Journalistische Warnaufkleber
Der britische Comedian und Blogger Tom Scott wundert sich darüber, dass es zwar für elektronische Medien Warnungen vor Sex, Gewalt oder derber Sprache gebe, aber nichts Vergleichbares für Zeitungen und Zeitschriften. Seiner Ansicht nach ist es an der Zeit, diesen Zustand zu beenden. Er entwarf eine Sammlung von Aufklebern mit Botschaften wie: »WARNUNG: Dieser Artikel ist nur eine abgeschriebene Pressemitteilung.«, »WARNUNG: Enthält nicht verifizierte Informationen ohne Quellenangaben aus Wikipedia.« oder »WARNUNG: Der Verfasser tarnt seine eigene Meinung mit ›manche Leute behaupten‹.«
Scott klebte die Sticker auf kostenlose Zeitungen, die in Londoner-U-Bahnen oder auf Flughäfen zum Mitnehmen ausliegen. Seine Leser fordert er im Blog auf: »Vielleicht habt ihr Lust, es mir gleich zu tun.« Zu diesem Zweck bietet er einen Aufkleberbogen zum Download an. Der österreichische Internetberater Robert Harm hat die Aufkleber ins Deutsche übersetzt. Auf seiner Website kann man die Aufkleber als PDF oder veränderbare Illustrator-Datei laden. Ihr druckt sie am besten auf mehrspaltigen DIN-A4-Etikettbögen aus, zum Beispiel von Avery-Zweckform.
7 Kommentare
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Stephan
Gilt das bekleben fremder Zeitschriften nicht als Sachbeschädigung? Ich denke über schlechten Journalismus zu bloggen ist da der bessere Weg, zumal bleibend im kollektiven Gedächtnis untergebracht. Die Aufkleber sind ein schöner Gag, aber irgendwie unpraktisch.
Torsten
ich hoffe der gute mann hat nicht einfach nur sinnlos rumgeklebt, sondern auch sorgfältig gelesen… sonst müsste man für solche typen auch mal eine kennzeichnung entwerfen… ich empfehle da ein stirnbranding :-)
Sepp
Sachbeschädigung?
:-D
Der war gut.
Stephan
@Sepp: klär mich mal auf. versteh dein Kommentar nicht :-)
Andreas
Lieber vermeiden statt warnen.
Jürgen Siebert
@Stephan: Was sind denn »fremde Zeitschriften«. Meinst Du Zeitschriften anderer? Oder anderer Eigentum? Die Rede war von kostenlos ausliegenden Zeitungen. Warum soll man die nicht bekleben dürfen? Es steht natürlich auch jedem frei, die eigene Zeitung zu Hause zu bekleben :)
Stephan
@Jürgen: Ja ich meinte die Kauf-Zeitung. Ich geh natürlich davon aus, dass die Aufkleber nicht unbedingt zielgerichtet eingesetzt werden, also auch auf nicht kostenlose Zeitschriften und Magazine geklebt werden können. Protest lässt sich ja nicht immer steuern, zumal der Aufkleber-Bogen keinen Hinweis darauf enthält wie er eingesetzt werden soll. Auch setzt die Verwendung einigen Sachverstand und Insiderwissen aus den Redaktionen voraus. Mit maximal 3 der 10 Aufkleber wird Otto Normalleser ernsthaft was anfangen können.