Alter ohne Weisheit, oder …

Warum ein blei­erner Kurt Weidemann keine Bücher bespre­chen sollte

von Prof. Ralf de Jong

Las ich doch jüngst in der »form« eine Rezension unseres Buchs »Schriftwechsel«. Man muß es ja nicht mögen. Kurt Weidemann (er hat die Besprechung geschrieben) mag es nicht. Ist sein gutes Recht.

Er fände es über­flüssig, 250 Schriften zu zeigen, weil »gute Typografen ein Berufsleben lang mit einem halben Dutzend Schriften sehr gut zurecht­ge­kommen sind, Fanatiker sogar nur mit einer«. Stimmt ja auch. Nur hat er wohl über­sehen, daß diese nicht alle dieselbe Schrift benutzt haben bzw. benutzen wollten. Und: Wie haben die wohl ihre Schriften gefunden? Sind die ihnen in die Wiege gelegt worden?

»Moderne Schriftfamilien, zu Sippen ausge­baut, verfügen für die Länder des latei­ni­schen Alphabets über weitaus mehr als 10.000 Zeichen«, beklagt Weidemann. Ist das denn so schlimm? Können wir doch endlich unseren polnisch-stäm­migen Nachbarn die korrekten Akzentzeichen in den Namen schreiben! Und grie­chi­sche Zitate in der passenden Type setzen.

Lieber Kurt Weidemann! Sie zollen »dem immensen Fleiß, dem Aufwand, dem Kenntnisreichtum … großen Respekt«. Und fragen nur, »was dabei … der Mühe wert war«. Danke. Aber viel­leicht haben Sie in Ihrer blei­zeit­li­chen Grundstimmung einfach andere Bedürfnisse als heutige Schriftnutzer? Als Sie jung waren (Jahrgang 1922), bot die briti­sche Monotype EINE Garamond an. Im FontBook findet man heute über 32.000 Schriften. Unter ›Garamond‹ stehen 22 Einträge – wohl­ge­merkt, Familien, keine Einzelschnitte. Das ist die Welt, in der wir uns zurecht­finden müssen.

Wäre die Rezension weniger pole­misch, hätte ich mir das Folgende aus großem Respekt vor Ihrem gestal­te­ri­schen Lebenswerk verkniffen. Weil Sie aber wie ein Erbsenzähler in Ihren Text einsteigen (»ein 1686-Gramm-Ganzleinenband …«), muß ich Ihnen leider vorhalten, daß dieser Text nicht nur inhalt­lich in der Mitte des vorigen Jahrhunderts stehen­bleibt, sondern auch noch in jedem veri­fi­zier­baren Detail falsch ist. Mit anderen Worten: Sie haben sich verzählt.

Das Buch hat bestimmt nicht »350 Seiten und 20 Seiten Anhang«. Lieber Kollege, 370 Seiten bei einem faden­ge­hef­teten Band wären ein mathe­ma­ti­sches Wunder.

Daß A4 »für ein Gebrauchs- und Nachschlagewerk völlig unge­eignet« sei, lese ich mit Verblüffung. Darf ich vorsichtig an Ihr eigenes Buch »Typos. Das Große Buch der Druckschriften« in A4 erin­nern? Oder an Ihr »Wo der Buchstabe das Wort führt«, ein Gebrauchswerk aus dem Jahre 1997: es ist ganze 368 Seiten schwer und hat das Format eines Atlanten, beein­dru­ckende 26 x 33,5 Zentimeter.

Und wir haben tatsäch­lich viel Wert auf Zitate aus der Primärliteratur gelegt. »Dabei kommt Jan Tschichold gerade einmal vor, Hans Peter Willberg aber sechsmal.« Herr Weidemann, da haben Sie wohl auch nicht so genau hinge­schaut. Im Register ist Tschichold nur einmal erwähnt, weil der Großteil seiner Zitate aus seinen GESAMMELTEN SCHRIFTEN stammt – deshalb eine Nennung –, während wir Willberg aus Einzelpublikationen zitierten – sechs Nennungen. Hat aber nichts mit der Häufigkeit der Zitate zu tun …

Möglicherweise konnten Sie das Buch nicht richtig lesen, weil es »in einem zu klein gewählten Schriftgrad« gesetzt ist?

Lieber Herr Weidemann, viel­leicht sollten Sie einfach keine Bücher rezen­sieren, die Sie entweder nicht gelesen oder nicht verstanden haben – und sei es nur, weil die Schrift zu klein gedruckt ist. Dann würde es mir leichter fallen, Ihnen Ehre und Respekt zu zollen, wie Sie es sicher verdient haben. Nur eben nicht für diese Besprechung. So, jetzt ist es raus.


137 Kommentare

  1. Der Alex

    …das musste ja mal jemand sagen. Danke Herr Professor.

    Hab mich auch gefragt ob bei dieser Rezession eigent­lich nur alles schlecht gemacht werden sollte oder ob doch eine neutrale Besprechung im Vordergrund stand. Denn neutral ist das bei Weitem nicht.

  2. til

    Wow, hier wird sich über belei­di­gende Kommentare aufge­regt und dann wird hier ein Beitrag veröf­fent­licht, in dem jemandem auf Grund seines Alters die Rezensionsfähigkeit abge­spro­chen wird und sich über eine mögliche Kurzsichtigkeit lustig gemacht wird. Sprachlich besser verpackt, aber genauso beleidigend.
    Ihr solltet da mal bei einer Linie bleiben…

  3. Der Sven

    Sollten man diesen Beitrag nicht direkt an Herrn Weidemann schi­cken? Verstehe diesen indi­rekten Weg der Kommunikation nicht ganz.

  4. christoph_z

    schön wäre es, wenn man weide­manns rezen­sion auch online stellen könnte – kaum einer hier dürfte sie kennen und wohl nur in kenntnis dieses textes kann man den von herrn de jong wirk­lich beurteilen.

  5. Jürgen

    @til: Der Designdiskurs erlaubt sich bisweilen, die (lite­ra­ri­sche) Form einer Polemik anzu­nehmen, durchaus um Widerspruch in den Kommentaren auszu­lösen … aber respekt­voll … das ist die gemeinsam mit Alex Branczyk entwi­ckelte Definition.
    Weidemann sende ich einen Ausdruck des Beitrags, inklu­sive aller Kommentare … die mindes­tens so wichtig werden wie ihr Auslöser.

  6. tom

    Ich finde Sachlichkeit immer produk­tiver als Polemik. Auch schon deshalb weil niemand weiß, worum es in diesem Buch über­haupt geht, was es vermit­telt und ob es bei der Arbeit nütz­lich sein kann. Das wäre für mich inter­es­sant zu erfahren.

  7. Oliver Adam

    Sollten man diesen Beitrag nicht direkt an Herrn Weidemann schi­cken? Verstehe diesen indi­rekten Weg der Kommunikation nicht ganz.

    Wieso? Kurt Weidemann kann doch hier antworten. Mir gefällt die Replik von Prof. de Jong sehr gut. Ich finde die manchmal demons­trativ zur Schau gestellte Überheblichkeit von Kurt Weidemann uner­träg­lich, zumal sie machmal, so scheint’s, Banalitäten und logisch Falsches (»Der Künstler macht, was er will. Der Designer will, was er macht«) über­de­cken will.

  8. Phillip

    »Las ich doch jüngst in der »form« eine Rezension unseres Buchs »Schriftwechsel«. Man muß es ja nicht mögen. Kurt Weidemann (er hat die Besprechung geschrieben) mag es nicht. Ist sein gutes Recht.«

    Damit wäre alles gesagt was zu sagen wäre. Alles danach ist zwar sprach­lich von höherem Niveau als so mancher Kommentar, inhalt­lich aber nicht.

  9. fabian

    Eine sehr gute Antwort auf den merk­wür­digen Weidemann-Artikel!

  10. fabian

    @Phillip

    Ich denke nicht, dass damit alles gesagt ist – schließ­lich ist es de Jongs gutes Recht auf so eine »Kritik« zu reagieren. Und dass hat er hier – gut begründet – getan.

  11. Nina Stössinger

    Ich sehe nicht, wieso ein offener Brief dieser Art nicht OK sein sollte, vor allem als Replik auf einen letzt­end­lich ebenso öffent­lich gesche­henen Angriff.
    Schade bloß für dieje­nigen von uns, die die form nicht abon­niert haben; die Rezension würde mich schon auch inter­es­sieren. Muss mal schauen, ob ich die hier an einem Kiosk finde.

  12. Andreas John

    Mir ist da ein kleiner Tippfehler in der Subheadline aufge­fallen, oder ist der gewollt?

  13. Jürgen

    Tippfehler: Danke für den Hinweis. Ist beseitigt.

  14. ole schäfer

    Ich kenne den ange­spro­chenen Artikel nicht, stelle jedoch fest, dass hier in der Entgegnung Formalien mit Formalien wider­legt werden. DIe hier bemän­gelten und vertre­tenen Positionen sind weithin bekannt.
    Die Entgegnung hier wird bei mir unter dem Punkt Marketing abge­spei­chert: Hauptsache man spricht darüber.
    Ich schrift­wechsle zwischen meinen und prime­type Schriften ;-)

  15. HD Schellnack

    Die Rezension in der stets und nicht nur deshalb kaufens­werten FORM hab ich gelesen und fand diese für Kurt Weidemanns Verhältnisse eher unpo­le­misch, gemessen an seinem Auftritt etwa beim Fontfight auf der Typo08 :-D. Man sollte aber bedenken, dass das Buch der deJongs nicht für mich oder Weidemann geschrieben ist, sondern für Einsteiger und Neugierige und als solches funk­tio­niert. Dass Ralf deJong ein öffent­li­ches Medium – den Freitsgazoff, das passt ja – nutzt, um etwas tongue-in-cheek zu kontern, finde ich angemessen.

    Wenn man bedenkt, dass Kurt Weidemanns Diktum – ähnlich dem von Marcel Reich-Ranicki – ganze Karrieren beenden kann, unab­hängig von seiner Angemessenheit im Sachkontext, ist es nur fair, wenn die Autoren zumin­dest auf die gröbsten sach­li­chen Schnitzer der Rezension hinweisen dürfen.

    Zumal aus Weidemanns Kritik MIR zumin­dest nicht klar wurde, WAS ihm eigent­lich an dem Buch nicht gefällt. Das er selbst mit weniger Schriften auskommt, kann der Grund nicht sein – die Auswahlsache, der reasonwhy des Buches also, wird mit 5 Schriften ja irgendwie doch lang­weilig sein. Und A4 ist nun auch kein Kill-Argument, oder? Wers kleiner will, ist mit Ralfs wunder­barem Index Schrift ja gut bedient. Auch die Anzahl irgend­wel­cher Zitate ist kein Grund, ein Buch nicht zu mögen – mir fehlt das eigent­lich eine echte Begründung der Ablehnung. Und auch ein Kurt Weidemann, trotz seines Wissens und seines Lebenswerkes, sollte so etwas in einer (gene­rell lesens­werten) Rezension abliefern.

  16. Roman

    @ HD Schellnack
    Ihr Argument, dass das Buch eher für Einsteiger und Neugierige funk­tio­niert, kann ich in dieser Form nicht nachvollziehen!
    Der Preis für diese Publikation ist gerade wegen der 89,- € Kaufpreis für Einsteigen und Anfänger abschre­ckend genug, um dises Buch nicht zu erwerben.
    Ist etwas zu kurz­sichtig gedacht.

  17. Ralf

    @ til

    Alter und Urteilsfähigkeit (oder Mangel daran) stehen in keinem Zusammenhang zuein­ander. Ich habe großen Respekt vor Wissen und Erfahrung, die häufig (aber nicht immer) Hand in Hand gehen mit dem Alter. Erst im Zusammenhang mit dem Alter wird hier jedoch eine Haltung verständ­lich, die man heute nicht mehr ernst­haft vertreten kann. Ich möchte diese Haltung anpran­gern – die übri­gens von vielen Kollegen (auch hohen Alters) genauso abge­lehnt wird!

    Mich ärgert die Rezension, weil sie eine vernünf­tige Diskussion erschwert. Ein Buch wird nur einmal in einer Publikation bespro­chen – danach nicht wieder. Wenn diese eine Besprechung nun inhalt­lich irrele­vant, stilis­tisch proble­ma­tisch und schlampig recher­chiert ist – dann ist das trotzdem alles, was der FORM-Leser erfahren wird. Vielleicht kann ich auf die Rezension auch in der FORM antworten – aber treue Leser wissen, daß sie nur alle zwei Monate erscheint.

  18. Paul

    Halt!
    Jetzt wird nur darüber geredet, ob das ein adäquater platz ist, um die Weidemann Kritik zu kritisieren.

