Wer erklärt mir bitte mal diese Werbung?

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Ich dachte eigent­lich, die Kampagne sei längst im Giftschrank des Axel-Springer-Verlags endge­la­gert. Nun taucht sie im aktu­ellen SPIEGEL wieder auf. Ich meine: Nichts gegen das Foto … auch der Claim »Irgendwann nimmt man nicht mehr irgendwas« mag irgendwie seine Berechtigung haben … Doch beides gemeinsam als Verlautbarung einer Neuorientierung des fami­lien- und senio­ren­freund­li­chen TV-Programm-Flaggschiff Hörzu? Wie soll das denn funk­tio­nieren … Hier muss die Geschmackspolizei mal einschreiten….

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25 Kommentare

  1. Florian

    Da haben Sie völlig recht; Hörzu gehört meiner Meinung nach nicht zu den Magazinen der neueren Bauart :)

  2. Nick Blume

    Ich habe die Anzeige nie verstanden… es soll aber ein »Schock« für die Traditionalisten unter den HörZu-Lesern sein, so daß denen ein Bruchteil der Stammleser wegge­bro­chen ist. Deswegen zielen sie mehr auf die »Homo«-Klientel…

  3. Christian Büning

    Ich wusste nicht, dass es eine Hierarchie von Hetero zu Homo gibt. Sagt das was über den Springer Verlag aus? Wäscht Homo wirk­lich weißer?

  4. Julius

    Vielleicht zeigt das Foto ja auch die „vorher“ und nicht die „nachher“-Situation: Irgendwann wann wollen schöne Mädels nicht mehr nur Mädels küssen. Sondern „Was rich­tiges“ – oder eben ne „rich­tige“ Fernsehzeitung haben. Wäre aber ziem­lich um die Ecke gedacht. Versteht niemand.

  5. Jürgen M

    Das ist doch der Sinn der Kampagne sie soll die Leute zum nach­denken bringen!!

    Unten steht ja machen sie keinen Kompromiss auch nicht am Kiosk. 

    Die Anzeige ist in Ordnung und gibt Sinn definitiv

  6. Markus

    »Die Anzeige ist in Ordnung und gibt Sinn definitiv«

    So viel wie dieser Satz?

    Vielmehr: wenn das ›Sinn macht‹, dann macht wohl nichts Unsinn.

  7. HD Schellnack

    Ich mags. Ich finde nicht, daß man aus der «War doch immer eine AltherrenZeitung»-Ecke argu­men­tieren darf, wenn das Ziel der Anzeige ja offen­sicht­lich ist, da heraus zu kommen. Kann man sicher im Detail hand­werk­lich anders angehen, aber gott, die Tatsache, daß ein Schnarchblatt wie die Hörzu so konfron­tativ aufdrehen kann, ist doch schön. Ich weiß aller­dings nicht, ob das Blatt diesem in der Werbung gene­rierten Anspruch auch gerecht wird?
    Ich denke, im TV-Zeitschriften-Markt ist es auch derb schwer, noch zu punkten oder? TV Spielfilm und Co haben dem Genre ja fast durchweg ein Airbursh-Discount-Look verliehen.
    Vielleicht ist da Spielraum für eine Art BrandEins der Tv-zeit­schriften, so ein erns­teres Ding, eher für Infoelite, weniger BANGPOWZOOM, mehr in Richtung Zielgruppe Zeit, Spiegel, FR, FAZ. Wäre ein Nischenprodukt, mit kleiner Mannschaft und solide rProduktion kann das aber funk­tio­nieren. ASnsonstend enke ich ohnehin, daß wir bald die redak­ti­ons­freien TV-zeit­schriften à la USA haben, die sich komplett selbst erstellen. Und natür­lich even­tuell auch GAR keine Zeitschriften mehr, weil nur noch OSD-Angebote mit der Flut an Sendern und Programmen klar kommen und zugleich infor­ma­tiver, inter­ak­tiver und vor allem mit Aufnahmefunktion gekop­pelt sein werden. 

    Warum also nicht die Mediaplanung mißbrauchen, um ein bißchen gaylove zu zeigen? Find ich sympa­thisch. macht zumin­dest etwas neugierig, auch wenn es gestal­te­risch nicht optimal gelöst finde. . .

  8. Oliver Adam

    Nichts gegen das Foto
    Na ja, solche knochigen Bulemie-Models – vor allem das rechte Model – will ich nicht sehen: unästhetisch.

    • Michi-Popichi

      Heißt eigent­lich Bulimie und daran Erkrankte sind in der Regel normalgewichtig. ;-)

      Ist stehe ausschließ­lich auf Plus-Size-Models, aber das ist doch eine geniale Werbung. Sie hat jemanden „genommen“, der perfekt zu ihr passt. Sie könnte ihr Zwilling sein, viel­leicht ist sie es auch. Gleiche Frisur, glei­cher Modegeschmack, gleiche Körperhaltung und sie stellt gerade fest, dass ihre Auserwählte auch perfekt riecht und schmeckt!

