Merkwürdige »Ich habe Aids«-Kampagne
Ich traue dieser Kampagne des Regenbogen e. V. nicht: vergissaidsnicht.de. Fünf Prominente – Katja Saalfrank, Markus Kavka, Nova Meierhenrich, Herbert Knaup und Pascal Hens behaupten in viral verbreiteten Video-Clips: »Ich habe Aids«. Bisher wusste niemand, dass einer der 5 »Bekenner« HIV-positiv ist. Wieso werden sie »Bekenner« genannt, und nicht Infizierte? Warum taucht in ihrer Kampagnenbiografie kein Eintrag der Art »seit 2006 HIV-positiv« auf. Warum fehlt überall – auch in der Presseinformation – ein Hinweis, dass sich fünf infizierte Promis erstmals zu ihrer Aids-Erkrankung bekennen?
Liest man zwischen den Zeilen der Konzepts, liegt der Verdacht nahe, dass die Prominenten vielleicht gar kein Aids haben: »Aids berührt uns erst, wenn es jemanden trifft, den wir kennen. Und wen kennen wir alle? Prominente. Wir haben mit dieser Kampagne (hoffentlich) einen Weg gefunden, wie wir die Menschen mit Hilfe von Prominenz wachrütteln. Aids verdient Aufmerksamkeit, keine Vergessenheit.« Hoffentlich geht der Schuss nicht nach hinten los.
Noch ein Tipp an die Kampagnenmacher: Wer gegen eine Infektionskrankheit kämpft, die von einem tückischen Virus übertragen wird, sollte sich diese Übertragungsmethode nicht zum Vorbild für die Verbreitung eigener Botschaften machen. Auch der Fontblog wurde beinahe mit einem Spam-Kommentar (von Thomas) infiziert, den mein Spam-Schutzfilter jedoch sicher abfing.
56 Kommentare
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<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
<a href="http://www…">Link</a> <img src="http://bildadresse.jpg">
gr.mon
Weiterlesen waere angebracht. Vielleicht erwarten die Kampagnenmacher aber hiermit auch zuviel vom Werbeempfaenger.
Der komplette Satz heisst (in der selben Punktgroesse gesetzt):
„Ich habe AIDS nicht vergessen.“
So long,
gr.mon
Oliver Adam
Gefällt mir gut:
· Aufmerksamkeitsstarker Hook: »Ich habe Aids …«.
· »… nicht vergessen« als Auflösung.
· »Und Du?« Involvierung des Zuhörers.
· Webadresse zum Weiterlesen.
Was mir nicht so gefällt, ist diese Schwarz-Weiß-Trauer-Optik: Die finde ich in diesem Kontext angstbesetzt: Spricht hier der Tod?
charly
also ich finde die kampagne ziemlich gelungen! anfangs schön irritierend, fordert die leute zum denken auf: gut!
Jürgen
Danke für die Klärung.
Die Kampagne spielt mit der Botschaft »Ich habe Aids« (Schwarz-Weiß-Trauer-Optik). Der Passus »… nicht vergessen!« wird wie ein eigener Satz hinten drangehängt. Mir gefällt das nicht, und ich halte es auch nicht für gelungen. Denn was kommt nach dem Schrecken des Betrachters? Erlösung und die Erkenntnis: Alles nicht so schlimm.
tom
Nicht: alles nicht so schlimm. Sondern: Aids gibt es noch.
Gefällt mir auch ziemlich gut. Die Plakate finde ich allerdings besser als die Videos.
