Designer protestieren nackt gegen Ideenklau

Eine Meldung auf bild​.de erin­nerte mich daran, das es da irgendwo mal ein zweites Leben gab: »Top-Designer protes­tieren gegen ›Content-Diebstahl‹«. Als lang­jäh­riger Verfechter der Trennung von Content (= Inhalt, zum Beispiel Text) und Design (= die grafi­sche Gestaltung), irri­tierte mich diese Schlagzeile. Doch es geht bei der Meldung um Second Life, die virtu­elle Parallelwelt, über die vor einem Jahr die ganze Realwelt sprach. In Second Life gilt natür­lich: Design = Content.

Worum geht es. Bild erin­nert mit der Notiz an ein eigenes Verlagsprodukt, denn der Axel Springer Verlag entschloss sich Ende 2006 dazu, sein Geld mit einer virtu­ellen Boulevard-Wochenzeitung namens AvaStar zu verbrennen. Die gibt es also immer noch, gerade ist Ausgabe 63 erschienen, die man in deut­scher »Sprache« auf dieser Seite als PDF down­loaden kann (28 S., 8 MB). So, und warum notiere ich das eigent­lich hier … viel­leicht, weil ich eine Erkenntnis gewonnen habe: Was wir im echten Leben als »Content« bezeichnen, gibt es im Second Life nur rudi­mentär – siehe bzw. lies AvaStar.