Unanständig billig

peter doherty

Irgendwie krieg’ ich da fast ein schlechtes Gewissen. Hab’ gerade das neue Album von Peter Doherty (Grace/Wastelands) bei Saturn für 4,99 € geladen (MP3, 320 kBit/s, DRM-frei). Im iTunes-Store kostet es auch nur 7,99 €, bei Amazon 15,95 € und bei Dussmann in der Friedrichstraße sicher­lich 19,90 €. Gestern habe ich bereits zum glei­chen Preis Jimi Hendrix’ »Are You Experienced«, James Lasts »Gold« und das aktu­elle U2-Album geladen. Da soll noch mal einer behaupten, dass sich mit guten Preisen nicht die Wirtschaft ankur­beln ließe.

Noch bis zum 29. März bietet Saturn diesen mörde­ri­schen Preis für 250.000 alte und aktu­elle Alben. Die Bedienung des Stores ist aller­dings etwas hakelig, und die ZIP-Dateien werden nicht ordent­lich gepackt, so dass man hier und da vom kostenlos ange­bo­tenen Nachladen Gebrauch machen muss. Die Auflösung der Cover-Art-Dateien schwankt beliebig, und in den Metadaten gibt es Schreibfehler (»Foxey Lady«). Bezahlen funk­tio­niert über Klick&Buy.


58 Kommentare

  1. Markus

    Stimmt, das ist recht günstig – im Vergleich zu früher. Doch warum soll man heut­zu­tage für Musik noch EXTRA Geld bezahlen, das mache ich doch schon monat­lich über die GEZ?! Ich kann mir genauso gut die Musik kostenlos aus dem Internetradio mitschneiden. (kleiner Tipp clipinc​.de) (btw. das U2 Album habe ich hier auch komplett kostenlos bekommen – sogar mit Lyrics, direkt in den ID3-Tag geschrieben)
    Mich wundert es sowieso das Künstler noch immer CDs pressen. Ich denke wir sind mitt­ler­weile in einem Zeitalter ange­kommen, wo alles digital und über Mp3-Player läuft. Immerhin haben die meisten Künstler schon gemerkt, dass sich der Umsatz nicht mehr über die Plattenverkäufe ankur­beln lässt, sondern haupt­säch­lich durch Konzerte.

  2. Vroni

    Ich wundere mich bei solchen Beiträgen über­haupt nicht mehr, weshalb Grafik Design- oder Typodesign-Kunden auch auf das mitt­ler­weile gar nicht mehr so schräge Brett kommen, möglichst wenig für „Kunst“ zahlen zu wollen. Wenn hier noch einer jammert, den…

    Der Kaugummiautomat

    Wer wegen 3 Euro Unterschied beim „Sparen“ haklige Downloads in Kauf nimmt, der darf doch gar nix mehr dagegen sagen, wenn der Kunde seiner­seit ihn, den Designer als bunten Kaugummiautomaten begreift: Oben a Zehnerl neischmeißen, ziehen und irgendwas wird schon rauskommen.

    Wie kurbelt der Designer seinen Umsatz an. Gibt er Konzerte? Ach so, ganz anderer Markt, kann man nicht verglei­chen. Na dann.

    [Ist ja fein, wenn man der großen bösen Musikindustrie nix gönnt. Frag mich nur, wohin die mp3-Hamster-Billigdenke führen soll. Disclosure: Ich habe lieber eine gut gestal­tete CD einer Band vor mir liegen, lese gern die Lyrics da drin und verschenke auch sowas lieber. Ach ich vergaß, der Apple Musicstore verdient gut an Musik-Downloads, er ist natür­lich nicht große böse Musikindustrie…]

  3. fhuber

    *hust*
    Registrierung funk­tio­niert ohne Bestätigungsmail… komisch.
    Nach der Registrierung Fehlermeldung beim Einloggen (Passwort falsch)
    „Passwort vergessen?“ Button verschickt nur leere Emails. Und das alles ohne sichere https Verbindung.
    Fazit: Finger weg!
    Das schenke, ich dem lieben Fontblogger lieber sein nächstes Album, bevor er seine Leser mit so etwas verführt :)
    Übrigens ist das Internetradiomitschnibbeln noch eine recht­liche Grauzone, weil zahlen die denn wirk­lich Gema Gebühren? – meines Wissen wird da doch ziem­lich recht­lich gekämpft wegen der Gebührenhöhe…
    Mit der GEZ bekommt man keinen Freischein für alles im Internet, Markus.
    Das klingt doch etwas nach Piratebay argu­men­ta­tion – und die hatten nur ein Achselzucken auf die Frage, womit dem im digi­talen Zeitalter, Künstler Geld verdienen sollen…

  4. van holland (amica)

    Vroni hat es mal wieder auf den Punkt gebracht.

  5. ich ich ich

    wenn ich geld für etwas bezahle, möchte ich aber schon gerne etwas in der hand haben. rein physi­ka­lisch macht es schon einen unter­schied ob ich ne cd kaufe oder brenne auf der einen seite (gebrannte cds sind häss­lich), oder ob ich mp3s kaufe oder runter­lade (da ist das ergebnis absolut iden­tisch). ich bekomme also nichts dafür dass ich sie kaufe.
    ande­rer­seits sind cds auch wider­wärtig häss­lich mit dem plas­tik­hül­len­horror und den lächer­li­chen booklets.
    ich fände es inter­es­sant, sowas wie plat­ten­hüllen zu kaufen, die dann irgendwie nen pixel­b­ar­code haben und ich damit meine digi­tale musik akti­vieren kann. dann hab ich was schönes in der hand, kann es jeder­zeit reak­ti­vieren, kann im laden stöbern, man braucht keine plat­ten­firmen, und gestal­te­risch ist es wieder ein großer gewinn.
    der ganze sermon mit den bösen raub­ko­pie­rern ist einfach nur ein reflex einer mafiösen indus­trie, die sich nicht mehr bewegen will, nachdem sie ein produkt erfunden hat das eh unfug ist („content“). ich hoffe die plat­ten­in­dus­trie, die es vor 100 jahren nicht gab, geht wieder zugrunde. menschen haben vor 3000 jahren musik gemacht, und sie können es heute auch, und zwar auch ohne dieses gangstertum.

  6. Jürgen

    Bin ich froh, kein Weblog über Musik zu schreiben. Sind die Kommentare auf solchen Seiten ähnlich dämlich wie die von Markus und ich ich ich?

