Wer erklärt mir bitte mal diese Werbung?
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Ich dachte eigentlich, die Kampagne sei längst im Giftschrank des Axel-Springer-Verlags endgelagert. Nun taucht sie im aktuellen SPIEGEL wieder auf. Ich meine: Nichts gegen das Foto … auch der Claim »Irgendwann nimmt man nicht mehr irgendwas« mag irgendwie seine Berechtigung haben … Doch beides gemeinsam als Verlautbarung einer Neuorientierung des familien- und seniorenfreundlichen TV-Programm-Flaggschiff Hörzu? Wie soll das denn funktionieren … Hier muss die Geschmackspolizei mal einschreiten….
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25 Kommentare
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Florian
Da haben Sie völlig recht; Hörzu gehört meiner Meinung nach nicht zu den Magazinen der neueren Bauart :)
Nick Blume
Ich habe die Anzeige nie verstanden… es soll aber ein »Schock« für die Traditionalisten unter den HörZu-Lesern sein, so daß denen ein Bruchteil der Stammleser weggebrochen ist. Deswegen zielen sie mehr auf die »Homo«-Klientel…
Christian Büning
Ich wusste nicht, dass es eine Hierarchie von Hetero zu Homo gibt. Sagt das was über den Springer Verlag aus? Wäscht Homo wirklich weißer?
Julius
Vielleicht zeigt das Foto ja auch die „vorher“ und nicht die „nachher“-Situation: Irgendwann wann wollen schöne Mädels nicht mehr nur Mädels küssen. Sondern „Was richtiges“ – oder eben ne „richtige“ Fernsehzeitung haben. Wäre aber ziemlich um die Ecke gedacht. Versteht niemand.
Jürgen M
Das ist doch der Sinn der Kampagne sie soll die Leute zum nachdenken bringen!!
Unten steht ja machen sie keinen Kompromiss auch nicht am Kiosk.
Die Anzeige ist in Ordnung und gibt Sinn definitiv
Markus
»Die Anzeige ist in Ordnung und gibt Sinn definitiv«
So viel wie dieser Satz?
Vielmehr: wenn das ›Sinn macht‹, dann macht wohl nichts Unsinn.
HD Schellnack
Ich mags. Ich finde nicht, daß man aus der «War doch immer eine AltherrenZeitung»-Ecke argumentieren darf, wenn das Ziel der Anzeige ja offensichtlich ist, da heraus zu kommen. Kann man sicher im Detail handwerklich anders angehen, aber gott, die Tatsache, daß ein Schnarchblatt wie die Hörzu so konfrontativ aufdrehen kann, ist doch schön. Ich weiß allerdings nicht, ob das Blatt diesem in der Werbung generierten Anspruch auch gerecht wird?
Ich denke, im TV-Zeitschriften-Markt ist es auch derb schwer, noch zu punkten oder? TV Spielfilm und Co haben dem Genre ja fast durchweg ein Airbursh-Discount-Look verliehen.
Vielleicht ist da Spielraum für eine Art BrandEins der Tv-zeitschriften, so ein ernsteres Ding, eher für Infoelite, weniger BANGPOWZOOM, mehr in Richtung Zielgruppe Zeit, Spiegel, FR, FAZ. Wäre ein Nischenprodukt, mit kleiner Mannschaft und solide rProduktion kann das aber funktionieren. ASnsonstend enke ich ohnehin, daß wir bald die redaktionsfreien TV-zeitschriften à la USA haben, die sich komplett selbst erstellen. Und natürlich eventuell auch GAR keine Zeitschriften mehr, weil nur noch OSD-Angebote mit der Flut an Sendern und Programmen klar kommen und zugleich informativer, interaktiver und vor allem mit Aufnahmefunktion gekoppelt sein werden.
Warum also nicht die Mediaplanung mißbrauchen, um ein bißchen gaylove zu zeigen? Find ich sympathisch. macht zumindest etwas neugierig, auch wenn es gestalterisch nicht optimal gelöst finde. . .
Oliver Adam
Nichts gegen das Foto
Na ja, solche knochigen Bulemie-Models – vor allem das rechte Model – will ich nicht sehen: unästhetisch.
Michi-Popichi
Heißt eigentlich Bulimie und daran Erkrankte sind in der Regel normalgewichtig. ;-)
Ist stehe ausschließlich auf Plus-Size-Models, aber das ist doch eine geniale Werbung. Sie hat jemanden „genommen“, der perfekt zu ihr passt. Sie könnte ihr Zwilling sein, vielleicht ist sie es auch. Gleiche Frisur, gleicher Modegeschmack, gleiche Körperhaltung und sie stellt gerade fest, dass ihre Auserwählte auch perfekt riecht und schmeckt!
