Fontblog Artikel im August 2011

★ der Woche: »Super Premium«, nur 9,90 statt 33 €

Ein raffi­niertes Markenzeichen, ein über­ra­schendes Werbegeschenk, ein Souvenir zu einer beson­deren Gelegenheit … der ulti­ma­tive Premium-Atlas enthält über 100 Beispiele für Premium-Marken-Konzepte und -Objekte

Der Stern dieser Woche riecht nach einem Paradoxon: Super Premium im Sonderangebot? Es sind die Gesetze des Buchmarktes, nicht der Luxusgüter, die uns dieses Angebot erlauben: Bücher haben eine kürzere Lebensdauer als Schmuck und Premium-Marken, und deshalb gibt es sie nach ein oder zwei Jahren auch schon mal vergüns­tigt, wie zum Beispiel “Super Premium – Extraordinary Premium for Brand Promotion”.

Der 226-seitige Bildband “Super Premium” enthält über 100 Beispiele für hoch­wer­tige Promo-Aktionen, die vom Werbegeschenk über Messe-Inszenierungen bis hin zu Direkt-Marketing-Aktionen reichen. Allen gemeinsam ist der Anspruch, etwas Unvergessliches zu hinter­lassen, ein Premium-Gefühl. Die Beispiele stammen aus dem Repertoire der welt­weit ange­se­hensten Designbüros und der ihrer ebenso inter­na­tio­nale operie­renden Auftraggeber, Marken wie Diesel, I-D Magzine, Hello Kitty, Nike, Vivienne Westwood, Uniqlo oder Louis Vuitton.

Das englisch­spra­chige Buch ist eine Fundgrube für Packaging-, Brand- und Corporate-Designer. Es bietet eine Unmenge an Anregungen, die meisten weit­ge­hend unbe­kannt, weil sie nur in kleinen exklu­siven Zirkeln zum Einsatz kamen. Selbst wenn man nur Bruchteile der Budgets großer Markenunternehmen zur Verfügung hat, lässt sich doch die ein oder andere Idee mit einfa­chen Mitteln und auf eigene Art reali­sieren, frei­lich mit der glei­chen posi­tiven Wirkung: in Erinnerung zu bleiben.

Zur Bestellseite von “Super Premium – Extraordinary Premium for Brand Promotion” auf www​.font​blog​.de …


Now we are talking – Design Open Air Festival

Unbedingt vormerken: am 2. September, von 12 – 24 Uhr, findet im Hafen von Den Haag zum ersten Mal das Free Open Air Summer Type & Design Festival statt, veran­staltet von TypeRadio. Mit dabei: Experimental Jetset, Lust und Strange Attractors, Erik van Blokland und jede Menge Bands, Workshops + Filme. Weitere Informationen: www​.now​-we​-are​-talking​.nl.


10 Praxistipps zu Lion (3/3)

(Meine OS-X-Lion-Tipps 1 – 3sind hier zu finden, die OS-X-Lion-Tipps 4 – 7 an dieser Stelle)

8. Dateien mit Tastaturbefehlen organisieren

Schon mit Leopard einge­führt, aber trotzdem weit­ge­hend unbe­kannt: Nicht nur Text und Bilder lassen sich per Kopieren (⌘C) und Einfügen (⌘V) bewegen oder dupli­zieren, sondern auch ganze Dokumente im Finder. Neu ist das Tastaturkürzel ⌘⌥V (cmd alt V) für das Verschieben einer Datei, die zuvor mit ⌘C aufge­nommen wurde. Falls ein solcher Prozess schief gegangen ist, lässt er sich mit dem vertrauten ⌘Z selbst­ver­ständ­lich wieder rück­gängig machen.

Ebenfalls neu ist ein Angebot im Kontextmenü, mit dem man mehrere Dateien in einen neu anzu­le­genden Ordner packen kann: einfach die entspre­chenden Dateien auswählen und im Kontextmenü (rechte Maustaste oder – bei cleverer Touchpad-Einstellung – ein Zweifingertipp) »Neuer Ordner mit Auswahl (n Objekte)« wählen.

