Vier Arten, eine Schrift zu schützen

Wer selbst Schriften entwirft oder aber bestehende Fonts modifizieren möchte, sollte die vier wichtigsten juristischen Schutzmechanismen für Schriften kennen, damit er sie nicht verletzt. Manche Font-Hersteller setzen sie kombiniert ein:
Urheberrecht, das: wird durch eine Schrift-Veröffentlichung automatisch und ohne Registrierung wirksam. Es bleibt ausschließlich dem Schöpfer vorbehalten und ist nicht übertragbar, gilt für die Lebenszeit des Urhebers und 70 Jahre darüber hinaus.
Warenzeichen, das: ein schneller, einfacher Schutz ist der des Schriftnamens als Marke (Beispiele: Futura® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Bauer Types SA, Aachen™ ist eine Warenzeichen von Esselte Letraset Ltd.).
Geschmacksmuster, das: für neue, eigentümliche typografische Schriftzeichen durch Eintragung (Beispieltext) im Musterregister; Schutzdauer zwischen 15 und 25 Jahre, leicht anfechtbar.
Softwarepatent, das: eine junge Schutzmöglichkeit für Schriftdaten (Fonts), bei der die digitalen Eigenschaften einer Schrift (Umrisse, Laufweite, Kerning, ...) herangezogen werden; sehr sicher.    Permalink
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Wie Microsoft den iPod verpacken würde

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Über die unterschiedliche Design-Auffassung von Apple und Microsoft hat sich Fontblog hier bereits geäußert. Auf der Video-Community-Site YouTube ist nun ein amüsantes Video erschienen, das sich Gedanken darüber macht, wie Microsoft ein Redesign der puristischen Apple-iPod-Verpackung vornehmen würde. Sehr, sehr komisch. Film ansehen! (via theappleblog).    Permalink
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Vier wichtige Font-Vokabeln

Damit es in der Welt der digitalen Schriften keine Missverständnisse gibt, sollte man die Bedeutung der folgenden Schrift-Termini kennen und nicht durcheinander bringen:
Zeichensatz, der: Ein Vorrat von Buchstaben und Ziffern (z. B. für die lateinische Schrift)
Schrift, Schriftart, die: die grafische Gestalt eines Zeichensatzes (z. B. Times)
Schriftschnitt, der: Variante einer Schriftart (z. B. Bold, Italic, ...)
Font, der (auch: das): digitale Beschreibung eines Zeichensatzes, die Schriftschnitt, Format und Plattform einbezieht (z. B. Times Bold TrueType für Windows)    Permalink
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WM-Trittbrettfahrer (5): Langenscheidt

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Das hat noch gefehlt, nach »Deutsch - Frau« und »Deutsch - Mann«: Fußball - Deutsch/Deutsch - Fußball. Und weil so was ohne Promi-Power nicht läuft, darf Gerhard Delling seinen Kopf hinhalten bzw. seinen Namen. Wir zitieren aus dem neuen Wörterbuch: Arschkarte!   Permalink
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WM-Trittbrettfahrer (4): OBI

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Niemand weiß, welche Rolle OBI bei der FIFA WM 2006™ spielt. Und so ist dies auch die Gewinnfrage der Woche beim erfolgreichen Baumarktführer. Wegen der komplizierten FIFA-Verträge scheint selbst OBI seine Rolle vergessen zu haben. Nur so ist es zu erklären, dass man als offizieller Partner wie ein Trittbrettfahrer (vgl. MediaMarkt: »Wir holen den Titel«) wirbt: Im Retro-Look präsentiert sich OBI rückwärts gewandt, feiert »Das Wunder von OBI« in Anlehnung an »Das Wunder von Bern«. Das offizielle FIFA-Logo muss man in Mailings, Werbespot und auf der Webseite mit der Lupe suchen.    Permalink
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WM-Trittbrettfahrer (3): Brigitte (G+J)