  7. ich ich ich

    aha, es ist als dämlich sich über anzug­tra­gende kultur­con­troller auszu­lassen. die glei­chen leute die auch den armen desi­gnern ihre aufträge wegstrei­chen, wenn sie zuviel kosten, weil das eben auch, nunja, nur ‚content‘ ist. aber die propa­ganda scheint ja zu sitzen.

  8. Jürgen

    Hoppla, ich hätte gar keine Antwort erwartet. Gut, dann möchte ich auch auf Deinen vorigen Kommentar antworten.

    wenn ich geld für etwas bezahle, möchte ich aber schon gerne etwas in der hand haben.

    Dann müssten Kino und Theater umsonst sein, denn nach dem Verlassen der Veranstaltung hält man nichts in der Hand. Gilt auch für Konzerte.

    ich bekomme also nichts dafür dass ich sie kaufe.

    Ich bin bisher davon ausge­gangen, dass eine MP3-Datei die Musik enthält, die ich hören möchte. Für mich ist das mehr als nichts. Eigentlich 100 % das, was ich wollte.

    ich hoffe die plat­ten­in­dus­trie, die es vor 100 jahren nicht gab, geht wieder zugrunde.

    Mit welchem Recht stellst Du diese tota­li­täre Forderung, wenn es auf der einen Seite tausende von Künstler gibt, die ihre Musik vertrieben wissen wollen und auf der anderen Seite Millionen Musiklieber, die sie hören möchten?

  9. ich ich ich

    >Dann müssten Kino und Theater umsonst sein, denn nach >dem Verlassen der Veranstaltung hält man nichts in der >Hand. Gilt auch für Konzerte.

    ich habe ja auch von mir gespro­chen, und das sind äpfel und birnen. auch bei einem konzert­be­such bekomme ich etwas physi­ka­li­sches, es ist eben zeit­lich begrenzt. aber da macht wirk­lich jemand etwas.

    >Ich bin bisher davon ausge­gangen, dass eine MP3-Datei >die Musik enthält, die ich hören möchte. Für mich ist >das mehr als nichts. Eigentlich 100 % das, was ich >wollte.

    das ist aber nicht mehr als wenn ich es einfach so runterlade.

    >Mit welchem Recht stellst Du diese tota­li­täre >Forderung, wenn es auf der einen Seite tausende von >Künstler gibt, die ihre Musik vertrieben wissen >wollen und auf der anderen Seite Millionen >Musiklieber, die sie hören möchten?

    das ist auch wieder nur meine hoff­nung, und keine forde­rung. und ich kann ja nichts dafür dass die musik­in­dus­trie über jahr­zehnte die leute erfolg­reich so erzogen hat, dass sie jetzt nach­beten dass das die allei­nige möglich­keit ist, nachdem man über jahr­tau­sende einfach so musik gemacht hat, und keiner absurde rechte an ‚geis­tigem eigentum‘ und ähnli­chem unfug besessen hat.
    aber dass es so kommt, behaupte ja nicht ich, sondern die, und ich kann nur hoffen, dass es auch so kommt. wenn copy wirk­lich music killt, dann hoffent­lich möglichst schnell und hart ;-) dann entsteht wieder frei­raum für neues.

  10. ich ich ich

    achso, noch etwas zu den ‚künst­lern‘. wenn jemand ein künstler ist, dann ist sein produkt kunst, und nicht kommerz. dann macht er etwas angeb­lich ja um etwas idea­lis­ti­sches zu schaffen, das wird dann ja auch gerne groß­spurig behauptet.
    wenn er aber ein kommer­zia­list ist, und auf eine vermark­tung setzt, die längst veraltet und nicht mehr funk­ti­ons­fähig ist, dann ist er vor allem ein ganz schlechter vermarkter, und sollte vom markt endlich genullt werden. es gibt über­haupt keinen grund irgend­welche dino­sau­rier, die einem den baum im garten, die haare vom kopf oder die oma wegfressen, aus tier­liebe am leben zu halten, wenn sich die welt drum­herum ändert.

  11. HD Schellnack

    Musik ist keine Kunst, meine Lieben, jeden­falls nicht dass, was wir da bei Saturn ange­boten kriegen.

    Als jemand, der gerade komplett vom Trägermedium CD, weil es ihm einfach die Schränke zumüllt, zur reinen Datensammlung wech­selt – mit all den gemischten Gefühlen, die sowas mit sich bringt – finde ich 4,99 schon grenz­wertig. Ein Preis zwischen 5 und 10 Euro ist aber fast zu teuer, wenn man bedenkt, wie billig Musik heute produ­zierbar ist – vor allem wenn man das Presswerk etc wegdenkt. Da werden noch span­nende Dinge passieren, zumal nur nied­rige Preise der Raubkopie eini­ger­maßen begegnen können. Wir Designer sollten uns da nicht freuen, denn nicht zuletzt stirbt damit das für unsere Branche so zentrale Medium Plattencover. Saville, Vaughan, Carson, Sagmeister, Rudolph, Hipgnosis… man mag gar nicht dran denken. Eine schicke Flash-Site kann das nicht ersetzen, ein JPG oder PDF auch nicht. Zumal die perma­nente Entwertung krea­tiver Arbeit sicher keine gute Zukunft für uns alle bedeutet. Musiker brau­chen kein Geld, die machen ja aus Spaß Musik (wer kommt eigent­lich auf so einen Quatsch?) – da ist es nur ein Schritt, das gleiche über Designer zu sagen. Und manchmal ist das ja auch wahr. Manchmal machen wir ja Sachen aus Spaß, aus Abenteuerlust. Aber ICH will das entscheiden – und ebenso muss ein Musiker entscheiden, ob er Geld will oder nicht. So oder so, meine CD-Sammlung füllt inzwi­schen fast vier Meter Schrank, es reicht, ich MUSS umsteigen. Oder aufhören. Und bei Musik glaube ich leider nicht 100% an less is more.

    Das, nebenbei, denke ich, wird passieren, wenn mehr Musiker online direkt­ver­trieb machen. Es wird nicht bei BMG, nicht bei iTunes, nicht bei Saturn passieren, wo der Wert der Musik nivel­liert wird. (Fast) JEDE CD kostet 9,99 bei iTunes, egal, wie teuer die Produktion tatsäch­lich war.

