Aber das wird sich alles klären, sobald überhaupt ein standard akzeptiert wird. Wir haben lediglich ganz normale OT fonts an Typekit geschickt und die haben den rest gemacht. Wir werden im laufe der zeit beobachten, wie das auf unterschiedlichen browsern aussieht und immer mal wieder etwas ändern – wenn es nur die schriftgröße ist.
So lernen wir, und ganz unlesbar ist die site ja auch nicht.
HD Schellnack.
Am Ende muss das ja auch das Ziel sein: Eigenen Font (durchaus auch einen gekauften) als OTF, so hosten (zB bei TK), dass der Hersteller es als sicher erachtet – und mit dem KItEditor fürs Web etwas optimieren (Glyphenset usw.). Im Grunde dürften eigene, extra zu zahlende Webfonts – sorry Fontshop – nur eine Übergangslösung sein.
HD Schellnack.
Und ganz generell finde ich es sehr gut – und kann insofern die Kritik nicht nachvollziehen – am offenen Herzen zu experimentieren. Ich glaube mehr und mehr, dass Sites nicht fertig sein sollten und dürfen, sondern lebendige Prozesse darstellen, mit Einbahnstraßen, Sackgassen und allem anderen, was dazugehört.
Max Schmidt
Also ich kann zwischen denen von JohanneS. genannten und der Seite von Edenspiekermann keinen Unterschied (was die Darstellungsqualität der Schriften am Monitor angeht) ausmachen.
erik spiekermann
Es gibt keine Darstellungsqualität an sich. Unter Windows sieht fast alles schlechter aus als am Mac. Und dann kommt es noch auf den browser an. Am Mac sieht alles recht gut aus, unter XP am PC viel schlechter.
HD Schellnack.
Absolut großartig sieht Typekit auf dem iPhone aus, wegen der höheren Auflösung. Leider ist das ganze noch ziemlich crashy – bei nodesign haben wir es erst einmal wieder abgeschaltet, bei der HD läuft es so einigermaßen, mit leichten Darstellungsfehlern… ich freu mich auf einen WOFF-kompatiblen mobilen Safari-Browser :-D. Aber ganz klar: Es liegt an der Displayauflösung und an den Browsern.
Ist doch schön, dass es irgendwo immer noch technische Hürden gibt ;-D
Max Schmidt
@erik spiekermann: mir ging es auch nur um das ständige gemecker. Wenn ich sage »es sieht gut aus« kann ich ja auch meinen, dass die Schrift mir gefällt, ich hätte mich undeutlich ausgedrückt. Wenn ich sage »es sieht s… aus«, obwohl z. B. zufällig zwei meiner Lieblingsschriften benutzt wurden, habe ich mich auch undeutlich ausgedrückt. Dann sage ich es anders: Beide Beispiele sehen gleich pixelig (unter windows) aus. Der mac ist gerade zu Haus und aus, deswegen sage ich hier nichts zu.
Davon abgesehen: Die Unit Slab gefällt mir gut.
Ich sollte das kommentieren sein lassen, rege mich zu leicht auf.
Das Internet ist der Teufel!
Bernie
Ich finde, daß diese Fontspielereien wenig bis niemanden interessieren. Wer investiert denn gerne soviele Stunden in ein System, das nicht kontrollierbar ist? Andere Agenturen, bspw. Pentagram, bauen auch gute Webseiten. Ohne Typekit.
Und wenn einer hier meint, daß Spiekermann mit seiner Crew die Welt übernimmt, nur weil sie JETZT hingehen und mit Webfonts herumexperimentieren, denn muß ich ein gewisses Maß an Naivität unterstellen. Beziehungsweise ein gehöriges an Blödheit. Denn wenn einer am Drücker sitzt, ist es die Firma Typekit. Aber die kann nächstes Jahr genausogut Bankrott gehen – uups, da wären alle Fonts wieder weg.
Mir gefällt die Spiekermannseite nicht mehr. Sie flirrt, sie ist schlechter lesbar. Was soll das? Es gibt Webfonts, die extra für den Auftrag »Weblesbarkeit« geschaffen wurden. Warum das Rad zurückdrehen? Ist das Eitelkeit? Ein übertriebener Selbstdarstellungsimpuls? Zuviel Zeit? Zuviel Mitarbeiter ohne Arbeit? Wollt Ihr zum Webfontgoogle werden? Zur Webfontkrake? Ein Webfontempire emporziehen?
Es ist eine Sache mit der Technik zu experimentieren, das würde ich ggf. auch, aber es ist ein ganz anderes, es hier so breitzutreten, doch gleichzeitig so zu tun, als ob es irrelevant wäre bzw. jeden, der es kritisiert, als Nörgler abzuwatschen. Insofern nörgle ich darüber noch-noch-noch-viel-viel-viel-mehr.
Ohne Scheiss Erik, Du bist ganz schön eingebildet. Komm mal aus Deinem EdenSpiekermann-Elfenbeinturm wieder runter.