Mo
Ob mir die Kampagne gefällt kann ich noch nicht wirklich sagen. Ich würde sie erstmal als „unglücklich formuliert“ betrachten, da sich der Sinn nicht jedem so leicht erschließt.
ondamaris
… oder dient die kampagne vielleicht mehr dazu, auf diesen verein selbst aufmerksam zu machen? …
aids und hiv-positive zu benutzen um die eigene arbeit mehr nach vorne zu bringen … ts ts… finde ich …
Nadine
@ ondamaris:
Diese Vermutung habe ich auch. Ich stimme Jürgen zu, ich finde sie nicht gelungen. Der Stil der Fotos stört mich, ebenso der Slogan. Aber noch viel störender finde ich, dass Nova Meierhenrich als Prominente dargestellt wird. Die nutzt doch solche Gelegeneheiten nur zu gerne, um in der Presse aufzutauchen. Sie paßt in diese Riege irgendwie nicht rein…
verena
An Nr. 7 und 8: Kapiert Ihr überhaupt, worum es hier geht? Ich kann es echt nicht fassen! Und damit meine ich NICHT die Kampagene!
Nadine
Ja, Nummer 9, ich habe durchaus verstanden worum es hier geht und ich sage ja nicht, dass ich die Idee nicht gut finde (im Gegenteil, ich finde es sogar gut, dass es nach der „Gib Aids keine Chance“-Kampagne endlich mal wieder eine Kampagne gibt, die sich diesem Thema widmet), ich finde einfach die Umsetzung nicht gelungen und das kann man in einem Gestaltungsblog ja durchaus kund tun.
Wolfgang
Ich finde die Kampagne als print „irgendwie noch ganz ok“. Die Videos, vor alle das von Markus Kafka verfehlen ihre Wirkung meiner Meinung nach jedoch sehr.
Durch die sehr lange Pause zwischen dem „Ich habe Aids…“ und dem „…nicht vergessen“ entsteht für mich viel eher die Aufforderung, nicht zu vergessen, dass er Aids hat. Nicht Aids als Krankheit soll nicht vergessen werden, (Das wäre die Auffoderung, wenn die Pause nicht da wäre) sondern es soll nicht vergessen werden, dass Markus Kafka (hat er?) Aids at (haben soll). Gerade wenn man ihn kennt und weiß, dass er DJ ist und „Electro“ auflegt, wohl die Musikszene, in der am meisten Drogen konsumiert wird, ist diese Aussage sehr Mißverständlich.
Immerhin erreichen sie, dass darüber geredet wird.
nils
Die Kampagne scheint ihren Zweck hervorragend zu erfüllen: Aufmerksamkeit. Auf welche Weise ist doch eigentlich völlig einerlei und unerheblich. Oder nicht?
ph
Ich finde die Spots – zwar vielleicht etwas mißveständlich, aber wenn man sie dann verstanden hat – doch sehr gelungen!
Diese lange, unheilvolle Pause mit den unruhigen Gesten zwischen den zwei Satzteilen zwingt den Betrachter geradezu dazu sich selbst die Frage zu stellen: Und was wäre wenn ich AIDS hätte?
tino
Der Knoten in der roten Schleife ist eine nette Idee. Insgesamt finde ich die Kampagne sehr gelungen. Man kann ja viel falsch machen bei so einem sensiblen Thema. Die Zweideutigkeit (durch die lange Pause) der Aussage ist vielleicht sogar gewollt? Jedenfalls stellt man sich diverse Fragen, was Sinn einer solchen Kampagne sein sollte.
CL
Zu den Plakaten:
Die beiden Satzteile sind wirklich nicht eindeutig zusammenzubringen. Ist meiner Meinung nach auch egal, ich habe mit der abgebildeten Person und der Aussage in beiden Bedeutungsfällen nichts zu tun. Der Betrachter wird in keinster Weise in die Kommunikation eingebunden.
Zu Nils:
Nur Aufmerksamkeit erlangen, egal was dahintersteht, ist doch nicht mehr als ein Zeichen von Volksverblödung – davon sollte man sich langsam abgrenzen.
nils
zu CL:
Natürlich kann man dieser und jener Meinung sein, aber bei diesem Thema ist es mir wirklich sowas von egal, ob es durch eine gelungene oder durch eine nicht gelungene Kampagne in der Wahrnehmung gehalten wird. Hauptsache es wird. Und das zumindest scheint ja zu funktionieren.