    Generell steht die Musikbranche – dicht gefolgt von Film und sehr bald auch Buch – vor einem Umbruch und vor der Frage, wie man noch Geld verdient, wenn das, womit man eigent­lich Geld verdient, kein Geld mehr bringt. Man lebt heute halt nicht mehr vom Plattenverkauf, sondern von Merch, Konzerten, Lizenzen und Management. Was zur Folge hat, dass Konzerte vieler Bands mitt­ler­weile exor­bi­tant teuer geworden sind… und natür­lich ist ein Konzert nichts »physi­ka­li­sches« (abge­sehen davon ist ja nun alles mehr oder minder physi­ka­lisch), sondern ebenso ein Produkt und eine Inszenierung, so authen­tisch oder unau­then­tisch, wie ein Film, ein Schauspielstück, eine CD oder eine MP3. Es hängt immer vom Einzelfall ab. Ich glaube, wenn die Leute wüssten, wieviel bei Konzerten inzwi­schen nicht mehr hand­ge­macht ist, würden sie weniger von dem «echten» beim Life-Act reden.

    Vronis Kaugummiautomaten find ich super – wir haben einen Getränkeautomaten bei einem Pitch als Bild verwendet, um zu erklären, dass GENAU DAS die Attitude der Kunden uns gegen­über ist – oben Geld rein (ha, nicht mal) und unten kommt ein fertiges Produkt raus.
    Schade, dass du im Mai nicht bei der Typo bist, echt.

  12. ich ich ich

    wie auch immer man sich was schön­redet bzw zum ausdruck bringt, es gibt jeden­falls so im wesent­li­chen zwei möglich­keiten, entweder gehen die jungs in den anzügen den bach runter, dann wollen aber immer noch leute musik machen und hören, und dann findet man entspre­chend andere lösungen.
    oder das ganze ist nur geschrei und panik von leuten die halt ihren share­hol­dern noch ein paar pfen­nige mehr verspre­chen müssen, und nichts passiert. dann braucht ihr euch ja keine gedanken zu machen. ich persön­lich würde es wie gesagt vorziehen, diese mafia würde wegge­wa­schen, aber rele­vant ist eh nur wie sich der markt verhält.
    ich kaufe übri­gens aus prinzip keine musik von diesen leuten, und kino und konzerte inter­es­sieren mich nicht, aber meine musik leihe ich mir ganz legal aus der biblio­thek aus und kopiere sie ganz legal auf meinen rechner. damit verbinde ich alle vorteile, und komme genauer an die musik ran die ich haben will. wahr­schein­lich geht dann per gema über die biblio­thek was davon an die ‚künstler‘, was für mich eh die einzige vari­ante ist die ich gut finde.

  13. Sebastian Nagel

    Ich kauf immer noch CDs in Hüllen mit Booklet – „digi­tales Zeitalter“ und wer da jetzt schon ange­kommen ist und wer nicht hin oder her. Warum? Wenn ich mich bei einem Bier mit einem Freund über Musik unter­halte, und sage „Titel XY auf der Platte Z“, haben beide ein Bild vor Augen, etwas das man sich „vorstellen“ kann. Das klappt nur wenn das Album bei mir im Regal steht, bei einem MP3-Download hat das bisher noch nie geklappt dass ich das „zuordnen“ konnte.
    Mich wundert also über­haupt nicht, warum Künstler (Idealisten, die aber genauso von was leben müssen und wollen) noch CDs pressen: um ihren Werken auch jenseits eines Konzertes ein Gesicht geben zu können. Warum das Kommerz-Musiker (gar nicht abschätzig gemeint) noch machen… ich denke lange so geht das nicht mehr, es sind nur noch bei weitem nicht alle so fort­schritt­lich „digital“ wie Markus aus Beitrag 1 von sich aus auf andere schließt.

    „Musik-Mafia ausrotten“, „ich zahl doch schon GEZ“, „Piratebay befreien die Kultur“, „ist doch gar nicht physisch“, „die Künstler kriegen eh kaum was“, … sind für mich Alibi-Argumente, wenn jemand nicht bereit ist etwas zu zahlen für etwas das er erhält und jetzt einen Grund braucht warum das schon ok oder sogar gut ist. Ich bin der Meinung es gibt weder ein Recht auf Musik, noch eine Pflicht, Industrie-Inhalte zu konsu­mieren. Es gibt genug freies Material, genug „Underground“, niemand leidet unter Musik-Entzug oder muss eine Mafia unter­stützen, nur weil eine kommer­zi­elle Schiene der Musik existiert.

  14. ich ich ich

    das ist so nicht ganz korrekt, weil die kommer­zia­li­sie­rung der kultur ansprüche von seiten der musik- und film­mafia schafft, die die entwick­lung von neuer kultur, wie es über jahr­hun­derte geschehen ist, teils unmög­lich macht. das scheint ihr auch garnicht mehr mitzu­kriegen, soweit geht das schon. über jahr­hun­derte konnte man einfach teile der kultur nehmen und da weiterm­chen, indem man sie weiter­be­nutzt und erwei­tert. es gibt keinerlei sachen die voll­kommen neu sind in der kultur­ge­schichte, jeder klaut bei jedem. aber in dem moment, in dem diese gangs­ter­firmen ange­fangen haben diese öffent­liche kultur zu stehlen und durch lobby­ar­beit zu ihrem ‚besitz‘ zu erklären, ist das so gut wie unmög­lich geworden.
    ein ganz gutes beispiel ist der erste film von walt disney, ’steam­boat willy‘. das ist eine kopie von buster keatons ’steam­boat bill jr.‘. natür­lich ist es ein zeichen­trick­film, walt disney hat etwas dazu­getan. so entsteht kultur. aber niemand darf jetzt die filme von walt disney nehmen und damit machen was er will. durch­ge­setzt durch die macht eines konzerns.

    und wie gesagt, wenn diese syndi­kate jetzt zurecht­ge­stutzt werden, freue ich mich tierisch, die welt ändert sich endlich.

    aus dem pira­tebay-film ’steal this film‘:
    when the wind of change is blowing, some people build shel­ters, others build windmills.

    viel spass im bunker, liebe industrie ;-)

  15. christian

    Ach, irgendwie komm ich mit der digi­talen Musik nicht klar, das ist – auch bei diesen Preisen – kein Ersatz für eine haptisch erfass­bare CD oder Platte. Sonst eigent­lich immer Digital Ist Besser schreiend fehlt mir da doch etwas.

    Einen schönen Weg geht zum Beispiel die Band Klez.E mit ihrem jüngst erschie­nenem Album Vom Feuer der Gaben, das m.E. nicht nur musi­ka­lisch das Highlight des bishe­rigen Jahres darstellt: Ein schön gestal­tetes Hardcoverbuch anstatt schnöder Plastikhülle, zu jedem Lied ein Kunstwerk.

    Das ganze dann im freund­li­chen Label-Laden für mehr als faire 12,50€ (Text und Fotos dazu).

