Schriftgestaltung an der HdK Zürich studieren
Prof. Hans-Jürg Hunziker im Schriftunterricht an der Züricher Hochschule der Künste
Zum neuen Studienbeginn im Februar 2012 bietet die Züricher Hochschule der Künste in ihrem Nachdiplomstudienangebot einen berufsbegleitenden CAS (Certificate of Advanced Studies) in Schriftgestaltung (20 ECTS) an, sowie einen MAS (Master of Advanced Studies) in Type Design and Typography (60 ECTS).
Zum CAS schreibt die Hochschule: »Wir betreiben ein Kompetenzzentrum, das sich der fachlichen Ausbildung im Bereich der Schriftgestaltung, der Typographie und der Forschung widmet. Unsere Ausbildung ermöglicht den TeilnehmerInnen, sich Grundlagenkenntnisse sowie Entwurfs-, Umsetzungs- und Finalisierungskompetenzen zu erarbeiten, die in verschiedenen Tätigkeitsfeldern wie Visuelle Kommunikation, Signaletik und Medien zur Anwendung gelangen können.
Sie versteht sich als spezialisierendes Weiterbildungsangebot, in welchem tradierte Formen der Schrift analysiert und hinterfragt, neue entwickelt und bestehenden gegenübergestellt werden.«
Weiter heißt es zum Master-Studiengang: »Unser MAS besteht aus den zwei Schwerpunkten Schriftgestaltung und Typografie und ist in dieser plausiblen Kombination einzigartig: Gestalten von Schrift und Gestalten mit Schrift. Der Schwerpunkt der Vermittlung liegt auf der entwurfsmethodologischen sowie visualisierenden Auseinandersetzung in den zentralen Erscheinungsformen der Schriftkreation und der Typografie auf der Fläche, im realen und im virtuellen Raum. Das Beherrschen transmedialer Strategien, Konzepte und Visualisierungen sind unsere zentralen Anliegen. Ziel des Kurses ist die Befähigung, eine eigene Text-Schrift in mindestens einem Schnitt zu entwerfen, zuzurichten und technisch soweit zu entwickeln, dass Dritte damit arbeiten können.«
Weitere Informationen: www.typetypo.ch
13 Kommentare
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carlos
Achtung, es ist KEIN Master-Studiengang, es ist ein MAS – das ist ein vollkommen anderer Abschluss.
Außerdem heißt es »Zürcher« und nicht »Züricher«… ;-)
Jürgen Siebert
Ich bin unbedingt für die Verbeamtung von Lehrer.
Roland Stieger
Trotzdem ist es eine Ausbildung, die ich sehr empfehlen kann. Hans-Jürg Hunziker hat ein unglaublich grosses Wissen und ein feines Gefühl für die Schrift. Er lässt den Charakter von den jeweiligen Entwürfen und kann genau das herausschälen, was den Rhythmus vom Entwurf stört.
carlos
@ Jürgen
Sehr souveräne Art… haha.
@Roland
Mit Sicherheit! Die ZHdK ist zweifelsohne eine wahnsinnig gute Ausbildungsstätte. Es ist nur recht teuer – finde ich…
Roland Stieger
Das stimmt, ohne nebenher zu arbeiten, ist es schwierig
Nina
Das kann ich bestätigen (@Roland). Aber es ist ja auch ein berufsbegleitender Studiengang (als solcher allerdings nicht zu unterschätzen vom Aufwand her!) und daher auch konzipiert für Leute, die parallel ein Einkommen haben. Für mich als CAS-Absolventin und – bei Studienbeginn frischgebackene – Selbständige war der Kurs trotz des relativ hohen Preises eine durchwegs attraktive Alternative dazu, nochmal wegzugehen und einen «richtigen» Master zu machen (ohne parallel Einkommen erwirtschaften zu können). Klar, man bewegt sich hier dann auch auf einem beschränkteren Level als bei einem «richtigen» Full-Time-Master. Als «Sprungbrett» zum «ernsthaften» Eintauchen in die Mikrowelt der Schrift und als Lackmustest, ob man da denn auch wirklich hin möchte, ist der CAS – auch wenn sicher hier und da Kritik möglich ist – auf jeden Fall ein gutes und berechtigtes Format.
Kurt
An 1 | carlos
Das ist heutzutage eines unserer ärgsten Geistesprobleme: Dass wir nach der Lautung eines Abschlusses qualifiziert werden [und uns selbst (nicht selten: über-)qualifizieren] und nicht nach unserem Können. Wenn nämlich ein besserer Unterrichtender an einem anderen Institut als einer Uni seiner Neigung nachgeht, ist noch lange nicht sichergestellt, dass Uniabgänger irgendeiner Uni automatisch besser sind, weil ihr Abschluss einer anderen Lautung (nein, das ist nicht Chinesisch!) folgt. Außerdem ist nicht jeder Absolvent einer Eliteuni elitär, wobei ich auch ein Gegner solcher Formulierungen bin. Schon gar nicht ist er schrifterprobter als beispielsweise Herr „Spiekermann“. Aber vermutlich würden Sie diesem ehrenwerten Herrn eine Anstellung verwehren.
Kurt
An 6 | Nina
Letztendlich bist du als Mensch der Level und nicht deine Ausbildung (falsch: eigentlich müsste ich „und nicht dein Abschluss“ sagen)! Mit den gleichen Büchern zuhause kannst du das gleiche lernen wie der Student in der Bibliothek. Nur machen es die wenigsten Leute zuhause und freiwillig, die Ausnahmen sind dafür nicht selten besser – nur wird denen die Ausübung meistens verwehrt.
carlos
Lieber Kurt,
ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass der Abschluss irgendetwas über die Qualifikation aussagt.
Ich habe nur darauf hingewiesen, dass ein MAS eben kein Master ist – was für manche Menschen aus verschiedenen Gründen relevant sein könnte.
cv
Der MAS (Master of Advanced Studies) den die ZHdK anbietet ist ein Master der den Studierenden gleich befähigt wie der MA. Er kann nach dem MAS-Abschluss ebenfalls wie der MA, in Forschung und Lehre tätig sein. Der MA ist ein Vollzeitstudium, der MAS ist berufsbegleitend. Das ist der hauptsächliche Unterschied. Der MAS ist genauso anerkannt wie der MA.
carlos
Wikipedia schreibt dazu:
»In Deutschland zählt der MAS nicht als akademischer Hochschulgrad, sondern wird als ›postgraduales Studienangebot (PGS)‹ eingestuft. Er kann gemäss Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 14. April 2000 unter Angabe der verleihenden Hochschule geführt werden. Im Gegensatz zum konsekutiven Master handelt es sich beim MAS um Vertiefungs- und Spezialisierungsstudien (früher Nachdiplomstudium NDS) mit unterschiedlichem Niveau die nicht zu den akademischen Master-Abschlüssen des Bologna-Prozesses zählen.«
Wie es in anderen Ländern ist, weiß ich leider nicht.
Ole Schäfer
… ich war im September als externer Prüfer bei den Schriftgestaltern in Zürich und muss sagen, dass mich die Qualität beeindruckt hat, ebenso wie der intensive Diskurs über die Arbeiten … so macht Schriftgestaltung Spaß.
Marius
Ja, Herr Schäfer, so sollte Ausbildung funktionieren – man soll dabei etwas lernen. Was sich hinter 11 | carlos versteckt, ist nämlich nicht immer die bessere Qualifikation, sondern die konsequentere Ausgrenzungspolitik!