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Eine Eigenanzeige von Brigitte (Gruner + Jahr) im SPIEGEL soll beweisen, dass ... ja was eigentlich? Dass die Trikots der Kicker-Frauen neu gestaltet werden sollten? Dass Röcke mehr Beinfreiheit bieten? Dass Brigitte im Fußballfieber phantasiert?    Permalink
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WM-Trittbrettfahrer (2): Pixi (Carlsen)

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Acht neue Pixi-Bücher (Folge 158) stehen unter dem Motto: »Tor! Tor! Tor! Pixi spielt Fußball«. Darunter der Titel »Tim Borowski, der Fußballprofi« (0,95 €). Der Werder-Spieler zeigt den Kindern seinen Alltag: Anziehen, Umziehen, Trainieren, Spiele bestreiten, viel Friede, Freude, Eierkuchen. Pixi verliert dabei seinen Markenkern aus den Augen: Logo verballhornt, Story langweilig, Fotos statt Illustrationen.

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Tim Borowski hat seinen eigenen Spind und in den Fußballschuhen ist sein Name eingestickt
PixiFussballDoppel2
»Mit dem Bus zum Bundesligaspiel, …« Jungs wissen das alles schon, Mädchen langweilen sich zu Tode

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WM-Trittbrettfahrer (1): FontShop

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FontShop bringt Anfang Februar den Free-Font Trivia heraus. Typografie-Experten weisen darauf hin, dass dieser einer weit verbreiteten Fußball-Schrift ziemlich ähnlich sieht. Zufall? FontShop sagt: Ja.    Permalink
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Wieder so eine verblüffende Web-Idee ...

... die auch noch funktioniert: eigene Telefonnummer eingeben, Zielnummer eingeben, »Call« klicken ... nach wenigen Sekunden klingelt Dein Telefon und Du wirst mit dem gewünschten Partner verbunden. Das verblüffte sogar US Investoren, die jüngst bei dem österreichischen Dienst eingestiegen sind, wie der Spiegel berichtet. Zu Jajah ...
jajah2
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Tägliche Aktualisierung der Sprecherbiografien

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Seit heute erscheinen Kurzbiografie plus Foto der Sprecherinnen und Sprecher auf der TYPO-Site. Unsere Übersicht ist noch unvollständig, denn täglich treffen neue Texte, Bilder und sogar Zusagen ein. Zum Beispiel diese: TYPO-Hase Ralf Grauel präsentiert gemeinsam mit Prof. Reto Wettach, der an der FH Potsdam den Studiengang »Interface Design« aufbaut. Ihr Thema: »Schneller, weiter, dümmer: Eine Einführung in die große weite Welt der Intelligenztests, des Brain-Training und der Mind-Tricks ... und wie man mit wenig Einsatz ganz viel rausholt.«
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Baumann & Baumann, unsere Brieffreunde

baumannundbaumann
So hättet Ihr die beiden sicher sofort erkannt, oder? So einfach wollte ich es Euch aber nicht machen. Heute bekam ich eine E-Mail von B&B, in der sie sich (1) lobend über das neue fonts 5 äußerten und (2) bedauerten, dass unser Magazin keine versteckten Botschaften mehr an sie enthält. Das fand ich denn auch traurig, denn mit niemandem kann man sich so fruchtbar über den Sinn und Unsinn von Rotis streiten als mit den Baumanns. »Das machen wir aber nicht mehr heimlich in Drucksachen,« schrieb ich ihnen »sondern im Fontblog, damit alle etwas davon haben.«
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Schriftmagazin fonts 5 ist erschienen ...

