Suhrkamp Frankfurter Reihe

Suhrkamp_F

»Frankfurt trauert um Suhrkamp. Dieser Tage zieht der Verlag nach Berlin. Die Hauptsstadt soll ihn wieder nach vorne führen, das wünschen ihm sicher alle Frankfurter.

Aus der Frankfurter ›Trauer‹ wurde eine Idee geboren, durch die man weiterhin mit der Stadt verbunden bleiben könnte: die Frankfurter Reihe. Autoren und Themen der Mainmetropole würden den Inhalt bestimmen, dazu bereits vorhan­dene Titel aus der Backlist und Neuerscheinungen.

Und die Fleckhaus’sche Reihe Bibliothek Suhrkamp würde Pate dafür stehen. Kaum verän­dert, nur der Balken bliebe stets rot auf weiß = Stadtfarben!

Darf man so mit Legenden umgehen?

Kurzerhand habe ich Fleckhaus’ Tochter, Nelly Fleckhaus kontak­tiert. Sie war begeis­tert. Nur die Witwe, wie sie in Frankfurt genannt wird, ist dagegen. Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin …

Bevor es in der Schublade verschwindet, geht es kurzer­hand online nach Berlin zu Fontblog.

Herzliche vorweih­nacht­liche Grüße aus Frankfurt«

Wilhelm Opatz


11 Kommentare

  1. Christian

    ich hab irgendwie null verstanden um was es geht…

    ?

  2. Phlip

    Nicht doch, die kräf­tigen Farben sind doch der eigent­liche Star.

  3. Hansgerd Zappenduster

    Nummer 1: Danke, ich dachte schon das letzte Bier hätte mich verblödet.

  4. thomas junold

    wilhelm, ich bin immer noch ein fan deiner arbeit! auch wenn das mit der schrift damals nicht so geklappt hat. :)

  5. HD Schellnack.

    Dürfte Suhrkamp viel­leicht inzwi­schen zu nah an Weiss Books sein, oder? Ich denke Ulla Unseld-Berkéwicz hat fast nur noch die Chance des totalen Bruchs/Neuanfangs, zumal Siegfried Unseld posthum ja zum Überverleger (und offenbar zum Opfer seiner neuro­ti­schen Autoren) erklärt wird. Ob die Strategie aufgeht oder der Verlag unter – eine totale, radi­kale Neudefinition ist das (viel­leicht) beste, um dem bildungs­bür­ger­li­chen Mehltau zu entgehen und selbst radikal zu bleiben. Man wird sehen, wie das klappt.

  6. Nelly Fleckhaus

    Hallo Wilhelm,

    schöne vorweih­nacht­liche Grüße nach Frankfurt.
    Nelly Fleckhaus

  7. Wilhelm

    Lieber HD Sch., besser kann man die Lage nicht beur­teilen. Ach ja, weiss books verän­dert die anfäng­lich radi­kale Linie sukzes­sive, weicht sie auf – SU, der sture Verleger, wäre dabei geblieben. Und mein Blick auf das bs-cover hat schon etwas mit Anachronismus zu tun – wobei, schau Dir das neueröff­nete manu­factum in Frankfurt an. Wie auch immer, Suhrkamp geht so schnell nicht unter, dafür wird schon Berlin sorgen

  8. HD Schellnack.

    Dass Weiss sein Coverdesign jetzt öffnet, finde ich auch schade. Ich kann aber verstehen, dass alles andere heute­zu­tage im Sortiment ein Untergang wäre – ein Programm kann man ja als «Weißware» gestalten, aber nach ein zwei Jahren wären die Titel dann gar nicht mehr zu unter­scheiden. Ich denke immer noch, komplett weiß wäre in der Flut der mit Stockphotos und Kitschtypographie über­bor­denden Titel gran­dios gewesen (und durchaus auch passend zu der Zielgruppe des kleinen char­manten Verlags). So leiden die an sich sehr guten Ideen, das Anti-Suhrkampsche … auf das Regenbogensystem Fleckhaus sozu­sagen reaktiv mit kompletter Farblosigkeit reagieren … jetzt ein wenig unter bunt einge­färbten Eistüten, die auf dem Cover sitzen als hätten sie sich verlaufen. Das ist weder mini­ma­lis­tisch noch poetisch, sondern irgendwie hat es eher einen Clipart-Touch.

    Dass Suhrkamp nicht unter­geht sei dem Verlag, egal unter welcher Führung, unbe­dingt gewünscht. Ich frage mich etwas, ob eine Verlegerin so sperrig sein kann und sollte wie die übelsten Neurosen-Autoren, oder ob der der Job nicht eher Diplomatie und eine ausge­gli­chene Persönlichkeit fordert… ande­rer­seits pola­ri­siert und provo­ziert «Die Witwe» und das ist doch eigent­lich an sich eine gute Ausgangsposition, um ein schil­lender und span­nender Verlag zu werden, der der eigenen Musealität so viel­leicht noch entkommen kann. Ob Berlin oder das ja auch sehr schöne Frankfurt ist mir da egal.

    Obwohl ich zugebe, dass der Berlin-Zentrismus irgendwie inzwi­schen lang­weilt. Klar, ich würde in England auch eher London als Newcastle besu­chen, in den USA eher NY oder LA als Denver und so weiter. Aber dieser perma­nente Drang, sich Urbanität und den Hauch der weiten Welt qua Umzug anzu­dichten, wirkt aufge­setzt. Aicher hat vom Dorf aus operiert und das finde ich inzwi­schen ganz charmant.

    Für Suhrkamp mag es aber heilsam sein, aus der Buchstadt Frankfurt heraus­zu­kommen und sich auch lokal zu rede­fi­nieren, so wie man viel­leicht auch als Mensch in eine neue Stadt zieht, um einen Neuanfang zu wagen – neue Freunde, neue Herausforderungen, neue Erlebnisse. Und da bietet sich Berlin ja an.

  9. densen

    Dito, kapiere auch nicht worum es geht.

  10. Dagonet

    Also, dieses Frankfurtunterstrichdings in Helvetica (?) wirkt für mich eher aufge­setzt denn sonst etwas.

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