Interaktive Font-Familien-Herstellung mit Superpolator
Jahrelange Entwicklung stecken in einer neuen Software, die erstmals als Stand-alone-Programm (Macintosh Cocoa OS X) angeboten wird: Superpolator 2. Bislang war das Schrift-Interpolations-Tool als Python-Bibliothek verfügbar.
Die Superpolation fasst ihr Entwickler Erik van Blokland in folgende Punkte zusammen:
• partielle Master: eines oder mehrere Zeichen definieren, die anderen dazwischen »fliegen lassen«
• Animation: durch den Designraum schweben und die Schrift atmen sehen
• Multi-line-Vorschau: interaktive Auswahl von Zuständen
• multidimensionale Designräume
• Interpolation von Kerning und Font-Metriken
• Duzende von Master-Entwürfen und Hunderte von Zuständen managen
• nette Farben
Beispiele ansehen, über den Workflow, Beispiel, Preis: 250,– €
8 Kommentare
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Dan Reynolds
Das sieht wahnsinnig geil aus!
thomas
trotz der hilfe wird man jede einzelne glyphe wohl nochmal checken müssen. die größte arbeit wird hier wohl die vorbereitung der zeichen sein. aber mit sicherheit ein tolles tool.
es gibt KEINE demo. schade … 250 tacken für ein »spielzeug«, naja …
Adam Twardoch
Kein „Spielzeug“. Eher ein perfektes Werkzeug für Entwicklung komplexer Schriftenfamilien. Der Preis ist lächerlich niedrig – nach etwa einmaligem Verkauf einer mit dem Werkzeug entwickelten Schriftfamilie dürfte man die Investitionskosten wieder raus haben.
thomas
das heisst, wir werden demnächst mit überdimensionierten schriftfamilien beehrt, die aber in ihrer grundidee eigentlich einer überarbeitung bedürfen?
die aufklärung der kunden wird und wird aber nicht besser werden im gegenteil, wenn sich so komplexe schneller und preiswerter bauen lassen, so kann das wohl kaum von vorteil sein oder? gewisse hier schon aufgefallene firmen werden sich über dieses spielzeug sicher freuen!
das ist aber nur der negativ-aspekt, den diese software birgt, richtig eingestzt ist sie sicher eine feine sache, was ich ja oben schonmal sagte.
Oliver Adam
… hey, ein (der?) TYPO-Type-Synthesizer ;-). Jetzt noch mit cooles Beats ein Typesynth-Music-Video dazu als Promo. Das wäre ein toller TYPO-Opener: Type-Morphing mit Soundtrack!
Ralf Herrmann
Wie Adam schon sagt: Das hat mit »Spielzeug« nichts zu tun. Große Schriftfamilien werden seit langem mit der Multiple-Master-Technologie erstellt, also mit interpolierten Zwischenstufen. Diese Technologie hat einen riesiges Problem: Es lassen sich nur die Extrempunkte, nicht aber die Zwischenstufen kontrollieren. Bei einer Familie light bis black lässt sich deshalb der so wichtige regular-Schnitt nicht von Hand bearbeiten, sondern nur indirekt über die Änderung der light- und black-Schnitte. Kommen weitere Master (width, Optical size etc.) hinzu wird es immer schlimmer.
Die hier vorgestellte Software löst genau dieses Problem und nichts anderes.
Für mich ist es also ein System, dass »bessere« Schriftfamilien ermöglich und nicht etwa dazu dient, Fonts schneller und billiger rauszuwerfen.
thomas
ich habe NICHT gesagt, dass ich darin den hautpzweck ist!
mag sein, dass meine ansicht zum thema typedesign eine andere ist, als die gängige, flass es diese überhaupt gibt. ich würde zum beispiel dem regular-schnitt eine weitaus größere sorgfalt angedeihen lassen und das heisst manuell arbeiten, als einem black-schnitt, da der regular schnitt auch den faktor der lesbarkeit mehr bedienen muss, als ein black-schnitt. ich verschiebe zum beispiel auch punkte ausserhalb der achsen um die kurven der gewichtung anzupassen.
aber wenn der interpolator dieses problem löst, fein fein.
thomas
wobei ich nie jemanden persönlich angreifen möchte.