    Es geht darum, ob die Kritik am Buch passt und was das aussagt. Für mich jedenfalls.
    Und ich muss sagen, dass ich Weidemanns Teil weit besser finde, als den Versuch von De jong dies abzuwehren.
    Natürlich ist es sehr subjektiv, wenn Weidemann meint, dass man so ein Überblick nicht braucht, da man sowieso nur eine begrenzte Anzahl Schriften nützt.
    Aber eigent­lich hat er doch recht. Denn diese Kritik sagt nicht, wie de jong das darstellt, dass man sich bloss keinen Überblick machen soll, sondern, dass dieser Überblick nicht abge­druckt werden muss. Und das muss er wirk­lich nicht. Denn schließ­lich ist er vorhanden und in zig Datenbanken zu finden. (Wahrscheinlich stand die ein oder andere auch Pate und wurde an InDesign gedockt)

    Ein Buch heraus­geben nur des Drucks und der Gestaltung wegen?
    Ist was ich nach dem Text von Weidemann aus der Form gedacht habe. Er kriti­siert daran, dass was eigent­lich ein schönes Buch werden sollte, da der Inhalt obsolet ist, selbst daran geschei­tert ist, dass es eine unpas­sendes Format einnimmt. etc.

    Natürlich ist das hier ein guter Platz für De Jong um zu polieren, was in der FORM ange­kratzt wurde. Und auf die Kritik mit möglichst smarter und tref­fender Zunge zu kontern. Aber machen wir uns doch nichts vor, Weidemann hat schon viele Bücher ange­schaut (viel­leicht sogar gelesen), und auch wenn er viel­leicht nicht so jede Seite aufge­ves­pert hat, wie es aber natür­lich der Autor gemacht hat (hoffent­lich?), traue ich ihm zu, das Wesentliche erkannt zu haben und das sagte udn sagt mir immer noch »lass dich nicht blenden, auch wenn Verlag Hermann Schmidt drauf steht«

  19. jamie

    Ich finde auch dass ist ein Danielartiger Beitrag ist nur auf höherem Niveau. Der Verfasser scheint seine Enttäuschung noch nicht verkraftet zu haben und darum tappt er in die Rachefalle.

    Schöner wäre es gewesen der Verfasser hätte sein ego ein wenig zurück­ge­nommen und mit Charme, Abstand und Tiefe argu­men­tiert statt mit Erbsenzählerei und lang­wei­liger Entgegnung.

    Denn eigent­lich ist es ja wieder ein span­nendes Thema: nämlich die Macht von Kritikern und Medien oder Weblogs.

    Schade eigent­lich.

  20. Daniel

    Warum war mir, als ich vor einigen Tagen die Rezension in der »form« entdeckte, und verschlang klar, daß hier in dieser Form gekon­tert wird?

    Kann man Kritik nicht einfach als solche hinnehmen?

    Und jeder Weidemann-Kenner weiß doch ganz genau, wie man seine Aussagen zu werten und zu gewichten hat. Der Mann verschafft sich nun mal teil­weise sehr dras­tisch Luft, wenn ihm was nicht gefällt.

    Das hinzu­nehmen hätte Stil und Klasse. Hier zurück­zu­pampen ist ein biss­chen kindisch. Nein, es ist SEHR kindisch ;)

  21. andré

    hi, ich finde den hier veröf­fent­li­chen text nicht gut. mir ist er zu belei­di­gend und hat aus meiner sicht nichts mit design­dis­kurs usw. zu tun.

    schönes wochen­ende allen.

  22. christoph_z

    ich hätte auch ein klei­neres format zu einem güns­ti­geren preis viel ange­mes­sener gefunden. dann hätte ich es gekauft. ähnlich geht es mir mit mindes­tens einem anderen buch des verlages, »anatomie der buchs­staben« (von karen cheng). in anderen ländern wird das buch weniger bombas­tisch verar­beitet (soft­cover) und ist dadurch dort sehr viel preis­werter. muss ja nicht immer das ganz große »wir möchten eindruck schinden« »coffee-table«-buch gemacht werden, obwohl der inhalt eher nach »klein und prak­tisch« schreit.

  23. Der Sven

    @ Oliver Adam: Einen fremden Blog benutzen um EINER Person die Meinung zu geigen und dann noch zu erwarten, dass derje­nige dort antwortet? Ist das eine GUTE Art der Kommunikation? Mir riecht das ganze viel mehr nach Wichtiggetue und ange­kratztem Ego. Wenn das der Stand der Dinge moderner Kommunikation ist, dann gutnacht …

  24. Susanne

    Ich finde auch, dass man das Buch durchaus kriti­sieren darf. Mir ist es eben­falls zu groß, zu unhand­lich und zu teuer, viel zu sehr Marketingprodukt. Außerdem finde ich die Navigation im Buch extrem mühsam, weil ich nie weiss, was jetzt Blind- und was echter Text ist.
    Den belei­digten Professor zu spielen ist doch kindisch.
    „Ich finde die manchmal demons­trativ zur Schau gestellte Überheblichkeit von Kurt Weidemann uner­träg­lich“ – da geben sich die beiden wirk­lich nichts im geringsten …

  25. Oliver Adam

    @Der Sven
    Warum nicht? Kurz Weidemann hat ja auch keinen persön­li­chen, privaten Weg der Kritik gewählt – gerne mit hand­ge­schrie­benem Brief –, um Herrn de Jong zu kriti­sieren. Er hat auch keinen persön­li­chen, öffent­li­chen Kommunikationsweg gewählt, etwa einen eigenen Blog. Sondern ein »fremdes«, öffent­li­ches Medium, die »form«. Was nun ist schlechter Stil, einer Kritik in einem anderen »fremden« Medium – dem font­blog – zu begegnen?

  26. nicht "der daniel"

    war auch über­rascht, dass hier öffent­lich so harsche worte ausge­tauscht werden. die head­line zum beitrag finden ich ebenso unpas­send … ich hoffe nur, dass herr weide­mann so weise ist, darauf nur mit einem süffi­santen lächeln zu reagieren.

    zum inhalt des buches kann ich nicht viel sagen. die thematik scheint inter­es­sant zu sein, aber als hand­buch zum nach­schlagen hätte es wohl mehr sinn gemacht, als ein A4-wälzer zum wälzer­preis herauszubringen.

  27. Paul

    Und so ein Niveau von einem Herr Professor?
    Ich meine nicht nur den Kommentar hier, sondern auch das Buch, das ich jetzt vor mir habe (Danke Sven ;)).

    Ich bin im 4. Semester und finde das schon etwas, naja, Erstsemester Semsterarbeit? Typo-Wiki gedruckt?

    Ist das sein Beitrag zur Lehre? Ein unbe­zahl­bares Buch mit Informationen, die ich im www finde? Bezahlen seine Studenten eintritt zu den Vorlesungen und müssen pro Wort 10Cent einwerfen?
    Mich würde dabei wirk­lich inter­es­sieren, ob sich das für den Verlag lohnt? Bei leibe kann ich mir nicht vorstellen, dass das so oft gekauft wird (ausser von Agenturen und Bibliotheken).

    Lieber Prof deJong,
    mach doch etwas, dass uns Studenten auch etwas bringt und nicht nur deinem Renommee: Ein umfang­rei­ches, infor­ma­tives Magazin, günstig gedruckt, nur die wesent­li­chen Inhalten (120 Seiten reichen fürs erste).
    Danke!

  28. Der Sven

    Der schlechte Stil bzw. die schlechte Art der Kommunikation besteht darin, dass die Buchkritik in einer Zeitschrift abge­druckt wurde und die Antwort darauf in einem Blog – und zwar in einem, der nicht zur Zeitschrift gehört. Was macht das für einen Sinn? Ich habe die Zeitschrift nicht gelesen und viele Leser der Form werden diese Antwort nicht lesen.

  29. fabian

    @Paul

    1. Was passt dir nicht an dem Niveau?

    2. Wenn du das Buch mit einer Erstsemesterarbeit vergleichst, dann würde ich gerne wissen, wo du studierst. Ich kenne keinen Studenten, der so ein Buch verfassen könnte.

    3. Seine Lehre leidet defi­nitiv nicht an dem Buch.

    4. Wenn du denkst, dass man die Infos dieses Buches im WWW findet, bin ich mir sicher, dass du das Buch noch nicht gelesen hast. Was für ein – sorry – schwach­sin­niger Kommentar.

    5. Ich denke, dass Hermann Schmidt schon einschätzen kann, was sich verkauft.

    6. Mach‘ du doch das umfang­reiche, infor­ma­tive Magazin. Was hält dich davon ab?

  30. Paul

    @ fabian

    ich kann mich nicht erin­nern, Dich adres­siert zu haben. Oder ist das ein deck­name, inspektor de jong?

    Ich studiere in Frankfurt, und da gibt es eindeutig solche Arbeiten. Weiterhin, was soll denn dieser Rumpelsatz »Seine Lehre leidet defi­nitiv nicht an dem Buch«, sondern sie leidet an was? Finanziellen Nöten? Akutem Niveauschwund?

    Wahrscheinlich lässt sich das Niveau des Buches nicht pauschal, sondern eben auch nur vom eigenen N. abhängig bewerten. Denk mal drüber nach, fabian.

  31. fabian

    @ Paul

    Mir ist egal, wen du adres­sierst. Ich denke schon, dass es Sinn einer Diskussion ist, auf alle Gesprächsteilnehmer antworten zu können.

    Dass du behaup­test, in Frankfurt würden solche Bücher als Semesterarbeiten entstehen, bringt mich ein biss­chen zum lachen. Ich wage zu bezwei­feln, dass es – gerade in Frankfurt – Studenten gibt, die das nötige Wissen, die nötige Passion und die nötigen Möglichkeiten haben, ein solches Buch zu produzieren.

    Ich behaupte jetzt einfach mal: Du hast das Buch nicht gelesen. Das soll­test du drin­gend einmal tun …

  32. HD Schellnack

    Hey, hier ist ja wieder Karussell… ganz kurz zu Roman. ist viel­leicht falsch formu­liert, aber ich sehe mich oder andere Designer, die seit einigen Jahren mit Schrift arbeiten, nicht als ZG für das Buch. Aktuelle Sachen finde ich schneller im Netz, vergleichen/auswählen traue ich mir selbst zu und wie Weidemann andeutet, je länger man es macht, umso mehr neigt man dazu, doch bestimmte Schriften zu wählen, oft sogar, WEIL sie nicht so «gewollt» desi­gnerig wirken. Schwer zu erklären.

    Insofern ist das Buch, wie einige andere im HS-Verlag, auch für den didak­ti­schen Bereich, für Studenten oder Einsteiger/Neugierige gedacht, nicht als Bereicherung für Kurt Weidemann… und so muss man es ja auch betrachten bei einer Rezension, nämlich nach der Zielgruppe (sofern es eine gibt). Das ist dann auch eine Generationenfrage, sicher. Marcel Reich-Ranicki ein Lustiges Taschenbuch von Disney rezen­sieren zu lassen hat sicher Unterhaltungswert, ist aber wenig aussa­ge­stark über den Zweck der Sache für die eigent­liche Leserschaft.

    Und die Aufregung über die öffent­liche Replik verstehe ich gene­rell nicht. Habt ihr vergessen, dass das hier der Nasty Friday ist? Alex Disserei von Meiré? Das ist a) der Sinn der Sache – Staub aufwir­beln und b) in dem Kontext, so gewollt, auch sehr okay und nicht nähe­rungs­weise zu verglei­chen mit Trollerei.

    Ich finde völlig okay, wenn zwei Profis öffent­lich die Klingen kreuzen, da lernt man.

  33. Jürgen

    Der schlechte Stil … besteht darin, dass die Buchkritik in einer Zeitschrift abge­druckt wurde und die Antwort darauf in einem Blog – und zwar in einem, der nicht zur Zeitschrift gehört. Was macht das für einen Sinn? Ich habe die Zeitschrift nicht gelesen und viele Leser der Form werden diese Antwort nicht lesen.

    Ralf de Jong hat mich vor einer Woche darüber infor­miert, dass er eine Replik für die form geschrieben hat und auch eine Zusage für deren Veröffentlichung bekommen hat. Ich kenne den Wortlaut dieses Textes, er ist sach­lich und fair.
    Der Designdiskurs des Fontblog bietet uns die Möglichkeit, das Thema zeitnah zu beleuchten und sogar gemeinsam mit den Lesern zu disku­tieren. Und natür­lich mit viel Emotionen, weil das Thema noch heiß ist. In einem gedruckten Medium, das zwei­mo­nat­lich erscheint, ist eine solche Debatte (über Leserbriefe etwa?) nicht möglich.
    Dieser öffent­liche Diskurs ist kein Ersatz für den gedruckten Brief von de Jong an die form, sondern eine andere Form der Auseinandersetzung. Und offen­sicht­lich – auch für mich – doch so neu, dass wir manchmal über uns erschre­cken. Doch HD hat recht: Allemal lehr­reich und nützlich.

