Sony-Ericsson: I love Milton Glaser

Neue Sony-Ericsson-Kampagne

(Abbildung klicken zum Vergrößern)

Pünktlich zum 5-jährigen Bestehen führt Sony-Ericsson einen neuen globalen Marken-Look ein (Pressemitteilung). Er basiert auf der legen­dären Wort-Bild-Ikone »I love NY« von Milton Glaser aus dem Jahre 1973, in der ein Herz das Wort »love« ersetzte und die bis heute tausend­fach (!) imitiert wurde. Sony-Ericsson verwendet sogar die Original-Schrift von damals, American Typewriter. Statt eines roten Herzens setzen die Marken-Berater von Wolff Olins das grüne »Glas-Logo« des Konzerns ein.

Der Ich-liebe-Claim ist bei Sony-Ericsson, ander als bei der New-York-Kampagne, variabel, je nach Markt und zu bewer­bendem Produkt. Die Werber von Saatchi & Saatchi in London entwi­ckelten die Kampagne auf Basis der neuen Leitelemente, die in Deutschland von B+D imple­men­tiert wird.

Kennzeichnend für den neuen Markenauftritt ist eine Palette »leichter« Farben, die sich bewusst von den Grau-, Schwarz- und Blautönen abhebt, die viele Technologiemarken heute einsetzen.


10 Kommentare

  1. Gabriel

    Ein sehr gutes farb­li­ches Konzept verfolgt SE schon seit langem. Mein erstes Sony Ericsson Handy hob sich von Nokia, Siemens und allen anderen erhält­li­chen Handys in einem Punkt ab: Das unglaub­lich detail­reiche farbige Display. Das grün und rot mit den sanften Übergängen vermitellt viel mehr Lebensfreude & Lifestyle und orien­tiert sich viel mehr an der Zielgruppe: Junggebliebene :P. Welcher »Junggebliebene« möchte schon ein steriles Businesshandy?!

  2. Martin Jordan

    Ich find das arg ideenlos! Mehr fällt einer der dicksten Brandingagenturen und einem Werbeschwergewicht nicht ein?

    Adidas fuhr vor 2 Jahren mit ihrer Original-Marke exakt die gleiche Kampagne – alle Städte, in denen es adidas Original-Stores gab, wurden reich­lich mit I ADIDAS BCN, I ADIDAS BLN etc. ausge­schmückt. Siehe hier: http://​www​.adidas​.com/​e​s​/​c​a​m​p​a​i​g​n​s​/​b​c​n​-​m​d​r​/​c​o​n​t​e​n​t​/​m​d​r​b​c​n​.​jpg

    Der letzte Kick für das Zeichen kam 2001 von Milton Glaser selbst, als er seine Liebe zu New York noch einmal bekräf­tigte: http://​www​.areaof​de​sign​.com/​a​m​e​r​i​c​a​n​i​c​o​n​s​/​g​l​a​s​e​r​/​I​h​e​a​r​t​N​Y​.​jpg

    Und ansonsten wie Jürgen schon schrieb: ohnehin eine der meist­ko­pierten Idee der letzten 35 Jahre … und das zum Geburtstag einer Technologiemarke, die in die Zukunft schaut. Abgesehen davon sind wir doch in den letzten Jahre alle von den Liebesbekenntnissen diverser Marken reich­lich gesät­tigt, oder? Von VW bis McDonalds gibts nur noch Liebe … das glaubt doch eh niemand.

  3. Ralf Herrmann

    Das erin­nert mich auch an diese Kampagne: http://​static​.flickr​.com/​3​9​/​8​3​0​5​7​2​7​1​_​1​e​1​2​b​f​0​2​d​7​.​j​p​g​?​v=0
    Da hatte man auch schon die tolle Idee mit den »leichten« Farben …

    Ralf

  4. Jürgen Siebert

    Es war mir nicht klar, als ich den Beitrag schrieb, dass es der x-te Aufguss einer alten Idee ist. Danke für Eure Links. Was Wolff-Olins wohl für die alte Idee auf die Rechnung geschrieben hat.

