Aus SpiekermannPartners wird EdenSpiekermann
Das stetigste im Leben ist die Veränderung hat mal ein schlauer Geist von sich gegeben. Dies scheint auch das Motto unseres Firmengründers Erik Spiekermann zu sein. Genau zwei Jahre nachdem aus seinem United Designers Network SpiekermannPartners wurde, erfährt die Branding- und Designagentur eine weitere Umbenennung. Zu Beginn des kommenden Jahres wird EdenSpiekermann den bisherigen Namen ablösen. Angedeutet hatte sich dies bereits im Februar, also die Fusion mit Eden Design & Communication aus Amsterdam bekannt wurde. Der weitere Schwerpunkt der gemeinsamen Agentur soll auf internationalen Aktivitäten in den Bereichen Design, Branding und User Experience liegen. Das erklärte Ziel ist eine führende Rolle im europäischen Design-Business. Wir wünschen dafür alles Gute.
11 Kommentare
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Phillip
Von mir dann mal auch alles gute, auf das bei Erik mal eine gesunde Ruhe Einzug hält. ;)
fjord
„Eden“ verspricht ja schon einmal paradiesische Zustände. Muss man da wirklich noch „viel Erfolg“ wünschen? (Klingt demgegenüber so mickrig.) Besser: Willkommen im Paradies!
HD Schellnack
Ich finde es recht spannend, wie Erik es schafft, den MetaDesign-Erfolg tatsächlich zu duplizieren. Andere Menschen wären nach so einem Low-Blow wahrscheinlich jammernd zu Boden gegangen, aber hier entsteht eine zweite Erfolgsgeschichte. Tatsächlich verblüffend, das Meta vom Restmythos solide überleben kann und die legendäre Spiekermannsche Energie für eine echte Wiederauferstehungsgeschichte reicht. Bewunderswert.
Weniger schön ist natürlich, dass diese Fusion sehr mächtig für einen Trend in der Designbranche derzeit steht, die nachholt, was in der Industrie vor zehn Jahren abging. Die Entstehung größerer, kapitalstärkerer Verbindungen und großer Agenturen, die den monetären Backbone haben, um durch die Pitch-Wüste zu gehen und mit den großen Firmen auf einer Ebene kommunizieren können, ist besorgniserregend. So neu ist das alles nicht – im angelsächsischen Raum gang und gäbe – aber mir als KMU-Designer macht das natürlich Bauchweh… gegen Verbände wie Meta oder EdenSpiekermann hast du keinerlei Chance mehr, die haben einfach zu viel Geld und Struktur :-D.
thomas | BFA
überdimensionierte agenturen unter noch größeren dächern zusammengefasst gibts doch schon reichlich. was ist neu an solchen fusionen HD?
fabian
Der Name »Spiekermann« scheint wohl immer noch Erfolg zu garantieren. Ob dieser gerechtfertigt ist, ist dann eine andere Frage…
HD Schellnack
thomas, der trend zu riesenläden, die mit einer riesenkapital- und mitarbeiterdecke gnadenlos pitchen können, während wir kleineren büros da deutlich größere probleme haben, halte ich generell für problematisch – weil ich da ganz bescheiden beurflich von betroffen bin, zumal einige potentielle kunden von uns dann doch gern mal für die großen namen entscheiden, die mit kunden aus dem kultursektor ihre awards gewinnen wollen :-D
thomas | BFA
klar soweit. :-)
aber BBDO und co. gabs schon vorher, oder?
HD Schellnack
In der Werbung ja, aber a) gehen immer mehr Werbeagenturen in den Designbereich und b) werden in der Reakton immer mehr Designbüros zu Wolff Olins :-D (die ja per se irgendwie Vorbild für Meta waren).
thomas | BFA
stimmt. so rum. ja unterschwellig ahnte ich die differenzierung zwischen werbung und design.
tja, aber was machen? preise drücken ist wie aufgeben …
fucking hard business, lass und bäcker werden.
erik
riesenläden, die mit einer riesenkapital- und mitarbeiterdecke gnadenlos pitchen können
Das sehe ich auch problematisch, deshalb werden wir auch kein riesenladen. In Berlin sind wir derzeit etwa 30 leute, in Amsterdam 70. Viel größer müssen wir nicht werden, aber der wettbewerb betrifft uns genauso. Große auftraggeber wollen eben mit großen agenturen arbeiten, obwohl sie dort für bürokratie zahlen und die praktis das design machen. Mit 30 leuten ist man in Deutschland weit unter den großen, aber etwas über den kleinen. Und pitch für nix haben wir noch nie gemacht, egal wie groß. Allerdings hat HD recht: die ganz großen à la Meta haben dafür ein dutzend leute, die nichts anderes machen. Das können und wollen wir uns nicht leisten. Die auftraggeber, die das nicht verstehen, sind dann auch die falschen für uns.
HD Schellnack
Erik, 100 Leute IST für Design groß – damit bist du bei deiner eigenen 10×10-Struktur. Und das ist auch völlig okay, mein Bedürfnis für die Deutsche Bahn zu arbeiten ist ja auch recht gering – aber wenn solche Läden dann für… sagen wir mal eine Philharmonie ;-)… arbeiten, dann ist das halt schade, weil solche Kunden strukturell besser zu Agenturen mit 5-15 Mitarbeitern passen. Der Gedanke, dass große Läden Theaterdesign machen, bringt mich immer zum Weinen, das ist schon vom Ansatz her grundfalsch – und so sieht das Design vieler Theater denn auch aus. Da der Markt für große Läden aber auch hart ist, drängen die in immer mehr Bereiche, die eigentlich nicht mehr ihre sind (zumal hier auch Spaß und Preise winken)… und das ist ein echtes Problem. Ganz abgesehen davon, dass auch die Jobs für die großen Kunden von den großen Agenturen in einer langen Nahrungskette dann am Ende beim kleinen Freelancer landen, der die Sache eigentlich auch genausogut bis besser ganz allein machen könnte – und an dieser Stelle werden vor allem die Webdesigner nicken, das ist hier noch viel krasser als bei Print, die Jobs gehen über fünf Hände nach unten und am Ende sieht es auch nach vielen Köchen aus.
Von solchen ganz allgemeinen Sachen – die auch viel mit Entwicklungen außerhalb Deutschlands zu tun haben und die ich abstrakt ebenso gut verstehe wie langfristig gefährlich finde – abgesehen, noch einmal einen Riesenrespekt für die ganz persönliche, biographische Leistung.
Oh, und Thomas – Bäcker ist einer der besten ehrlichsten, karmisch sicher auch genialsten Berufe der Welt. Man macht Nahrung aus fast nichts und füttert damit die Menschen. Wenn man das erfolgreich und ehrlich macht – Respekt.