Stiftung Warentest mit neuem Corporate Design
Links alt, rechts neu: Die Markenstruktur der Stiftung Warentest
Angeschnittene t, frische Farben … das ist die Zauberformel, mit der sich die Stiftung Warentest in Berlin unverwechselbar machen möchte. Seit gestern hat das Institut das Erscheinungsbild aller Produkte deutlich vereinheitlicht. Auf der Zeitschrift »test« erscheint das neue Logo in bewährtem Rot, auf dem Schwesterblatt »Finanztest« demnächst in Blau. Auch die Ratgeber und Bücher wird das Logo künftig zieren. Entwickelt wurde der Auftritt mit der Münchener Markenagentur KMS Team.
Damit sind erstmals alle Angebote der Stiftung Warentest auf gleicher visueller Linie. Das gilt auch für die komplett überarbeitete Webseite. Als neues Tool steht dort ein Produktfinder im Mittelpunkt, über den man für seine Bedürfnisse passende Produkte finden kann. Auch die Werbung mit den Testergebnissen der Stiftung, die Millionen Verbraucher von den Packungen vieler Waren des täglichen Lebens kennen, soll möglichst schnell die neue Gestaltung übernehmen. Hierfür stellen die Berliner Vorlagen im neuen Design zur Verfügung.
Hauptgrund für das Redesign war ein hoher Bekanntheitsgrad der Stiftung, die aber von vielen Menschen nicht mit den Zeitschriften in Verbindung gebracht wurde. Im Laufe seiner 44-jährigen Geschichte hat das Unternehmen immer wieder neue Produkte auf den Markt gebracht, die unterschiedlich aussahen. 94 Prozent der Bundesbürger kennen daher zwar die Stiftung Warentest, doch nur jeder Dritte ordne ihr zum Beispiel die Zeitschrift »Finanztest« zu.
30 Kommentare
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MiSc
Test bestanden? Die rein graue variante wirkt etwas trostlos und das t erinnert an ein grabkreuzchen. eignet sich aber hervorragend für verkleinerte darstellung (favicon). Webseite schaut gut aus.
daniel perraudin
schön! alles in allem ein recht gelungenes redesign (v.a. im vergleich zum fast schon antiqierten alten logo), wenn auch mit ein paar dingen an denen man mäkeln könnte… so z.b. das doch recht eingequetschte »test«, »finanztest« und »test.de« zwischen der kopfzeile und dem symbol. (täusche ich mich oder sind die wirklich unterschiedlich groß? das wäre natürlich bei einem so geringen größenunterschied unschön)
außerdem könnte das »t«, das angeschnittene, für meinen geschmack auch noch einen tick weiter nach links, hängt für mich noch etwas nach rechts…
generell, wie gesagt, funktioniert es als logo sicher gut (siehe variante in grau), auch die farbliche kodierung ist schön, nur die benennung der unterkategorien bzw. deren positionierung.. hmm, nicht ganz optimal…
nein, bei nochmaligem hinsehen wirklich nicht optimal
mart
ich finde das Design immer noch ein wenig altbacken. Wenn man das Erscheinungsbild schon so radikal verändert, hätte man auch moderner werden können. Ausserdem ist die Copy auf der Website zu groß. Aber vielleicht passt das auch alles zur Zielgruppe, die wohl eher im älteren Semester zu suchen ist.
philipp
der „stiftung warentest“ schriftzug hätte ruhig auch ein wenig frischer geraten können, vielleicht durch eine andere schrift als die helvetica.
Felix
@Phillip: Schau mal genauer hin, dann siehst du dass es nicht die Helvetica ist :)
thomas | BFA
univers.
andré
ich sehe ein grabkreuz.naja.
ukroell
Also mir gefällt es. „Zu“ modern hätte es nicht werden dürfen, ich denke, die Stiftung Warentest steht ja für eine ruhige, verlässliche „Berichterstattung“.
Die Dachmarke der Stiftung selbst ist mir allerdings auch etwas zu grau geraten, wobei ich aus dem Stand keinen besseren Vorschlag hätte.
Ein Kreuz sehe ich in dem angeschnittenen t nicht, eher eine 1.
tobiaskrotz
befriedigend (3,0), aber immerhin Testsieger im direkten Vergleich zur alten Marke. Auf der website und auf den Zeitschriftentiteln wirkt es nicht schlecht, aber die Textzeilen wirken sehr unmotiviert eingequetscht …
Vit
Also schon ganz okay, alles in allem – aber gerade die Website finde ich nicht besonders gut realisiert. Wird der Seriosität die man verkaufen will nicht gerecht. Sieht aus wie ein recht beliebig angepasstes WordPress Thema – etwas grobschlächtige Typo und keine besonders benutzerfreundliche, eindeutige Aufteilung, die etwas beliebig wirkt.
poms
Ja, was sollen immer diese Typomätzchen, will ich ein „t“, mach ich ein „t“. Es muss dann halt nur gut aussehen, integriert sein.