coverFonts5
Für alle, die es noch nicht im Briefkasten hatten: freut Euch drauf oder werdet Abonnent. Die Titel-Story der neuen Ausgabe unseres Magazins fonts widmet sich den 3D-Effektschriften. Meistens bestehen sie aus mehreren Fonts (z. B. für Umriss, Schatten oder Füllung), so dass man sehr einfach editierbare mehrfarbige Schriftzüge gestalten kann.
Ein zweites Feature beleuchtet TV-Schriften für Laufbänder, Trailer und Corporate Design. Im Portrait stellen wir die wegweisende Schrift-Entwerferin und Emigre-Gründerin Zuzana Licko vor.
Auf vier Doppelseiten möchte ich kurz eingehen: 
1Neue_Schriften
Auf den Neuheiten-Seiten werden FF Megano, Titling Gothic und Truth (beide FontBureau), FF Karo und die leichten Schnitte der FF Kievit beleuchtet. Gerade die Textschriften muss man gedruckt sehen, und sie beurteilen zu können.
2Mimikry
Wir nennen sie »Mimikry-Schriften«: Eine bunte Mischung pseudo-fremdländischer Zeichensätze, die freilich alle auf den lateinischen Formen basieren und daher für uns lesbar sind. Manche kennen wir vom Griechen oder Mexikaner nebenan ...
3Werksatz
Die Qualität von Werksatz-Schriften lässt sich nur unter realen Bedingungen bewerten. Wenn Sie einen Blick auf die gedruckte Doppelseite 16/17 werfen, fällt es Ihnen leicht, eine brauchbare Schrift für Ihr Editorial- oder Buch-Design zu finden.
4Zuzana_Licko
Zuzana Licko ist eine Pionierin der digitalen Schriftgestaltung. Seit 20 Jahren setzt die Maßstäbe und überrascht mit jeder Neuveröffentlichung, zuletzt waren das die »Puzzler«-Muster-Fonts.

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Preisfrage: Wer ist diese Designerin?

Designerin   
Sie ist Deutsche, arbeitet mit ihrem Büro für internationale Kunden, sprach auf der TYPO-Konferenz und hat bereits mehrere Bücher mitverfasst. Kleine Hilfe: Ihre Lieblingsschrift trägt den gleichen Namen wie ein Ortsteil der Stadt Leutkirch im Allgäu. Wer als erstes die richtige Antwort hier als Kommentar hinterlässt, bekommt das Buch Typography 24 geschenkt (Wert laut Amazon: 157,68 €). Foto: Marc Eckardt
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Warum dieses Plakat fetzt

Maria-StuartPlakatkl
An der Werbung für »Maria Stuart«, inszeniert an der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz, kommt man nicht vorbei. Die Kombination aus Farbfläche und Schwarzweiß-Foto fällt auf. Geradezu magnetisch auf unser Auge wirkt die Kreissäge. Warum »Schweinebauch-Buttons« so wirken, hatte ich hier schon mal versucht zu erläutern.
(Foto 100%)
raederWenn Sie schnell ein paar Schweinebauch-Buttonformen »durchspielen« wollen, müssen Sie diese nicht selbst bauen. Der Font FF Dingbats Signs Two (einer von 6 Zeichensätzen; geben sie Großbuchstaben ABCDE... als Mustertext ein) enthält anregende Grundformen.    Permalink
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Blog-Leser versteigert sich bei Ebay

Den könnt Ihr Euch kaufen: eBay: Blog Leser, mind 5 Views täglich, Kommentare garantiert (Artikel 7593036550 endet 28.02.06 21:28:01 MEZ). (Gefunden bei Spreeblick)
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Verbotene Typo-Kunst in Weimar

»Unbekannte haben am Dienstagmorgen auf dem Sockel des Carl-Alexander-Denkmals am Goetheplatz ein Kunstwerk angebracht. Die goldenen Zahlen 1,29 erinnern an den Werbeslogan eines Supermarktes. Bis zum Abend blieb die illegale Kunstaktion von städtischer Seite weitgehend unbemerkt.« vermeldete Salve-TV gestern Abend:
WeimarSockelHinter der Aktion steckt die studentische Typotruppe Turbine. Sie installierte die über zwei Meter großen goldenen Ziffern (»die Kleinen Preise«) im Herzen der einstigen Kulturhauptstadt Europas. Dabei hatten die Stadtväter entschieden, keine Kunst an Stelle des ehemaligen Reiterdenkmals zuzulassen.
Das Monument wurde 1907 zu Ehren des preußischen Gerneralfeldmarschalls errichtet, von den Nazis 1938 in die Nordstadt Weimars versetzt, 1946 von den Russen verschleppt und später eingeschmolzen. Der vergrabene Sockel wurde erst vor kurzem wiederentdeckt und vor 2 Jahren, zunächst auf ein halbes Jahr begrenzt, am Goetheplatz aufgestellt. Der Freundeskreis des Goethe-Nationalmusuems erreichte den dauerhaften Verbleib.