Ich möchte auch eine Frau sein! Naja, vielleicht… :-))
Simone
Ich find’s ‚en bissche arg gewollt ‚anders‘. Ich nehm‘ mir mal zwei heutige Schönheitsideale und setze sie so in Pose, dass sie das darstellen, was sich alle -vermeindlich- wünschen mal zu sehen… Gähn… langweilig und im Übrigen SEHR aus der Männerwelt gesehen. Warum sollte ich denn Hörzu abbonieren? Weil ich diese Unterwäsche in der die Beiden da sitzen so apart finde? Nö, echt nicht. Ich bin echt keine Emanze, aber das ist mir ein bisschen zu billig. Und ich gebe Oliver Adam recht, Kurven sind sinnlicher, ästethischer und ‚irgendwie‘ erwachsener.
chris
Mann sollte niemanden für seine Unfähigkeit bestrafen, aber immer für seinen Mut belohnen. Oder wollt Ihr wieder liebe heile Familienwelt sehen die Ihr euch alle wünscht?
Jürgen Siebert
Auch ein gutes Argument … nein wirklich. Hoffentlich wird Hörzu nicht bestraft, weil sich die bisherige Zielgruppe abwendet und die neue ausbleibt.
Oliver Adam
Hoffentlich wird Hörzu nicht bestraft, weil sich die bisherige Zielgruppe abwendet und die neue ausbleibt.
Der Kern der Sache: Unter der Voraussetzung, dass die Marketingrichtung der Anzeige entspricht, sage ich voraus: Das kann nicht funktionieren. Denn die Änderung von festen Einstellungen zu einer gewachsenen Marke ist schwierig und meist ja auch sinnlos. Also muss hier eher die Markenpolizei einschreiten. Die Lösung: eine neue Marke für die anvisierte Zielgruppe.
Und letztlich ist der Slogan »Irgendwann nimmt man nicht mehr irgendwas« abwertend und ausgrenzend – Männer nämlich! Denn vorher hat sie ja offenbar »irgendwas« genommen: einen Mann. Ich sehe mich aber nun nicht als »irgendwas«
HD Schellnack
Whoa, man merkt meinen Tippfehlern ja an, wieviel Schlaf ich derzeit kriege ;-).
Ich denke Jürgens Befürchtung, alte ZG weg, neue kommt nicht, wird sich eventuell bewahrheiten. Wobei der Rentner-ZG die Werbung meist doch eher egal ist, korrekterweise. Und… man MUSS, ob man mag oder nicht, an jüngere Milieus herangehen, weil die ältere ZG wegstirbt.
Ich kenne dieses Argument: Alte Leute, sei bloß konservativ, inzwischen zu gut (ist die Schattenseite der Kulturarbeit) und es ist falsch. genauso falsch wie: ist für Kinder, mach es niedlich. Beides so falsch, daß man immer und konsequent dagegen anarbeiten sollte.
Oliver Adam
Und… man MUSS, ob man mag oder nicht, an jüngere Milieus herangehen, weil die ältere ZG wegstirbt.
Sorry, ein Denkfehler – im Gegenteil: Die ältere Zielgruppe nimmt zu. Stichwort Alterspyramide.
wieviel Schlaf ich derzeit kriege
Geht mir nicht anders: Bin seit letzter Woche Papa geworden :-))
HD Schellnack
>Die ältere Zielgruppe nimmt zu. Stichwort Alterspyramide.
Grundfalsch. Die Jungen werden älter richtig, aber sie gehen nicht mehr automatisch – wie noch die Nachkriegsgeneration – auf Kultur zu. Für die jetzigen Opas gehört ein Gang ins Konzerthaus zum bürgerlichen Leben, für die Generationen danach nicht mehr, die müssen möglichst jung verführt werden. Die neuen Alten hören sich halt die Rolling Stones in Köln an, nicht mehr Eötvös im städtischen Konzertsaal. Das ist eine generelle Verarmung, aber auch ein prekäres problem für die Kulturanbieter.
Zudem hasse ich – und da bin ich in Linie mit einigen älteren Leuten, die ich kenne – diesen Ansatz, daß eine ältere ZG «konservativ» angesprochen werdne muß. Blasentee olé. Völliger Bullshit. Das sind Leute zwischen 40 und 70, die haben Geld, die sind hip, die leben einen mitunter alternativeren Lebensstil als die jobfixierten Kids von heute, die sind gebildeter, die haben mehr erlebt und gereist… und die Werbung denkt in Rentner-Klischees und produziert Apothekenzeitung-Material. Das ist NICHT die ältere Zielgruppe von morgen, Freunde.