  34. nicht "der daniel"

    lehr­reich und nütz­lich doch aber nur, wenn hier nicht gezankt wird, wie zwei puber­tie­rende geschwister. bei aller sach­lich­keit; man sollte sich nicht im guten ton vergreifen – nasty friday hin oder her.

    und die replik jongs hätte meiner meinung nach in der form statt­finden müssen. momentan geben wir einem herrn weide­mann keinerlei chance sich aktiv zu beteiligen.

  35. Peter Reichard

    @ Paul

    Kann es sein, dass du das Buch gar nicht kennst bzw. gelesen hast. Denn vieles davon findest du nicht im Internet. Und mich würde auch Interessieren wo es solche fundierten Abhandlungen – was das Buch ist, unab­hängig davon ob man diese Dinge schon weiß bzw. Schriften kennt oder nicht – als Semesterarbeiten in Frankfurt (am Main?) gibt? Vor allem an welcher FH/Uni in Frankfurt? In Frankfurt selbst gibt es eine solche doch gar nicht.

  36. Der Sven

    @ Jürgen: Diese Hintergrundinfos wären ja viel­leicht auch im Zusammenhang mit diesem Diskurs hier hilf­reich gewesen. Allerdings verstehe ich immer noch nicht, worüber genau hier disku­tiert werden soll. Darüber, ob Kurt Weidemann nun Bücher rezen­sieren darf? Darüber, ob Briefe dieser Art eine gute Art der Auseinandersetzung sind? Darüber, ob das ange­spro­chene Buch gut ist oder nicht? Oder geht es darum, wer auf wessen Seite steht. Welches Thema wird denn hier „zeitnah beleuchtet“?

  37. Simone Wolf

    Inhaltlich halte ich die Argumente von Herrn Prof. DeJong für sehr wichtig und richtig:

    „…Nur hat er wohl über­sehen, daß diese nicht alle dieselbe Schrift benutzt haben bzw. benutzen wollten. Und: Wie haben die wohl ihre Schriften gefunden? Sind die ihnen in die Wiege gelegt worden?“

    „Moderne Schriftfamilien, zu Sippen ausge­baut, verfügen für die Länder des latei­ni­schen Alphabets über weitaus mehr als 10.000 Zeichen«, beklagt Weidemann. Ist das denn so schlimm? Können wir doch endlich unseren polnisch-stäm­migen Nachbarn die korrekten Akzentzeichen in den Namen schreiben! Und grie­chi­sche Zitate in der passenden Type setzen.

    Ich glaube – banal ausge­drückt – seinen Schrifttyp finden ist ähnlich wie jeder seinen eigenen Kleidungsstil findet. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es auch Prof. Weidemann so ging.

    Das zweite Argument steckt im Thema ‚Generationen-Wechsel‘ – die Möglichkeit alle mögli­chen Schrift-Zeichen, wie Akzente, etc. unter Unicode einzu­bauen und so in einem Font zur Nutzung zur Verfügung zu stellen, ist eine Folge tech­ni­scher Möglichkeiten, die entwi­ckelt wurden, weil eine stei­genden Nachfrage dieser Zeichen es erfor­derte. OpenType etc. ist damit nur eine logi­sche Entwicklung aus einem wirtschaftlichen/sozialen Bedarf heraus, den unsere Generation an die Branche stellte und dem Hersteller somit gefolgt sind.

    Das Prof. Weidemann dazu einen anderen Standpunkt vertritt, ist für mich nach­voll­ziehbar. Prof. Weidemann respek­tiere und schätze ich für das, was er uns zu Zeiten seiner Generation geschaffen hat, womit auch er ein wich­tiges Zahnrädchen hin zu heutigen Entwicklungen darstellt.

  38. HD Schellnack

    Nur mal als Frage, da es ja eh anschei­nend nicht mehr um da eigent­liche Thema geht, sondern um Stilfragen:

    Wie viele der Leute, die sich hier über Ralf deJong echauf­fieren haben Kurt Weidemann auf der Typo08 erlebt, wo er Kollegen wie Publikum wie Gastgeber fröh­lich frei jeder Altersweisheit und Promillegrenze angriff und Erik mit massiven Unter-die-Gürtellinie-Schläge (Metadesign) fast von der Bühne vergraulte? Ich kann nur für mich selbst und meine Begleitung spre­chen, aber was wir anfangs noch witzig und anar­chisch fanden, raubte uns spätes­tens in der dritten Runde den Atem, weil wir kaum fassen konnten, was da abging. Der sinn­lose Krach zwischen Erik und Kurt ist ja legendär, aber Erik hat sich da weitest­ge­hend sauber verhalten (bis zu dem Punkt, die Bühne verlassen zu wollen, weil er merkte, dass er da nichts in diesem Fight gewinnen konnte), während mir bei einigen Strophen von Kurts «Gedicht» die Spucke wegblieb. Dass Erik hier «nur» einen Tag später gut aufge­legt mit einem Gegengedicht antwor­tete spricht für mehr Entspanntheit als ich jemals aufbringen werde. Mich hat an dem Abend nur beru­higt, das Czyk mit furiosem Einsatz – und aus eigenen Gründen – auf Weidemann abzielte und dessen pauschale Urteile über Alexanders Arbeiten an der Realität maß (mit großem Unterhaltungsfaktor).

    Wald – rein – raus.

    Und das sag ich als jemand, der Kurt Weidemanns Arbeit und seine Schreibe absolut und ganz und gar schätzt. Aber wer gerne mal Sturm säht, sollte zumin­dest den Wind ernten können – und ich glaub, dass kann der Kurt Weidemann auch ganz gut, humorlos kam der mir nie vor.

  39. Manuel

    HD, Simone und anderen kann ich nur beipflichten.

    Unabhängig von der ganzen Diskussion würde ich aber noch gerne anmerken, dass es doch auch unge­mein prak­tisch ist, gedruckte Schriftmuster (auch ganz moderner und aktu­eller Schriften) in einem Buch versam­melt parat zu haben.
    Schöne Buchstaben in einem schönen Buch. Okay, viel­leicht nur ein schöner Nebeneffekt – ich muss zugeben, gelesen habe ich es nicht, sondern nur rein­ge­schaut – aber seien wir doch ehrlich:
    Was auch immer Schriftwechsel ist, infor­mativ oder lang­weilig, gut oder böse, auf jeden Fall ist es – doch allein schon wegen seines Inhalts – ein sinn­li­ches Ding.

  40. Ostap Bender

    Nach „QuarkDetailtypografie“ vermute ich wieder mal eine Sammlung aus der heilen Welt der HerumklickerGrafikdesigner, wo weder Alltagssituationen noch irgend­welche beson­dere Fälle vorkommen, geschweige denn eine Lösung ange­boten wird. So erwarte ich kaum, dass bespo­rech wird, ob eine Schrift z. B. Y-dotlessi-Kerning besitzt, ob der Greve optisch richtig und nicht nur auf der Mitte von g plat­ziert ist und ob die Glyphs richtig benannt sind.

  41. Nina Stössinger

    (@ 41.) Vermuten ist schön, Reinschauen und dann kommen­tieren wär schöner.
    Ich finde es nicht wenig erstaun­lich, wieviele Leute eine Meinung über den »Schriftwechsel« haben, die das Buch nicht ange­schaut, geschweige denn gelesen haben. Hauptsache, man hat eine Meinung und ist »ich-bin-wichtig«-laut dabei?

  42. Benjamin Hickethier

    So wie HD sagt – ›Wald rein – Wald raus‹, man muss sich doch sehr wundern, wieso hier so viel Kritik geäu­ßert wird an der Kritik (im thread) an der Form der Kritik (de Jong) der Form der Kritik in der FORM (Weidemann). Ich kann Susanne (25.) nur volls­tens zustim­mern – seltsam doch, dass ausge­rechnet der große Zyniker und Zampano Professor Ralf de Jong sich durch eine viel­leicht sarkas­ti­sche oder ander­weitig zuge­spitzte Rezension seines neusten Werkes mehr als ans Bein gepin­kelt fühlt. Und Auge um Auge, eine Tiefschlagsdefensive startet (Designdiskurs in allen Ehren, aber die Überschrift finde ich fast schon verach­tend formu­liert, jeden­falls voll­kommen respektlos). Ausgerechnet er, der schon mal darlegt, dass in den letzten zehn Jahren kein einziger Roman ›schön gestaltet‹ wurde. Und die PR-Gelegenheit (bei den Tagen der Typografie) eines Gastvortrages nutzt, um seine eigenen Bücher ›Detailtypografie‹ und eben jenes ›Schriftwechsel‹ als zumin­dest sehr gut gestal­tete Fachbücher hervorzuheben.

    Wie schade, wenn der frucht­bare ›Designdiskurs‹ als Reklamemaschine miss­ver­standen wird. Erinnert mich ein bißchen an die Fons-Hickmann-Wochen. Vielleicht folgen ja noch erfreu­li­chere oder mindes­tens amüsan­tere Sequels.

  43. Wilhelm

    Der Freitag ist doch gut! (Das späte Einsteigen wird mit der Masse an Kommentaren belohnt.) Es hieß, ziem­lich zu Beginn, daß das Ganze ‚die Macht von Kritikern und Medien oder weblogs zeigt‘. Das ist der beste Kommentar – und alle anderen Beiträge sind sicher auch wahr und richtig, aber oft eindimensional/kurzsichtig. Nur ein Beispiel: das Buch ist zu teuer. Als ich Student war, wollte ich auch immer billiger Bus fahren und musste in der Mensa essen. Mit der Veratwortung für das eigene Büro wech­selt man schnell die Ansichten – jetzt würde mir mein dama­liges Jammergeschwätz gehörig auf die Nerven gehen. Ich habe mir das Buch gekauft (und kaufe mir auch nicht täglich ein 100 EURO Buch), weil ich einen Hang zu Lexika/Nachschlagewerken habe. Teil 1 des Buches ist mir auch zu lang­atmig, aber deswegen beschimpfe ich die Verfasser nicht. Es ist ein solides Werk und der Preis gerechfertigt.

  44. Tobias Albert

    Ich habe mir neulich das Buch von De Jong ange­sehen und die Schriften die ich noch nicht kannte heraus­ge­schrieben. Auch einige Kommentare fand ich sehr schön: z.B. der Dialog zwischen Volker Küster und Albert Jan Pool. Auch der am Ende ange­schnit­tene Garamondroman, der als Testtext fungierte, hat mich inters­siert. Ich konnte es mir aber leider nicht kaufen.
    Was mich nicht über­zeugte – das sei hier aber nur nebenbei ange­merkt – sind die pervorierten Linien um die Schriftmuster.
    Wichtiger ist mir aber hier über das zu schreibe was mir bei Kurt Weidemann und Ralf de Jong fehlt. Es sind wirk­lich gute Angebote an Designer und Menschen die mit Schrift umgehen, wie diese auch ohne das spezi­elle Namen von bestimmten Schriften genannt werden in dieser Überfülle an Schriften ein gutes Geländer geboten bekommen. Ausserdem finde ich es traurig das in der Welt der Menschen die über ein so großes Wissen über Schrift besitzen so wenig Verständnis fürein­ander herrscht wo doch Herr Weidemann als auch Herr de Jong über Erfahrungen verfügen die der andere in solcher Form nicht hat. Es wäre doch wichtig das die Alten Hasen wie auch die Jungen mitein­ander das völlig verschie­dene Wissen teilen um wirk­lich zu begreifen was Typografie und Schrift ist.

  45. Tobias Albert

    @ Jürgen sagte:
    … Und natür­lich mit viel Emotionen, weil das Thema noch heiß ist. In einem gedruckten Medium, das zwei­mo­nat­lich erscheint, ist eine solche Debatte (über Leserbriefe etwa?) nicht möglich. …

    Ich glaube das gerade diese Emotionen oft eine wirk­lich gute Disskusion vehin­dern. Erst wer selber seine Emotionen verstanden hat kann etwas beitragen;) – daher bin ich gespannt auf das Schreiben von De Jong an die Form.