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Neuer Device-Schriftenkatalog. Kostenlos!

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Der Londoner Illustrator Rian Hughes gestaltet seit über 15 Jahren Comics, CD-Cover und Anzeigen für Mode und Musik. Dabei schuf er eine der originellsten und spaßigsten Schriftbibliotheken. Gerade ist sein neuer Device-Gesamtkatalog erschienen: »Ten Year Itch«, 160 Seiten, 15 x 23 cm, prall gefüllt mit Neuheiten und Klassikern ... hier kostenlos bei FontShop zu ordern.
Seine ersten Schriften veröffentlichte Rian Hughes 1992 im Rahmen der FontFont-Bibliothek: FF Revolver, FF Knobcheese, FF CrashBangWallop und FF Outlander. Doch seine Schaffenskraft war derart umfangreich, dass er sich zur Gründung eines eigenen Labels entschloss, wo er inzwischen über 400 Fonts anbietet. Dabei hat sich sein Schwerpunkt von den Fun-Fonts in Richtung Text- und Brotschriften gewandelt.

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Den Auftakt des neuen Device-Katalogs bilden die Neuvorstellungen, zum Beispiel Ministry: eine gut ausgebaute »Industrieschrift«, die ihr Entwerfer in die Nähe von DIN und Interstate rückt.

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Neu und ganz in der Tradition der Dax-artigen Schriften und der Finger-Sans-Serifs: Rogue Sans (links) und September (rechts)

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Eine typische Doppelseite aus dem alphabetisch aufgebauten Katalog-Hauptteil, mit den Schriften Lusta A und B, Mac Dings und Mastertext

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Die am besten gestalteten Tageszeitungen ...

kommen aus London und Warschau. Die Society for News Design hat die Gewinner ihres jährlichen Wettbewerbs bekannt gegeben. Ausgezeichnet wurden The Guardian, (London, Auflage: 395.000) und Rzeczpospolita (Warschau, Auflage: 180.000).
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The Guardian, aktuelle Titelseite    Rzeczpospolita, aktuelle Titelseite

In der Hauptsektion gab es jedoch keine Goldmedaille, zum ersten Mal seit 25 Jahren. Unter den 1.128 Einreichungen wurden 50 Silbermedaillen und 7 besondere Erwähnungen vergeben. Die 10 Zeitungen mit den meisten Anerkennungen, in alphabetischer Reihenfolge: Boston Globe, El Mundo, Hartford Courant, Los Angeles Times, New York Times, Plain Dealer, Publico, San Jose Mercury News, South Florida Sun Sentinel and Toronto Star. Zur Pressemitteilung.
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Frau Schmitt lässt schön grüßen

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Im Mai 2005 gewann die Berliner Designerin Catrin Schmitt (www.frauschmitt.com) den Hauptpreis im FontShop Geburtstagsspiel: ihr Konterfei gepixelt von eBoy. Am 6. August war die Preisübergabe. Seit heute hängt das Bild bei Frau Schmitt im Büro. Sieht gut aus ...

