Merkwürdige »Ich habe Aids«-Kampagne

Ich traue dieser Kampagne des Regenbogen e. V. nicht: vergis​saids​nicht​.de. Fünf Prominente – Katja Saalfrank, Markus Kavka, Nova Meierhenrich, Herbert Knaup und Pascal Hens behaupten in viral verbrei­teten Video-Clips: »Ich habe Aids«. Bisher wusste niemand, dass einer der 5 »Bekenner« HIV-positiv ist. Wieso werden sie »Bekenner« genannt, und nicht Infizierte? Warum taucht in ihrer Kampagnenbiografie kein Eintrag der Art »seit 2006 HIV-positiv« auf. Warum fehlt überall – auch in der Presseinformation – ein Hinweis, dass sich fünf infi­zierte Promis erst­mals zu ihrer Aids-Erkrankung bekennen?

Liest man zwischen den Zeilen der Konzepts, liegt der Verdacht nahe, dass die Prominenten viel­leicht gar kein Aids haben: »Aids berührt uns erst, wenn es jemanden trifft, den wir kennen. Und wen kennen wir alle? Prominente. Wir haben mit dieser Kampagne (hoffent­lich) einen Weg gefunden, wie wir die Menschen mit Hilfe von Prominenz wach­rüt­teln. Aids verdient Aufmerksamkeit, keine Vergessenheit.« Hoffentlich geht der Schuss nicht nach hinten los.

Noch ein Tipp an die Kampagnenmacher: Wer gegen eine Infektionskrankheit kämpft, die von einem tücki­schen Virus über­tragen wird, sollte sich diese Übertragungsmethode nicht zum Vorbild für die Verbreitung eigener Botschaften machen. Auch der Fontblog wurde beinahe mit einem Spam-Kommentar (von Thomas) infi­ziert, den mein Spam-Schutzfilter jedoch sicher abfing.


56 Kommentare

  1. gr.mon

    Weiterlesen waere ange­bracht. Vielleicht erwarten die Kampagnenmacher aber hiermit auch zuviel vom Werbeempfaenger.

    Der komplette Satz heisst (in der selben Punktgroesse gesetzt):

    „Ich habe AIDS nicht vergessen.“

    So long,
    gr.mon

  2. Oliver Adam

    Gefällt mir gut:

    · Aufmerksamkeitsstarker Hook: »Ich habe Aids …«.
    · »… nicht vergessen« als Auflösung.
    · »Und Du?« Involvierung des Zuhörers.
    · Webadresse zum Weiterlesen.
    Was mir nicht so gefällt, ist diese Schwarz-Weiß-Trauer-Optik: Die finde ich in diesem Kontext angst­be­setzt: Spricht hier der Tod?

  3. charly

    also ich finde die kampagne ziem­lich gelungen! anfangs schön irri­tie­rend, fordert die leute zum denken auf: gut!

  4. Jürgen

    Danke für die Klärung.
    Die Kampagne spielt mit der Botschaft »Ich habe Aids« (Schwarz-Weiß-Trauer-Optik). Der Passus »… nicht vergessen!« wird wie ein eigener Satz hinten dran­ge­hängt. Mir gefällt das nicht, und ich halte es auch nicht für gelungen. Denn was kommt nach dem Schrecken des Betrachters? Erlösung und die Erkenntnis: Alles nicht so schlimm.

  5. tom

    Nicht: alles nicht so schlimm. Sondern: Aids gibt es noch.
    Gefällt mir auch ziem­lich gut. Die Plakate finde ich aller­dings besser als die Videos.

  6. Mo

    Ob mir die Kampagne gefällt kann ich noch nicht wirk­lich sagen. Ich würde sie erstmal als „unglück­lich formu­liert“ betrachten, da sich der Sinn nicht jedem so leicht erschließt.