  46. Sebastian Nagel

    Buch in der Bibliothek ange­sehen, und ja: Das hätte ich gern im Bücherregal hinter mir. Warum? Weil es unkom­pli­zierten Zugang zu 250 Schriften bietet, und das ist oft viel wert. Klar gibt es noch viel mehr Schriften, und klar braucht man niemals so viele, und doch ist es für mich eine Bereicherung, auch wenn ich mich seit nun 8 Jahren intensiv mit dem Thema beschäf­tige – viel­leicht auch gerade deshalb. Es mag für den „Anfänger“ nützt­lich sein, und für den Fanaten ebenso, für die vielen prag­ma­ti­schen Schriftanwender-aus-Notwendigkeit dazwi­schen even­tuell nicht.

    Warum ich es nicht habe? 89 Euro sind für mich jenseitig, sorry. Schmidt und Qualität-über-alles in Ehren, aber jedes Buch von denen kann ich mir so als Einzelkämpfer nicht leisten, so fana­tisch bin ich dann auch wieder nicht. Zumal ich da auch schon Fehlkäufe erlebt habe. Ob es die 60-Euro-Kategorie nicht auch getan hätte? Oder muss ich einfach meine Stundensätze bzw. mein Angestelltengehalt neu überdenken?

    Die Rezension: habe sie gestern gelesen, und finde:
    so wie Kurt Weidemann meint, das Buch sei an der Notwendigkeit vorbei geschrieben, so ist die Rezension wiederum am Buch vorbei geschrieben.
    Die Reaktion: vertei­digen darf sein, muss sein. Ob in einem fremden Blog der passende Kanal gefunden wurde weiß ich nicht… hat jemand Kurt Weidemann eine Mail geschrieben, damit er das hier über­haupt liest?

  47. Jürgen

    Ich glaube nicht, dass Kurt Weidemann einen E-Mail-Account hat oder über­haupt einen Internet-Zugang.
    Das darf uns aber nicht davon abhalten, in diesen Medien zu kommu­ni­zieren und zu diskutieren.
    Ich sende ihm dann die gesamte Debatte auf Papier zu.

  48. Alex

    „A4 ist unge­eignet.“ – „Ist es gar nicht! Du selbst hast im Jahre 1963(!) eben jenes Format gebraucht.“

    „350 + 20 Seiten Anhang.“ – „370!“

    Auf die Sehschärfe, den dezenten(?!) Hinweis auf die ach so ferne Bleisatzzeit, das Geburtsjahr will ich gar nicht eingehen; das ist einfach unterirdisch.

    Respekt für de Jong. Einem Kritiker – einer Ikone – Paroli zu bieten zeugt von Selbstvertrauen. Aber doch bitte nicht so. Nach 48 Kommentaren darf man aber erwarten, dass die paar Exemplare die durch die Kritik weniger verkauft wurden, nun doch noch einen Abnehmer finden.

  49. Sebastian

    Ich kenne den Form-Text nicht, habe aber den älteren Typo-Vortrag von Kurt Weidemann im Videoblog gesehen. Mich würde einmal losge­löst von der aktu­ellen Diskussion inter­es­sieren warum Kurt Weidemann gegen die aktu­elle Schriftvielfalt ist, wenn er selber Corporate Fonts entwirft und damit doch eigent­lich genau das macht was eine Fülle an Schriften hervor­bringt. Warum darf Unternehmen A eine eigene Schrift haben und Unternehmen B nicht? Verstehe die Argumentation nicht ganz. Mercedes hätte ja auch schön mit der Helvetica auskommen können …

  50. Cedric

    nur so aus Interesse, gibts den Weidemann Typo08 „Beitrag“ noch irgendwo zu sehen?

  51. Nicolai Schwarz

    Kenne den »form«-Text nicht, aber ich habe den »Schriftwechsel«, und ich mag das Buch.

    Den ersten Teil der Antwort finde ich daher passend, aber ob das Buch nun 360 oder 370 Seiten hat oder wer wie oft zitiert wird, ist mir voll­kommen schnuppe. Ich weiß ja nicht, inwie­weit das in der Kritik breit­ge­treten wird, aber muss man in der Antwort darauf mehrere Absätze auf diese Marginalien verwenden? Das sind nicht gerade wich­tige, kauf­ent­schei­dende Details und wirkt eher erbsenzählerhaft.

  52. Mike

    So etwas passiert wenn jemand meint er hätte den Guru-Status schon längst erreicht und nur seine Werke seien rele­vant und richtig. Ich kenne solche Menschen aus den verschie­densten Bereichen. Nicht nur Designer auch Architekten, Ärzte u.s.w. können teil­weise vor lauter Hochmut und Narzissmus nicht gerade auslaufen. Leider müssen wir mit solchen Egomanen leben. Aber ich finde es Klasse, diese direkte, ehrlich aber dennoch höfliche Form der Kritik zu lesen. Super gemacht!

  53. HD Schellnack

    Die Form lohnt sich übri­gens deut­lich mehr für den Artikel WE von Metahaven-Gründer Daniel van der Velden über die Design-Blast-Generation, der absolut absolut absolut lesens­wert ist und viel­leicht deut­lich rele­vanter als Diskussionen darüber, ob wir 10 oder 250 Schriften brau­chen (weil beides stimmt).

    Ganz nebenbei gibt es auch eine etwas nichts­sa­gende, aber sehr posi­tive Rezension von Steve Hellers IRON FISTS von Uwe Loesch.

    Das ist eine ganz schöne Sache derzeit bei den beiden großen deut­schen Design-Magazinen: Form wird immer mehr LESENSwert Novum wird immer mehr SEHENSwert, beide ergänzen sich schön.

  54. phillip

    Irgendwie lande ich jedes mal bei der Form, auch wenn ich den Preis wirk­lich enorm finde.

  55. Tom

    so, jetzt muss ich auch mal was sagen. dieser artikel mag ja berech­tigt sein und ärger raus­zu­lassen ist besser als magen­ge­schwüre zu kriegen. aller­dings finde ich die belei­digte und eben­falls besser­wis­se­ri­sche art sehr bescheuert. ich kenne den schreiber nicht, aber so habe ich den eindruck, daß hier jemand zuwenig selbst­ver­trauen hat und sich in einem blog recht­fer­tigen muss. ja alle zusammen: herr weide­mann, genau, und sowieso, der hats eh immer schon mal verdient…. MANN, das ist echt pein­lich. ich bin für das gute alte duell, von ange­sicht zu ange­sicht, die pistolen mit blei­let­tern geladen;))

  56. sanddorn

    Dicke Luft im Elfenbeinturm.

  57. Andrzej

    Im SPIEGEL wurden öfters Erwiderungen auf Kritiken veröf­fent­licht, im Feuilleton ist es gang und gäbe.

    Allerdings konnte man als Leser dort den Ausgangsartikel mit der Erwiderung verglei­chen und sich ein eigenes Bild machen. Das ist hier beim Internet-Bloggen die Schwäche.

    Eine Kritik ohne den kurzen Weg des Abgleichs mit dem Auslöser-Artikel (ich geh jetzt nicht los und kauf mir die form nur deshalb) verhallt in hekti­scher Selbstbespiegelung. Schade, weil die „Sache“ mal wieder auf der Strecke bleibt.

  58. HD

    Zu deJongs Verteidigung: Er zitiert die von ihm monierten Stellen der Rezension ja in seiner Replik.

  59. jansen

    An Kleinheit ist dieser Beitrag kaum zu überbieten.

  60. Nils

    word! ich kanns total verstehen!

  61. Florian

    Vorweg: Ich habe »Schriftwechsel« sofort gekauft und finde das Buch rundum gelungen. Nun gibt es in jeder Branche Altmeister, die ihre eigene Karriere und Bedeutung mit der des Faches insge­samt verwech­seln. Das kann sicher­lich lästig sein. Die Art und Weise, wie hier auf die Rezension W.s pariert wurde, finde ich aller­dings alles andere als souverän, sondern eben­falls eher: klein.

  62. Kevin

    Puh… 62 Kommentare! Ziemlich viel Papier, das dann irgend­wann an Herrn Weidemann gehen wird! (@Jürgen, nur aus reiner Neugier: In welcher Form eigent­lich? Jagst du schlicht die Druckansicht durch den Bürolaserdrucker oder peppst du es etwas auf, um den Seh- bzw. Lesegewohnheiten des Empfängers etwas entgegen zu kommen? Werden alle Beiträge gedruckt oder streichst, um kurze Einzeiler/Zwischenrufe nicht die Hauptdiskussion unter­bre­chen zu lassen?)

    Ein inter­es­santes Argument, das während der Beiträge öfter aufge­taucht ist, betrifft den doch nicht ganz uner­heb­li­chen Preis, der für »Schriftwechsel« erhoben wird, in Anbetracht der anvi­sierten Zielgruppe von Neueinsteigern.
    Ja, 89 Euro sind ein großer Brocken, den nicht jeder so ohne weiteres stemmen kann. Ich denke, darüber sind wir uns alle – unab­hängig von der indi­vi­du­ellen fini­an­zi­ellen Situation – einig. Was hier aber nicht vergessen werden darf, ist, daß es sich bei »Schriftwechsel« um ein Fachbuch handelt. Wer schon mal Studenten der Naturwissenschaften sich mit jewei­ligen Standartwerken für z.B. Chemie, Anatomie, Biochemie, Biologie etc. abbu­ckeln sah, wird erkennen, daß Fachbücher in Einzelfällen etwas »ausufernd« dimen­sio­niert sein können und oft auch sein müssen. Entsprechend liegt der Kaufpreis dieser Werke jenseits dessen, was ein normal­sterb­li­cher Student zu zahlen in der Lage ist. Ich möchte an dieser Stelle betonen, daß es sich dabei dann aber auch um Bücher handelt, die für das (erfolg­reiche) Fortführen des Studiums von nicht ganz uner­heb­li­cher Bedeutung sind – ein Kriterium, das auf »Schriftwechsel« meines Wissens nach nicht zutrifft. Letztlich steht es jedem also frei, sich dieses Buch zum ange­ge­benen Preis zu kaufen oder eben nicht. Als Kriterium für die Bewertung ercheint mir der Preis jedoch weder als hin- noch ausreichend.

    Womit wir wieder bei irgendwas um die 370 Seiten DIN A4 wären – mit verein­fachten Worten: knapp ein ganzes Paket Kopiererpapier plus noch ein wenig Pappe. Herr Weidemann – so kann ich es der Antwort Herrn Prof. De Jongs entnehmen, der Orginal-Artikel liegt mir leider nicht vor – moniert dies als für ein Gebrauchswerk (völlig? – bin grad zu faul zum scrollen!) unge­eignet, gleich­zeitig bemän­gelt er einen zu klein gewählten Schriftgrad. Mag sein, daß ich als inter­es­sierter Laie nicht wirk­lich über das nötige Fachwissen verfüge, aber meine bishe­rigen Beobachtungen legen nahe, dass Schriftgröße, Seitenformat und Buchumfang (also Seitenanzahl) mit einander im Verhältnis stehen. Naiv ausge­drück: Wähle ich einen größeren Schriftgrad, muss ich entweder ein größeres Format wählen oder mehr Seiten aufwenden, um die selbe Menge an Text unter­zu­bringen. Wenn Herr Weidemann also beides bemän­gelt – also falsches/ungeeignetes Format bzw. zu hohe Seitenzahl und zu kleinen Text -, tritt an dieser Stelle ein kleiner Fehler in seiner Argumentation zu Tage. (q.e.d.)
    Ein Hinweis auf Werke von Herrn Weidemann, die zum selben Zweck – also dem eines Gebrauchswerks – ein ähnli­ches Papierformat oder eine vergleich­bare Seitenzahl aufweisen, sind natür­lich ebenso zulässig, dienen sie doch zum elemen­taren Angriff auf eine Begründung für den Verriss des Buchs. Dies nun als „unsach­lich“ darzu­stellen, wie in einem der unzäh­ligen Beiträge geschehen, erachte ich übri­gens als unangebracht.

    Zum Schluß möchte ich noch anmerken, daß man einigen von Prof. de Jongs Äußerungen tatsäch­lich belei­di­gende Absichten unter­stellen kann, wenn man das denn möchte. Ich bin jedoch sehr zuver­sicht­lich, daß Herr Weidemann in der Lage ist, zu unter­scheiden, welche Bemerkungen nun erwi­derns­wert sind und welche besser unkom­men­tiert bleiben.

    Und ja, es wäre tatsäch­lich sehr schön, an dieser Stelle dann auch die Antwort auf die Kritik auf die Kritik erleben zu dürfen.