    Einen anderen Weg gehen z.B. so Label wie das Grand Hotel can Cleef oder auch Audiolith, die ihren Vinyls kleine Code(Karten) mitgeben, mit denen man sich dann die Tracks down­loaden kann und sich das mühsame Digitalisieren erspart, oder zur Vinyl zumin­dest die CD dazu packen – somit hat man dann das schöne, anffas­bare und die Bequemlichkeit in einem.

  16. Sebastian Nagel

    Solange mir die Musikindustrie nicht die Stilmittel verbietet (mir ist es recht egal ob ich Nirvana kopieren/remixen/verarbeiten darf oder nicht, solange ich Grunge spielen darf – jede Neukreation bringt mich weiter als ein Remix). Soweit ist die Industrie zum Glück nicht und wird sie auch nicht mehr kommen weil sie sich langsam selbst begraben bzw. über­holt werden – somit ist mir die Industrie mit all ihren Unarten ziem­lich egal – ich kriege meine Musik jenseits des Mainstreams, ich kann Musik jenseits des Mainstreams machen, nur weil die Industrie etwas ähnli­ches herstellt ist mir meines noch nicht verdorben, auch wenn ich Steamboat Itchy nicht verwursten „darf“. Filme wie Virgil Widrichs „Fast Film“ zeigen dass man das durchaus tun kann – speziell wenn es um Kulturschaffen und nicht erneutes Ausschlachten einer nicht-eigenen Idee in leicht verän­derter Form geht, klappt das plötz­lich doch noch, man muss es nur erst meinen und sich nicht einschüch­tern lassen – wie schon seit Jahrtausenden also.

  17. Nico

    man könnte sich ja so einig werden:

    Die Preise für Musik sind schon ok, ich hab‘ nur kein Geld dafür.

    :)

  18. sharif

    Ich kaufe inzwi­schen nur noch CDs. Die runter­lad­baren MP3s reichen mir nicht von der Soundqualität.
    Meine letzte Anschaffung war eine wunderbar gemachte CD+DVD von McCoy Tyner („Guitars“) für 19,90€. Die beiden Silberscheiben und das schön gemachte Cover + Booklet waren das Geld mehr als wert.

  19. ich ich ich

    ich hab mehr als genug geld, aber nicht ‚dafür‘, für diese indus­trie und ihre methoden leute zu verfolgen (das gilt auch für die gez).
    aber wie gesagt, man kommt ja auch ‚legal‘ an seine musik. ich kann mir auch gut vorstellen dass es auf abseh­bare zeit ne sinn­volle platt­form gibt, die ohne indus­trie den musi­kern das verkaufen ihrer musik ermög­licht. bis dahin sehe ich sehr gern bei der apoca­lypse zu.

  20. Benjamin Hickethier

    Jürgen, sag mal, hast Du Zeit, die ganzen Musikerwerbungen, die Du hier im Fontblog beschreibst (test­weise oder nicht), zu hören? Mein größtes Problem mit dem heutigen Angebot an (groß­ar­tigster) Musik (nicht umsonst ist 2008 bekann­ter­massen ein sehr gutes Jahr für die Musikentwicklung gewesen, da stimme ich Spex und Konsorten voll zu), ob digital, analog in Vinyl gegroovt, physi­ka­lisch oder meta­phy­sisch, im Laden geklaut oder herun­ter­ge­laden und mit dazu bestelltem ›Special-Edition-Deluxe-Package‹ ist, dass ich schlicht gar nicht hinter­her­komme, die ganze neue Musik, die sich auf den verschie­densten Tonträgerformaten bei mir ansam­melt, zu hören.
    Vielleicht sollte man das Überschreiten einer Grenze von Track-Mengen straf­recht­lich verbieten, und wer mehr zum Besitz von mehr als der hörbaren und gesetz­lich erlaubten Menge aufruft, oder größere Mengen in Umlauf bringt, wird bestraft – das käme HD entgegen und würde Musikindustrie und Piratebay gleich treffen.

    Außerdem empfehle ich den ›Luisterpaal‹ des hollän­di­schen Rundfunksenders VPRO/3voor12, da könn­test Du zB das neue Album von Pete Doherty auch gestreamt hören. Erfreulicherweise (vgl. oben) sind die CDs dort nur eine begrenzte Zeit zu hören.

    Was anderes: gibt es hier jemanden, der/die Spotify empfiehlt?

  21. Sascha

    Spotify? Not available in your Country. :-( Das würd ich aber gerne mal antesten.

    Der digi­tale Weg für Musik ist nun mal der schnellste, direk­teste und beste heut­zu­tage und was sich in den letzten 2-3 Jahren an hoch­gra­digen Musikern im Netz aufgetan hat, ist gran­dios. Myspace, last​.fm, die Bloglandschaft & hypem haben soviel für gute neue Musik getan, die nichts mit der großen Musikmafia zu tun hat. Hier kann man auch in den meisten Fällen von Künstlern reden, die mit Liebe und viel Leidenschaft ihren Ideen freien Lauf lassen und ich bin sehr froh hier drum. Hier gibt es auch wirk­lich ein ganze Menge an sehr guten Netlabels, die ihre Musik kostenlos zur Verfügung stellen und selbst dort sind auch oft Künstler vertreten die in kommer­zi­ellen Projekten mitspielen.
    Diese Künstler sollte man unter­stützen und es gab schon so einige Alben die sich auf meinem Rechner verirrt hatten (diese könnte man nie bei Saturn, etc. finden) und ich war froh diese später physisch in meinen Händen zu halten und selbst wenn nur 30 Zuschauer auf dem Konzert waren.

    So oder so, meine CD-Sammlung füllt inzwi­schen fast vier Meter Schrank, es reicht, ich MUSS umsteigen. Oder aufhören.

    @ HD … Überschlage mal den Kaufwert und sag in welchen Segment sich das Auto befinden würde, welches man dafür kaufen kann. Ich würde mich für die Musik entscheiden.

    Im Gegensatz dazu spricht man doch in der großen Musikindustrie intern auch nicht mehr von Künstlern, sondern von Produkten und das ist doch verständ­lich. Die meisten dieser Produkte inter­es­sieren doch die Leser hier sowieso nicht und diese Produkte besitzen ein Menge an „Brennwert“.
    Ich kann leider dem Begriff Musikmafia nichts abge­winnen, wo fängt sie an und wo hört sie auf. Hierbei handelt es sich um eine Industrie, welche die breiten Massen bedient, sich neue Distributionswege sucht und zur Zeit wieder klein und gesund schrumpft.