  7. ondamaris

    … oder dient die kampagne viel­leicht mehr dazu, auf diesen verein selbst aufmerksam zu machen? …
    aids und hiv-posi­tive zu benutzen um die eigene arbeit mehr nach vorne zu bringen … ts ts… finde ich …

  8. Nadine

    @ onda­maris:
    Diese Vermutung habe ich auch. Ich stimme Jürgen zu, ich finde sie nicht gelungen. Der Stil der Fotos stört mich, ebenso der Slogan. Aber noch viel störender finde ich, dass Nova Meierhenrich als Prominente darge­stellt wird. Die nutzt doch solche Gelegeneheiten nur zu gerne, um in der Presse aufzu­tau­chen. Sie paßt in diese Riege irgendwie nicht rein…

  9. verena

    An Nr. 7 und 8: Kapiert Ihr über­haupt, worum es hier geht? Ich kann es echt nicht fassen! Und damit meine ich NICHT die Kampagene!

  10. Nadine

    Ja, Nummer 9, ich habe durchaus verstanden worum es hier geht und ich sage ja nicht, dass ich die Idee nicht gut finde (im Gegenteil, ich finde es sogar gut, dass es nach der „Gib Aids keine Chance“-Kampagne endlich mal wieder eine Kampagne gibt, die sich diesem Thema widmet), ich finde einfach die Umsetzung nicht gelungen und das kann man in einem Gestaltungsblog ja durchaus kund tun.

  11. Wolfgang

    Ich finde die Kampagne als print „irgendwie noch ganz ok“. Die Videos, vor alle das von Markus Kafka verfehlen ihre Wirkung meiner Meinung nach jedoch sehr.

    Durch die sehr lange Pause zwischen dem „Ich habe Aids…“ und dem „…nicht vergessen“ entsteht für mich viel eher die Aufforderung, nicht zu vergessen, dass er Aids hat. Nicht Aids als Krankheit soll nicht vergessen werden, (Das wäre die Auffoderung, wenn die Pause nicht da wäre) sondern es soll nicht vergessen werden, dass Markus Kafka (hat er?) Aids at (haben soll). Gerade wenn man ihn kennt und weiß, dass er DJ ist und „Electro“ auflegt, wohl die Musikszene, in der am meisten Drogen konsu­miert wird, ist diese Aussage sehr Mißverständlich.
    Immerhin errei­chen sie, dass darüber geredet wird.

  12. nils

    Die Kampagne scheint ihren Zweck hervor­ra­gend zu erfüllen: Aufmerksamkeit. Auf welche Weise ist doch eigent­lich völlig einerlei und uner­heb­lich. Oder nicht?

  13. ph

    Ich finde die Spots – zwar viel­leicht etwas mißve­ständ­lich, aber wenn man sie dann verstanden hat – doch sehr gelungen!
    Diese lange, unheil­volle Pause mit den unru­higen Gesten zwischen den zwei Satzteilen zwingt den Betrachter gera­dezu dazu sich selbst die Frage zu stellen: Und was wäre wenn ich AIDS hätte?

  14. tino

    Der Knoten in der roten Schleife ist eine nette Idee. Insgesamt finde ich die Kampagne sehr gelungen. Man kann ja viel falsch machen bei so einem sensi­blen Thema. Die Zweideutigkeit (durch die lange Pause) der Aussage ist viel­leicht sogar gewollt? Jedenfalls stellt man sich diverse Fragen, was Sinn einer solchen Kampagne sein sollte.

  15. CL

    Zu den Plakaten:
    Die beiden Satzteile sind wirk­lich nicht eindeutig zusam­men­zu­bringen. Ist meiner Meinung nach auch egal, ich habe mit der abge­bil­deten Person und der Aussage in beiden Bedeutungsfällen nichts zu tun. Der Betrachter wird in keinster Weise in die Kommunikation eingebunden.

    Zu Nils:
    Nur Aufmerksamkeit erlangen, egal was dahin­ter­steht, ist doch nicht mehr als ein Zeichen von Volksverblödung – davon sollte man sich langsam abgrenzen.

  16. nils

    zu CL:
    Natürlich kann man dieser und jener Meinung sein, aber bei diesem Thema ist es mir wirk­lich sowas von egal, ob es durch eine gelun­gene oder durch eine nicht gelun­gene Kampagne in der Wahrnehmung gehalten wird. Hauptsache es wird. Und das zumin­dest scheint ja zu funktionieren.
    Geht es um Hautcremes oder Zahnseide bin ich da wesent­lich entspannter :-)

  17. Andrzej

    Ich hab Kreislauf…

  18. Pravjat

    »Ich habe Parkinson…. zum Stillstand gebracht.«
    Frei nach Rainald Grebe.