  63. Kevin

    Nach noch­ma­ligem Lesen, bin ich zu dem Schluß gekommen, daß ich meine Argumentation über das Kriterium „Preis“ noch­einmal ordnen muß. Um es kurz zu fassen: Meine beschei­dene Meinung ist, daß 89 € zwar viel Holz sind aber für ein Fachbuch dieses Detailgrads (und dieses Ausmaßes) noch im vertret­baren Rahmen. Es gibt durchaus Bücher, die für Ausbildung und/oder Studium als Pflichlektüre gelten, deren Preise weit jenseits der 100-Euro-Marke anzu­sie­deln sind.
    Bisher konnte mir niemand glaub­haft nach­weisen, daß „Schriftwechsel“ an irgend­einer Uni oder FH als zur Pflichtlektüre gehört. Ich lasse mich aber gerne auch vom Gegenteil überzeugen.

    Ich hoffe, das brachte noch etwas Klarheit in meinen Kommentar.

  64. Pascal

    Finde den Text von de Jong total ange­messen und nicht sonder­lich pampig, wie viele bemän­geln. Ich finde die Kritik von Weidemann auch über­zogen und Polemisch und darauf darf man als Autor eines Werks auch mal reagieren. Das ist finde ich sehr persön­lich aber sach­lich erfolgt und das ist nach einem solchen Affront auch OK.

    Sich jetzt darüber aufregen, dass de Jong kontert, finde ich unnötig. Ich finde es voll­kommen in Ordnung dass mal jemand was sagt zu den Designheiligen in Deutschland, die langsam zu glauben Sie könnten alles kommentieren.

  65. fjord

    Meiner Meinung nach hat der Artikel von Ralf de Jong nichts mit Designdiskurs zu tun. Wenn Diskurs hier ledig­lich bedeutet, dass die Fetzen fliegen, … . Okay, meine Meinung. Brauchen wir nicht diskutieren.

    Was mir aber viel wich­tiger ist: Man muss immer beide Seiten hören, respek­tive lesen, um sich ein Bild machen und eine Position beziehen zu können. Bei der Form finde ich Kurt Weidemanns Text auf die Schnelle nicht. Und sowohl Ralf de Jong, als auch Jürgen haben versäumt, den Text hier zugäng­lich bzw. lesbar zu machen. Zitate genügen da leider nicht. Es ist der Gesamtkontext, der entschei­dend ist. Was steht zwischen den Zitaten? Und warum kann ich das (hier) nicht selber lesen und entscheiden, was ich darüber denke?

    Ganz gleich, ob Ralf de Jong nun Recht hat. Ich kann das nicht über­prüfen. Was bleibt, ist ein fader Nachgeschmack. Sorry.

  66. Suzu

    Die voll­stän­dige Kritik gibt es auf der Website des Verlages Hermann Schmidt selbst, der im Übrigen souverän damit umgeht (der Text ist aber in den Zitaten aber wirk­lich so gut wie voll­ständig wiedergegeben):
    http://​www​.typo​grafie​.de/​i​m​a​g​e​/​p​r​o​d​u​c​t​_​i​m​a​g​e​s​/​o​r​i​g​i​n​a​l​_​i​m​a​g​e​s​/​6​1​7​_​0​.​pdf
    Weiter heißt es auf der Website des Verlages:
    „Seit unserem Start 1992 verwöhnt uns die Presse mit Aufmerksamkeit und Interesse. Dafür danken wir herz­lich. Obwohl unser Programm sich in einer thema­ti­schen Nische bewegt, geben enga­gierte und begeis­te­rungs­fä­hige Journalisten unseren Büchern Raum in den verschie­densten Medien bis hin zum Fernsehen. Fast immer spricht aus diesen Berichten und Besprechungen eine Begeisterung für unsere Arbeit, die uns ein wenig erröten lässt. Das spornt uns an. Manchmal bekommen wir kriti­sche und mindes­tens ebenso wert­volle Hinweise, was wir hätten besser machen können. Das nehmen wir uns zu Herzen.“
    http://​www​.typo​grafie​.de/​A​n​d​e​r​e​-​u​e​b​e​r​-​u​n​s​/​P​r​e​s​s​e​s​t​i​m​men:::4_19.html
    Ich stimme denje­nigen hier im blog zu, die sich ein biss­chen mehr von dieser Diktion auch in den Kritiken selbst wünschen. Sicherlich ist jeder enga­gierter Gestalter mit einem Anliegen unter­wegs, und das mit Emotion, weil mit Herzblut. Ich wünsche mir dabei aber auch, dass das Herz des jewei­ligen Gegenüber genauso respek­tiert wird, wie man sich das für das eigene wünscht.

    Übrigens enga­gieren sich Karin und Bertram Schmidt-Friedrichs (Verlag Hermann Schmidt) sehr in der Nachwuchs-Arbeit und -Förderung, und freuen sich sicher­lich über das über­wie­gend posi­tive Feedback der (jungen?) Stimmen hier im blog, auch wenn der Preis des Werkes beklagt wird. Allerdings ist es doch auch so, dass die Herausgeber mit dem (zwangs­läufig auch preis­lich) hohen Niveau trotzdem – oder gerade – etwas auch für den Nachwuchs tun, indem sie sich gegen die „good-enought-Mentalität“ stemmen. Ausserdem: es ist ja bald Weihnachten :-)

  67. fjord

    @Suzu

    Danke für den Link!

    »Moderne Schriftfamilien, zu Sippen ausge­baut, verfügen für die Länder des latei­ni­schen Alphabets über weitaus mehr als 10.000 Zeichen«, beklagt Weidemann. Ist das denn so schlimm?

    Wie ich das sehe, beklagt hier Kurt Weidemann über­haupt nichts. Im Kontext mit dem voraus­ge­gan­genen Satz sagt er ledig­lich (sinn­gemäß): Fanatiker kommen sogar mit einer einzigen Schriftfamilie aus, kein Wunder, besteht diese immerhin schon einmal aus 10.000 einzelnen Lieblings-Zeichen!

    Ich muss sagen, nach der Weidemannlektüre verstehe ich diese Diskussion hier erst recht nicht. Kurt Weidemanns Artikel liest sich viel viel zahmer, als die Replik den Anschein erweckt. … Und sehr, sehr viel zahmer als der Ton, der hier im Fontblog unter den Diskutanden zuweilen hoch­kocht. … Cool down!

  68. thomas | BFA

    fjord:      moment, nicht das du da was verwech­selst ;-) eine sippe ist keine familie. die meta, um ein aktu­elles beispiel zu nehmen ist erst jetzt eine sippe, vorher war sie eine familie. so richtig echte sippen gibts gar nicht so viele und noch viel weniger, die den anfor­de­rungen des euro­päi­schen marktes geschweige denn des inter­na­tio­nalen marktes entspre­chen. würde man nur auf diese schriften zurück­greifen können, würden sehr viel mehr unter­nehmen sehr viel iden­ti­scher aussehen, als sie es bran­chen­gleich ohnehin schon tun.

    weide­mann hat es quasi mit der corpo­rate ASE vorge­macht. den »sieht aus wie mercedes«-effekt kennt jeder, der die ASE für eine druck­sache verwendet. das kann nütz­lich sein, ist aber oft nicht so gewünscht, weil immer das »fremd«-image mitschwingt.

    aller­dings gebe ich kurt weide­mann recht, wenn er sagt, dass man in seinem desi­gner­leben sicher­lich seine alltime-favs haben wird, die man immer wieder immer gerne nimmt, wenn nicht anders gefor­dert. da weiss man intuitiv, wann die dinger rocken und wann es lang­weilig wird. ich denke in der liste der »100-besten« sind alle schriften drinn, die das desi­gner­herz so braucht als pflicht. der rest ist kür …

    aller­dings könnte man die liste so jede dekade neu schreiben, sonst wirds ja lang­weilig, da rücken sicher noch welche nach ;-).

  69. HD Schellnack

    Ich selbst finde – auch wenn ich mich dabei erwi­sche, immer wieder zu bestimmten clas­sics zu greifen, die einfach neutral sein (Helv, Frankl, Trade, Letter, Din) – dass gerade bei Corporate eine Suche nach neuen Schriften sehr wichtig ist und umge­kehrt auch bei Editoral-Projekten eine bestimmte Schrift einen Look erst inspi­riert. Man kann eben nicht alles mit einem Look über­gießen, sondern die Auswahl von Typographie gehört zum Job – und kann auch inspirieren.

    Mich wundert immer, dass solche Statements (Isch brauch nur fünf Schriften, woll) – die ja auch von Leuten kommen, die ich zutiefst respek­tiere – so unhin­ter­fragt stehen bleiben.
    Würden wir da auch alle so unkri­tisch abni­cken, wenn jemand sagt, dass er im Leben mit fünf Farben auskäme (Mit Rot jeht alles besser, ne!)?

    Ganz falsch sind solche Statements sicher nicht – Reduktion ist immer gut und die Erfahrung/das Alter bringt oft eher eine gewisse Sparsamkeit in der Palette mit sich, weniger Sturm und Drang.

    Aber die Aufgabe des Designers, ist aus der Flut des Möglichen eine Realität zu wählen – und dazu gehört Erfahrenheit und Information, was im Angebot ist, was wie funk­tio­niert, was auf der Höhe der Zet ist, bzw abebbt, bzw evtl. als nächstes kommt.

    So gibt es Jobs, für die ist International Style und Univers Schmalfett eben gold­richtig, aber es gibt auch Jobs, da sucht man drei Tage nach der rich­tigen Schrift, die klick macht und das Türchen öffnet. Und ich mag da viel­leicht blöde sein, aber die Jagd nach einem guten Font, der schiere Spieltrieb, stand am Anfang meiner Begeisterung für Design und macht auch heute noch einen abso­luten Fun-Factor aus.

    Ich finde ein Buch zu dem Thema etwas langsam als Medium (es passiert zu viel neues), aber vom Ansatz her nicht verkehrt.

  70. Tobias Albert

    Ich finde solche Streits wie sie hier ausge­fochten werden führen zu viel Wirbel in der Typoszene finden aber Nachhall eben nur dort. Herr De Jong tradiert nun eine Streitkultur (oder lieber Unkultur) wie sie Herr Weidemann schon etwas länger pflegt. Die Gefahr bei solch einer Auseinandersetzung ist die Abgrenzung anstelle der Öffnung. Ich meine damit, dass es für mich wich­tiger ist Respekt zu bekommen und auch Respekt zu haben auch vor dem was um uns in anderen Wissenschaften passiert. Zum Beispiel in der Germanistik, Linguistik und den Geschichtswissenschaften. Meiner Meinung nach tragen solche Auseinandersetzungen wie sie hier Herr de Jong und dort Herr Weidemann anzet­teln dazu bei das die Welt der Typografie eher als eine Gesellschaft mit Scheuklappen gesehen wird. Schrift löst sich immer mehr in »Informationssystem« auf und hier wird darüber disku­tiert ob man mit einer oder vielen Schriften gestalten sollte. Ich wünschte das ich als Typograf einen Beitrag dazu leisten könnte das Schrift mehr ist als nur ein guter Grauwert und eine schöne Form eine Rolle spielen, wobei dies ohne Frage aber auch weiterhin wichtig sein sollte. Das es »die schöne Form« nicht gibt ist dabei doch nun klar?

  71. christoph_z

    was gute gestal­tung ist, ist immer eine frage der auffas­sung. man kann mit einer schrift zurecht kommen (da müsste man aber schon eine sehr spezi­elle nische gefunden haben, in einer agentur mit wech­selnden kunden ist das nicht möglich), man kann mit tausenden schriften arbeiten. da gibt es eigent­lich nichts zu disku­tieren – jeder so wie er es für richtig hält.

    und der sinn von dogmen in der gestal­tung kann ja auch nur sein, dass nach­fol­gende gestalter irgend­etwas haben, gegen das sie verstoßen können.

  72. Gulg

    Der gekränkte Ralf de Jong alte­riert sich im Fontblog über eine schlechte Kritik seines Buches. Vor diesem Beitrag hatte ich defi­nitiv ein posi­ti­veres Bild von ihm. Ich finde das pein­lich und kindisch. Diese niveau­lose Diskussion „Der blöde Kurt / Der dumme Ralph / Ich hab recht / Du hast recht / Gib mir mein Spielzeug wieder zurück…�?. Für mich übri­gens der entschei­dende Grund, das Buch *nicht* zu kaufen.

    Auch bin ich vom FB enttäuscht. Ich lese den Fontblog seit Jahren, aber das hat hier meiner Meinung nach wirk­lich nichts verloren.

  73. fjord

    Ich finde ein Buch zu dem Thema etwas langsam als Medium (es passiert zu viel neues), aber vom Ansatz her nicht verkehrt.