Panoramabild | Permalink
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Saustall: Das neue MS-Outlook-Window

Michael Affronti, der Microsoft Outlook Program Manager, hat in seinem Blog einen Screenshot der geplanten Outlook-12-Software veröffentlicht. Kritiker glauben (verchromte Hölle), es sei das Ergebnis eines internen Microsoft-Wettbewerbs zur Frage, wie viele Buttons in ein einziges Fenster passen. Die Strategie dahinter: »... any app that has a lot of buttons must be com-pli-cat-ed, and that must mean it’s very advanced and hitech« (ein Kommentar).
OutlookKlDas ganze Desaster | Permalink
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Fifa schreibt ARD und ZDF »Fussball« vor

Der Fußball-Weltverband Fifa zwingt ARD und ZDF zur WM, die deutsche Rechtschreibung außer Kraft zu setzen. Laut Focus müssen die beiden TV-Anstalten das Wort Fußball bei der schriftlichen Wiedergabe im Programm, entgegen den deutschen Rechtschreibregeln, mit Doppel-s schreiben. Die abweichende Schreibweise »Fussball« sei in einem Handbuch für die Sendeanstalten festgelegt.
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Mozart-Symphonien als kostenlosen Download

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Der dänische Radiosender DR 2 hat neun Mozart-Symphonien ins Netz gestellt. Die Aufnahmen sind in Stereo und teilweise Surround-Sound als MP3-Dateien mit einer Datenrate von 256 kbit/sec ladbar. Am Beginn muss man schneiden: Zur Einführung spricht Moderator Claus Johansen eine Einleitung in Dänisch (iTunes: Symphonie anklicken, Informationen ... aufrufen, dort unter Optionen das Starten bei: nach hinten verlegen). (Quelle: Spiegel Online) Permalink
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Das ist doch abgekupfert

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Links: das stilprägende Album In the Court of the Crimson King der britischen Band King Crimson (1969), rechts: Out of myself von Benjamin Diamond (2005). Permalink
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Amazon verschenkt Jugendsprache-Wörterbuch

AmazonWoerterbuchKl
Geschenkt – anders kann man es nicht nennen: mein Wörterbuch der Jugendsprache 2006 kostete 2 € (Neupreis) und wurde gestern von Amazon versandkostenfrei geliefert. Einige Kostproben aus dem Inhalt: Blechbrötchen (Bierdose), Eierkneifer (enge Männerunterhose), Lungentorpedo (Zigarette), Muschitoaster (Sitzheizung), Sprühwurst (Durchfall), Zeckentaxi (Katze). Bei Amazon ist das Nachschlagewerk gerade vergriffen (nur Second-Hand-Angebote), Bol hat es noch – ebenfalls versandkostenfrei. Permalink
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Fifa rudert zurück

Der Fifa-Mediendirektor Markus Siegler gesteht heute im Horizont-Interview (Print-Ausgabe) ein, dass man den Medien für die Verwendung der Fifa-Marken nicht die gleichen Bedingungen stellen kann wie Sponsoren: »... das war nicht ideal.« Gestern wurde bekannt, dass deutsche Zeitungen mit eigenen WM-Logos in die Berichterstattung gehen wollen. Siegler dazu: »Eigenkreationen sind nicht in unserem Sinn«.
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Eboy presst alles aus WordPress raus

eBoyScreen
Wenn man einer grafischen Arbeit nicht ansieht, mit welchem Werkzeug sie erstellt wurde, dann ist es eine technisch-emanzipierte Schöpfung. Von so etwas können wir im Fall der neuen Eboy-Webseite sprechen. Offensichtlich bauen die Berliner ihr Gesamtwerk gerade komplett zum Weblog um. Sie schreiben: »Eboy is now powered by WordPress. This will make it much more easier for us to upload new art and to add new features to our website later on. And for you now it is easier to stay up-to-date. Subscribe to our RSS feed and you will be able to instantly track every single object that we upload to eboy.com
Die Pixel-Hexer holen alles aus der Blog-Software heraus, lassen keinen der vorgegebenen Bausteine aufeinander. Vorbildlich die Anbindung der Site an die Web-2.0-Sozialordnung: auffällige »Add to del.icio.us«-, »Add to My Google«- und »Add to My Yahoo«-Buttons sind integraler Bestandteil der Navigationsleiste. Permalink
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Schwarzfahrer werben in eigener Sache

BVG-Flyerkl
Jetzt kommuniziert sogar schon die Berliner Klein-Anarcho-Szene mit raffinierten Werbetexten, Computer und Laserdrucker. In einem Bauinfo-Faltblatt der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) befand sich heute eine Huckepack-Drucksache, in der die Fahrgäste darum gebeten werden, die Fahrschein-Kontrolle durch langwieriges Suchen doch bitte zu verzögern.
Zitat: »Geben Sie Ticketlosen die Chance, am nächsten Bahnhof straffrei auszusteigen ...«. Als Absender unterschrieb eine frei erfundene »BV Geben und Nehmen • Initiative gegen Tarifterror 2006«.