  22. HD Schellnack

    Sascha – ich hör ja weiter Musik, mehr als zuvor. Nur eben nicht mehr auf nem Silberling. Das ist das Ding mit dem Älterwerden, oder? Zuviele Bücher, zuviele Comics, zuviele CDs, zuviel Stuff. Guter Stuff, aber bei den CDs stand ich irgend­wann davor und dachte: Yeah, fuck you. Bei den Comics bin ich auf Tradepaperbacks umge­stiegen und lese weniger. Wenn Marvel und DC preis­werte iPhone-Comics bringen, die sich nett lesen lassen, maybe.

    Musikmafia ist so ein Ding, dass ich als Begriff nicht mag. Da steckt eine Naivität der Branche gegen­über drin, oder eine Verbitterung qua eigenem Mißerfolg. Ohne die Plattenfirmen hätte eine Menge gute Popkultur nicht statt­ge­funden. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass die Branche sich nicht ohne Grund als «Industrie» bezeichnet – und so wie die Hühner in der Fleischverarbeitung ist halt der Musiker in dieser Industrie behan­delt. Da ist viel Gängelung, viel Beschnitt, viel Wo-bleibt-der-Hit, viel ROI-Denken, viel Kurzatmigkeit – und die ganze Popbranche ist eh etwas absurd, wie jeder schnell­merkt, der nur drei Sekunden ein Radio oder Viva anschaltet. Und – aus meiner Sicht – die Mainstream-Popkultur ist in den letzten beiden Dekaden nun echt nicht besser geworden.
    Der Alternative aber durchaus. Insofern ist der grobe Kamm immer etwas schwierig, weil für jedes Majorlabel das nur Musik für die Ladenmädchen produ­ziert und auf den 20.000sten Pink-Clone wartet zehn oder zwanzig Mini-Label da sind, die versu­chen, das rich­tige zu tun und dabei zu über­leben. So wie es eben die BILD gibt und kleine Mags in Miniaturauflage wie Dummy oder Clownfisch oder Slanted. Da spricht doch auch niemand von Pressemafia :-D

    (Sehr nette Sachen auf deiner Site!!!)

  23. Jürgen

    Jürgen, sag mal, hast Du Zeit, die ganzen Musikerwerbungen, die Du hier im Fontblog beschreibst (test­weise oder nicht), zu hören?

    Ich höre oft Musik beim Arbeiten am Rechner. Bei der Bildbearbeitung geht alles, auch Metal und Independent, beim Texten hilft nur Seichtes – wie James Last, Barry Manilow und Bee Gees – krea­tive Durststrecken zu überwinden.

    Im Moment läuft die gestern erwor­bene Peter Doherty – ein groß­ar­tiger Songschreiber und Performer.

    Die Art, wie ich Musik konsu­miere, hat sich bei mir seit Jahrzehnten kaum geän­dert … Radio und Konserven, selten Musikvideos. Früher ließ ich mich täglich zu den Hausaufgaben berie­seln. Sehr erbau­lich auch: Mit Freunden alte Sachen hören und die Geschichten dazu erzählen. Ich kenne alle popu­lären Methoden zum Aufbewahren von Unterhaltungsmusik – Tonband – Cassette – LP – Singles (inkl. Jukebox) – MiniDisk … MP3 und iTunes ist mit Abstand das elegan­teste und schnellste Tool, ein Segen.

    Ich betone: Geschichten erzählen. Wie man sich diesen Spaß an der Freude durch eine selbst­ge­strickte Plattenmaffia-Ideologie verderben kann, die einen ja perma­nent verfolgen muss, ist mir ein Rätsel.

  24. HD Schellnack

    Wobei iTunes derzeit eher ein Fluch ist – ich fighte mich mit CDEx einer­seits durch meine CD-Sammlung, zum anderen versuche ich, den Tracks mit TuneUp und Firefox Cover und die rich­tigen Trackinfo zu geben, gerade bei obskuren Sachen eeeetwas zu viel Zeit, die ich gerade nicht hab :-D.

    Und iTunes wird sich natür­lich auch wandeln. Flatrate, Musik offline auf dem Anbieterserver oder in deiner eigenen «Wolke».

  25. Jürgen

    Klingt umständ­lich. Wofür brauchst Du diese Zusatztools?
    Ich stecke meine CDs einfach ins Laufwerk, iTunes verbindet sich auto­ma­tisch mit CDDB und liefert die Metadaten, dann klicke ich auf »CD impor­tieren« und in 10 Minuten sind die Track in der iTunes-Bibliothek – in der von mir vorein­ge­stellten Auflösung.
    Die Cover-Art liefert entweder iTunes mit einem Klick aus dem Store, bei alten Scheiben recher­chiere ich in den beiden besten Quellen für Hi-Res-Cover-Art: Rate Your Music und Discogs.

  26. HD Schellnack

    Ich mach das nicht mit iTunes, die Qualität ist ja erst seit 8.1.1 über­haupt mal brauchbar und die Features kaum einstellbar. Ich nehm CDEx, das ist etwas besser und mit einem kleinen Skript kriuegt man in den wenigen Fällen, wo die eine CD nicht erkennen, die Daten via iTunes. Etwas fricke­liger ist es, den gesam­melten digi­talen Tracks und bereits gerippten CDs aus x Jahren Cover und rich­tige Titel zu verpassen, vor allem wenn man da obskure Mixes, Bootlegs,80s Zeug und so dabei hat, die Itunes mal so gar nicht erkennen will :-D. TuneUp ist eine große Hilfe für korrekte ID-Tags, aber manchmal muss man eben doch etwas suchen, um ein schö­neres Cover zu finden :-D.

  27. Jürgen

    Sorry, ich muss es mal direkt sagen: Du willst es umständ­lich haben, das scheint eine HD-Charaktereigenschaft zu sein ;-)

    Und: iTunes kann seit Jahren CDs in CD-Qualität impor­tieren: AIFF, MP3 bis 320 mBit/s, Apple Lossless, AAC …

    Selbst bereits gerippte CD-Daten lassen sich mit iTunes nach­träg­lich mit Metadaten versehen: Man legt eine intel­li­gente Wiedergabeliste an, deren Kriterium das exakte Datum der Digitalisierung ist (Import) und lässt sich für diese Playliste, die dann einem Album entspricht, die Metadaten einspielen. 

  28. ich ich ich

    achso, und verderben tut sich für mich über­haupt nicht, im gegen­teil. ich hör ja mehr musik als früher, kann sie besser archi­vieren und finden, usw. und nebenbei geht halt die content­mafia den bach runter und heult sich eins drüber ab, das ist ja noch zusätz­liche freude ;-)

  29. HD Schellnack

    Jürgen, wenn du mir jetzt noch sagst, wie ich itunes dazu kriege, keine Ordner anzu­legen, sondern MUSIKER_ALBUM_TRACKNUMMER_TRACKNAME zu machen, super :-D.