    Richtig, HD. Der Ansatz ist nicht verkehrt. Auch wenn wir viel­leicht nicht mehr zur Zielgruppe solcher Publikationen gehören. – Wir haben unsere Gestaltervorlieben, schauen, was unsere Lieblings-Schriftgestalter und -maga­zine online und inter­aktiv an Ansichts -und Testmaterial zur Verfügung stellen. – Nebenbei: War da nicht irgend­wann einmal die Rede von einer neuen Fontshop-Website, Jürgen? ;)
    Aber wir disku­tieren hier ja zwei­erlei: Das Buch des Anstoßes wie auch den Ton der Auseinandersetzung. Und da muss ich sagen, wenn Ralf de Jong Kurt Weidemann vorwirft

    Aber viel­leicht haben Sie in Ihrer blei­zeit­li­chen Grundstimmung einfach andere Bedürfnisse als heutige Schriftnutzer?

    , dann möchte ich Ralf de Jong fragen, was mich damals meine Diplom-Professorin nach der Prüfung fragte: Warum hast Du denn wieder ein Buch gemacht? (Sorry, das Du ist nicht ankum­peld gemeint, das war die Original-Frage gewesen.)
    Wenn Ralf de Jong der Meinung ist, Kurt Weidemann mache sich keine Gedanken über die Bedürfnisse der heutigen Schriftnutzer, hat es dann Ralf de Jong (ausrei­chend) getan? Und erfüllt nicht bereits die Fülle der gut ausge­bauten Fontfoundry-Websites (zB. ourtype und andere mehr) den Zweck nicht nutzer­ori­en­tierter, effek­tiver und – sorry, aber gerade wenn wir vom studen­ti­schen Geldbeutel spre­chen – günstiger?

    (Nichts gegen Typobücher. Fraktur mon amour beispiels­weise ist typo­gra­fi­sches Herzblut pur!)

  74. christoph_z

    eine profes­sorin, die NACH der prüfung fragt, warum man schon wieder ein buch gemacht hätte, gehört ja wohl straf­ver­setzt in eine »typo­grafie für schlachter«-klasse an einer berufsschule.

  75. thomas | BFA

    kommt darauf an, ob es auch die betreu­ende profes­sorin war? ;-)

  76. christoph_z

    da steht »diplom-profes­sorin«, also war es wohl die betreuende

  77. Jürgen

    Auch bin ich vom FB enttäuscht. Ich lese den Fontblog seit Jahren, aber das hat hier meiner Meinung nach wirk­lich nichts verloren.

    Nicht sehr belastbar, Deine lang­jäh­rige Freundschaft mit dem Fontblog. Demokratische Mechanismen sind nicht immer leicht zu ertragen. Aber dulden sollte man sie. Oder gehörst Du etwa zu jenen, die gleich ihre Tageszeitung abbe­stellen, wenn ihnen ein Kommentar darin nicht passt?

    Wer bestimmt, welche Meinung ins Fontblog gehört? Ich würde mal sagen: Alle bestimmen da mit. Ich kenne kein offe­neres schrift­li­ches Meinungstool, als jenes, das wir hier gerade prak­ti­zieren: Ein Gast darf schreiben, was er möchte … die Leser dürfen kommen­tieren (unre­gis­triert), was sie möchten.

    Dass die Mehrheit der Kommentare nicht auf den Inhalt des Geschriebenen eingehen, sondern sich in einer Meta-Debatte verzet­teln (Darf man das? Unfair! Gehört hier nicht hin!) zeugt davon, wie unreif wir diesem demo­kra­ti­schen Medium gegen­über­stehen. Eine ziem­lich trau­rige Erkenntnis für mich.

  78. Jürgen

    Meine Ankündigung, den Beitrag einschließ­lich der Kommentare gedruckt an Kurt Weidemann zu schi­cken, ziehe ich zurück. Die meisten Kommentare beschäf­tigen sich nicht mit der Rezension und der Erwiderung, sondern bewegen sich auf einer Blogging-Meta-Ebene, die Weidemann kein biss­chen inter­es­sieren wird.

    Wer ihm seine Meinung über Buchbesprechung und die Replik von Ralf de Jong mitteilen möchte, möge das per Briefpost tun. Weidemann lebt in Stuttgart.

  79. fjord

    @ christoph_z
    @ thomas| BFA

    Lasst meine Professorin in Frieden. Die war/ist prima. Und im Übrigen war das von ihr ironisch gemeint. – Vielleicht habt Ihr auch inhalt­liche Kommentare zu meinem Posting, Ihr Clowns? ;)))

  80. fjord

    Dass die Mehrheit der Kommentare nicht auf den Inhalt des Geschriebenen eingehen, … Eine ziem­lich trau­rige Erkenntnis für mich.

    Lieber Jürgen, ohne hier eine neue Meta-Diskussion eröffen zu wollen: Ich glaube, was Du (durchaus mit Recht) zu Bedenken gibst, hat mit dem Medium und dem Gebrauch desselben zu tun. Ein Blog wird nicht vom Leser linear verfolgt, sondern punk­tuell. Und ebenso situativ sind deren Einwürfe. Ich denke auch immer, „das ist doch keine Diskussion hier“, um mich dann wieder am Riemen zu reißen: Es ist wirk­lich keine Diskussion im alther­ge­brachten akade­mi­schen Sinn (Gesprächsrunde mit fixem Raum und festem Gegenüber), es ist ein Blog. Wenn man es strin­genter auf einem Themenstrang halten wollte, müsste man mehr mode­rie­rend eingreifen. Wie ein Diskussionsleiter in einer Talkshow etwa.

  81. Jürgen

    Da hast Du auch wieder recht. Danke für den Hinweis.

  82. fjord

    So ein biss­chen wie in einer Schulklasse: die Streber, die Clowns, die Normalos, die Harmlosen, die Boshaften, … alle da, alle hier. Und manchmal geht’s eben zu wie in ’ner Freistunde. ;)

  83. HD Schellnack

    Ach, Threaddrift gehört in einem Blog/forum doch dazu, oder? Hält sich hier massiv in Grenzen finde ich – geht euch in Sachen Drift und Disserei mal ein Comic-Forum ansehen, da sind noch härtere Nerds zugegen.

  84. thomas | BFA

    selber clown. ich hau dir gleich mein lineal vors knie fjord. :-D

  85. fjord

    moment, thomas, halt, wo ist denn mein zirkel? :)))

  86. jamie oliver

    Ich finde Jürgen Demokratie funk­tio­niert eben genau so.

    Niemand lässt sich vorschreiben über was er disku­tieren sollte. Und scheinbar haben sich ein Menge Leute mehr über die Art und den kind­li­chen Schlagabtausch genervt als sich mit dem Inhalt ausein­ander zu setzen. Aber das wäre ja auch sinnlos. Kurt Weideman und Ralf de Jong haben ja schon beide Pole abgedeckt.

    Wenn man weiter mit Demokratie argu­men­tiert könnte man am schluss ja abstimmen lassen. Wer möchte solche Beiträge im Designdiskurs nicht mehr sehen Hand auf!

  87. schnipsel

    moment … gab es nicht 90 kommen­tare? zensur? im (demo­kra­ti­schen) fontblog? ;)

  88. Tom

    jetzt gibts wieder 90 ;))

  89. Gerrit Terstiege

    Für alle, die Weidemanns Rezension in form noch nicht gelesen haben, hier der Text im Wortlaut:

    http://www.form.de/w3.php?nodeId=108&lang=1&newsId%5B2204%5D=364#2204

  90. Moni

    WORD!

    > Daniel
    am 5. September 2008 um 16.03 Uhr:
    Warum war mir, als ich vor einigen Tagen die Rezension in der »form« entdeckte, und verschlang klar, daß hier in dieser Form gekon­tert wird?

    Kann man Kritik nicht einfach als solche hinnehmen?

    Und jeder Weidemann-Kenner weiß doch ganz genau, wie man seine Aussagen zu werten und zu gewichten hat. Der Mann verschafft sich nun mal teil­weise sehr dras­tisch Luft, wenn ihm was nicht gefällt.

    Das hinzu­nehmen hätte Stil und Klasse. Hier zurück­zu­pampen ist ein biss­chen kindisch. Nein, es ist SEHR kindisch ;)

  91. erik spiekermann

    Ich habe mir das hier eine weile ange­sehen, leider aber keine inhalt­liche ausein­an­der­set­zung mit Ralfs buch entdeckt. Es ist offen­sicht­lich nicht möglich, über eine kritik zu disku­tieren, dessen thema kaum jemand kennt. Ralf hat nicht sein buch vertei­digt, sondern die art kriti­siert, wie Weidemann in einer vorgeb­li­chen rezen­sion seine vorur­teile unter­bringt und diese mit der vermeint­li­chen auto­rität eines erfah­renen kollegen. Warum aber rezen­siert jemand ein buch, dessen prämisse er grund­sätz­lich ablehnt? Soll der Papst den forschungs­be­richt der Aids-Forscher bespre­chen? Wo doch die krank­heit offi­ziell verboten ist?

    Weidemann hat anspruch auf seine meinung, und der verlag war schlecht beraten, gerade den verachter der typo­gra­fi­schen viel­falt (auch aus dem FontBook sollte man seiner meinung nach die meisten seiten raus­reissen) auf dieses buch anzusetzen.

    In der nächsten form (oder wann immer der redak­ti­ons­schluss passt) werde ich das buch rezen­sieren. Ich finde es grund­sätz­lich gut, was mich nicht hindern wird, auch kriti­sche anmer­kungen zu machen. Ich werde dabei nicht auf Weidemanns kritik eingehen, sondern auf das buch allein.
    Und ich weiss, dass die arbeit an solch einem werk nicht zu bezahlen ist. Würden Ralf und seine frau ein ordent­li­ches honorar bekommen, müsste das buch eher 200 euro kosten. Gottseidank gibt es aber in Frankfurt (gibt es da eine hoch­schule für gestal­tung?) studenten, die diese läppi­sche arbeit demnächst in wenigen tagen erle­digen werden. Wer so etwas verbreitet, hat noch nie mehr als zwei schriften geladen, gesetzt und auf einigen hundert seiten in szene gesetzt. Wer meint, dass die in dem buch darge­stellten schriften einfach über diverse inter­net­seiten in vergleich­barer qualität anzu­sehen wären, vergisst, dass die dafür nötige zeit selbst bei den geringsten stun­den­sätzen viel mehr kostet als das buch. Aber so rechnen nur profis.

  92. Herbert P.

    Sich über die kurze Besprechung von Weidemann, die nicht einmal ein voll­stän­diger Verriss ist, weil sie immerhin Kenntnisreichtum und Fleiß konze­diert (Weidemann: „Dem immensen Fleiß, dem Aufwand, dem Kenntnisreichtum darf man großen Respekt zollen.“) mit seinem (sehr beein­dru­ckenden) Professorentitel in einem Kollegen-Forum zu echauf­fieren, ist nicht auto­ri­tativ, sondern auto­ritär. Getroffene Hunde bellen. Dem Autor dieser Besprechung zu quit­tieren, er habe den Autor des Buches „nicht verstanden“, spricht für wenig Souveränität und allzu leicht verletzt­bares Ehrgefühl. Solche Autoren sollten Rezensionen selbst schreiben oder gleich von ihren Freunden schreiben lassen, wie es jetzt ja auch tatkräftig von einem zweiten Professor ange­gangen wird. Offenbar gibt es insge­samt viel zu wenig Kritik, so dass gar keine Übung im Umgang damit besteht, sondern Zeter und Mordio gerufen wird. Wenn eine Replik mit dem schon schuld­be­wußt-buben­haften „So, jetzt ist es raus“ schließt, hätte sie nicht geschrieben werden sollen. Eines Professors ist sie ebenso unwürdig wie die gegen die Rechtschreibung und somit den Leser so nach­läs­sige Bestärkung dieser Bockigkeiten und mangelnden Manieren des zweiten Professors. Welcher Student soll von einem Professor Kritik annehmen, der nicht vorleben kann, wie man würdig damit umgeht? Und wie man mit alten Leuten umspringt, sollte man von diesem Professor, der seinem Kritiker gleich Respekt und Ehre entzieht, eben­falls nicht lernen, sondern ihm viel­mehr wünschen, daß ihm später einmal Respekt und Ehre auch dann „gezollt“ (!) werden, wenn einmal eine Äußerung von ihm der jüngeren Generation nicht gefällt. Zoll ist keine frei­wil­lige Leistung. Herr Professor de Jong, gehen Sie in sich!

  93. thomas | BFA

    na ich weiss ja nicht, ob die verkäufe des buches sich dadurch ändern, das es runde 335 im kampf spie­ker­mann vs. weide­mann gibt. das sind aber auch zwei zank­äpfel. obwohl ich eriks einspruch durchaus verstehe.