Geht es um Hautcremes oder Zahnseide bin ich da wesentlich entspannter :-)
Andrzej
Ich hab Kreislauf…
Pravjat
»Ich habe Parkinson…. zum Stillstand gebracht.«
Frei nach Rainald Grebe.
Wolfgang
@ nils,
da würden mir auch noch ganz viele Bereiche einfallen, bei denen Aufmerksamkeit angebracht wäre (Tabak-, Alkohols-, Drogen- und Verkehrstote, Missrauchtsopfer, Opfer häuslicher Gewalt und noch so viele mehr.
Aber wenn man nur „irgendwie Aufmerksamkeit erzeugt“, erzeugt das mit der Zeit auch eine unerwünschte Beliebigkeit. Und spätestens wenn man sich daran gewöhnt hat, an der Autobahn Nahaufnahmen von Verkehrstoten zu sehen, fängt man trotzdem wieder an, 220 zu fahren. Aufmerksamkeit erzeugen kann doch jeder.
Wenn ich während einem Fußballspiel 1 Million Flyer per Hubschrauber über dem Stadion abwerfe erzeuge ich Aufmerksamkeit. aber solange auf den Flyern nichts sinnvolles draufsteht interessiert sich niemand dafür.
mel
Keiner der prominenten „Bekenner“ hat Aids.
Sie sollen uns nur an diese Krankheit erinnern.
Und genau darum geht es doch in der Kampagne… Wir sollen die Krankheit AIDS nicht vergesssen !
Ich finde die Kampagne povokant, schokierend und somit sehr gelungen !
thomas | BFA
dass das ganze ein typografischer missgriff ist, ist noch niemandem aufgefallen?
also kleines ratespiel für 3 sec.: welche schrift ist das?
zweite frage: welche schrift ist nicht wirklich für sowas geeignet?
danke, setzen.
TCR
Wolfang: „Gerade wenn man ihn kennt und weiß, dass er DJ ist und “Electro�? auflegt, wohl die Musikszene, in der am meisten Drogen konsumiert wird, ist diese Aussage sehr Mißverständlich.“
???
Was wolltest du uns damit mitteilen?
Jürgen
@ thomas: Meinst Du die Logo-Schrift (Kimberley von Larabie Fonts) oder die Headline-Schrift der Webseite (Arial)?
CL
@ Mel:
Schockierend? Was ist an diesem Plakat schockierend?
Vielleicht sind die Hintergründe der Kampagne schockierend, aber das wird aus meiner Sicht nicht übertragen. Das Plakat gibt einfach keine Informationen her die schockieren.
thomas | BFA
jürgen: ja die arial. wenn ich das so im zusammenhang sehe, muss ich davon ausgehen, das die auch im print verwendung finden wird das dreht mir den magen um.
Wolfgang
@ TCR:
Markus Kafka ist „Techno DJ“. Eine Szene, in der Drogen (Und unverhüteter Sex unter Drogeneinfluss) keine seltenheit ist.
Und wenn man das weiß, finde ich die Aussage „Ich habe Aids“ obwohl er kein Aids hat ziemlich daneben.
Vor allem da durch die Pause meiner meinung nach der Kontext etwas verloren geht. In der Print-Kampagne wird das noch schön durch Anführungszeichen eingerahmt, im Video fehlt dieser Rahmen.
Lg,
Wolfgang
thomas | BFA
wolfgang. bist du dir da sicher? also das jeder DJ gleich ein »techno-dj« ist, wage ist wirklich zu bezweifeln und das nur leute, die techno hören unkontrolliert in der gegend rumvögeln halte ich ebenso für ein gerücht.
im grunde finde ich deine komplette aussage sehr hahnebüchend und schiebe sie jetzt einfach mal deinem alter in die schuhe.
irgendwer halt
moment mal… habe ich nicht gerade erst eine Anzeigenserie gesehen, die exakt nach dem gleichen Schema arbeitet? Irgendwas a la „Kinder sind doof (dann kleiner) irgendwasblablablaiges (dann bisschen größer) … wenn man sie nicht hat)“
Ist doch das gleiche Prinzip, oder nicht?
