Logo solo: neuer Markenauftritt der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank bringt ihre Marke und ihr Erscheinungsbild auf ein neues Level. Ziel der Renovierung: Die Rolle als Global Player unterstreichen, der gestärkt aus der Krise hervorgegangen ist. Der neue Auftritt der Bank mit seinen Hauptkennzeichen, dem allein-stehenden Logo und dem handschriftlichen Claim »Passion to Perform/Leistung aus Leidenschaft«, sollen die Marke konzeptionell in die Top-Liga der Global Brands bringen. Bis Ende 2011 sollte der neue Markenauftritt vollständig umgesetzt sein.
In einer Pressemitteilung heißt es: »Das vom Vorstand am 12. Oktober 2009 beschlossene neue Corporate Design, das ab Februar 2010 eingeführt wird, baut konsequent auf dem etablierten 3D-Markenkonzept ›Winning with the Logo‹ auf. Mit dem neuen Corporate Design flankiert Group Brand Communications die Wachstumsstrategie der Bank, gerade unter den neuen Marktbedingungen nach der Finanzkrise in optimaler Weise als Global Player und als ›One Bank‹.«
Eine Webseite zum neuen Markenauftritt klärt auf: »Das vom deutschen Design-Pionier Anton Stankowski im Jahr 1974 gestaltete Logo – Zeichen für Wachstum im stabilen Umfeld – wird freigestellt und spricht für sich selbst. So wie die Logos vieler großer Marken anderer Branchen. Die Deutsche Bank positioniert sich damit erneut als Vorreiter der Finanzbranche.
Der Slogan der Bank … wird im Sinne des Selbstverständnisses der Marke in persönlicher Form präsentiert: handschriftlich, direkt unter der Copy. Damit drückt er Leistungsbereitschaft und persönlichen Einsatz aus. Er steht – wie eine Unterschrift – für die Verbindlichkeit des Markenversprechens der Bank.«
26 Kommentare
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Indra
Mmh, sieht aus wie Joghurt in der Geschmacksrichtung »Passionsfrucht reform«.
Über die leidenschaftliche Leistung von Banken können wir ja mal auf einer Tagung sprechen.
Christian
Hertie ist doch nicht ganz verschwunden, wie schön :-)
charly
schöne script (welche?), aber ob ich das bei einer bank lesen möchte? ich weiß nicht so recht.
arti
@ charly: Ich weiß ziemlich sicher, dass ich das bei einer Bank nicht will. ;-)
HD Schellnack.
Logo alleinstellen und vor allem bei Stankowski zu bleiben ist perfekt.
Die Scriptsache ist in jeder HInsicht daneben. Platter Claim, mutloses Austausch-Englisch, und dann noch ein Instant-Font statt eine schöne lebende Kalligraphie. Mir ist völlig, und leidlich, klar, welche endlosen Kompromisse man machen muss, je größer der Kunde wird (und viel größer gehts ja kaum noch hierzulande), und insofern ist die Kritik alles andere als an die Agentur gerichtet, als vielmehr an die Entscheider – schöner Schritt, aber zu kurz gegangen. Ich persönlich finde ja inzwischen, dass man auf Claims ohnehin idealerweise verzichten kann, das Werkzeug ist für die meisten Marken einfach generell weitestgehend ausgereizt und in diesem Fall ist es schon auf der Textebene greifbar.
StefanS
Als ehemaliger (Privat-) Kunde der Deutschen Bank stelle ich fest:
Was für eine Schwätzerei. Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich ….
Timo
MannoMannoMann, ich glaub so langsam ist mein Gehirn wirklich gesättigt was die Aufnahme dieser nichts sagenden Claims angeht. Da wird man ja regelrecht ein bisschen sauer schon wieder so ein Ding gelesen haben zu müssen.