Handzettel 100%
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Free Logo + Free Font = Free WM Spaß

 Milchkaffee
Fontblog empfiehlt zum frei downloadbaren Fan-Logo der Zeitschrift W&V die frei downloadbare Schrift Trivia von FontShop. Permalink
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Zeitungen setzen alternatives WM-Logo ein

fanlogo
Gerade meldet die Welt: »Wenige Monate vor Beginn der WM formiert sich in Deutschland Widerstand gegen die Fifa, die mit rigiden Richtlinien ihre Namens- und Signet-Rechte zur WM durchsetzen will. ... Geht es nach dem Willen des Weltfußballverbandes, so greifen die strengen Fifa-Regeln nicht nur bei offiziellen Logos wie den ›Celebrating Faces‹ oder dem Maskottchen ›Goleo VI‹, sondern auch bei der Verwendung von mehr als 70 Wortmarken. ... Die FAZ und die Süddeutsche Zeitung werden deshalb ein eigenes Logo verwenden.« Zum Welt-Beitrag ...
Die Fachzeitschrift W&V bietet das hier abgebildete Fan-Logo zum kostenlosen Download an. Wir hätten da noch eine passende Schrift anzubieten. Permalink
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Schmuckes Pantone-Köfferchen entdeckt

PantoneKofferKl
Warum erfahre ich das als Letzter ... bei einem Gang durch unser Lager: Die Farbfächer-Sammlung Pantone Essentials Euro gibt es jetzt in einem eleganten Silberköfferchen aus ... ja, was ist das für ein Zeug ... fühlt sich an wie der Stoff, mit dem Christo & Jeanne-Claude 1995 den Reichstag verhüllt haben ... so ein schussfestes Kunststoffgewebe eben.
Grossansicht Permalink
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Noch mal Schrift und Sport: torino 2006 Font

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Aus aktuellem Anlass erreichen uns seit einigen Tagen vermehrt Anfragen nach der Logo-Schrift der Olympischen Winterspiele 2006. Wir gehen mal davon aus, das die Worte »torino 2006« individuell angefertigt wurden. Eine gute Näherung liefert der Free Font neuropol.
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Free Font Trivia: schon 2000 Downloads

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Während Apple dem einmilliardsten iTunes-Download entgegenfiebert, freut sich FontShop über den 2000. Fan des am Montag vorgestellten Free Fonts Trivia. Hier ist er zu haben: www.fontshop.de/trivia
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Rosenkrieg ums Ampelmännchen

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Die Berliner Zeitung dokumentiert den Streit ums Ampelmännchen: die Zweckehe des Geschenke-Designers Heckhausen mit dem Ampel-Hersteller Roßberg ist zerrüttet. Gestern sollte am Landgericht Leipzig eine Entscheidung fallen, ... weiterlesen in der Berliner. Vor 10 Jahren wirkten Heckhausen, Roßberg und FontShop im Komitee zur Rettung des Ampelmännchen mit. Nicht ohne Erfolg: Die DDR-Figur überlebte die Wende. Permalink
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Neue dänische Font-Seite

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Unsere beliebten dänischen FontFont-Designer Ole Søndergaard and Morten Rostgaard Olsen, die Entwerfer von FF Signa, FF Max und FF Olsen, sind gerade mit der gemeinsamen Webseite Fontpartner.Com online gegangen. Auf dieser offerieren sie ihre Schriftentwerfer-Dienstleistungen (Corporate Fonts, Logos, ...), zeigen ihre FontFont-Bestseller in Aktion und bieten eine kleine eigene Font-Kollektion im Online-Shop an. Dies alles sehr elegant und schlicht, dänisches Design eben. Angucken! Permalink
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Wörter zu Filmstars