  94. erik

    mangelnden Manieren des zweiten Professors
    Falls ich damit gemeint sein sollte: ich beherr­sche die Rechtschreibung (sic), habe mir aber ange­wöhnt, elek­tro­ni­sche Post und Beiträge dieser Art in gemä­ßigter Kleinschreibung zu verfassen. Dabei schreibe ich Eigennamen groß und ebenso die Satzanfänge, der Lesbarkeit halber. Das hat auch damit zu tun, dass ich die meisten Beiträge auf englisch schreiben muss, wo bekannt­lich ähnliche Regeln gelten. Das macht es für mich mitunter leichter, für die Leser aber kaum schwerer.

    Und nochmal für alle: ich werde mich in meiner kommenden Rezension nur mit den Buch befassen, nicht mit dem zitierten Kampf oder ähnli­chem Krampf. Der Verlag hat mich um meine Meinung gebeten, weil ich viel Erfahrung habe mit der Redaktion und der Gestaltung von Schriftmustern.

    Für die jüngeren Leser: seit etwa 30 Jahren mache ich das, früher für Linotype, Berthold, Scangraphic, Letraset und andere, heute für FontShop.

  95. schnipsel

    … ich werde mich in meiner kommenden Rezension nur mit den Buch befassen …

    wunderbar! freue ich mich drauf, da ich ehrlich gesagt von einer buch-rezen­sion ›erwarte‹ das sie sich inhalt­lich mit dem buch beschäftigt. :)

  96. jamie oliver

    Die Disskussion wird ja immer abstruser. Der Grabenkampf geht weiter: noch ein Professor der in den Ring steigt und noch­mals austeilt und sich auf die einte Seite stellt.

    Dafür sehe ich den Grund für die Aufregung gar nicht. Einige mögen das Buch, die Anderen nicht. Einige mögen Weidemann Äusserungen nicht andern mögen den Stil von de Jong nicht. So ist das numal. Eine Wahrheit gibts nicht.

    Vielleicht sollte man in Zukunft in der Form jeweils eine pro / kontra Meinung reintun pro Artikel dann wäre das ganze gelöst. (andere Magazine wie Computerspielheftli haben dies schon lange einge­führt. Da geht es nämlich bei einem Produkt auch um viel, viel Geld, viel, viel Herzblut und viel , viel, harte Arbeit, dass sich die Studios nicht durch einen Redaktor vermiesen lassen wollen.)

  97. Gerrit Terstiege

    Es wäre doch Unsinn, lieber Jamie Oliver, zu jedem Buch immer zwei Rezensenten zu beauf­tragen. Soviel Ausgewogenheit ist doch lang­weilig – ich jeden­falls schätze es, wenn ein Autor Klartext spricht, begründet und Stellung bezieht.

  98. HD Schellnack

    Außerdem toll zu sehen, dass ein (zudem kleiner) FORM-Artikel solches Feedback zieht – Print lebt.

  99. T

    Wie immer präsen­tiert sich die deut­sche Typo-Szene als ein Haufen arro­ganter Streithanseln, die nach unten treten, wenn sie bereits ein gewisses Standing haben, aber nach oben schleimen, wenn sie nur Normalos sind.

    Nur wenn beide Seite bereits aner­kannt sind, so wie hier bei deJong vs. Weidemann, wirds mal im Ansatz inter­es­sant, wenn auch nicht fairer.

    Immer weiter mit dem Schlammcatchen! Ist hübsch anzusehen.

  100. erik

    Schlammcatchen

    Ich finde es beson­ders inter­es­sant, wenn solche vorwürfe von anonymen kommen­ta­toren erhoben werden. Immerhin haben hier einige leute den mut, ihre meinung mit namen zu vertreten. Das sind übri­gens auch meis­tens die bedachten und inhalt­li­chen beiträge. Die versteckten kollegen werfen darauf dann den schlamm.

  101. Daniel H.

    Letztes Semester haben wir das Buch für eine Schriftwahl hinzu­ge­zogen und mussten fest­stellen, dass etwas falsch wieder­ge­geben wurde und somit schlecht recher­chiert war. Was für ein solches (für studenten) teures Buch schon recht pein­lich ist. Dennoch finde ich es sehr hilf­reich und inter­es­sant. Hoffe/n nur es sind nicht noch mehr fehler drin.

    @erik: Am besten alles einmal genau durch­lesen. Die Angaben zu einer bestimmten Schrift (die auch unter den 100 besten Schriften bei FontShop gelistet ist) wird in dem Buch anders beschrieben. Bezieht sich auf die Herkunft.

  102. fjord

    Die versteckten Kollegen

    Anonymität mit einer Vorliebe für’s Schlammschmeißen gleich­zu­setzen, das ist schon sehr einfach und schwarz­weiß gedacht, finde ich. Und dürfte sich, vermute ich, statis­tisch als nicht haltbar heraus­stellen. (Hat eigent­lich schon einmal ein Soziologiestudent da draußen darüber nach­ge­dacht, das Leben und Schreiben im Biotop Fontblog als Thema für eine Diplomarbeit in Erwägung zu ziehen?)

    Ich vermute jetzt einmal, Ralf de Jong hätte sich nicht bemü­ßigt gefühlt, auf eine so lahme Buchbesprechung zu antworten, hätte sie nicht Kurt Weidemann verfasst. Und verpräche nicht das Anschreiben gegen Kurt Weidemann, wieder eine Vermutung meiner­seits, ein inter­es­santes Maß an Aufmerksamkeit der fach­in­ter­es­sierten Öffentlichkeit.

    Um nun zu gewähr­leisten, dass es zukünftig im Fontblog allein um Inhalte geht, statt um Namedropping und die damit einher­ge­henden Pubertätsreflexe (Aufmüpfigkeit oder Unterwürfigkeit), schlage ich hiermit vor, zukünftig ausschließ­lich anony­mi­sierte Stellungnahmen zuzu­lassen. Vielleicht können wir uns dann einmal endlich um Inhalte streiten?

    (Vorsicht: I-RO-NIE !)

  103. T

    @erik: Speziell Sie sind für äußerst „direktes Angehen“ anderer in Datennetzen bekannt, da sollten Sie sich nicht wundern, wenn man Ihnen nicht seine Identität offen­legen möchte.

  104. erik

    “direktes Angehen�? anderer in Datennetzen bekannt
    Wie kann man jemanden in einem daten­netz „direkt“ angehen? Man kann doch nur schreiben, was dann öffent­lich ist und von jedem leser verfolgt werden kann. Niemand kann in diesem medium irgend­welche sank­tionen ausspre­chen, geschweige denn verhängen und schon über­haupt nicht vollziehen.

    Ich schreibe unter meinem namen, weil ich nur schreibe, was meine persön­liche meinung ist, die ich, wenn möglich und nötig, mit fakten unter­lege. Ich brauche dafür weder aner­ken­nung noch unter­wür­figen beifall. Ich selber lerne aus solchen diskus­sionen immer etwas und hoffe, dass gele­gent­lich auch jemand etwas aus meinen beiträgen lernen möge. Wer sich die mühe macht, die fakten zu prüfen, seine meinung dazu verständ­lich zu formu­lieren und zur sache etwas zu schreiben, hat von mir nichts zu fürchten, noch nicht einmal verbal. Das heisst nicht, dass ich mit allen einer meinung bin, denen ich nicht anworte. Es ist mir kein anliegen, leute zu meiner meinung zu bekehren.

    Und schon gar nicht, sie davon zu über­zeugen, die glei­chen schriften zu verwenden, die ich gut finde.

    Wer anonym schreibt und dabei andere persön­lich angreift (ausdrücke wie „schlamm­schlacht“ sind persön­liche angriffe), ist schlicht feige. Da nützt es nichts, den rheto­ri­schen kontra­henten verbale grau­sam­keit vorzu­werfen und noch dazu den beweis dafür zu vergessen. Allgemeine anschul­di­gungen dieser art konsti­tu­ieren selber den anfang einer schlammschlacht.

  105. Daniel

    Irgendwie süß :)

    Wüsste man es nicht besser würde man das ganze hier als Kindergartenstreit, oder Satire auffassen.

    Da hat mir der Zank Spiekermann/Weidemann über das DB-Redesign damals aber besser gefallen :D

    Das hatte Klasse. Vor allem der Konter von Weidemann ;) Mal sehen ob er hierzu auch nochmal was sagt.

  106. T

    @erik:

    Ich schreibe nicht anonym, sondern pseud­onym. Insbesondere können mich die Behörden ermit­teln, wenn Sie meinen, daß ich Straftaten begehe.

    Das unter­scheidet uns nicht. „eric“ ist genauso ein Pseudonym.

    Der Unterschied ist nur, daß hier in dieser Umgebung „alle wissen“ (oder glauben), wer Sie real sind.

    Aber schon, wenn wir die Umgebung wech­seln, zum Beispiel in Umgebungen, in denen ich bekannt bin (die von mir frequen­tierten IRC-Channel zum Beispiel), werden die Leute „alle wissen“, wer „T“ ist, aber „eric“ für ein Pseudonym ohne jede Aussagekraft halten.

    Aber Sie können ja in ihre nächste Replik ein Foto Ihres Personalausweises einbinden. :-)

  107. Florian

    Ausgezeichnet bemerkt, T.! Dieser Widerspruch betref­fend Pseudonyme ist mir auch schon oft aufgefallen.

  108. erik

    “eric�? ist genauso ein Pseudonym.

    Das wäre es. Nun heiße ich aber Erik, was mein vorname ist, also kein pseud­onym. Und jeder weiß hier, dass ich mit nach­namen Spiekermann heiße. Ansonsten tritt ein mensch mit pseud­onym, dessen iden­tität nicht bekannt ist, anonym auf. Es wäre schön, wenn solche spitz­fin­dig­keiten wenigs­tens logisch zuende gedacht wären.

    Genau hinsehen ist eine wich­tige voraus­set­zung für typo­gra­fisch inter­es­sierte. Wer bei einer diskus­sion über namen noch nicht einmal vier buch­staben richtig schreiben kann, sollte mit vorwürfen gegen andere vorsich­tiger sein.

  109. Florian

    Gemach, so trivial war die Bemerkung nicht: In anderen Zusammenhängen ist zum Beispiel jedem völlig klar, wer sich hinter »T.« verbirgt bzw. mit »Florian« gemeint ist (es gibt übri­gens eine erkleck­liche Zahl von Mitlesern, die es auch hier wissen).
    Umgekehrt vermag – mit Verlaub – *nicht* unbe­dingt jeder auto­ma­tisch Ihren Nachnamen zu nennen. Das heißt, Pseudo- oder Anonymität ist eben keine abso­lute Größe, sondern kommt sehr auf den Kontext an. Das verkennen viele, die gerne andere dazu aufrufen, mit rich­tigem Namen zu schreiben. Diesen Punkt halte ich für durchaus beden­kens­wert – aber ja, man kann natür­lich auch über einen Tippfehler streiten …

  110. Herbert P.

    Pseudonym ist ein falscher Name, anonym heißt namenlos. Das ist alles. Einfach mal deutsch spre­chen, wenn es mit den Fremdwörtern noch nicht klappt. Dann können Sie sich besser darüber streiten, ob Erik Spiekermann, der seine Website nennt, als bekannt ange­sehen werden kann und der Autor eines nament­lich mit T gezeich­neten Kommentars ohne weitere Verweise als unbe­kannt. Das ist eine wirk­lich wich­tige Diskussion, wenn nicht sogar ein Diskurs, an der/dem sich jeder betei­ligen sollte, so wie ich.

  111. Ivo

    Sehe ich genauso. Es macht schon einen Unterschied, ob jemand als »T« unver­linkt [und mit ebenso anonymer Mailadresse] schreibt, oder mit seinem zur eigenen Seite verlin­kenden Vornamen. Zumindest für den Admin sollte die echte Identität anhand der hinter­legten Mailadresse nach­voll­ziehbar sein.

  112. Florian

    @ Herbert P.

    Der Link zur Webseite ist in diesem Fall natür­lich entschei­dend, mea culpa, geschenkt. Aber die Sache ist dennoch nicht ganz so einfach: Sie zum Beispiel nennen Ihren vollen Namen nicht, treten also anonym auf (even­tuell ist es gar ein Pseudonym, wer weiß?). Es ist aber gut möglich, dass ein großer Teil der Leser hier völlig im Bilde darüber ist, um wen es sich bei Ihnen handelt. Für diese treten Sie also keines­wegs anonym auf. Darauf wollte T. – den viel­leicht einige kennen, wer weiß? – aufmerksam machen. (Und Fremdwörter brau­chen Sie weder ihm noch mir zu erklären.)