Den Namen der Bank vom Logo entfernen und statt dessen dem Logo nen schwachen Claim zur Seite zu stellen – was man sich als Bildmarke von Weltruhm heutzutage nicht alles gefallen lassen muß ;-)
Adam Twardoch
Hmm… Wenn es schon einem Polen wie meiner Wenigkeit auffällt, dass die CI-Schreiber grob gegen die Interpunktionsregeln der deutschen Sprache verstoßen („So wird die Grundlage geschaffen, für ein zeitgemäßes Identitätsmanagement der Bank“, „Mit dem neuen CI / CD flankiert Group Brand Communications, die Wachstumsstrategie der Bank gerade unter den neuen Marktbedingungen nach der Finanzkrise in optimaler Weise als Global Player und als ,One Bank‘.“), da will man eigentlich gar nicht mehr wissen, wie es tatsächlich umgesetzt wird.
HD Schellnack.
Identitätsmanagement klingt ein klein bisschen nach einem Fall von DID.
Torsten
hey, das logo hat ja noch gar keinen 3d touch :-)
Bert Vanderveen
I once heard an expert remark that establishing the Shell-brand with just the shell (and no type) was three times more expensive. The same will apply here: international customers (the Global Market) won’t connect the graphic with the brand ‘Deutsche Bank’ without a lot of extra, expensive promotion.
My conclusion: bad idea.
Oliver Adam
Das Wesentliche hat HD gesagt. Was aber echt atemberaubend ist, ist der Teaser auf der Startseite:
Wir sind passioniert
Wir sind präzise
Wir sind selbstbewusst
Wir sind offen für Neues
Abgesehen mal von fehlenden Satzzeichen: Hier werden die elementaren Regeln der Kundenansprache verletzt: Es interessiert keinen, was »IHR seid«. Es interessiert ausschließlich, was ICH von Euch habe: Was nützt es mir, bei der Deutschen Bank zu sein? Diese egoistische ICH- bzw. Wir-Perpektive ist schlicht Selbstbeweihräucherung. Noch wie was von Kundenperspektive und -nutzen gehört?!
HD Schellnack.
>Es interessiert keinen, was »IHR seid«. Es interessiert ausschließlich, was >CH von Euch habe
Ach, ich find schon geil, wenn eine Marke sich von INNEN heraus definiert und sagt: Wir sind so (bzw wir wollen so sein), und dann darauf setzt, dass diese Werte magnetisch werden, gelebt werden, funktionieren und Leute begeistern und anziehen. Dieses Nach-dem-Mund-der-Zielgruppe-reden ist doch scheiße, da müsste man sich alle drei Jahre ändern und sein Fähnchen nach dem Wind hängen.
Allerdings könnten die Werte hier vielleicht etwas weniger abgewetzt und abgenutzt sein. Schon sprachlich holperts da mit der CL, passioniert ist ein veraltetes Fremdwort (war «leidenschaftlich» zu viel des Guten, too much sex?), und «offen für neues» bricht irgendwie aus der Dreiklang-Serie aus. Dazu zweimal p, dann aber nicht durchgeführt.
Aber du hast natürlich recht – bei einer Bank gehts nicht nur ums Markenimage, sondern ganz sachlich um Qualität, Kosten, Leistungen, Netz, Beratung, Service und und und. Aber daran kann eine CD-Agentur nur selten etwas ändern, und nur sehhhhhhr langsam und von innen heraus.
Was ist eigentlich gerade im Bankensektor los, dass sich alle neuaufstellen? Reaktion auf die Finanzkrise? Sollte nicht gerade die Deutsche Bank schön lässig einfach mal NICHTS tun und Solidität ausstrahlen? Ich hätte das noch ein zwei Jahre verschoben… aber vielleicht macht sich Herr Ackermann hier noch ein Abschiedsgeschenk oder etwas ähnliches, solche Änderungen kommen ja gern am Anfang oder Ende einer Ära.
Das schicksalshafte an solchen Modifikationen ist, dass sie in immer schnelleren, atemloseren Abständen stattfinden. Ist das Alte erstmal verworfen, wird das Neue alsbald auch in Frage gestellt. Zumal es oft schlechter ist als das Alte.
