Eye magazine: Management-Buy-out
Die angesehene britische Typografie-Zeitschrift Eye hat sich vom Verlag Haymarket getrennt. Wie die beiden früheren Partner per Pressemitteilung verlauten ließen, geben sie dem vierteljährlichen Nischenmagazin mehr Chancen in den Händen ihrer Macher: John Walters (Eye-Chefredakteur), Simon Esterson (Eye-Artdirektor) und Hannah Tyson (Geschäftsführerin Esterson Associates). Das Trio gründete hierfür Eye Magazine Ltd. Sowohl Esterson als auch Tyson waren an der Gründung von Eye 1990 beteiligt.
2 Kommentare
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Benjamin Hickethier
Nischenmagazin? Ist ›Eye‹ inzwischen wirklich nur noch ein Nischenmagazin? Aus deutscher oder aus internationaler Perspektive? Was ist mit den historischen Verdiensten von Eye? z.B. dem legendären Artikel ›There is such a Thing as Society‹ von Andrew Howard (1994), der das 64er ›First Things First‹-Manifest als erster in die Designdiskurse der Neunziger zurückbrachte, bis es dann 1999 als FTF2000 wiederaufgelegt wurde.
Aber der Zeitgeist pfeift eben auch grosse (Zeitschriften-)Titel in stille Nischen zurück, und die beschriebene Verlegerrochade lässt wohl darauf schliessen.
PS. House Industries’ Äußerungen über die Typo in deren aktuellen Newsletter sollte doch nicht unterschlagen werden im bescheidenen Fontblog: »From the beautiful rolling farmland of the Allgäu to the blistering speed of the A-9 from Munich, House partner Rich Roat can’t get enough German culture. He’ll be traveling to perhaps the world’s best design conference in Berlin for the fifth year, this time without the House Industries band so you can actually hear what he’s talking about. May 31, 2008, Typo Berlin.«
erik spiekermann
Als wir 1989/90 mit EYE angefangen haben, gab es drei Sprachen. Dann kamen zuwenig französischen Beiträge und wir machten nur noch deutsch und englisch. Und dann wollte der Verlag (damals noch Emap) auf den amerikanischen Markt, weil nur dort die Verkaufszahlen zu erzielen wären. Dann gab es nur noch englische Beiträge und meine Arbeit als German Editor war vorbei.
Jetzt ist EYE vielleicht endlich da, wo wir damals hinwollten: in der Qualitätsnische. Viele Leser gibt es dort auch weltweit nicht, aber inzwischen sind wir auch in Deutschland gewohnt, englische Zeitschriften zu lesen. Das macht die zweisprachige Version überflüssig, obwohl es auch gestalterisch ein tolles Experiment war.