    Wobei rippen unter iTunes oder CDEx wirk­lich keinen Unterschied macht, beides läuft gleich, CDEx ist einen Hauch schneller und komfor­ta­bler, iTunes erkennt manche CDs etwas besser, nimmt sich nicht viel – es ist die schiere Menge. Einerseits knapp 27.000 Tracks, die es durch­zu­ar­beiten gilt – nicht alle, ich bin ja schon bei P :-D. Und zum anderen noch stapel­weise CDs zu rippen. An sich keine Sache, muss man nur halt einmal durch. Danach ist ja gut.

    ichi­chich: Das sind einfach Templates, das ist nicht geklaut – es ist nur die wunder­bare neue Welt des Web, in der wir alle umgeben sind von umge­strickten Templates. Ich heule jedesmal, wenn ein Kunde eine Site in Typo3 haben will und versuche sie zu etwas indi­vi­du­el­lerem zu über­reden. Bei reinen Blogs ist das aber irgendwie okay, die sind nied­rig­schwel­liger als echte Sites.

  30. Jürgen

    Jürgen, wenn du mir jetzt noch sagst, wie ich itunes dazu kriege, keine Ordner anzu­legen, sondern MUSIKER_ALBUM_TRACKNUMMER_TRACKNAME zu machen, super. 

    Du willst doch nur, dass ich jetzt frage: Warum in aller Welt müssen Deine Dateinamen auf diese Art gebaut sein? ;-)

  31. HD Schellnack

    Weil ich das so will. Ich find das unglaub­lich über­sicht­li­cher, ehrlich gesagt.

    Obwohl – seitdem ich bei iTunes kaufe, ist es ja eh nicht mehr so. Das packt ja auto­ma­tisch in Ordner.

    Ich sollte mich Steve Jobs also einfach ergeben und alles in Ordner packen, oder?

    :-D

  32. Benjamin Hickethier

    HD,

    sag mal, hast Du Zeit, … 

    ;-)

  33. wie alt?

    das layout bzw engine von http://​typeneu​.com/ ist open source und frei verfügbar..

  34. HD Schellnack

    Ich?
    Zeit?
    Wir sitzen derzeit an zwei umfas­senden Corporate-Relaunches, 1200 Seiten Katalog plus drum­herum-Medien, 200 Seiten Saisonheft, 112 Seiten Saisonheft plus komplette Saisonplanung (Plakate, Abendprogramme), dazu jede Menge Kleinkram… und kriegen erst im Juli unsere neue Mitarbeiterin (Yeah!!!!).
    Gottseidank merke ich von Wirtschaftskrise derzeit noch recht wenig. Kann auch gernnnne so bleiben.

  35. Benjamin Hickethier

    …und nicht zu vergessen, Du bist erst bei P!
    ;-D

  36. David

    MUSIKER_ALBUM_TRACKNUMMER_TRACKNAME

    Ich fand’s auch erst furchtbar, dass ich der Software die Katalogisierung über­lassen sollte – aber man muss (und kann) sich echt davon verab­schieden, in dieser Hinsicht die Kontrolle zu haben. Warum auch? Wenn man sich einmal auf iTunes mit all seinen Filterkriterien und intel­li­genten Listen einge­lassen hat, ist die Datenstruktur im Hintergrund doch _völlig_ egal. Und wenn ich wirk­lich mal die MP3-Datei suche – Rechtsklick, im Finder anzeigen, fertig. Schneller kann ich doch gar nicht an die Datei rankommen. Was nützt mir dann dieser Dateinamen-Bandwurm?

  37. HD Schellnack

    An T darf man ha gar nicht denken :-D

    Und David, du hast natür­lich recht.

  38. Yoram

    @ HD Schellnack
    nur so am Rande: Du kannst durchaus Deine eigene Struktur behalten, in dem Du in iTunes nur einstellst (Einstellungen>Erweitert), das es NICHT Deinen Musik Ordner orga­ni­siert und NICHT die Musik die Du hinzu­fügst in den Musik Ordner kopiert. Danach kannst Du alles selber bestimmen; sowohl Ort als auch Ordnung. Zusätzliche Hilfe kannst Du Dir mit Media Rage auf Deinen Rechner holen – zum Umbenennen und editieren der Dateinamen als auch der MP3/AAC-Tags.

  39. HD Schellnack

    Joah, oder ich machs mit CDEX und habs gleich richtig :-D

    Wobei ich tatsäch­lich über­lege, mich zu opfern und irgend­wann itunes die Veraltung ganz in die Hand zu drücken… mal sehen.

    tatsache ist aber natür­lich, dass bei allen Mängeln die apple­ty­pi­sche herme­tisch tighte Verbindung von Rechnern und iPods eine feine Sache ist, wobei sich Musik inzwi­schen bitte mal auch via WLAN syncen dürfte und einige andere Sachen noch nicht optimal sind.
    Aber klar ist natür­lich, dass selbst mit den vorhan­denen Mängeln der Komfort 100-fach der der bishe­rigen Lösungen ist. Ich vermisse nur das Wühlen in CDs, die Suche nach einer bestimmten Platte und das lustige Finden von ganz anderen Bands, die man auch mal hören könnte – wobei man das eigent­lich gesuchte Album natür­lich nie findet ;D. iTunes ist das zu perfekt.

  40. Sascha

    @ wie alt … das temp­late von typeneu ist von Suprb, die auch eine Open Source Version raus­ge­bracht haben.
    http://​suprb​.com/​g​r​i​d​-​a​-​l​i​c​i​o​us/

  41. Fjord

    @ HD

    Ich bin vorletztes Jahr umge­zogen und habe gnadenlos in Bücher- und CD-Regalen ausge­mistet. Ich glaube es waren an die 8 Umzugskartons Bücher und 5 Kartons CDs, die an Gebrauchthändler gingen. Und ganz im Ernst: Ich vermisse kein einziges Buch und kein einziges Album. Ganz im Gegenteil: alten Ballast abschmeißen hat etwas Erleichterndes. Und schafft Raum für Neues. Bis zum nächsten Umzug eben, hihi. ;)

    Will sagen: Was ist so sexy am Sammeln, An- und Aufhäufen von Dingen? (Und das digi­tale Archivieren von Songtitelmassen ist meiner Meinung nach auch wieder nur so ein Jungs-Ding. So wie früher die Spielzeugeisen- oder Carrerabahn. Nur viel­leicht ein wenig spaßfreier.)
    Warum sich nicht auf das Wesentliche konzen­trieren und sich von Entbehrlichem trennen? Macht den Kopf frei. ;)

  42. Jürgen

    … wobei sich Musik inzwi­schen bitte mal auch via WLAN syncen dürfte und einige andere Sachen noch nicht optimal sind. 