Ich finde übrigens beide Kampagnen schenkelklopfermäßig bescheuert. Musikantenstadl-Humor „Sie san mir scho a Depp… wenn’s net unser Musikantenstadl schaun…“ Schade eigentlich.
Chrisse
Ich habe jetzt die ganzen Kommentare vorher nicht gelesen, sorry, aber ich finde, dass das Prinzip der Anzeigen sich erschließt. Fünf prominente schocken mit der Aussage sie hätten Aids. Dann kommt das Kleingedruckte. Finde ich nicht unbedingt geschmacklos, da es eher aufzeigt wie desensibilisiert wir gegen über AIDS sind (sage ich mal so), da es uns eher schockt, wenn Markus Kavka es hat, sonst aber meistens egal ist (gehört auf jeden Fall nicht zum engeren Kreis meiner Lebenwahrnehmung, bei wem das anders ist: Glückwunsch).
lörchi
hm, finds gut und besser als gib aids keine chance allemal!
Wolfgang
Hallo thomas,
schau doch mal auf http://www.djkavka.de/.
Electro (das was Kafka auflegt) ist eine art von Techno. Bezweifle was du willst, aber es ist leider so.
Anscheinend kennst du dich in dieser Musik-Szene nicht so aus, sonst würdest du erst gar nicht bezweifeln, dass Markus kafka ein „Techno-Dj“ ist. Daher verstehe ich auch, dass du das alles für ein Gerücht und hanebüchen hältst, was ich sage. Aber vielleicht gehst du ja einfach mal nachts um 3 (wenn es in den Clubs so losgeht) mal in eine Disco in der Electro aufgelegt wird und schaust dir die Leute an, die da so tanzen.
Natürlich sind es nicht alle, falls ich zufällig da wäre hätte ich zwar vielleicht einiges getrunken, aber keine Pillen eingeschmissen. Aber das Koks, Ecstasy und andere „Spaßmacher“ gerade dort die Runde machen ist doch allgemein bekannt.
Ich hatte vorhin nicht die Zeit und die Muse meinen Gedanken sehr schlüssig zu formulieren und es tut mir leid. Aber das alles gleich als Hahnebüchen darzustellen, obwohl du offensichtlich keine Ahnung davon hast, finde ich erst recht lächerlich.
Aber das wird wohl an deinem Alter liegen…
Peter Marquardt
Interessanterweise kommt in den Bannern dann Arial nicht mehr zum Einsatz… sehr inkonsistent:
Banner-Download-Seite
Download Katja-Banner
thomas
ich war da schon was früher unterwegs, als techno noch spannend war. aber ist okay.
es ging nur darum, dass mal wieder eine gruppe alleine an den »pranger« gestellt wird. was meinst, wie oft in krankenhäusern leute eingeliefert werden, wo NICHT bekannt ist, das diese hiv, hep oder sonst irgendetwas ansteckendes haben. und dann sticht sich das personal aus versehen mit der kanüle durch den handschuh. sowas kommt, das ist nicht verhinderbar.
mich hat primär deine verallgemeinerung gestört. denn so könnte man nämlich den schluss ziehen, dass der DJ an sich, an der situation nicht ganz unschuldig ist, da er die leute dazu bringt, sich wohl zu fühlen, denn ohne musik oder ein anderes stimulanz ist die tollste droge nichts wert.
thomas | BFA
so, jetzt auch hier korrekt.
Philip Timons
Mein Kommentar zu einem Posting, wie dieser:
Fontblog, übers Ziel hinausgeschossen!