Christopher
Ich sehe da direkt immer eine 1…
robertmichael
hoffentlich kommen da keine klagen vom magenta-riesen ;)
im großenund ganzen gut umgesetzt, auch wenn mir das logo zuwenig t ist.
MiSc
@robertmichael: du hast recht, ein T, ein Quadrat (fast), ein dunkler magenta-ton (fast)…
; )
Sisal
Ich kann mich der sakralen Interpretation nur anschließen. Meine erste Assoziation: Das neue Logo vom Weltkirchentag. Besonders missglückt finde ich die neuen „Siegel“ s. http://www.test.de/unternehmen/werbung/logovarianten/#logo_mit_qualitaetsurteil
Sisal
Ich kann mich der sakralen Interpretation nur anschließen. Meine erste Assoziation: Das neue Logo vom Weltkirchentag. Besonders missglückt finde ich die neuen „Siegel“ (s. test.de -> Über uns -> Werbung mit Testurteilen -> Logovarianten)
Jan
die logo der homepage erinnert irgendwie an die statische form von kabel eins, betrachtet man die 1 bzw. das t und die farben. ;)
Felix
Die Webseite stammt übrigens nicht von KMS.
Deswegen schaut sie auch besonders aus.
Ist hamt immer schade, wenn der Kunde geizt und nicht das komplette Paket nimmt…
Felix
Ich wollte natürlich sagen, dass sie deswegen nicht so besonders aussieht.
Leider keine Korrekturfunktion da, wenn man zu hastig tippt.
erik
Manche kommentare hier kommen mir vor wie die von kleinkarierten auftraggebern. Natürlich kann man ein grabkreuz sehen aber warum sollte man? Das logo erscheint doch im zusammenhang mit Stiftung Warentest, und das steht sogar dabei. Ausserdem stehen logos nie alleine rum, auch wenn man sie hier isoliert abbildet.
Das ist – auch angesichts des auftraggebers – eine gelungene, angemessene und modulare lösung, die eine flexible markenarchitektur schafft. Und natürlich ist das t für test das richtige symbol dafür. Ein versal-T sähe aus wie Telekom und ist formal viel langweiliger.
Alte nölköppe!
la dolce vita
viel zu kopflastig für eine populäre Einrichtung wie „Stiftung Warentest“, deren Logos auf vielen Consumerprodukten stehen. Zu Titel, Thesen, Temperamente, einem Kirchen- oder Charityjob, einem Beerdigungsinstitut o.ä. würde es sehr gut passen – also Thema verfehlt.
thomas | BFA
tut mir leid. ich muss gerade einmal herzlich lachen über den vorigen kommentar. also wirklich. kopflastig? wo?
la dolce vita
ich kann dir sagen was ich meine, thomas | BFA: Bei einem roten Kreis, in dem ein waggerechter, weißer Querbalken liegt, weiß zunächst kein Mensch, was das bedeuten soll. Wenn aber den Menschen durch Millionen von Fahrschulen beigebracht wird, das hier das Einbahnstraßensymbol gemeint ist, wird es kollektiv verständlich.
Genauso verhält es sich bei diesem Logo – für jeden Nicht-Typografen ist das angeschnittene Minuskel-‚t‘ natürlich ein Kreuz oder im besten Falle ein Pluszeichen oder sowas, bei dem aus Versehen vergessen wurde, es eckig zu zeichnen oder aus Schludrigkeit die linke obere Ecke rund geraten ist.
Erst wenn durch die massive Werbepower von „Stiftung Warentest“ das kollektive Bewusstsein gelernt hat, das hier kein Kreuz, sondern (achsooOO) das durchgeschnittene ‚t‘ von ‚Test‘ gemeint ist, fällt der Groschen. Auch eine Schrift wird erst dann verstanden, wenn alle die Bedeutung der Zeichen erstmal erlernt haben. Zu erwarten, das hier das kleine ‚t‘ und kein Kreuz gemeint ist, ist ein Denkprozess, den man hier nicht als selbstverständlich voraussetzen kann, nur weil man jetzt vom Fach ist.