  113. thomas | BFA

    nun mal ganz dumm. wer zum geier ist »florian« und wer ist »T«. also mr. T im font­blog wäre zwar ein knaller, aber eher unwahr­schein­lich. und zu florian fallen mir auch ein, zwei, drei personen ein.

    also wenn ihr wirk­lich nicht zu eurer realen person stehen könnt, wirds vermut­lich bei klug­scheis­serei und argu­men­ta­tion aus der anonymität/pseudonymität bleiben. der sache selber hilft das nix.
    ihr verschenkt euch da was an glaubwürdigkeit.

  114. fjord

    Langsam, ruhig, einen Gang runter­schalten, einmal tief durch­atmen bitte.

    Ich denke, so lange sich nicht Jürgen dazu durch­ringt, nur Kommentare regis­trierter Nutzer zuzu­lassen, so lange ist jeder Teilnehmer frei in seiner Entscheidung, wie er seinen Beitrag nament­lich kenn­zeichnet. Das ist, und das habe ich an anderer Stelle bereits einmal bemerkt, ein Teil der Freiheit, den man im Netz genießen darf und genießen dürfen muss.

    Die Diskussion, ob ein Name im Netz für Glaubwürdigkeit bürgt, führt zudem in die Irre: Seien wir ehrlich, niemand kann sich darauf verlassen, dass beispiels­weise Erik wirk­lich Erik ist. – HD hat da einmal an anderer Stelle berichtet, wie sich jemand unter seinem (HDs) Namen in eine Diskussion einge­schleust und übel Schaden ange­richtet hat. – Eine E-Mail-Adresse als einzige Legitimation? Das ist doch lächer­lich: Jeder Designer gibt seine oder eine seiner Mail-Adressen auf seiner Website Preis! (Siehe Teledienstgesetz.)
    Deshalb ist mir einzig und allein wichtig, was jemand zur Diskussion beizu­tragen hat. Das kann ich lesen und richtig oder falsch finden. Eine Identität kann ich hier nicht veri­fi­zieren. Egal, ob der Verfasser einen Link auf eine Website legt oder nicht. Das kann nämlich auch jeder.

    Und bezüg­lich Störern, Trollen, Polemikern und Schlammschmeißern kann ich nur empfehlen: Leute, fallt nicht auf die Provokatuere rein! Cool bleiben und an der Sache weiter­ar­gu­men­tieren. Dann läuft die Provokation ins Leere und wir dürfen viel­leicht endlich einmal den Erkenntnisgewinn einer gelun­genen inhalt­li­chen Debatte genießen.

  115. Florian

    *aner­ken­nend applaudier*

  116. Ivo

    Die Diskussion, ob ein Name im Netz für Glaubwürdigkeit bürgt, führt zudem in die Irre: Seien wir ehrlich, niemand kann sich darauf verlassen, dass beispiels­weise Erik wirk­lich Erik ist.

    Das ist prin­zi­piell richtig. Noch rich­tiger ist aber, dass eine anonyme Behauptung defi­nitiv nicht die Glaubwürdigkeit fördert.

    Das ist doch lächer­lich: Jeder Designer gibt seine oder eine seiner Mail-Adressen auf seiner Website Preis! (Siehe Teledienstgesetz.)

    Ich unter­stelle zunächst einmal, dass hier Ehrlichkeit herrscht und niemand in fremden Namen bzw. mit fremden Daten schreibt. Diese Naivität ist über­haupt die Grundlage, einen solchen Blog anzu­bieten bzw. sich darin zu betei­ligen. [Das Teledienstgesetz heißt übri­gens mitt­ler­weile Telemediengesetz und ist auch sonst nicht mehr ganz so streng, wie es mal war.]

    Deshalb ist mir einzig und allein wichtig, was jemand zur Diskussion beizu­tragen hat. Das kann ich lesen und richtig oder falsch finden.

    Auch das ist prin­zi­piell richtig. Leider gibt es aber den offen­sicht­li­chen Zusammenhang, dass die sach­liche Gesprächskultur mit fehlender Identifikationsmöglichkeit sinkt. Das ist ja letzt­lich über­haupt erst das Problem, das manche mit der Anonymität von Kommentatoren haben.

    Letztlich kann das alles aber nur ein Appell an die Beteiligten sein, solang Jürgen hier keine anders­lau­tenden Regeln einführt [was er ja Gott sei Dank nicht macht]. Es ist einfach nur schade, dass manche mit den Freiheiten nicht zurecht kommen.

  117. Attila

    Wenn „T“ nun also als Website einen Link zu Erik Spiekermanns Seite abgibt, dann ist er Erik?

  118. thomas | BFA

    attila: »Ich unter­stelle zunächst einmal, dass hier Ehrlichkeit herrscht und niemand in fremden Namen bzw. mit fremden Daten schreibt. Diese Naivität ist über­haupt die Grundlage, einen solchen Blog anzu­bieten bzw. sich darin zu beteiligen.«

    noch fragen?

  119. Attila

    Dann ist die Situation ja ganz einfach: Manche möchten ihren bürger­li­chen Namen nennen, andere nicht.

    Und nun? Wo liegt das Problem?

    Wenn du Pseudonyme grund­sätz­lich nicht leiden kannst, dann lies sie halt nicht. Oder verachte sie. Oder igno­riere ihre Meinung. Liegt alles bei dir.

    Erik wäre ja blöd, wenn er seinen Namen nicht nennen würde, schließ­lich hat er einen Ruf aufge­baut. Aber wenn „T“ sich jetzt als „Frank Müller, Bauer“ outet, dann sagt das immer noch niemandem was.

    Ich fand T’s Anmerkung nicht allzu­weit daneben, wenn auch etwas über­spitzt ausgedrückt.

    Und im simplen Wort „Schlammschlacht“ vermag ich auch keine so schlimme Beleidigung erkennen. Erik tut ja stre­cken­weise so, als habe es hier „Arschloch“, „Fotze“ oder „Kinderschänder“ geregnet. Warum er sich hier so echauf­fiert und nicht den ange­grif­fenen das Feld über­läßt, ist ebenso seltsam. Offenbar fühlt er sich (zu Recht?) angesprochen.

    Abgesehen davon haben es Erik/T geschafft, komplett vom Thema wegzu­schwenken und alle Kommentatoren (mich einge­schlossen) machen das einfach so mit. :-/

  120. fjord

    @ Ivo

    Hi Ivo,
    ich erin­nere mich, dass wir beide in einer anderen Diskussion schon einmal dieses Thema aufge­griffen hatten. Und ich glaube auch, dass wir prin­zi­piell einer Meinung sind. Da brau­chen wir nicht weiter zu diskutieren.

    Worum es mir geht, ist, dass ich mich zu Unrecht in einen Topf mit Schlammschmeißern geworfen fühle. Jeder kann sich zusam­men­lesen, was ich in den letzten Monaten inhalt­lich zu Diskussionen beigetragen habe. Ich habe argu­men­tiert, nach­ge­fragt, mich auch mal bockig gestellt und auch einige Male geschluckt ob der Vehemenz von Antworten und einge­steckt, wenn ich der Meinung war, dass mit Argumenten nichts mehr zu gewinnen war. Mir ging es dabei aber immer um das Thema. Eines habe ich dabei sicher nicht gemacht: mit Schlamm geschmissen. Und das möchte ich mir ehrlich gesagt nicht unter­schieben lassen, nur weil es nicht gefällt, dass ich hier als fjord auftrete.
    Natürlich könnte ich auch meinen echten Vornamen benutzen. Leider ist das einer von der Sorte, die in meinem Jahrgang eher eine Mengenbezeichnung sind, statt ein indi­vi­du­eller Name. Ich heiße leider nicht Ivo oder Erik. Deshalb belasse ich das bei fjord. Der ist klar, deut­lich und unter­scheidbar. Anders als zB. Andreas, Christoph, Dieter, Jens oder Peter.

    Und zum Telemediengesetz: Es sieht nach wie vor vor, man habe ständig verfügbar zu halten „ Angaben, die eine schnelle elek­tro­ni­sche Kontaktaufnahme und unmit­tel­bare Kommunikation mit ihnen ermög­li­chen, einschließ­lich der Adresse der elek­tro­ni­schen Post“ (§5.1.2).

    Und zum Thema Naivität: Nenn mich para­noid, aber ich denke, wir machen einen großen Fehler, wenn wir dem Medium nicht mit der nötigen Distanz, Vorsicht und dem nötigen Misstrauen begegnen.

  121. fjord

    @ Ivo

    Mein letzter Kommentar gilt nicht Dir persön­lich. Ich denke, Du willst hier eher vermit­teln. Es ist viel­mehr die der Tendenz Argumentation in den letzten Beiträgen vor Dir und um Dich herum, die mich stört. Also: No offence meant!

  122. Ivo

    Ich erin­nere mich, fjord. Wir sind uns wohl tatsäch­lich einig. Mir geht es primär um die Leute, die eben die guten Sitten vergessen und sich gleich­zeitig hinter der Anonymität verschanzen. Dein Pseudonym ist ja okay, weil du dank deiner Mailadresse dennoch durch die Admins iden­ti­fi­zierbar bleibst. Deshalb muss ich da viel­leicht nochmal etwas konkreter werden. Es ist einfach so, dass zu annä­hernd 100% die Trolle und »Schlammschmeißer« die sind, die weder ihre rich­tige Mailadresse benutzen, noch einen Namen, den man irgendwie zuordnen kann. Die Kommentatoren, die einen Nick wählen, aber – wie du – ihre Adresse angeben, sind zu annä­hernd 100% ange­nehme Diskussionspartner, mit denen man nicht immer einer Meinung ist, aber die eine Diskussion voran­treiben. Insofern möchte ich zum Beispiel zwischen dir und einem »T« oder »Daniel« deut­lich unterscheiden.

    Zum Misstrauen dem Medium gegen­über: Ich würde das nicht para­noid nennen, sondern dir eher prin­zi­piell beipflichten. Insofern finde ich deine Methode des Nicks absolut okay, wenn du aber gleich­zeitig dem Anbieter dieser Plattform [also Jürgen bzw. FontShop] wenigs­tens deine echte Mailadresse hinter­legst, so dass im Zweifel eher mal eine Mail ausge­tauscht werden kann, als dass hier gleich der Baum brennt.

  123. fjord

    Merci, Ivo, genau das wollte ich hören. ;)

    Wäre es nicht tech­nisch möglich, Beiträge erst verzö­gert frei­zu­geben, nachdem irgend­eine Automatik zumin­dest die Mailadresse ange­pingt hat? Bin da eher ein Laie. Finde aber wie Du, Nickname UND falsche Mailadresse geht gar nicht, und solche Kommentatoren sollten einfach über­haupt nicht rein­ge­lassen werden. – Sonst bleibt uns nichts anderes übrig, als gemeinsam die Störer einfach auszu­blenden. (Wenn das so einfach wäre, wäre das Gegenteil hier nicht so ein Thema.)

  124. Attila

    @fjord:

    Was hast du denn gegen „T“ oder „Daniel“? Beide bürsten hier gegen den Strich der Einheitsmeinung, sind aber weit­ge­hend sach­lich und höflich.

    Und hast du dasselbe auch gegen mich?

    Woran erkennst du über­haupt, wer seine Mailadresse ange­geben hat? Ich tue es hier übri­gens nicht, aus zwei Gründen: Erstens, weil ich mir dann schon wieder eine neue Wegwerfadresse einrichten muß (also ein weiterer Mailalias bei meinem Webhostanbieter) und zwei­tens, weil es nur massen­haft Spam gibt.

  125. thomas | BFA

    ich habe über den font­blog noch keinen spam bekommen …
    also meinungen gibt es hier, da kann man nur verwun­dert den kopf schütteln.

  126. Jürgen

    @Attila: Mailadressen werden nicht veröf­fent­licht und sind nur im Backend für die Fontblog-Redaktion sichtbar. Wir wären es dann auch (Ivo, Jürgen, …) die im Streitfalle schlichten bzw. Missverständnisse klären könnten.

  127. Attila

    Danke, Jürgen, da war ich sozu­sagen verwirrt. Daß einige der Kommentatoren hier mehr als nur normale User sind, war mir nicht bewußt. Das erklärt es natürlich.

  128. Oliver Adam

    also meinungen gibt es hier, da kann man nur verwun­dert den kopf schütteln.

    Wie wahr …

  129. HD Schellnack

    SO, kann jetzt jemand was über Hitler schreiben, damit der Thread endlich ofiziell dead&buried ist?
    ;-)

  130. thomas | BFA

    ich habs über­lebt und alles, was ich bekommen habe ist ein video vom GRÖFAZ. toll!

  131. erik

    So tief sinkt in den USA die wahl­wer­bung. Dieser spot ist von leuten, die McCain wählen.

  132. Ivo

    This video is not available in your country. 

  133. erik

    Oh! Hier in London läuft es.

  134. Johannes Brückner

    Und was sagt Ralf de Jong dazu? : ]

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