Fette Label-Verdienste beim Musik-Download
Die britische Künstler-Organisation MCPS-PRS hat jüngst Umsatzzahlen ermittelt, die in einer 150-seitigen Studie über Urheberrechte zitiert wurden (Website Gowers Review of Intellectual Property, die Studie als PDF). Auf PDF-Seite 56 stößt der Leser auf eine interessante Grafik, in der die Verteilung der Musikverkaufsumsätze aufgeschlüsselt sind, und zwar vom Tonträger-Vertrieb und vom Online-Vertrieb. Was viele schon geahnt haben bestätigt sich hier: die Plattenfirmen kassieren nicht nur kräftig »Schmerzensgeld« bei den Online-Shops, weil diese ihre Produkte erfolgreicher über neue Kanäle vertreiben als sie selbst … sie knöpfen auch noch den Künstlern 11 % ihrer sauer verdienten Tantiemen ab, die von 9 % auf 8 % sinken. (gefunden bei Techcrunch)
6 Kommentare
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Janek
Wenn Bands — insbesondere aus dem Indiesektor — nicht so schrecklich altmodisch wären, würden sie nur noch digital veröffentlichen.
Die Grafiken zeigen, dass es absolut sinnvoll ist, keine CDs mehr zu produzieren. Indiebands vermarkten sich zum großen Teil eh selbst, ergo sie könnten — wenn die Zahlen stimmen — bis zu 76% der Einnahmen behalten.
Aber das fühlt sich nicht richtig an. Eine Veröffentlichung zählt ja nur, wenn es sie auch auf Vinyl gibt.
Michael M.-H.
Halli hallo, die Grafik zeigt ohne weitere Zusatzinformationen nichts, denn Prozentsätze alleine haben keine Aussagekraft außerhalb ihres Bezugssystems. Was bedeuten denn 100%? Und um welche Volumina geht es denn? Hoffentlich ist die Studie da etwas aussagekräftiger…
Heinrich
das ist doch wirklich nichts neues, traurig aber.
wie würde so eine grafik bei fontshop aussehen?
Jan Middendorp
(Sorry, keine Zeit jetzt um mit dem Deutsch(en?) zu ringen)
@ Janek:
Switching entirely to digital now is throwing away the child with the bathwater. I bought a number of „CDs“ via iTunes lately and I’m apalled by how little I get for my 9,99 eur. I’m a collector and somewhat of an amateur pop historian. I want to know who wrote what, who was the producer and who played on each track. Plus, I love cover art. The only thing you get with your download is a a minimalist info file and a bad lo-res reproduction of the front sleeve. I can’t believe how lazy these companies all are, and realizing how much they earn makes me even angrier — a slap in the face of the buyer, and of the artists as well. I’ve read there’s a service being developed that provides complete digital files of the cover graphics. I think that is the bare minimum the buyer should get. „Extras“ like you find on any DVD of a movie would be even better, of course. Otherwise, illegal file sharing will be (remain) the number one music distribution channel of the future.
Janek
Ich bin sicher kein Nerd, aber ich habe weit mehr CDs als die meisten meiner Freunde. Ich kaufe Vinyl. Trotzdem gehe ich mehr und mehr dazu über, digital zu kaufen. CDs und Platten werden bei mir nach dem Kauf im allgemeinen nach MP3 konvertiert, wandern in den Schrank und nehmen Platz weg. Die ersten Male lese ich noch die Texte, aber dann ist gut.
MP3s sind einfach praktisch. Ich würde sagen, MP3s sind für CDs/Platten das, was Wikipedia für den 30-bändigen Brockhaus ist. Im allgemeinen gut genug. Es wird immer jemanden geben, der sich den Brockhaus anschafft, aber er wird in der Minderheit sein.
Letztlich geht es um Musik. Ist sie gut, spielt das Cover keine große Rolle. Hinzu kommt: Bei CDs ist das Cover schon immer unansehnlich. Ergo man kann darauf verzichten. Und die Grafik zeigt, dass es finanziell absolut vernünftig ist, auf physische Distribution zu verzichten.
Im Grunde ist es ein guter Trend für unabhängige Bands. Man bekommt seine Musik für einen Bruchteil der Kosten an den Fan. Das gesparte Geld kann in einen guten Publizisten gesteckt werden, der dafür sorgt, dass die Veröffentlichung bekannt wird. Ich denke, digital-only ist eine großartige Chance insbesondere für kleinere Bands.
Aber wie gesagt, Indiebands und -fans sind schrecklich altmodisch.