Das Geheimnis des (geome)Trick-Buchs

Vielen Dank für die rege Teilnahme an meiner Quizfrage. Bis 9:00 Uhr haben mich rund 50 E-Mails erreicht, die meisten davon mit rich­tigen Antworten. Manche Fontblog-Leser glaubten, sie Seiten seien japa­nisch gebunden und man müsste sie zu Hause auftrennen, damit die farbigen Doppelseiten zugäng­lich werden. Leider falsch. Tatsächlich verhält sich das Buch so: Wenn man es (wie bei Rechtshändern üblich) von hinten nach vorne durch­blät­tert – Abbildung oben links darge­stellt – sind nur schwarze Seiten zu sehen; verbiegt man sich dagegen die Arme und blät­tert von vorne nach hinten, sind alle Seiten bunt.

Warum das so ist, hat Johannes Eich von der Dr. Cantz’schen Druckerei am verständ­lichsten in seiner E-Mail an Fontblog erklärt:

»Den Effekt nennt man ›Rhytmusbindung mit assy­m­e­tri­schem Falz‹, wobei in diesem Fall jede zweite Seite 1 – 2 mm kürzer geschnitten ist: Blättert man das Buch von hinten nach vorne, öffnen sich nur die schwarz­weiß gedruckten Seiten, blät­tert man aber jetzt von vorne nach hinten sind die farbigen Seiten zu sehen.« Man kennt diesen Effekt auch von Trickkarten, wo zum Beispiel das rote Blatt höher heraus steht als das schwarze. Je nach dem in welche Richtung der Trickkünstler blät­tert, sehen die Zuschauer nur die eine oder andere Farbe.

Mein Zufallsgenerator hat entschieden, dass mein Rezensionsexemplar an Julian Hermann geht. Herzlichen Glückwunsch.


7 Kommentare

  1. Johannes Eich

    Herzlichen Glückwunsch Julian, viel Spaß mit dem Buch :)

  2. thomas | BFA

    die idee ist wirk­lich witzig. da fallen mir auch direkt schöne anwen­dungen ein. ich kannte das bis dahin gar nicht.

    inso­fern danke jürgen. auch für den gegen­be­weis für die behaup­tung, dass der font­blog es nicht wert wäre gelesen zu werden. ;-)

  3. HD Schellnack

    Kapitza sind groß­artig – tolle Idee.

  4. Andreas

    Wie gut, dass ich Linkshänder bin ;)

  5. erik spiekermann

    Das erste mal habe ich das anfang der 90er gesehen in einem buch von Irma Boom für die hollän­di­sche staats­dru­ckerei. Da hatte man entweder reine text- oder nur die bild­seiten zur ansicht. Ist seitdem einige mal gemacht worden, aber immer wieder über­ra­schend, wenn inhalt­lich stimmig, wie in diesem fall.

  6. thomas | BFA

    ist bestimmt auch super für schöne geschäfts­be­richte, die nicht ganz so trocken daher kommen dürfen.

    obwohl das bestimmt recht teuer ist in der herstel­lung. zweimal schneiden, dann erst sammeln …

  7. Julian Hermann

    Vielen herz­li­chen Dank, das Buch war heute schon in der Post!

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