9. Fenster vergrö­ßern und verkleinern

Schreibtisch-Fenster lassen sich jetzt an allen 4 Ecken aufziehen und zusätz­lich an den Seiten (sie wie Designer das von Text- und Bildboxen in Adobe-Programmen kennen). Wenn man zusätz­lich die alt-, Shift- oder cmd-Taste drückt bleiben Proportionen bzw. Schwerpunkt im Fenster erhalten.

10. Die Font-Behandlung in Lion

Ganz kurz zur Einführung und Wiederholung:

  • OS X kann alle gängigen Font-Formate parallel verar­beiten und gestattet die Installation einer unbe­grenzten Anzahl von Fonts
  • Fonts werden am eigenen Rechner an drei Orten bereit­ge­stellt: system­weit, für alle Benutzer oder den ange­mel­dete Benutzer (siehe Tipp 5)
  • OS X stellt als Bordmittel einen Fontmanager, eine Zeichentabelle und ein Typografie-Tool zur Verfügung
  • Für die Verwaltung vieler Schriften sind Fontmanager von Drittanbietern zu empfehlen, z. B. Suitcase, FontExplorer oder Fontcase

Auf dem Gebiet der Font-Behandlung hat sich in Lion einiges geän­dert. Der OS-X-Font-Manager Schriftsammlung (engl. Font Book) wurde um wich­tige Funktionen erwei­tert. Die neue Version 3.0 liefert jetzt mehr infor­ma­tionen über die gela­denen Schriften. Erstmals lassen sich alle Zeichen eines Fonts anzeigen: Menü VorschauRepertoire. Von hier aus führt auch der Weg zu seltenen Zeichen, die oft nur in einem Font enthalten sind, zum Beispiel zu dem Klickpfeil, den ich hier gerne in Abbildungen einsetze, die sich auf Klick vergrö­ßern (siehe unten):  . Den Klickpfeil gibt es nur in der Schrift Lucida Grande. Der Repertoire-Übersicht kann ich entnehmen, dass er die Unicode-Adresse U+F803 hat. Mit der Zahlenkombination F803 kann ich das Zeichen in der Zeichentabelle suchen lassen. Die Zeichentabelle ruft man entweder in nativen OSX-Programmen über den Schriften-Befehl ⌘T auf (über das Zahnrad unten links im Fensterrahmen), oder über ein ZeichentabelleIcon rechts in der Finder-Menüleiste, wenn man dieses zuvor über Systemeinstellungen ➔ Sprache + Text (Reiter Eingabequellen) einge­richtet hat. Ein Doppelklick auf das Zeichen in der Zeichentabelle über­trägt es an die Cursorposition im aktu­ellen Fenster.

Die Unterstützung beim Finden und Einsetzen von Sonderzeichen in Lion ist jedoch immer noch nicht so elegant wir mit dem Third-Party-Tool PopChar, dass bei mir auch weiterhin im Einsatz bleibt.

Weitere Neuerungen in der Schriftsammlung: ein gelbes Dreieck zeigt jetzt die Doppelinstallation von Schriften an. Solche Konflikte lassen sich entweder auto­ma­tisch oder manuell lösen.

Eine auffäl­lige neue Zeichensatz-Familie in Lion ist das farbige Emoji-Bildzeichen-Set, 502 an der Zahl, die im mobilen iOS bereits seit 2 Jahren bekannt sind und in Chats (auch Twitter) bevor­zugt darge­stellt werden. Die Japaner lieben diese Bildchen abgöt­tisch, meine Tochter (9 Jahre) auch. Bei west­li­chen Erwachsenen sorgt ihre Unicode-Adressierung und die feste Verdrahtung in Lion und iOS zuneh­mend für Verwirrung. Wer zum Beispiel seine Tweets mit einem Zapf-Dingbats-Herzchen aufhübscht muss damit rechnen, dass die mit iPhone, iPad oder Mac ausge­stat­teten Empfänger diese Nachricht mit einem vier­far­bigen Spielkarten-Symbol empfangen … denn Herz ist nicht gleich Herz in Zapf Dingbats, und eines von dreien steht für die Spielkarte, und weil Apple den Emojis neuer­dings den Vortritt gewährt, erscheint eben die Spielkarte im Tweet.