      Ich möchte auch eine Frau sein! Naja, vielleicht… :-))

  9. Simone

    Ich find’s ‚en bissche arg gewollt ‚anders‘. Ich nehm‘ mir mal zwei heutige Schönheitsideale und setze sie so in Pose, dass sie das darstellen, was sich alle -vermeind­lich- wünschen mal zu sehen… Gähn… lang­weilig und im Übrigen SEHR aus der Männerwelt gesehen. Warum sollte ich denn Hörzu abbo­nieren? Weil ich diese Unterwäsche in der die Beiden da sitzen so apart finde? Nö, echt nicht. Ich bin echt keine Emanze, aber das ist mir ein biss­chen zu billig. Und ich gebe Oliver Adam recht, Kurven sind sinn­li­cher, ästethi­scher und ‚irgendwie‘ erwachsener.

  10. chris

    Mann sollte niemanden für seine Unfähigkeit bestrafen, aber immer für seinen Mut belohnen. Oder wollt Ihr wieder liebe heile Familienwelt sehen die Ihr euch alle wünscht?

  11. Jürgen Siebert

    Auch ein gutes Argument … nein wirk­lich. Hoffentlich wird Hörzu nicht bestraft, weil sich die bishe­rige Zielgruppe abwendet und die neue ausbleibt.

  12. Oliver Adam

    Hoffentlich wird Hörzu nicht bestraft, weil sich die bishe­rige Zielgruppe abwendet und die neue ausbleibt.

    Der Kern der Sache: Unter der Voraussetzung, dass die Marketingrichtung der Anzeige entspricht, sage ich voraus: Das kann nicht funk­tio­nieren. Denn die Änderung von festen Einstellungen zu einer gewach­senen Marke ist schwierig und meist ja auch sinnlos. Also muss hier eher die Markenpolizei einschreiten. Die Lösung: eine neue Marke für die anvi­sierte Zielgruppe. 

    Und letzt­lich ist der Slogan »Irgendwann nimmt man nicht mehr irgendwas« abwer­tend und ausgren­zend – Männer nämlich! Denn vorher hat sie ja offenbar »irgendwas« genommen: einen Mann. Ich sehe mich aber nun nicht als »irgendwas«

  13. HD Schellnack

    Whoa, man merkt meinen Tippfehlern ja an, wieviel Schlaf ich derzeit kriege ;-). 

    Ich denke Jürgens Befürchtung, alte ZG weg, neue kommt nicht, wird sich even­tuell bewahr­heiten. Wobei der Rentner-ZG die Werbung meist doch eher egal ist, korrek­ter­weise. Und… man MUSS, ob man mag oder nicht, an jüngere Milieus heran­gehen, weil die ältere ZG wegstirbt. 

    Ich kenne dieses Argument: Alte Leute, sei bloß konser­vativ, inzwi­schen zu gut (ist die Schattenseite der Kulturarbeit) und es ist falsch. genauso falsch wie: ist für Kinder, mach es nied­lich. Beides so falsch, daß man immer und konse­quent dagegen anar­beiten sollte.

  14. Oliver Adam

    Und… man MUSS, ob man mag oder nicht, an jüngere Milieus heran­gehen, weil die ältere ZG wegstirbt.
    Sorry, ein Denkfehler – im Gegenteil: Die ältere Zielgruppe nimmt zu. Stichwort Alterspyramide.

    wieviel Schlaf ich derzeit kriege
    Geht mir nicht anders: Bin seit letzter Woche Papa geworden :-))

  15. HD Schellnack

    >Die ältere Zielgruppe nimmt zu. Stichwort Alterspyramide.
    Grundfalsch. Die Jungen werden älter richtig, aber sie gehen nicht mehr auto­ma­tisch – wie noch die Nachkriegsgeneration – auf Kultur zu. Für die jetzigen Opas gehört ein Gang ins Konzerthaus zum bürger­li­chen Leben, für die Generationen danach nicht mehr, die müssen möglichst jung verführt werden. Die neuen Alten hören sich halt die Rolling Stones in Köln an, nicht mehr Eötvös im städ­ti­schen Konzertsaal. Das ist eine gene­relle Verarmung, aber auch ein prekäres problem für die Kulturanbieter. 

    Zudem hasse ich – und da bin ich in Linie mit einigen älteren Leuten, die ich kenne – diesen Ansatz, daß eine ältere ZG «konser­vativ» ange­spro­chen werdne muß. Blasentee olé. Völliger Bullshit. Das sind Leute zwischen 40 und 70, die haben Geld, die sind hip, die leben einen mitunter alter­na­ti­veren Lebensstil als die jobfi­xierten Kids von heute, die sind gebil­deter, die haben mehr erlebt und gereist… und die Werbung denkt in Rentner-Klischees und produ­ziert Apothekenzeitung-Material. Das ist NICHT die ältere Zielgruppe von morgen, Freunde. 