Interessant eben auch, dass früher mehr oder minder ein Einzelner, noch dazu ein Künstler-Typus für das Signet einer großen Bank verantwortlich zeichnete, und heute Marketingkohorten und Großagenturen den Job machen – was offenbar zu mehr Kompromissen, mehr Politik, mehr Weichspüler und kürzeren Halbwertszeiten von CDs führt, denen eben die klare Linie und «Vision» fehlt. Das hat auch was mit einer Kompetenzverschiebung zu tun in unserem Metier und damit, wer wem welche Entscheidung anvertraut. Wüßte gern, was der an Kritik mit CD-Prozessen ja nicht geizende Aicher heute über solche Prozesse schreiben würde :-D.
DanU
klare pluspunkte für das beibehalten des „alten“ zeichens (ohne 3-D optik und schnörkel) – die script und der teaser könnten eher für (…) einiges andere stehen. @oliver – die sind so selbstbewusst, die brauchen keine kunden mehr. ;) ja, da kann ich mich nur stefanS (6) anschliessen. meine neue bank (GLS) kennt auch ein „DU/SIE“ und sogar ein „WIR“ – boah!
Oliver Adam
Das sehe ich nicht so, und es muss im Übrigen auch nicht sein: Clever und gut gemacht fand ich z. B. die Kampagne der Postbank (»Unterm Strich zähl ich«) mit guten Motiven und klarer Kundenorientierung:
Motiv Kampagne Postbank
Ivo
Bei der Postbankkampagne muss ich immer denken Unterm Strich zahl ich, was letztlich ja noch mehr der Wahrheit entspricht … ;)
Oliver Adam
@Ivo
:-)
hartmaster
Das Rennen um den schlechtesten Relaunch 2010 ist meiner Ansicht nach eröffnet. Aber es ist ja erst Anfang März, da bleibt noch ein wenig Zeit …
Und, ja, die „Handschrift“ geht gar nicht!
robertmichael
passion ist wohl das neue love?
ich finde die idee mit dem claim auch ganz schlecht, irgendwie wird hier gerade mal wieder viel geld verbrannt und dieses austauschbare ‚wir sind‘ geschwafel, dass interessiert doch keinen kunden.
wie HD schon schrieb, markenrelaunch ohne schriftzug und nur das signet – gern. aber so einen austauschbaren claim, der ebenso auch zu einer automarke, versicherung etc. passt – geschenkt.
das video auf der webseite ist auch irgendwie extrem 80s – vielleicht sollte die deutsche bank einfach mal die agentur wechseln? ich weiss es nicht. demnächst wird das logo noch grün gepinselt: deutsche bank i’m lovin it.
Wilhelm Opatz
genau: „versicherung etc.“
mit einem Wort wird hier die Vision einer großen, führenden Bank durch das Auditorium in Grund und Boden gestampf
Christoph
…dieser Imagefilm ist ja gruselig. Ein Klischee-Feuerwerk als schaueriges 80ies Stock-Gewitter. Aber mit der minimal-Mucke auf modern gemacht. puh…
Toto
Wie heisst denn diese handgeschriebene Typo?
oder wurde die speziell entworfen?
Jeannette
Das ist eine handgeschriebene Kalligrafie Schrift von Thomas Hoyer. Einfach mal googlen… Ziemlich cooler Kalligraf aus Aachen !
Elisa
Mittlerweile lautet der Claim ja „Leistung aus Leidenschaft“…
Hat schon jemand ausfindig machen können, welcher Font das ist?
Steffen
Hat schon jemand den Namen des Fonts für „Leistung aus Leidenschaft“ herausgefunden? Danke im Voraus!!! :)
mic bodo
MIC BODO
neues werbespruch: LEITUNG DIE
LEIDEN SCHAFFT, angepasst an
die (nicht nur) momentane finan-
zielle situation der DB und ihre
mehr als flaue fuehrungsspitze.