Emoji-Bildzeichen werden von Lion wie Schriftzeichen behan­delt, das heißt: wenn es schwarz­weiße Alternativen aus anderen Zeichensätzen gibt (hier das  Auto in FF Dingbats) zeigt die Zeichenpalette diese an

Des weiteren hat Apple zwei neue Font-Familien hinzu­ge­fügt, mit denen Lion die Unterstützung von Devanagari, Gujarati, Gurmukhi und Tamil verbes­sert. Die Nanum-Schriftfamilie werkelt im korea­ni­schen Sprachraum, bei der neuen Stix handelt es sich um einen Font mit mathe­ma­ti­schen Zeichen, mit dem sich Formeln in elek­tro­ni­schen Dokumenten aber auch in Print besser rendern lassen.


Bilderbuch-Tipp vom FontShop-Team

Eigentlich geht es um ganz viele Tipps, nämlich einen Bilder-Tipp und vielen Buch-Tipps. Hintergrund: Unser Partner Image Source hat sich eine nette Aktion einfallen lassen (siehe ZOOMletter von letztem Freitag). FontShop-Kunden, die sich bis 30. September für Image-Source-Bilder entscheiden, kassieren ganz nebenbei einen Amazon-Gutschein. Einkäufe über 250 € werden mit einem 20-€-Gutschein versüßt, liegt der Nettoeinkaufswert über 500 €, kann man sich auf einen 50-€-Gutschein freuen, bei 1000 € und mehr winkt ein Voucher über 150 €. Brauchbare Bildmotive liefert die Image-Source-Shoppingtour allemal: Die Londoner Agentur hat sich durch bestechende Qualität, brauch­bare Motivkonzepte und die euro­päi­sche Bildsprache einen Namen gemacht.

Bei Ihren Bildideen können wir nicht viel helfen, aber falls es an Ideen für gute Strand-, Urlaubs- und Feierabend-Bücher mangelt … hier kommen die Empfehlungen aus der Reihen der FontSHop-Kollegen:

  • Die Stadt der Blinden, José Saramago
  • Ich habe keine Angst, Niccolo Ammanti
  • Der nasse Fisch, Volker Kutscher
  • Karte und Gebiet, Michel Houellebecq
  • Marina, Carlos Ruiz Zafon
  • Unendlicher Spaß, David Foster Wallace
  • Meine russi­schen Nachbarn,Wladimir Kaminer
  • Die Toten von Santa Clara, Robert Wilson
  • Beim Leben meiner Schwester, Jodi Picoult
  • Die Insel unter dem Meer, Isabel Allende
  • Hiobs Brüder, Rebecca Gable
  • Die Frauen, T.C. Boyle
  • Hundert Jahre Einsamkeit, Gabriel Garcia Márquez
  • Freiheit, Jonathan Franzen
  • Die italie­ni­schen Schuhe, Henning Mankell

Wie mir unsere Marketing-Kollegin Claudia Guminski eben schrieb, hat sie den Aufruf bereits eine Stunde später bereut, weil er sie zu einer Amazon-Bestellung von rund 45 € inspi­riert hatte.


❤ der Woche: »Typodarium«, nur € 16,80

Auch für 2012 haben Lars Harmsen und Raban Ruddigkeit typo­gra­fi­sche Delikatessen und solide Brotschriften zu einem Typo-Appetit-anre­genden Tageskalender zusammen getragen. Die Jury der Kalenderschau vergab jüngst Bronze dafür. Als Sonderfarbe für 2012 hat sich dennoch leuch­tendes Magentarot durchgesetzt.

Die Fakten schnell zusammen gefasst: »The Daily Dose of Typography«, Abreißkalender zum Aufstellen oder Hängen mit 366 Fonts von 252 Designern aus 32 Ländern und allen Feiertagen dieser Länder.
384 Blatt, zwei­seitig bedruckt, schwarz und leuch­tendes Magenta, Format 8,5 x 12 cm, Verpackt in einer Sammelbox zum Archivieren der Schriftmuster.

Hier bei FontShop bestellen …