  19. Wolfgang

    @ nils,
    da würden mir auch noch ganz viele Bereiche einfallen, bei denen Aufmerksamkeit ange­bracht wäre (Tabak-, Alkohols-, Drogen- und Verkehrstote, Missrauchtsopfer, Opfer häus­li­cher Gewalt und noch so viele mehr.

    Aber wenn man nur „irgendwie Aufmerksamkeit erzeugt“, erzeugt das mit der Zeit auch eine uner­wünschte Beliebigkeit. Und spätes­tens wenn man sich daran gewöhnt hat, an der Autobahn Nahaufnahmen von Verkehrstoten zu sehen, fängt man trotzdem wieder an, 220 zu fahren. Aufmerksamkeit erzeugen kann doch jeder.

    Wenn ich während einem Fußballspiel 1 Million Flyer per Hubschrauber über dem Stadion abwerfe erzeuge ich Aufmerksamkeit. aber solange auf den Flyern nichts sinn­volles drauf­steht inter­es­siert sich niemand dafür.

  20. mel

    Keiner der promi­nenten „Bekenner“ hat Aids.
    Sie sollen uns nur an diese Krankheit erinnern.
    Und genau darum geht es doch in der Kampagne… Wir sollen die Krankheit AIDS nicht vergesssen !
    Ich finde die Kampagne povo­kant, scho­kie­rend und somit sehr gelungen !

  21. thomas | BFA

    dass das ganze ein typo­gra­fi­scher miss­griff ist, ist noch niemandem aufgefallen?

    also kleines rate­spiel für 3 sec.: welche schrift ist das?
    zweite frage: welche schrift ist nicht wirk­lich für sowas geeignet?

    danke, setzen.

  22. TCR

    Wolfang: „Gerade wenn man ihn kennt und weiß, dass er DJ ist und “Electro�? auflegt, wohl die Musikszene, in der am meisten Drogen konsu­miert wird, ist diese Aussage sehr Mißverständlich.“

    ???

    Was woll­test du uns damit mitteilen?

  23. Jürgen

    @ thomas: Meinst Du die Logo-Schrift (Kimberley von Larabie Fonts) oder die Headline-Schrift der Webseite (Arial)?

  24. CL

    @ Mel:
    Schockierend? Was ist an diesem Plakat schockierend?
    Vielleicht sind die Hintergründe der Kampagne scho­ckie­rend, aber das wird aus meiner Sicht nicht über­tragen. Das Plakat gibt einfach keine Informationen her die schockieren.

  25. thomas | BFA

    jürgen: ja die arial. wenn ich das so im zusam­men­hang sehe, muss ich davon ausgehen, das die auch im print verwen­dung finden wird das dreht mir den magen um.

  26. Wolfgang

    @ TCR:
    Markus Kafka ist „Techno DJ“. Eine Szene, in der Drogen (Und unver­hü­teter Sex unter Drogeneinfluss) keine selten­heit ist.
    Und wenn man das weiß, finde ich die Aussage „Ich habe Aids“ obwohl er kein Aids hat ziem­lich daneben.

    Vor allem da durch die Pause meiner meinung nach der Kontext etwas verloren geht. In der Print-Kampagne wird das noch schön durch Anführungszeichen einge­rahmt, im Video fehlt dieser Rahmen.

    Lg,
    Wolfgang

  27. thomas | BFA

    Markus Kafka ist “Techno DJ�?. Eine Szene, in der Drogen (Und unver­hü­teter Sex unter Drogeneinfluss) keine selten­heit ist.

    wolf­gang. bist du dir da sicher? also das jeder DJ gleich ein »techno-dj« ist, wage ist wirk­lich zu bezwei­feln und das nur leute, die techno hören unkon­trol­liert in der gegend rumvö­geln halte ich ebenso für ein gerücht.

    im grunde finde ich deine komplette aussage sehr hahne­bü­chend und schiebe sie jetzt einfach mal deinem alter in die schuhe.

