Verleihung Walter-Tiemann-Preis am 15. März

Die Preisträger des Walter-Tiemann-Preises 2012 stehen fest. Den Hauptpreis, dotiert mit 5000 Euro, erhält der Amsterdamer Buchgestalter Philip Baber für seinen Künstlerkatalog »#+02.00« mit Arbeiten von Saskia van Imhoff. Der mit 1500 Euro dotierte Förderpreis geht an die Leipziger Typografin Katharina Triebe für ihre Publikation »Nachtwandel«.

Die Jury konnte in diesem Jahr aus knapp 100 Bewerbungen auswählen, die aus den Niederlanden, der Schweiz, Österreich, Großbritannien, Ungarn und Deutschland einge­reicht wurden. Zur Jury gehörten David Bennewith aus den Niederlanden (Preisträger von 2010), Mirjam Fischer aus der Schweiz, Michael Mauracher aus Österreich sowie Marion Blomeyer und Hendrik Schwantes aus Deutschland.

Die Preisverleihung findet am Donnerstag, den 15. März während der Leipziger Buchmesse statt. Beginn ist um 19 Uhr im Festsaal der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Dort werden die prämierten Werke und einige Bücher, die es auf die Shortlist geschafft haben, in einer kleinen Ausstellung gezeigt. Der Eintritt ist frei.

Philip Babers Publikation ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Grafikdesigner und Textautor Baber und der Künstlerin van Imhoff. Eine voraus­ge­hende Installation der Künstlerin, ausge­stellt in der Verbeke Foundation (Belgien), lieferte das Material für »#+02.00«. Entstanden ist mehr als ein Katalog zum Beweis des statt­ge­fun­denen Ereignisses. Es handelt sich um ein eigen­stän­diges Werk, das Reproduktion und Übersetzung wört­lich nimmt und zugleich die Klassifikationsprinzipien der Wissenschaft auf die Kunst bezieht. Hintergründe des Konzeptes werden durch die formalen Entscheidungen im Buch lesbar.

Katharina Triebe unter­sucht in ihrer Arbeit »Nachtwandel« das Verhalten von Pflanzen bei Nacht. Ausgangspunkt ist ein Text von Franz von Paula Schrank aus dem Jahr 1792, in dem das Phänomen des Pflanzenschlafs wissen­schaft­lich unter­sucht wird. Triebe hat diesen Text mit Nachtaufnahmen aus bota­ni­schen Gärten (Fotos: Marcel Noack) und grafi­schen Abbildungen ergänzt. Ein weiterer Text, »Der Pflanzenschlaf« aus Patrick Geddes »Leben und Wirken von Sir Jagadis C. Bose« (1930), schafft mit den erläu­ternden Texttafeln den Rahmen für die Bilder.

Der Walter-Tiemann-Preis wurde erst­mals 1992 vergeben. Alle zwei Jahren würdigt der Verein zur Förderung von Grafik und Buchkunst e.V. die Gestaltungsleistung von Typografen und Illustratoren. Der Wettbewerb richtet sich an jene, die außer­halb der etablierten Verlage Innovationsräume schaffen und mit großem Engagement ihre künst­le­ri­schen Ideen verwirk­li­chen. Die wich­tigsten Entscheidungskriterien für die Vergabe dieses Preises sind die konzep­tio­nelle Idee, die hohe Qualität von Typografie und Grafik-Design, der sinn­fäl­lige Einsatz der Mittel sowie Momente der Überraschung.

Weitere Informationen: walter​tie​mann​preis​.de


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