Jürgen
Es gibt keine Ziele für Fontblog-Postings, außer: Darüber sollten wir mal sprechen. Ich habe die Kampagne nicht verstanden, und ich verstehe sie heute noch nicht … ganz unabhängig vom semantischen Hintertürchen.
Peter Marquardt
Da muss ich Jürgen absolut verteidigen. Mir geht es ganz genau so und dass wir drüber reden find ich gut.
TCR
Wolfgang: Red mal lieber nicht über die Dinge von denen du anscheinend nicht wirklich viel weißt.
CHR15
was schmeisst du dir denn eigentlich so ein, wolfgang?
Wolfgang
Nur Alkohol. Ich habe auch eigentlich nichts verallgemeinert. Und ich finds klasse, hier jetzt von leuten angegriffen zu werden, die mit der ganzen Diskussion überhaupt nichts zu tun hatten. Ganz großes Kino :)
Ich habe gerde überlegt, ob ich jetzt nochmal erklären soll, was ich meinte, aber ich hab mich entschlossen es zu lassen.
Ivo
Mal abgesehen von der Kampagne selbst, aber du behauptest weiterhin, dass Kavka für diese Kampagne fehlbesetzt ist, weil er »Techno-DJ« ist? Weil er sich damit in einer Szene bewegt, die mit Drogen in Verbindung gebracht wird [was aus meiner Erfahrung heraus zwar nicht abstreitbar ist, aber deutlich übertrieben dargestellt wird]? Ich höre seit über 15 Jahren Trance, was nach deiner Kategorisierung ebenfalls zum Techno zählt. Bin ich also auch für die Leute verantwortlich, die sich Pillen reinpfeifen? Und ist man als Jazz-Musiker dann besser geeignet, eine Anti-AIDS-Kampagne zu begleiten? Ich versteh die Logik nicht.
Ivo
Eine Frage habe ich noch an Wolfgang zum Thema »großes Kino«: Bis wann durfte man sich denn in die Diskussion einbringen?
Stefan
»Electro (das was Kafka auflegt) ist eine art von Techno«
Lieber Wolfgang,
lass dir bitte alleine diesen Satz, nochmal ganz in Ruhe auf der Zunge zergehen.
Wolfgang
@ Ivo:
Ich glaube ihr habt mich einfach missverstanden. Ich wollte niemanden beschuldigen, ich wollte nichts verallgemeinern, ich wollte auch nicht sagen, dass Kavka fehlbesetzt ist.
Ich wollte auch keine Diskussion über die Unterschiede der Elektronischen Tanzmusik starten.
Kennt ihr es nicht, dass ihr irgendetwas seht oder lest und sich eine Assoziationskette bildet?
Es gibt nun mal in dieser Musikszene einige leute, die völlig am Ende sind (Ein ganz gutes Beispiel ist glaube ich Sven Väth, der bei weitem nicht mehr so frisch aussieht wie noch vor ein paar Jahren). Sowohl ein paar (natürlich nicht alle, sondern nur ein Bruchteil) normale „Partygänger“, die sich irgendwas einpfeifen und dann die ganze Nacht durchtanzen und wirken, als wären sie in ihrer ganz eigenen Welt, es gibt aber auch DJs, die sich wach halten müssen, wenn sie von 2 uhr nachts bis in der früh durchgehend auflegen. Und – das ist eigentlich gar nicht unbedingt einer bestimmten Musikszene zuzuordnen – wo Parties gefeiert werden, versuchen Männer Frauen kennenzulernen und Frauen versuchen Männer kennenzulernen und hin und wieder soll schon mal ein „One night stand“ vorgekommen sein.