  28. irgendwer halt

    moment mal… habe ich nicht gerade erst eine Anzeigenserie gesehen, die exakt nach dem glei­chen Schema arbeitet? Irgendwas a la „Kinder sind doof (dann kleiner) irgend­was­bla­bla­blaiges (dann biss­chen größer) … wenn man sie nicht hat)“
    Ist doch das gleiche Prinzip, oder nicht?
    Ich finde übri­gens beide Kampagnen schen­kel­klop­fer­mäßig bescheuert. Musikantenstadl-Humor „Sie san mir scho a Depp… wenn’s net unser Musikantenstadl schaun…“ Schade eigentlich.

  29. Chrisse

    Ich habe jetzt die ganzen Kommentare vorher nicht gelesen, sorry, aber ich finde, dass das Prinzip der Anzeigen sich erschließt. Fünf promi­nente scho­cken mit der Aussage sie hätten Aids. Dann kommt das Kleingedruckte. Finde ich nicht unbe­dingt geschmacklos, da es eher aufzeigt wie desen­si­bi­li­siert wir gegen über AIDS sind (sage ich mal so), da es uns eher schockt, wenn Markus Kavka es hat, sonst aber meis­tens egal ist (gehört auf jeden Fall nicht zum engeren Kreis meiner Lebenwahrnehmung, bei wem das anders ist: Glückwunsch).

  30. lörchi

    hm, finds gut und besser als gib aids keine chance allemal!

  31. Wolfgang

    Hallo thomas,
    schau doch mal auf http://​www​.djkavka​.de/.
    Electro (das was Kafka auflegt) ist eine art von Techno. Bezweifle was du willst, aber es ist leider so.

    Anscheinend kennst du dich in dieser Musik-Szene nicht so aus, sonst würdest du erst gar nicht bezwei­feln, dass Markus kafka ein „Techno-Dj“ ist. Daher verstehe ich auch, dass du das alles für ein Gerücht und hane­bü­chen hältst, was ich sage. Aber viel­leicht gehst du ja einfach mal nachts um 3 (wenn es in den Clubs so losgeht) mal in eine Disco in der Electro aufge­legt wird und schaust dir die Leute an, die da so tanzen.
    Natürlich sind es nicht alle, falls ich zufällig da wäre hätte ich zwar viel­leicht einiges getrunken, aber keine Pillen einge­schmissen. Aber das Koks, Ecstasy und andere „Spaßmacher“ gerade dort die Runde machen ist doch allge­mein bekannt.

    Ich hatte vorhin nicht die Zeit und die Muse meinen Gedanken sehr schlüssig zu formu­lieren und es tut mir leid. Aber das alles gleich als Hahnebüchen darzu­stellen, obwohl du offen­sicht­lich keine Ahnung davon hast, finde ich erst recht lächerlich.
    Aber das wird wohl an deinem Alter liegen…

  32. Peter Marquardt

    Interessanterweise kommt in den Bannern dann Arial nicht mehr zum Einsatz… sehr inkonsistent:
    Banner-Download-Seite
    Download Katja-Banner

  33. thomas

    Aber das wird wohl an deinem Alter liegen…

    ich war da schon was früher unter­wegs, als techno noch span­nend war. aber ist okay.

    es ging nur darum, dass mal wieder eine gruppe alleine an den »pranger« gestellt wird. was meinst, wie oft in kran­ken­häu­sern leute einge­lie­fert werden, wo NICHT bekannt ist, das diese hiv, hep oder sonst irgend­etwas anste­ckendes haben. und dann sticht sich das personal aus versehen mit der kanüle durch den hand­schuh. sowas kommt, das ist nicht verhinderbar.

    mich hat primär deine verall­ge­mei­ne­rung gestört. denn so könnte man nämlich den schluss ziehen, dass der DJ an sich, an der situa­tion nicht ganz unschuldig ist, da er die leute dazu bringt, sich wohl zu fühlen, denn ohne musik oder ein anderes stimu­lanz ist die tollste droge nichts wert.

  34. thomas | BFA

    so, jetzt auch hier korrekt.

