Wölfe im Schafspelz … eine Installation

Ich bin bei We-make-money-not-art darauf gestoßen … diese Ausstellung muss ich sehen: in der Deutsche Guggenheim, Unter Den Linden 13/15, Berlin. Die erste größere Schau des chine­si­schen Künstlers Cai Guo-Qiang »Head On« ist ein drei­tei­liger Werkkomplex, bestehend aus dem Video »Illusion II«, einer Schießpulver-Zeichnung und der oben abge­bil­deten Wölfe-Installation.

99 lebens­große »Wölfe« fliegen durch den Raum auf eine Glasscheibe zu, an der sie zerschellen. Die Tiere wurden in einer Manufaktur im chine­si­schen Quanzhou herge­stellt, die darauf spezia­li­siert ist, Tiere täuschend echt und lebens­groß herzu­stellen. Als Bewegungsstudien entstehen zunächst kleine Tonmodelle, aus denen Cai Guo-Qiang später die ausstel­lungs­be­glei­tende Edition entwi­ckelt. Die nach den Vorlagen geformten, real und lebendig wirkenden Wölfe, sind tatsäch­lich aus gefärbte Schafspelzen gefer­tigt, bestehen innen aus Stroh und Metalldrähten, die Köpfe sind teils aus Kunststoff gefertigt.

Hintergründe zum Aufbau der Installation und zur Herstellung von »Illusion II«.

(Abbildung: Deutsche Guggenheim)


15 Kommentare

  1. Nick Blume

    Das hatte mich unbe­wußt an diese Skulpturen und an diese Zusammenstellung bei der Biennale di Venezia 2003 (ja, ich war dort!) erinnert.

  2. Nick Blume

    Die Schrift und die Lesbarkeit ist eindeutig besser geworden, Respekt!

  3. Harki

    Wenn irgendwas aus China kommt, muß man anschei­nend immer recht genau erläu­tern, daß es nicht in Zwangsarbeitslagern aus einge­fan­genen Katzenbabys herge­stellt wurde. ^^

    Im Ernst: tolles Foto.

    (Und in der Tat: das mit der größeren Schrift im Eingabefenster ist eine Wohltat.)

  4. Simone

    Jürgen, wie lange läuft die Ausstellung? Müsste ich mir ja anschauen… und eigent­lich mit der ganzen Familie hingehen!

  5. Jürgen Siebert

    Bis 15. Oktober. Du soll­test es mit anderen Museums- oder Privatbesuchen verbinden: das Deutsche Guggenheim ist »nur« ein großer Raum, jedoch mit einem sehr netten Café plus Shop.

  6. Jürgen Siebert

    @Harki: Auf diesem Foto, das uns Nick ans Herz gelegt hat … sehen wir also das Ergebnis des von Dir zitierten Szenarios in einem chine­si­schen Arbeitslager …

  7. Nick Blume

    ;) Das Gruselkabinett des Mr. Mablume (ange­lehnt an Dr. Mabuse).

  8. Simone

    Mist, 15. Oktober schaffe ich nicht. Bin in Lissabon bis 2. Oktober und ab dem 9. bis 19. in England… Dann werden’s wohl im November andere Museums- und Privatbesuche. super-Monat für ’nen Deutschland-Besuch, aber egal, wir haben ja die Sonne im Herzen.

  9. Simone

    Zur Biennale in Venedig 2003 fällt mir ein: Art Director war da Leonardo Sonnoli. Schon gehört von dem Namen, Jürgen, gell?

  10. Harki

    Danke, Nick und Jürgen für den Hinweis auf das Foto. Hähä, ja kommt hin – Ostasiaten kari­kieren Europäer: runde Augen, lange Nasen, viel nackte Haut und Körperbehaarung. Eine öffent­lich sicht­bare Tätowierung fehlt noch, aber viel­leicht hat er ja ein Arschgeweih.

  11. fontbastard | thomas

    das heisst »schlam­pen­stempel« harki.

  12. zubad

    na toll und wieso sieht man sich so ne Scheiß (sorry) an?? Wie "sehr" stumpt die Menschheit denn eigent­lich noch ab. Ich muss doch immer wieder staunen – Kopf schüttel

  13. :)

    Im Gegensatz zu echten Wölfen finde ich, dass die schon sehr unecht aussehen (Ich weis, ich könnte es ja auch nich besser), die Idee an sich ist schön cool, aber das so mit Wölfen zu machen, naja… die Meisten denken sicher, dass die vorher mal echt waren und sicher verstehen die Meisten auch nicht den Grundgedanken der Kunst hinter dem Ganzen. Ich als Künstler verstehe es und finde es cool, aber ich merke das es auch Menschen gibt die das „pervers“ finden, weil sie glauben das durch dieses Kunstwerk auf der Würde der Wölfe rumge­tram­pelt wird. Ich bin mir nicht sicher ob man Menschen mit einem Kunstwerk so gegen­ein­ander aufbringen sollte… ich glaube, dass der Künstler das so nicht beab­sich­tigt hatte.

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