Und das sind alles dinge, die mir in dieser kurzen (meiner Meinung nach zu langen) Pause durch den Kopf gegangen sind, so dass ich zu dem Schluss gekommen bin „Es könnte schon sein, dass er wirklich ein „Bekenner“ ist“. Bei der Super-Nanny, über die ich fast gar nichts weiß, nur, dass sie glaube ich viele Kinder hat und im Fernsehen anderen Familien hilft, Probleme zu beseitigen, hätte es mich zumindest deutlich mehr verwundert. Und alles was ich (im meinem ersten Post) sagen wollte war, dass ich die Lange Pause (In verbindung mit den nervösen Gesten, dem Schwarzweiß etc.) in diesem Zusammenhang (Dem Zusammenhang, dass die „Bekenner“ keine „Bekenner“ sind, sondern „Akteure“ unpassend finde.
Ich fand diese Pause einfach verwirrend. Und wie jeder Mensch auf dieser Welt werde ich von Vorinformationen beeinflusst und konnte mir daher schon irgendwie vorstellen, dass er Aids hat (und daraus resultierte der – in zu wenig Zeit hingeschrieben und zu wenig durchdachte – Teil über Markus Kavka nach meinem Statement zu der zu langen Pause aus dem sich diese unglückliche Diskussion entwickelt hat).
Was ich allerdings wirklich schade finde sind Kommentare wie:
CHR15
am 20. März 2008 um 15.16 Uhr:
was schmeisst du dir denn eigentlich so ein, wolfgang?
von Leuten, die sich vorher kein bischen an der Diskussion beteiligt haben und die nichts sinnvolles beitragen, sondern mich nur blöd anreden.
P.S.
Ich habe Markus Kavka erst vor ein paar monaten in der Registratur in München gesehen und er sah ziemlich fit und gesund aus. Ich habe keine Vorurteile gegen ihn, ich mag ihn und ich habe es leider bisher nie geschafft, zu kommen, wenn er aufgelegt hat. Aber wenn er das nächste mal kommt werde ich wieder versuchen hinzugehen.
-ENDE-
Ivo
Danke für die Aufklärung. Dein subjektives Empfinden hat sich mir wirklich nicht ohne deine Erklärung erschlossen. Aber das sind Assoziationen, die man bei einer Kampagne dieser Art offensichtlich auch berücksichtigen sollte.
Carina
Hallo an alle,
ich finde es sehr schade, dass in Zusammenhang mit einer derartigen Kampagne darüber diskutiert wird, ob die Promis die richtigen für das Thema sind. Unabhängig davon, wer PR braucht und wer weniger, stellen sich diese Menschen für eine Kampagne zur Verfügung, die das Thema Aids, das immer mehr in Vergessenheit gerät, behandelt um uns aufzuzeigen, das wir Aids nicht vergessen dürfen. Lächerlich wenn dann Leute anfangen darüber zu urteilen, ob sich Prominente PR verschaffen wollen. Ich finde es sehr mutig, als Prominenter an die Öffentlichkeit zu gehen und zu sagen „Ich habe Aids“ – für die die den Spot nicht verstehen…ein Wortspiel wird eingesetzt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und dann darauf hinzuweisen, dass die besagten Personen das Thema nicht vergessen haben. Ich kann nicht verstehen, was genau daran nicht zu verstehen ist – und man muss sich,wenn man aufmerksam weiterliest, oder den Spot anschaut, sich zu keiner Sekunde fragen, ob die Prominenten infiziert sind – denn das trägt NULL zur Sache bei.
andreas
ganz mit ernst……das ging in die hose…
ich habe aids……….. sekunden später: nicht vergessen…
man wird für dumm verkauft
denn genung menschen haben AIDS!!!!