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Die französischen Animationsstudenten Aurélie Frechinos, Thomas Wagner und Victor-Emmanuel Moulin aus Arles beweisen mit einem Kurzfilm, wie wunderbar sich das geschriebene Wort filmisch inszenieren lässt. Danke an Thomas Junold für den Tipp.
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Durch die Blume: Trivia soll Fußballschrift sein

Nick Blume widmet sich in seinem Weblog Guillemets.de dem aktuellen FontShop-Demo-Font Trivia. Blume sieht Parallelen zur Kampagnen-Schrift für die Fußball™ Weltmeisterschaft™ 2006™. Möglicherweise empfinden Laien in der Anmutung eine stilistische Verwandtschaft ... einem direkten Buchstabenvergleich hält die These laut Herrn Blume nicht stand.
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Eine Abbildung aus Nick Blumes Trivia-Rezension
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Drastisch: die Pressefotos des Jahres

Man kann der Jury des World Press Photo Award nicht vorwerfen, dass sie die Welt beschönigt: Ein wesentlicher Schwerpunkt der prämierten Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit Armut, Krieg und Gewalt. Doch manchmal überkommt einen das Gefühl, der Wettbewerb sucht nach der Ästhetik im Elend?
Die Gewinner fast aller Kategorien stellen eine brutale Wirklichkeit dar, sogar in den Bereichen Sport, Portrait, Kultur und tägliches Leben. Den ersten Preis erhielt Finbarr O’Reilly von Reuters für das Bild einer hungernden Mutter mit ihrem Kind, aufgenommen in Tahoua, Niger.
Einige Kostproben aus der packenden Bildergalerie des World Press Photo Awards.
World Press Photo Winner 1
Prämierte Fotos: »Bild des Jahres« von Finbarr O’Reilly (CAN), »People in the News« (Sven Torfinn, NL), »Spot News« (Mohamed Azakir, Libanon), »Sports Action« (John G. Mabanglo, USA)

World Press Photo Winner 2
Prämierte Fotos: »Arts and Entertainment« (Shayne Robinson, Südafrika), »General News« (David Guttenfelder, USA), »Sports Features« (Henry Agudelo, Kolumbien), »Natur« (Massimo Mastrorillo, I)
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Konstruierte Tradition: Free Font »Trivia«

Die neue FontShop Exklusiv-Schrift* Trivia kommt dem aktuellen Verlangen nach geometrischen Schriften entgegen, wobei sie versucht, die typo-ästhetischen Grundprinzipien nicht über Bord zu werfen.
trivia fifa wm 2006 font schrift

Geometrische Schriften haben eine lange Tradition, ihre Wurzeln liegen im Bauhaus begründet. FontShops Corporate Font-Abteilung glaubt allerdings, dass das Potenzial dieses Genres 1) noch nicht ausgeschöpft ist und 2) meist laienhaft umgesetzt wird. Aktuelle Kampagnen von internationaler Tragweite scheinen diese These zu belegen.
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Trivia-Inspirationsquelle Bauhaus, 1925: Die Schrift »Universal«, entworfen von Herbert Bayer als erster »Versuch einer neuen Schrift« (Quelle: Bauhaus Archiv)

Darum entwickelt Corporate-Font-Designer Henning Krause zur Zeit eine optimierte geometrische Schriftfamilie namens Trivia, die im nächsten Jahr erscheinen soll. Der Grundschnitt entstand vor dem Hintergrund allgegenwärtiger konstruierter Trivalzeichen in Logos (z. B. Spar, Axe, torino 2006) und Kampagnen, vor dem eine typografisch veredelte Familie entstehen soll.
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Trivia-Inspirationsquelle Steinmetz: Ein in deutsch beschrifteter Grabstein im Sudetenland inspirierte Frantisek Storm 2002 zur Schriftfamilie »Teuton« (Quelle: Storm Type Foundry)