  35. Philip Timons

    Mein Kommentar zu einem Posting, wie dieser:

    Fontblog, übers Ziel hinausgeschossen!

  36. Jürgen

    Es gibt keine Ziele für Fontblog-Postings, außer: Darüber sollten wir mal spre­chen. Ich habe die Kampagne nicht verstanden, und ich verstehe sie heute noch nicht … ganz unab­hängig vom seman­ti­schen Hintertürchen.

  37. Peter Marquardt

    Da muss ich Jürgen absolut vertei­digen. Mir geht es ganz genau so und dass wir drüber reden find ich gut.

  38. TCR

    Wolfgang: Red mal lieber nicht über die Dinge von denen du anschei­nend nicht wirk­lich viel weißt.

  39. CHR15

    was schmeisst du dir denn eigent­lich so ein, wolfgang?

  40. Wolfgang

    Nur Alkohol. Ich habe auch eigent­lich nichts verall­ge­mei­nert. Und ich finds klasse, hier jetzt von leuten ange­griffen zu werden, die mit der ganzen Diskussion über­haupt nichts zu tun hatten. Ganz großes Kino :)

    Ich habe gerde über­legt, ob ich jetzt nochmal erklären soll, was ich meinte, aber ich hab mich entschlossen es zu lassen.

  41. Ivo

    Mal abge­sehen von der Kampagne selbst, aber du behaup­test weiterhin, dass Kavka für diese Kampagne fehl­be­setzt ist, weil er »Techno-DJ« ist? Weil er sich damit in einer Szene bewegt, die mit Drogen in Verbindung gebracht wird [was aus meiner Erfahrung heraus zwar nicht abstreitbar ist, aber deut­lich über­trieben darge­stellt wird]? Ich höre seit über 15 Jahren Trance, was nach deiner Kategorisierung eben­falls zum Techno zählt. Bin ich also auch für die Leute verant­wort­lich, die sich Pillen rein­pfeifen? Und ist man als Jazz-Musiker dann besser geeignet, eine Anti-AIDS-Kampagne zu begleiten? Ich versteh die Logik nicht.

  42. Ivo

    Eine Frage habe ich noch an Wolfgang zum Thema »großes Kino«: Bis wann durfte man sich denn in die Diskussion einbringen?

  43. Stefan

    »Electro (das was Kafka auflegt) ist eine art von Techno«
    Lieber Wolfgang,
    lass dir bitte alleine diesen Satz, nochmal ganz in Ruhe auf der Zunge zergehen.

  44. Wolfgang

    @ Ivo:
    Ich glaube ihr habt mich einfach miss­ver­standen. Ich wollte niemanden beschul­digen, ich wollte nichts verall­ge­mei­nern, ich wollte auch nicht sagen, dass Kavka fehl­be­setzt ist.
    Ich wollte auch keine Diskussion über die Unterschiede der Elektronischen Tanzmusik starten.

    Kennt ihr es nicht, dass ihr irgend­etwas seht oder lest und sich eine Assoziationskette bildet?
    Es gibt nun mal in dieser Musikszene einige leute, die völlig am Ende sind (Ein ganz gutes Beispiel ist glaube ich Sven Väth, der bei weitem nicht mehr so frisch aussieht wie noch vor ein paar Jahren). Sowohl ein paar (natür­lich nicht alle, sondern nur ein Bruchteil) normale „Partygänger“, die sich irgendwas einpfeifen und dann die ganze Nacht durch­tanzen und wirken, als wären sie in ihrer ganz eigenen Welt, es gibt aber auch DJs, die sich wach halten müssen, wenn sie von 2 uhr nachts bis in der früh durch­ge­hend auflegen. Und – das ist eigent­lich gar nicht unbe­dingt einer bestimmten Musikszene zuzu­ordnen – wo Parties gefeiert werden, versu­chen Männer Frauen kennen­zu­lernen und Frauen versu­chen Männer kennen­zu­lernen und hin und wieder soll schon mal ein „One night stand“ vorge­kommen sein.
    Und das sind alles dinge, die mir in dieser kurzen (meiner Meinung nach zu langen) Pause durch den Kopf gegangen sind, so dass ich zu dem Schluss gekommen bin „Es könnte schon sein, dass er wirk­lich ein „Bekenner“ ist“. Bei der Super-Nanny, über die ich fast gar nichts weiß, nur, dass sie glaube ich viele Kinder hat und im Fernsehen anderen Familien hilft, Probleme zu besei­tigen, hätte es mich zumin­dest deut­lich mehr verwun­dert. Und alles was ich (im meinem ersten Post) sagen wollte war, dass ich die Lange Pause (In verbin­dung mit den nervösen Gesten, dem Schwarzweiß etc.) in diesem Zusammenhang (Dem Zusammenhang, dass die „Bekenner“ keine „Bekenner“ sind, sondern „Akteure“ unpas­send finde.