    Analog gilt für die Hörzu: Oma Kawuttke las die immer und ist an Bord, aber du mußt an die Zukunft denken, d.h. die, die heute TV-Spielfilm lesen und denen das Blatt viel­leicht zu beliebig ist, auf die Spur bringen.
    Ich befürchte nur, die Hörzu wird INHALTLICH dem Anspruch nicht gerecht, den die Werbung halb­weich sugge­rieren (möchte). Wie gesagt. Schade. 

    Und: Glückwunsch, Oliver !!!!!

  16. HD Schellnack

    Uh….
    Hab mir heute dann doch mal die Hörzu am Kiosk angesehen. 

    Grundregel: ERST die Substanz pflegen, DANN die Werbung anleiern. Die beste Kampagne nutzt nichts, wenn das Produkt enttäuscht :-D.

    Die Zeitung braucht ein grund­le­gendes Relayout. Konzeptionell, gestal­te­risch, in jeder Hinsicht. Der von der Werbung verspro­chene USP, etwas frecher, etwas anderes, etwas defi­ni­tiver zu sein, wird von der öden Beliebigkeit des Layouts (das man ja am Kiosk schön unmit­telbar in der Synopsis mit TV Spielfilm & Co hat) absolut nicht eingelöst. 

    Finde dem grund­sätz­li­chen Background der Kampa immer noch solide, Umsetzung eher einen Tick halb­ba­cken, aber die Hörzu an sich muß grund­le­gend über­ar­beitet werden, um sich von der Masse abzuheben.

  17. Jürgen Siebert

    Mensch, HD: Du machst Dir ja echt Mühe mit der Hörzu. Mal sehen, wie sie sich weiter entwickelt …

  18. Andrea

    Finde die Werbung etwas merk­würdig. Und: die Leute, die die Hörzu lesen, werden die (trotz) der Werbung auch weiter­lesen. Aber ich denke nicht, dass dadurch plötz­lich x-neue, junge Leser gefunden werden. Da hat sich TVSpielfilm oder wie die alle heissen wohl schon zu viele Marktanteile gesichert…

  19. HD Schellnack

    Davon ausge­hend, daß die TV Spielfilm damals aus dem Stand neue Leser gewonnen hat, Milchstraße olé, halte ich es nicht für ausge­schlossen, daß ein neues oder altes Blatt mit einem guten neuen Konzept etwas ähnli­ches hinlegt. Die TVS ist doch einziem­lich nerviges Blatt geworden, oder?

  20. münsta

    Also, ich weiß gar nicht, was Ihr habt, ich finde die werbung genial! Die anderen Motive sind auch recht witzig. Die Mädels find ich aber am besten…:-)

  21. Jana

    Ich finde die Dame rechts auch etwas sehr zart und die Nachthemdchen total billig. 

    Die Hörzu-Kampagne fand ich bis vor 10 Minuten klasse, ich kannte aber auch nur die mit dem Zebra.

    Mein aktu­elles Problem: wenn das Zebra eben jenes „irgendwas“ ist, ist die andere Frau in dem Bild oben auch das „irgendwas“, was man irgend­wann nicht mehr nimmt. Also ein Kompromiss, nur zweite Wahl. Diese Aussage finde ich dann aller­dings frag­würdig bis nicht haltbar. Oder? Frei nach dem Grundsatz: Gott hat nicht ohne Grund Mann und Frau erschaffen….*gähn

    Schlussendlich halte ich die Hörzu für dermaßen altba­cken, dass alle Werbung der Welt keine 20-jährige-TV-Junkies zum Kauf dieses Blättchens bewegen würden.

  22. Kat

    ich find die Anzeige genial :-) ich fand sie damals schon sehr lustig. Sie soll in dem Fall einfach ausdrücken,dass man nicht irgendwas nimmt, sich nicht mehr mit dem „Gewöhnlichen“ zufrieden geben soll, was man erreicht indem man Hörzu kauft. Das Außergewöhnliche. In dem Fall durch ein homo­se­xu­elles Pärchen veranschaulicht.

  23. S.

    Was habt ihr gegen die Anzeige? Eventuell sollten einige das Wort ‚Homophobie‘ in der Enzyklopädie suchen … Dort würden viele eine Beschreibung ihrer selbst finden!
    Ich finde das Bild genial! Es zeigt, dass anfangs alles möglich ist, man dann aber nicht immer das NORMALE, ANSTÄNDIGE, GEWÖHNLICHE will, sondern das, was zu einem passt. Nicht alle wollen sich der Gesellschaft anpassen, die meiner Meinung nach leider immer noch homo­phob ist wie sonst was, was even­tuell auch an unserer Regierung liegen könnte. (Wie kann eigent­lich ein schwuler Außenminister Mitglied einer homo­se­xu­ellen-feind­li­chen Partei sein?)

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