    Das ist doch alles – teils seit Jahren – gelöst, HD. Über Bonjour kann ich die iTunes-Mukke meiner Kollegen hören; oder ich sauge meine Musik auf die Lautsprecher des Rechners in der FontShop-Lounge. AirPort Express erlaubt das Streamen von Musik im ganzen Haus. Seit einigen Monaten kann man mit seinem iPhone oder dem iPod-Touch die Musik per Wlan steuern (Fernbedienung). Mit »Simplify Media« kann ich die Musik auf meinem iTunes zu Hause unter­wegs hören (iPhone, iPod Touch). Lediglich das Syncen zwischen Desktop und iPod/iPhone erfor­dert ein Kabel, was tech­ni­sche Gründe hat, denn Syncen heißt bei Apple sinn­vol­ler­weise auch Backup.

  43. Benjamin Hickethier

    Jürgen, wie schön, dass Du eben doch ein Weblog (auch) über Musik schreibst.

  44. Sebastian Nagel

    Ich hätte einfach Angst, eine so große Sammlung alleinig einem Programm zu über­ant­worten. Was wenn das Programm irgend­wann nicht mehr supportet wird? Wenn ich mal umsteigen möchte weil ein anderes viel besser ist?
    Deshalb würde ich es genau wie HD machen … Rippen mit EAC oder CDEx mit Feineinstellung (MP3 ist nicht gleich MP3, wenn ich einen miesen Encoder verwende statt Lame… oder gleich ogg?) und dann impor­tieren ohne die Dateien verwalten zu lassen erscheint mir sinn­voller. Da habe ich immer noch einen sinn-tragenden Datenstand auf File-Basis, von dem ich bei „null“ anfangen kann falls notwendig.

  45. HD Schellnack

    Jürgen, ich meinte Sync von Playlists vom Mac zum iPhone ohne Kabel, das geht noch nicht. Den Rest mach ich doch, alter Nerd, der ich bin. Backup würde nebenbei auch via LAN gehen, vor allem, wo wir doch jetzt Dual-AirPort kriegen (der IMMER noch kein VDSL wegpackt).

    Uh, übelster Techno-Geek-Drift hier.

    Das mit dem Kopf frei machen teile ich gene­rell, früher war DIE EINE Platte wichtig, die du gehört hast, bis das Vinyl nicht mehr mitwollte. Und ich bin auch lange kein mensch, der besin­nungslos alles down­loaded – ich kaufe so zwischen drei und fünf Alben im Monat, mal mehr, mal less. Musik und Literatur ist der einzige Luxus ;-D

  46. Fjord

    Und ich bin auch lange kein mensch, der besin­nungslos alles downloaded

    Sorry, Missverständnis! Das wollte ich damit auch über­haupt nicht sagen.

    Aber zum Thema Luxus: Vielleicht ist der wahre Luxus heut­zu­tage, sich aus dem Marketing-Grundrauschen einfach einmal auszuklinken? ;-)

    Wenn ich schaue, was von den letzten zwanzig Jahren an Musik in meinem Regal übrig geblieben ist, dann sind das viel­leicht 100 oder 150 Alben. Und selbst davon halte ich noch mindes­tens die Hälfte für entbehr­lich, höre sie kaum.

    Luxus ist viel­leicht, zu sehen, dass etwas entbehr­lich ist. – Auch auf der Festplatte. ;-)

  47. Trash-Gordon

    @ HD:
    gibt es dann bei dir bald den „CD zu verschenken Foto-wettbewerb?“ :-)

  48. HD Schellnack

    Das wär nicht schlecht, oder?
    Statt Photos müssen die Leute dann selbst­ge­sun­gene Lieder schic… moment. Maybe not. :-D

    @Fjord. Man muss aber auch aufpassen, dass man diesem neoka­tho­li­schen Less-is-More nicht total auf den Leim geht. Man muss sich immer fragen, wo solche Simplify-«Ethiken» herkommen, warum sie und über welche Medien sie verbreitet werden. Das ist eigent­lich nur eine Variation des alten Motivs vom «armen Reichen» (so unsag­barer Quatsch wie Lieber arm und gesund als reich und krank – als ob Armut auto­ma­tisch Gesundheit bedingt). Das ist auch, teil­weise zumin­dest und (wahr­schein­lich) unbe­wusst, ein Mechanismus, damit die Leute schön zufrieden in ihren eigenen Schichten bleiben?

    Dieses ganze Wellness-Asketentum ist ein Trend, und stellt auch mal wieder zu sehr die Frage nach der EIGENEN Glücksformel in den Mittelpunkt. Die Frage ist ja nicht, ob man verzichten sollte, um selbst glück­li­cher zu werden (fragen wir mal Rupert Murdoch zu dem Thema Less is More…), die Frage ist viel­mehr, ob Verzicht global nicht inzwi­schen zum Imperativ werden MUSS – und solche Trends nur die Gemütslage dazu schaffen. Wobei ich mich immer frage, ob wir den Punkt, wo man durch etwas weniger Konsum, Energieverbrauch und und und noch etwas retten könnte, nicht um 30 oder 40 Jahre verpasst haben …

  49. Fjord

    Gut. Wir stimmen dahin­ge­hend überein, dass „Simplify“ genauso eine Marketing- und Vermarktungs-Strategie sein mag, wie der fröh­liche Hedonismus des Sammlers. Beide Haltungen im Extrem vertreten sind wenig hilf­reich. Erstere führt in nihi­lis­ti­sche Weltabgewandtheit, letz­tere in egomai­sche Völlerei. Wahrscheinlich liegt die beste Position irgendwo in der Mitte zwischen beiden Polen, wo wir uns gern einmal gemüt­lich zu einem Käffchen treffen und uns gegen­seitig unsere Lieblingsalben vorspielen können. ;-)

    Allerdings: Warum soll ich mich um Objekte kümmern, die ich seit Jahren nicht ange­fasst respek­tive ange­schaut, gelesen oder ange­hört habe? Warum soll ich sie hegen, pflegen und ihnen ein Dach über dem Cover gewähren? Nur weil die Chance bestehen könnte, ich könnte irgend­wann einmal einen Blick hinein oder darauf werfen? Das hat nichts mit „Asketen-Wellnesstum“ zu tun. Und erst recht nichts mit der Rettung der Welt. Sondern allein mit meinem persön­li­chen Umgang mit kultu­rellem Konsumgut: Was mir wert ist, bleibt, was sich über­lebt hat, ist sowieso schon tot und fliegt raus. ;-)

    ps: Ginge es hier um ein Auto, dass ewig geparkt und nur zweimal im Jahr für Fahrten zu einem schwe­di­schen Einrichtungshaus genutzt würde, wäre es doch auch nur vernünftig, zu fragen, ob der Unterhalt des Automobils an dessen Nutzung gemessen noch sinn­voll sei oder eher nicht, oder? … Es sei denn, es ginge gar nicht um den Nutzen und die Nutzung des Objektes an sich, sondern um dessen Wert als Distinktionsmittel und Status-Objekt. Da gelten zuge­ge­be­ner­maßen andere Regeln. ;-)

  50. Fjord

    Und zum eigent­li­chen Thema nochmal:

    @ Vroni (#2): Super!