Analog gilt für die Hörzu: Oma Kawuttke las die immer und ist an Bord, aber du mußt an die Zukunft denken, d.h. die, die heute TV-Spielfilm lesen und denen das Blatt vielleicht zu beliebig ist, auf die Spur bringen.
Ich befürchte nur, die Hörzu wird INHALTLICH dem Anspruch nicht gerecht, den die Werbung halbweich suggerieren (möchte). Wie gesagt. Schade.
Und: Glückwunsch, Oliver !!!!!
HD Schellnack
Uh….
Hab mir heute dann doch mal die Hörzu am Kiosk angesehen.
Grundregel: ERST die Substanz pflegen, DANN die Werbung anleiern. Die beste Kampagne nutzt nichts, wenn das Produkt enttäuscht :-D.
Die Zeitung braucht ein grundlegendes Relayout. Konzeptionell, gestalterisch, in jeder Hinsicht. Der von der Werbung versprochene USP, etwas frecher, etwas anderes, etwas definitiver zu sein, wird von der öden Beliebigkeit des Layouts (das man ja am Kiosk schön unmittelbar in der Synopsis mit TV Spielfilm & Co hat) absolut nicht eingelöst.
Finde dem grundsätzlichen Background der Kampa immer noch solide, Umsetzung eher einen Tick halbbacken, aber die Hörzu an sich muß grundlegend überarbeitet werden, um sich von der Masse abzuheben.
Jürgen Siebert
Mensch, HD: Du machst Dir ja echt Mühe mit der Hörzu. Mal sehen, wie sie sich weiter entwickelt …
Andrea
Finde die Werbung etwas merkwürdig. Und: die Leute, die die Hörzu lesen, werden die (trotz) der Werbung auch weiterlesen. Aber ich denke nicht, dass dadurch plötzlich x-neue, junge Leser gefunden werden. Da hat sich TVSpielfilm oder wie die alle heissen wohl schon zu viele Marktanteile gesichert…
HD Schellnack
Davon ausgehend, daß die TV Spielfilm damals aus dem Stand neue Leser gewonnen hat, Milchstraße olé, halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß ein neues oder altes Blatt mit einem guten neuen Konzept etwas ähnliches hinlegt. Die TVS ist doch einziemlich nerviges Blatt geworden, oder?
münsta
Also, ich weiß gar nicht, was Ihr habt, ich finde die werbung genial! Die anderen Motive sind auch recht witzig. Die Mädels find ich aber am besten…:-)
Jana
Ich finde die Dame rechts auch etwas sehr zart und die Nachthemdchen total billig.
Die Hörzu-Kampagne fand ich bis vor 10 Minuten klasse, ich kannte aber auch nur die mit dem Zebra.
Mein aktuelles Problem: wenn das Zebra eben jenes „irgendwas“ ist, ist die andere Frau in dem Bild oben auch das „irgendwas“, was man irgendwann nicht mehr nimmt. Also ein Kompromiss, nur zweite Wahl. Diese Aussage finde ich dann allerdings fragwürdig bis nicht haltbar. Oder? Frei nach dem Grundsatz: Gott hat nicht ohne Grund Mann und Frau erschaffen….*gähn
Schlussendlich halte ich die Hörzu für dermaßen altbacken, dass alle Werbung der Welt keine 20-jährige-TV-Junkies zum Kauf dieses Blättchens bewegen würden.
Kat
ich find die Anzeige genial :-) ich fand sie damals schon sehr lustig. Sie soll in dem Fall einfach ausdrücken,dass man nicht irgendwas nimmt, sich nicht mehr mit dem „Gewöhnlichen“ zufrieden geben soll, was man erreicht indem man Hörzu kauft. Das Außergewöhnliche. In dem Fall durch ein homosexuelles Pärchen veranschaulicht.
S.
Was habt ihr gegen die Anzeige? Eventuell sollten einige das Wort ‚Homophobie‘ in der Enzyklopädie suchen … Dort würden viele eine Beschreibung ihrer selbst finden!
Ich finde das Bild genial! Es zeigt, dass anfangs alles möglich ist, man dann aber nicht immer das NORMALE, ANSTÄNDIGE, GEWÖHNLICHE will, sondern das, was zu einem passt. Nicht alle wollen sich der Gesellschaft anpassen, die meiner Meinung nach leider immer noch homophob ist wie sonst was, was eventuell auch an unserer Regierung liegen könnte. (Wie kann eigentlich ein schwuler Außenminister Mitglied einer homosexuellen-feindlichen Partei sein?)