Dringender Gesprächsbedarf

(keine Abbildung, weil: »›Leichter leben in Deutschland‹ ist eine geschützte Wort- und Bildmarke. Die Verwendung der Marke ist nur den betei­ligten Apotheken sowie den dort ange­schlos­senen Partnern der Aktion ›Leichter leben in Deutschland‹ gestattet. Die wider­recht­liche Benutzung der Marke wird zivil­recht­lich verfolgt.«)

Eben schrieb mir Heinrich, dass er drin­gend mit jemandem über eine gruse­lige, deutsch­land­weite Kampagne reden muss. Eine Kollegin von ihm arbeite an einem Apotheken-Flyer, der die Aktion »Leichter Leben in Deutschland.« bewirbt … schon der Schreibfehler im Logo lässt Schlimmes ahnen. Doch werft erst mal einen Blick auf die Gestaltung von Logo und Webseite zur »Gesundheits- und Abnehmaktion ausge­wählter deut­scher Apotheken«!

In diesem Zusammenhang fällt mir wieder ein, dass die deut­schen Apotheken – trotz traum­hafter Umsätze und Margen – seit Jahrzehnten kein bundes­weites Corporate-Design auf die Reihe kriegen. Der einzige gemein­same Nenner ist das rote Fraktur A. Darüber hinaus scheint alles erlaubt, was sich beson­ders auffällig in der Schaufenstergestaltung nieder­schlägt. Dass es auch anders geht, beweisen die Reformhäuser. Bereits als Kind beob­ach­tete ich beim Reformhaus Krings, dass die Auslage nicht vom Chef, sondern einem Fachmann des Verbandes deko­riert wurden.


16 Kommentare

  1. Jens

    Naja bundes­deut­sche Realität würde ich mal sagen. Der Luftballon ist ja hart, der könnte ja glatt für ein CDU–Projektlogo durch­gehen :) Auch farb­lich muss man ja ohne Sonnenbrille aufpassen, keine blei­benden Augenschäden zu bekommen.

    Bei dem Apotheken–’A‘ gibt es seit geraumer Zeit das Bemühungen, das wohl EU–harmonisierte Neonkreuz, wie es z.B. in Frankreich oder Italien verbreitet ist, durch­zu­setzen. Und da gibt es auch scheuss­liche Beispiele von Kombinationen aus ‚A‘ und dem Kreuz:

    http://​www​.apothe​ken​kreuze​.de/​a​p​o​t​h​e​k​e​n​k​r​e​u​z​e​_​m​o​d​e​l​l​e​.​htm

    http://​www​.neon​-greiner​.de/​i​m​a​g​e​.​p​h​p​?​i​m​a​g​e​=​A​u​s​l​e​g​e​r​_​l​a​r​g​e​.​j​p​g​&​t​y​p​e​=​n​ews

    :)

  2. thomas

    initia­tive is ja schön und gut und mit sicher­heit ist das anliegen, was die initia­tioren haben ebenso gut und schön. nur blöde, dass sie ausser­halb ihres tellers genauso blind durch die gegend rennen, wie die angeb­liche vieeeeeel zu große menge der currywurst-junkies.

  3. Marc

    dicke, fette »i« Punkte sollen grapho­lo­gisch etwas über den Charakter aussagen, habe aber vergessen was sie bedeuten könnten. Ansonsten gut das Jürgen es nicht posten darf.

  4. thomas

    die farben der webseite tauchen bestimmt auch in diesem pantone-flyer auf mit den lieb­lings­farben aller desi­gner. die sind so klas­sisch­ge­deckt­lang­weilig gesund­heits­kran­ken­kas­sen­drit­te­welt, das es schon wieder lustig ist.

  5. Heinrich

    hier kann man zwei flyer für die aktion sehen.
    das beste ist – der simu­lierte flyer spender!

  6. robertmichael

    hein­rich, rede mit uns. wir treffen uns hier immer 1 x im monat zum »stamm­tisch der anonymen grafiker«, bei dem wir unseren frust freien lauf lassen. komm doch einfach mal vobei, boxbirnen in schwarz-rot-gold sind genü­gend vorhanden. ;) oder ist es viel­leicht doch ein typisch deut­sches furz­kissen? das passt ja auch zum thema »leichter leben«

    im übrigen gibt es anscheind auch kein eindeu­tiges apotheken A. ich selbst habe schon 3 verschieden hier liegen. dabei unter­scheidet sich jeweils der innen­teil mit der schlange, wenn man etwas bilder­goo­glet findet man sicher noch mehr. oder hat einer von euch einen offi­zi­ellen apotheken-gestaltungsleitfaden.

  7. Heinrich

    ich nehme mir immmer vor zum stammm­tisch zu kommen aber irgendwie kommmt immer was dazwischen.

    ich rege mich selten über solche sachen auf, das ging aber nicht, es ist echt schlimm.