    Ich fand diese Pause einfach verwir­rend. Und wie jeder Mensch auf dieser Welt werde ich von Vorinformationen beein­flusst und konnte mir daher schon irgendwie vorstellen, dass er Aids hat (und daraus resul­tierte der – in zu wenig Zeit hinge­schrieben und zu wenig durch­dachte – Teil über Markus Kavka nach meinem Statement zu der zu langen Pause aus dem sich diese unglück­liche Diskussion entwi­ckelt hat).

    Was ich aller­dings wirk­lich schade finde sind Kommentare wie:
    CHR15
    am 20. März 2008 um 15.16 Uhr:

    was schmeisst du dir denn eigent­lich so ein, wolfgang?

    von Leuten, die sich vorher kein bischen an der Diskussion betei­ligt haben und die nichts sinn­volles beitragen, sondern mich nur blöd anreden.

    P.S.
    Ich habe Markus Kavka erst vor ein paar monaten in der Registratur in München gesehen und er sah ziem­lich fit und gesund aus. Ich habe keine Vorurteile gegen ihn, ich mag ihn und ich habe es leider bisher nie geschafft, zu kommen, wenn er aufge­legt hat. Aber wenn er das nächste mal kommt werde ich wieder versu­chen hinzugehen.

    -ENDE-

  45. Ivo

    Danke für die Aufklärung. Dein subjek­tives Empfinden hat sich mir wirk­lich nicht ohne deine Erklärung erschlossen. Aber das sind Assoziationen, die man bei einer Kampagne dieser Art offen­sicht­lich auch berück­sich­tigen sollte.

  46. Carina

    Hallo an alle,

    ich finde es sehr schade, dass in Zusammenhang mit einer derar­tigen Kampagne darüber disku­tiert wird, ob die Promis die rich­tigen für das Thema sind. Unabhängig davon, wer PR braucht und wer weniger, stellen sich diese Menschen für eine Kampagne zur Verfügung, die das Thema Aids, das immer mehr in Vergessenheit gerät, behan­delt um uns aufzu­zeigen, das wir Aids nicht vergessen dürfen. Lächerlich wenn dann Leute anfangen darüber zu urteilen, ob sich Prominente PR verschaffen wollen. Ich finde es sehr mutig, als Prominenter an die Öffentlichkeit zu gehen und zu sagen „Ich habe Aids“ – für die die den Spot nicht verstehen…ein Wortspiel wird einge­setzt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und dann darauf hinzu­weisen, dass die besagten Personen das Thema nicht vergessen haben. Ich kann nicht verstehen, was genau daran nicht zu verstehen ist – und man muss sich,wenn man aufmerksam weiter­liest, oder den Spot anschaut, sich zu keiner Sekunde fragen, ob die Prominenten infi­ziert sind – denn das trägt NULL zur Sache bei.

  47. andreas

    ganz mit ernst……das ging in die hose…

    ich habe aids……….. sekunden später: nicht vergessen…

    man wird für dumm verkauft

    denn genung menschen haben AIDS!!!!