Folglich ist es ganz klar zu kopflastig und undeutlich, da zunächst erstmal ein komplizierter Lernprozess in Gang gesetzt werden muß. Selbst hier im Thread sehen ja schon viele aus Fachkreisen mehr ein Kreuz darin als ein zerschnittenes ‚t‘ – wie also soll es denn dann erst da draussen verstanden werden?
thomas | BFA
da verweise ich komplett auf den kommentar von erik spiekermann. da steht alles drinn.
la dolce vita
ja wenn es denn nun kein Symbol ist, dann müßte es aber eher ein zerschnitttenes Minuskel-’s‘, ein -‚f‘ und ein -‚t‘ und vielleicht noch ein ‚w‘ geben, sonst versteht das ja keiner. Irgendwie ist diese Logik nicht richtig zuende gedacht worden und wird somit sehr erklärungsbedürftig. Finde ich jedenfalls.
klaus
So sehr ich Erik schätze, kann ich mich seiner Meinung nicht anschließen. Ich hatte keine Mühe, ein t zu erkennen (für einen Bruchteil der Sekunde eine eins), aber das wirkt alles irgendwie unfertig, nicht zu Ende gedacht. „test“, „test.de“, „Finanztest“ sind so eingequetscht, das orangene Logo ist nur da, um eine Farbpalette zu suggerieren, statt nur 2 Farben, denn das graue Logo kommt nie zum Einsatz, oder? Hauptsache modular? Kabel New Media von FD war modular, Welterbe Mittelrhein von Hesse, Seed von Sagmeister, usw. Das hier ist nur zusammengewürfelt.
Angemessene Lösung? Naja, jeder Kunde bekommt was er verdient, ich meine ich will nur wissen wie das Produkt abgeschnitten hat, meinetwegen hätten die einfach die Noten in den Vordergrund gebracht, in einer neuen Exklusivschrift. Na, Erik, TestType, wie wär’s? Aber so wie es jetzt ist, ist es nur eine Aufhübschung.
Die Website ist grausam.
Philip
Erstaunlich, daß so ein großer Gestaltungssprung gewählt wurde. Andere Schrift, andere Farben (anderes rot? Schwer zu erkennen hier auf’m Schirm), andere Aufteilung, neues Hauptelement – das angeschnittene t – (Ergebnis der Mafo? „Die linke obere Ecke von „test“ wird von 89% der Bevölkerung mit SW assoziert…“), und dazu negativ (weiss auf rot)… wie wird das aussehen auf der nächsten Shampoo-Flasche, wird’s jemand wiedererkennen? Hätte nicht etwas fine-tuning gereicht? Das alte Design wirkt wärmer, sympathischer, kräftiger.
Ignuz
Spiekie is halt Schriftentwerfer, kein Gestalter. Wer nicht sieht, dass die Sache unrund ist, dem ist nicht mehr zu helfen.
erik
Danke, falls das ein kompliment sein sollte. Leider völlig falsch. Ich mache seit 35 jahren corporate design, und da sind durchaus sachen dabei, die bestand haben und auch gestalterisch gut sind. Immerhin sind etliche projekte wie Audi, VW, Springer Verlag, Heidelberger Druckmaschinen, WDR, BVG Berlin usw im prinzip noch so, wie wir sie (natürlich nicht ich alleine) vor 10 jahren und mehr gestaltet hatten und auch nicht so ganz daneben.
Natürlich kann man alles immer besser machen, aber es gibt ja immer noch auftraggeber und auch deren kunden oder publikum. Und beide kann man nicht entfremden, indem man dinge entwirft, die zwar preise gewinnen, aber zu weit von den erwartunge der leute weg sind. Es geht ja hier nicht um einen spezialverlag für ein paar architekten à la Meiré oder um plattencover für musik-insider wie bei Saville.
Und ob das t jetzt aus dieser oder jener schrift ist, etwas weniger angeschnitten sein könnte oder sonst noch so erbsenzählerkram, das ändert nichts daran, dass es auch zu unserer aufgabe gehört, unsere entwürfe zu verkaufen. Wenn die tollsten sachen nicht veröffentlicht werden, weil sie zwar preisverdächtig sind, aber am auftraggeber vorbei gestaltet wurden, nutzt es niemandem. Ein nicht realisierter entwurf ist per definitionem schlecht, wie ein aufsatz, der am thema vorbei geht.
Und vergesst nicht, dass wir ein ganzes erscheinungsbild diskutieren anhand von ein paar miniatur-gifs.
Vroni
Manueller Trackback:
Neues Logo beim Verbraucher durchgefallen?
http://the-missinglink.blogs.com/logisches/2008/06/durchgefallen.html