  8. Filip

    Auch schön das Bild zum Shop

  9. robertmichael

    hängt dein m?
    ich meinte nicht den typo­stammm­tisch, dorthin werde ich
    es wohl auch nie schaffen. :/

  10. Heinrich

    hehe, ich werde mich an die neue tastatur nie gewöhnnen, mmmman.

  11. thomas

    hein­rich: nix neue tastatur. systemeinstellungen ;-)

  12. Klaus

    >schon der Schreibfehler im Logo lässt Schlimmes ahnen

    zumin­dest schaffen sie es so, gleich alle 3 alter­na­tiven Schreibweisen von »leichter leben« auf nur einer Seite unter­zu­bringen … das hat doch auch was.

  13. Dirk S.

    Jürgen: Warum sollten alle Apotheken ein einheit­li­ches CD haben? Es sind doch alles einzelne Unternehmen. Es haben ja auch nicht alle Anwälte, Ärzte oder Jeansläden ein einheit­li­ches CD. Und: es gibt wirk­lich Apotheken mit schönem Logo und schöner Inneneinrichtung. Nicht oft, aber ich hab schon ein paar davon gesehen.

  14. Jürgen

    Ein bundes­weites Corporate Design für Apotheken bedeutet weniger, dass alle gleich aussehen sollen, sondern dass sie wieder­erkennbar sind und der werb­liche Auftritt ein profes­sio­nelles Niveau hat. Manche Apotheken-Schaufenster sind wie die Fensterscheiben eines Kinderladens gestaltet. Das ist nicht nur unpas­send: Es unter­gräbt das Vertrauen in diesen wich­tigen Geschäftszweig, der wie kaum ein andere Stolz ist auf Ausbildung und Vertrauenswürdigkeit.
    Mir ist aber inzwi­schen auch klar geworden, warum die Apotheken auf diesem Gebiet so schlampig dastehen: Es ist (war) eine Monopol-Branche ohne Konkurrenz. Das wird sich nun mit den ersten Doc-Morris-Filialen ändern. Die »alte deut­sche Apotheke« braucht da ein paar mehr Wiedererkennungswerte als ihr rotes Fraktur A. Freuen wir uns als Design- und Marketing-Menschen auf ein neue Jobs dank der Liberalisierung eines Geschäftsfeldes.

  15. Stephan

    Die »alte deut­sche Apotheke« braucht da ein paar mehr Wiedererkennungswerte als ihr rotes Fraktur A. Freuen wir uns als Design- und Marketing-Menschen auf ein neue Jobs dank der Liberalisierung eines Geschäftsfeldes.

    Ich vermute eher, die einzelnen Apotheker werden wie aufge­schräkte Hühner in heil­loses „Geplapper“ ausarten, anstatt mit klaren Tönen zu kommu­ni­zieren. Der Aktionismus hat ja bereits begonnen.

  16. christoph

    ob es für den erfolg der apotheken wirk­lich wichtig ist, das übliche corpo­rate-design-programm zu absol­vieren? das »A« sorgt eigent­lich im ausrei­chenden maße für iden­ti­fi­zier­bar­keit, mangelnde vertrau­ens­wür­dig­keit wegen fehlender cd-verein­heit­li­chung kann ich nicht erkennen. corpo­rate design hat ja vor allem die funk­tion, anonymen groß­un­ter­nehmen ein »gesicht« zu geben und vertrauen zu schaffen, wo wir produ­zenten und händler nie zu gesicht bekommen – beim apotheker um die ecke ist das aber gar nicht nötig, den kann ich ja persön­lich kennen­lernen. ein vermeint­lich profes­sio­nelles cd würde sich zwischen diese direkte händler-kunden-bezie­hung schieben und könnte deswegen ziem­lich kontra­pro­duktiv sein. gegen doc-morris sollte man sich gerade nicht als (pseudo-)»kette« positionieren. 

    man weiß ja auch schon, wie es aussehen würde, das apotheken-cd: kühl und lang­weilig aber natür­lich sehr ordent­lich, wahr­schein­lich immer ein roter kasten oben links mit helve­tica oder spie­ker­mann-typo drin und natür­lich viel weiß.

    die ange­pran­gerte »schlam­pig­keit« bedeutet für mich im falle der apotheken leben und authen­ti­zität. verbes­sert sich wirk­lich etwas, wenn man gera­dezu zwang­haft alles verein­heit­licht, syste­ma­ti­siert, aufräumt und glättet? ein einheit­li­ches cd ist für eine großes unter­nehmen unver­zichtbar, wo aber auf unifor­mität verzichtet werden kann, sollte man das auch ruhig mal tun.

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