Carina
Mensch Andreas,
wir wissen alle, dass viele Menschen leider von Aids betroffen sind und dass die Neuinfizierungsrate deutlich angestiegen ist. Die Kampagne hat genau 2 Ziele. 1. dafür zu sorgen, dass endlich wieder aufgehorcht wird….offensichtlich sind besonders junge Menschen total abgestumpft was das Thema angeht, denn sonst läge die Infizierungsrate nicht so hoch. Die Kampagne nutzt bekannte Gesichter, um die Leute dazu zu bringen aufzuhorchen; sich Fragen zu stellen…eine Schocksekunde zu erzeugen. Würde irgendeine Person sich bekennnen,dann hätte es leider nicht den gleichen Effekt! Denn Otto-Normalverbraucher würde sagen. “ Ach mich betrifft das ja nicht…..“
2. wird mit der Kampagne darauf hingewiesen, dass Aids nicht vergessen werden darf…gegenwärtiger als jeh zuvor ist….
Ich denke für dumm verkaufen sich die Menschen, die sich aufführen wie Moralapostel und kommentieren….ach die haben doch gar kein Aids. Darf man sich für eine solche Aktion nur einsetzen, wenn man infiziert ist? Das ist doch irrwitzig. Ich denke wir sollten über jede Person dankbar sein, die sich für Aufklärung, Prävention und publik Machung einsetzt.
Übrigens weiß ich, dass diese Kampagne gerade bei HIV infizierten gut ankommt – das zum Thema sich verarscht fühlen
Severin
Ich find die Kampange nicht daneben, weil die Nachricht wichtig ist.
Allerdings irritiert micht ob die jetzt AIDS haben oder nicht. Was dafür spricht: 2 relativ unbekannte Personen sind dabei und nichts deutet auf das Gegenteil hin: Der begriff „Bekenner“ ist ja ziemlich lächerlich wenn sie nur „AIDS nicht vergessen haben“.
Auf der anderen Seite können die dadurch ziemliche Karriereeinbußen kriegen und ob man so ein Risiko eingeht…
mfg Severin
rimi
schön, dass wikipedia schon vermeldet nova meierhenrich hat aids. so kann eine kampagne für den kampagneführer nach hinten los gehen
hmm
Mein Gott, hat das gedauert, alles durchzulesen… Aber egal.
Generell finde ich die Idee, bzw. das Vorhaben, an AIDS zu erinnern/ermahnen gut. Dagegen ist wohl auch kaum etwas zu sagen. Aber mir kommt diese ganze Aktion etwas „unseriös“ vor; Ich will dahingehend nur einen Punkt nennen: Irgendwie passen die Sponsoren nun so gar nicht zu so einem ernsthaften Thema.
Noch etwas zu den „Prominenten“: Ich z.B. wäre einer der Menschen, denen es absolut egal ist, ob sich ein „Promi“ zu irgendetwas bekennt.
Grüße
Alex
Désirée Nick bekennt „Ich habe Aids …. „, Udo Walz bekennt „Ich habe Aids … “ , Janine Steeger bekennt „Ich habe Aids … “ und Lucy (No Angels ) bekennt „Ich habe Aids … “ – Prominente die in Deutschland bisher wohl niemand mit dem Thema AIDS in Verbindung gebracht hat. Umso größer dürften deswegen Schock und Überraschung sein, wenn diese Prominenten in der nächsten Woche in verschiedenen Fernsehspots bekennen: „Ich habe AIDS“. http://www.vergissaidsnicht.de
Bianca Trzmiel
Ich habe Aids …, NICHT VERGESSEN!!!
Karin
Na ich habe heute eine Seite gesehen die der AIDS SAche zum Weltaidstag den PEP geben wird.
http://www.aids-ist-ein-massenmoerder.de
Pascal
Ich habe mir mal den Spot zur neuen Anti-Aids-Kampagne angeschaut und ich war doch recht sprachlos. Das auf eine so massive Art und Weise auf diese Problematik hingewiesen wird. Ich finde es nötig, das Aufklärung im Rahmen von Präventionsmaßnahmen statt findet, bin aber dagegen das es auf eine so drastische Art geschieht. Denn der Vergleich mit dem Holocoust ist in meinen Augen Pietätslos.