  5. lvgwinner

    Ouhauerha, der Aufguss einer alten Idee. Wie schreck­lich. These: Könnte es sein das es relativ wurscht ist wie alt und wie oft gesehen eine Idee ist, wenn sie dennoch funk­tio­niert. (Ob das bei SonyEriccson funk­tio­niert bleibt frei­lich noch zu beweisen. Das wird letzt­lich nur an der Konsequenz liegen, mit der sie das Konzept verfolgen. Und wir können dann in ein-zwei Jahren darüber urteilen. Aber das ist ja nicht das Thema.) Die Frage die wir Kreativen uns mal stellen sollten ist doch ob es immer eine neue Idee braucht, oder ob ein gut und konse­quent ausge­führtes Zitat nicht manchmal sogar sehr viel bessere Dienste tut.

  6. Jürgen Siebert

    Absolut berech­tigte Frage, und ich wünsche mir, dass ein Crack wie HD hierzu etwas schreibt.
    Meine Erfahrung ist sowieso, das es viel häufiger unbe­ab­sich­tigte Plagiate gibt als Außenstehende wahr­haben wollen … ich habe dies schon mehr­fach im Fontblog darge­stellt (MetaDesign./.Buena la Vista), auch an einem eigenen Beispiel: Formen finden und nicht stehlen.
    Ein wirk­lich gute Idee (zum Beispiel ein Kasten mit 2 Achsen und 4 Rädern unten dran), wirft so viel »Stoff« ab, dass sie unend­lich oft kopiert und durch­de­kli­niert werden darf. Sicher gilt das einge­schränkt auch in der Werbekommunikation. Was am Ende zählt: ist es verständ­lich, glaub­haft und sinnvoll?

  7. Oliver Adam

    Diese Idee ist wirk­lich alt. Man kann sie sogar in Berlin-Kreuzberg finden, nämlich als Merchandising-Produkt der Tageszeitung taz (http://​www​.taz​.de):

    http://​www​.flickr​.com/​p​h​o​t​o​s​/​8​2​0​9​9​0​6​8​@​N​0​0​/​2​6​0​9​1​6​1​93/

  8. Thorsten Konrad

    Ein asia­ti­scher Automobilhersteller, ich glaube ja es war Suzuki, hat letz­tens eben­falls erst mit einem kleinen roten Auto die „i love kamapgne“ wiederholt. 

    I „rotes Auto“ Bremen, war auf den Großplakat zu lesen…

  9. Martin Jordan

    Stimmt, die taz macht das ja auch … vom der natio­nalen Genossenschaftszeitung bis zur welt­weiten Technologiemarke machen sie alle das gleiche und die Agenturen lassen sich das immer wieder neu bezahlen. Eigentlich schon fast genial – und massiv traurig zugleich!

  10. Michael Bundscherer

    Entäuscht war ich vor einem Jahr von der Kampagne der Stadt München. 

    Der alte Slogan lautete »Weltstadt mit Herz«. Weil die Entscheider der neuen Kampagne offen­sicht­lich zu sehr auf ihre linke Gehirnhälfte achteten, »über­setzte« man Milton Glasers Idee einfach ins deutsche. 

    Damit keiner auf die Idee kommt, das ganze falsch zu verstehen steht die korrekte Übersetzung für »M ♥ DICH« gleich darunter: »München mag Dich«.

    (siehe flickr​.com und muen​chen​.de)

    P.S. gibt es dieses Jahr zur Buchmesse keine Guerilla-Aktion? ;-)
    Danke für euer Büchlein!

Kommentarfunktion ist deaktiviert.

<em>kursiv</em>   <strong>fett</strong>   <blockquote>Zitat</blockquote>
<a href="http://www…">Link</a>   <img src="http://bildadresse.jpg">