Heute morgen im Bergmann-Kiez

In dieser Stunde startet die Berliner Fashion Week durch. Die Messen öffnen ihre Pforten und die großen Laufstegschauen beginnen. Den Auftakt im Zelt am Brandenburger Tor bestreitet der Nachwuchsdesigner Michael Sontag. Tausende Besucher strömen zu der auf Streetwear spezia­li­sierten Messe Bread & Butter auf dem Flughafen Tempelhof, ein Steinwurf weg vom FontShop.

Die Straßen run um die Bread & Butter sind nicht nur mit Taxen und geschäf­tigen Mode-Menschen über­füllt: außer­ge­wöhn­liche Werbemaßnahmen erregen die Aufmerksamkeit der Passanten. Das spani­sche Young-Fashion-Schuh-Label Coolway hat sich zum Beispiel eine hippe Guerilla-Marketing-Aktion ausge­dacht. In den Fahrradständern des Bergmann-Kiez stecken 1:1-Pappkarton-Fahrradmodelle, beschriftet mit dem Coolway-Logo und dem Hinweis »Scan & Score«, die zum Einlesen eine QR-Codes auffordert.

An Ampeln hängen Karton-Ghettoblaster, an Laternenmasten Skateboards auf Pappe. Allein das Ziel der Barcode-Reise ist eher enttäu­schend. Statt auf einer farbigen Produktseite landen die mobilen Surfer auf einer trost­losen Likify-Landing-Page, die zum Facebook-Liken auffor­dert. Da hätte ich mir aber einen span­nen­deren Abschluss gewünscht.


8 Kommentare

  1. Axel Porsch

    Im Ansatz eine hübsche Idee aber wie häufig zu kurz gedacht. Das Thema wird sich in der heutigen Nacht bei Starkwind und Nieselregen eh erle­digt haben. In der Rosenthaler Strasse in Berlin-Mitte liegen sie schon auf dem Pflaster. Interessant wäre im Unglücksfalle die Haftungsfrage, falls solch eine Pappe gegen eine Windschutzscheibe flat­tern und dadurch einen Unfall verur­sa­chen würde. Jede Wette, daß die Guerilla-Artisten daran nicht gedacht haben…

    Beste Grüsse aus der Sophienstrasse

  2. dejohn

    does this mean you get the item aftr a qr reading that is displayed

  3. dejohn

    rather does one get the bike or radio etc if you deliver the scan and score carton

  4. berlingirl

    follow the link and you can WIN a trip to barce­lona and ther­e­fore the rese­arch on this page is missing the final bit that, if you like you might win a trip. a like would be very sad but the trip is reason to like

  5. BAR M Grafikdesign Berlin

    Am Kreuzberger Oranienplatz gibt es die Fahrräder auch. Ghettoblaster und Skateboards waren wohl in den Seitenstraßen versteckt.

  6. flow

    http://bergmannstrasse.wordpress.com/2011/07/07/guerilla-marketin-im-bergmannkiez/ sez: „Aha, dachten sich ein paar verwegene Werber. Wozu Werbeflächen buchen – Laternen und Zäune stehen doch überall rum.

    Ach, und wozu Ämter anfragen, die sagen eh nur njet. Also, zogen die Werber los und bepflasterten wohl in der Nacht den Kiez von Dienstag auf Mittwoch mit auf Pappe gedruckten Fahrrädern, Musikanlagen und Skateboards. Für wen aber warben die Plakate? Offenbar für Schuhe, wenn ich – der diese blöden Codes nicht nutzt, da richtig gegoogelt habe. Mehr dazu hier im Fontblog.

    Am Donnerstag aber waren viele wieder verschwunden.

    Wohin bloß?

    Ah, in den Seitenstraßen, auf den Gehwegen, dreckig, hinuntergerissen, geklaut -weg eben. Wieder etwas mehr Werbemüll in unseren Straßen für nichts. Leute, wozu dieser Mist?“

    dem kann ich mich nur anschließen. weit von einer ‚hippen Guerilla-Aktion‘ entfernt und nur ein weiteres beispiel für unsere mittlerweile beliebig verblödeten geistigen landschaft. da will jemand sportschuhe verkaufen, punkt. soll er doch, aber dazu die stadt vermüllen?

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