  48. Carina

    Mensch Andreas,

    wir wissen alle, dass viele Menschen leider von Aids betroffen sind und dass die Neuinfizierungsrate deut­lich ange­stiegen ist. Die Kampagne hat genau 2 Ziele. 1. dafür zu sorgen, dass endlich wieder aufge­horcht wird….offensichtlich sind beson­ders junge Menschen total abge­stumpft was das Thema angeht, denn sonst läge die Infizierungsrate nicht so hoch. Die Kampagne nutzt bekannte Gesichter, um die Leute dazu zu bringen aufzu­hor­chen; sich Fragen zu stellen…eine Schocksekunde zu erzeugen. Würde irgend­eine Person sich bekennnen,dann hätte es leider nicht den glei­chen Effekt! Denn Otto-Normalverbraucher würde sagen. “ Ach mich betrifft das ja nicht…..“
    2. wird mit der Kampagne darauf hinge­wiesen, dass Aids nicht vergessen werden darf…gegenwärtiger als jeh zuvor ist….

    Ich denke für dumm verkaufen sich die Menschen, die sich aufführen wie Moralapostel und kommentieren….ach die haben doch gar kein Aids. Darf man sich für eine solche Aktion nur einsetzen, wenn man infi­ziert ist? Das ist doch irrwitzig. Ich denke wir sollten über jede Person dankbar sein, die sich für Aufklärung, Prävention und publik Machung einsetzt.

    Übrigens weiß ich, dass diese Kampagne gerade bei HIV infi­zierten gut ankommt – das zum Thema sich verarscht fühlen

  49. Severin

    Ich find die Kampange nicht daneben, weil die Nachricht wichtig ist.

    Allerdings irri­tiert micht ob die jetzt AIDS haben oder nicht. Was dafür spricht: 2 relativ unbe­kannte Personen sind dabei und nichts deutet auf das Gegenteil hin: Der begriff „Bekenner“ ist ja ziem­lich lächer­lich wenn sie nur „AIDS nicht vergessen haben“.

    Auf der anderen Seite können die dadurch ziem­liche Karriereeinbußen kriegen und ob man so ein Risiko eingeht…

    mfg Severin

  50. rimi

    schön, dass wiki­pedia schon vermeldet nova meier­hen­rich hat aids. so kann eine kampagne für den kampa­gne­führer nach hinten los gehen

  51. hmm

    Mein Gott, hat das gedauert, alles durch­zu­lesen… Aber egal.
    Generell finde ich die Idee, bzw. das Vorhaben, an AIDS zu erinnern/ermahnen gut. Dagegen ist wohl auch kaum etwas zu sagen. Aber mir kommt diese ganze Aktion etwas „unse­riös“ vor; Ich will dahin­ge­hend nur einen Punkt nennen: Irgendwie passen die Sponsoren nun so gar nicht zu so einem ernst­haften Thema.
    Noch etwas zu den „Prominenten“: Ich z.B. wäre einer der Menschen, denen es absolut egal ist, ob sich ein „Promi“ zu irgend­etwas bekennt.

    Grüße

  52. Alex

    Désirée Nick bekennt „Ich habe Aids …. „, Udo Walz bekennt „Ich habe Aids … “ , Janine Steeger bekennt „Ich habe Aids … “ und Lucy (No Angels ) bekennt „Ich habe Aids … “ – Prominente die in Deutschland bisher wohl niemand mit dem Thema AIDS in Verbindung gebracht hat. Umso größer dürften deswegen Schock und Überraschung sein, wenn diese Prominenten in der nächsten Woche in verschie­denen Fernsehspots bekennen: „Ich habe AIDS“. http://​www​.vergis​saids​nicht​.de

  53. Bianca Trzmiel

    Ich habe Aids …, NICHT VERGESSEN!!!

  54. Karin

    Na ich habe heute eine Seite gesehen die der AIDS SAche zum Weltaidstag den PEP geben wird.
    http://​www​.aids​-ist​-ein​-massen​moerder​.de

  55. Pascal

    Ich habe mir mal den Spot zur neuen Anti-Aids-Kampagne ange­schaut und ich war doch recht sprachlos. Das auf eine so massive Art und Weise auf diese Problematik hinge­wiesen wird. Ich finde es nötig, das Aufklärung im Rahmen von Präventionsmaßnahmen statt findet, bin aber dagegen das es auf eine so dras­ti­sche Art geschieht. Denn der Vergleich mit dem Holocoust ist in meinen Augen Pietätslos.

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