    Der Vergleich macht’s kurios: € 4,99 für den Download eines aktu­ellen Musik-Albums. € 80 beispiels­weise für den Download der OT Parry Grotesque Normal beim Fontshop. Nun ist ein Album kein Font. Aber in beiden Fällen geht es um eine krea­tive Leistung, die ange­messen hono­riert werden will. Ganz egal, ob mir oder meinem Kunden die € 80 für die OT Parry Grotesque Normal (nur als Beispiel, bin OurType-Fan) zu teuer sind oder nicht: Ich denke, der Preis ist im Vergleich zum Nutzwert absolut ange­messen. Und der Vertrieb (im Musikfall das Label) möchte natür­lich auch Geld verdienen. Die € 4,99 sind dagegen ein Armutszeugnis und zeigen, wie wenig krea­tive Leistung heute wert­ge­schätzt wird. Traurig.

  51. HD Schellnack

    Fjord, es geht ja nicht um Objekte, sondern um Kultur. Gelle? Ich bewahre hier nicht Glasmurmeln auf, sondern Bücher, die man gern auch ein zwei­tesmal liest, und Musik, die man immer und immer wieder hört. In beiden Bereichen geht es mir wie dem Junkie, der nach mehr ruft. Nun kann man sicher sagen, nach dieser oder jener Band – je nach eigener Sozialisierung – kommt nüscht mehr. Aber ebenso undenkbar wie plötz­lich alle Gang-of-Four-Alben wegzu­werfen ist der Gedanke, nicht weiter nach guten Tracks zu suchen. Ich kann da einen Peel oder einen Fiehe gut verstehen, die Garagen voller Musik haben soll(t)en. Ditto beim Buch.
    Das man dabei gnadenlos immer wieder den SCHEISS aussiebt, sei es durch Wegwerfen, verschenken oder aktu­eller durch Löschen, gehört ja ohnehin dazu. Aber auch vom Guten sammelt sich in den Jahren einiges an ;-D, zumal man ja immer breiter schaut, wo du als Teen nur Pop hörst, bist du als Erwachsener in Jazz, Klassik und verschie­denen Genren unterwegs.

    Ansonsten bin ich irgendwie in der Mitte – bestimmte Dinge bleiben, weil sie mir wichtig sind, anderes wird beden­kenlos entsorgt, weil es Blei in den Schuhen ist.

    Aber Musik ist eben kein Tellerservice.

    *******

    Zum Preis: Es ist ja bekannt, dass Polarkreis 18, die eine ganze Zeit an der Spitze der Singlecharts mit Allein Allein standen und nun damit leben müssen, dass die kleinen Mädchen ihre Konzerte besu­chen, um EIN LIED zu hören… bei ihren Eltern wohnen, weil sie nicht genug verdienen? Mag UrbanMyth sein, aber zeigt, wie wenig für den Künstler (den Durchschnittskünstler, nicht Madonna et al) am Ende bleibt, oder? Sehr harter Markt.

  52. Fjord

    @ HD: Okay. ;-)
    Ich wäre ja für Käffchen und Vorspielen der Lieblingsalben, hehe. Und gebe zu: Nichts macht so viel Spaß, wie in Sammlungen fremder Leute herumzustöbern. ;-)

  53. Jürgen

    Die € 4,99 sind dagegen ein Armutszeugnis und zeigen, wie wenig krea­tive Leistung heute wert­ge­schätzt wird. Traurig.

    Ich empfinde die Aktion von Saturn weder als traurig, noch als Armutszeugnis. Schließlich werden an die Lieferanten (und Künstler) die fest­ste­henden Margen gezahlt – davon gehe ich jeden­falls aus, weil alles andere ökono­mi­scher Unsinn wäre. Saturn trägt die Preisdifferenz, weil sie mit aller Gewalt auf ihren Online-Shop aufmerksam machen wollen … sie subven­tio­nieren die Verkäufe aus dem Marketing-Topf. Das ist Marktwirtschaft. Und den Verbraucher freut’s. Ob Saturn damit lang­fristig seinen Service retten kann steht auf einem anderen Blatt.

  54. HD Schellnack

    Mich als Verbraucher über­zeugt das leider gar nicht – die Alben hab ich entweder schon oder mag sie nicht.
    Ansonsten gilt aber natür­lich: besser für 5 Euro kaufen als raub­ko­pieren… wobei das, so wie es sich oben anhört, fast einfa­cher und besser funktioniert.

  55. Fjord

    @ Jürgen (#54)

    Stimmt, das ist wohl die Strategie, die dahin­ter­steckt. Allerdings glaube ich nicht, dass Ottonormalverbraucher das so diffe­ren­ziert sieht. Für ihn steht eher die folgende Gleichung im Vordergrund: Musik = extremramschbillig.
    Hier in Köln gibt’s ein Sprichwort: Was nix kostet, ist auch nix wert.

  56. Sascha

    Saturn trägt die Preisdifferenz, weil sie mit aller Gewalt auf ihren Online-Shop aufmerksam machen wollen

    Bei der DVD-Einführung von „The Dark Knight“ hat es Media Markt ja nicht anders gemacht. Ich glaub unver­schämte 10 Euro wollten die damals für den Film haben und da wurde sicher­lich ne ganze Menge drauf­ge­legt um die Massen in ihren Markt zu bekommen. Da hab ich doch gerne die 16 Euro fürs IMAX bezahlt.

  57. Brecht

    I’m not a really big fan of Pete Doherty but that being said, the cover art seems a lot like these two albums of Zucchine Drive (http://​shadow​ani​mals​.zzil​lezz​.net/​a​l​b​1​4​.​htm and http://​shadow​ani​mals​.zzil​lezz​.net/​a​l​b​1​3​.​htm) from three years ago…

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