Der Name »Trivia« leitet sich her von Trivialität. Tatsächlich werten anspruchsvolle Schriftentwerfer jeden Versuch einer konstruierten Schrift per se als trivialen Versuch: Schrift komme von schreiben, und genau dieser Prozess ist es, der unseren Buchstaben ihre Form gäbe. Besonders die holländische Schule fühlt sich den handwerklichen Wurzeln verpflichtet, trotz digitalisierter Produktion, und die hervorragenden Ergebnisse im Werksatzbereich belegen die Richtigkeit der reinen Lehre.

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Trivia-Inspirationsquelle Fernsehschrift: die Schrift »Teleneue«, 1994 mitentworfen von Hubert Jocham für die italienische TV-Station Tele Piu (Quelle: hubertjocham.de)

Dies alles ist richtig für das Entwerfen von Leseschriften. Im Headline- und Display-Bereich lassen sich die tradierten Gepflogenheiten oft nicht realisieren. Man denke nur an LED-Anzeigen, maschinengesteuerte Schriftfräsen oder Handy-Displays. Die grobe Auflösung dieser Techniken zwingt Ingenieure (= Nicht-Schriftentwerfer) zu geometrischen Buchstabenformen. Manche ihrer Schöpfungen werden später Kult, wenn man an die DIN-Schrift oder die maschinen-lesbaren OCR-Typen denkt.

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Trivia-Inspirationsquelle »Girl«: die 1998 von Dirk Uhlenbrock entworfene Schrift, ein »Mix aus Retro-Formen und futuristischen Elementen« (Quelle: Fountain)

Kult im Bereich der Typografie ist meist mit Zweckentfremdung verbunden. Für das Heer der geometrischen Industrieschriften war dies der Einzug in die ernsthafte Typografie. DIN, OCR, Interstate & Co. wurden hoffähig und tauchen heute sogar in bibliophilen Drucksachen auf. Voraussetzung hierfür waren der Ausbau der einstigen Einschnitter zu Familien sowie deren typografische Überarbeitung. Eine gute DIN sieht nur auf den ersten Blick aus wie mit Zirkel und Lineal konstruiert. Tatsächlich weist sie die unabänderlichen optischen Korrekturen auf, die sie erst wirklich zur lesbaren Schrift macht.

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Trivia-Inspirationsquelle Logo: Fingerartige Strichenden sind heute hochaktuell (Quelle: Spar)

Ein markantes Merkmal der Trivia sind ihre halbrunden Abschlüsse, die wir hier im Fontblog anlässlich der Begutachtung des neuen Intel-Logos schon mal Finger-Sans-Serif getauft hatten. Man findet sie inzwischen in vielen Logos und geometrischen Schriften. Vorreiter waren der VFL Wolfsburg und der international operierende Lebensmittelkonzern Spar. Die Strichenden der Trivia haben noch einen weiteren Hintergrund: Sie bilden die Brücke zu einem (Sport-)Piktogramm-System und sorgen im Mix der Zeichen für einen grafisch kohärenten Auftritt.

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Typisch für Piktogramme: halbrunde Ein-Finger-Arme, links aus FF Transit, rechts aus dem Piktogramm-Set der Trivia

Breit laufende geometrische Schriften sind auch im weltweiten-Sport-Bereich sehr beliebt, zum Beispiel in der Kommunikation der FIFA Fussball WM 2006 und den soeben gestarteten Olympischen Winterspielen in Turin. Und so laden wir die Völker dieser Welt ein: Werft einen Blick auf unseren kostenlosen Demo-Font Trivia, mit dem FontShop im Bereich der geometrischen Schriften neue Maßstäbe setzen möchte. Bitte beachten: der Demofont enthält nur einen eingeschränkten Zeichenvorrat, die Buchstaben und Ziffern sind aber komplett vorhanden (inkl. Umlaute und ß).

torino2006
Schriftzug im Logo der Olympischen Winterspiele Turin
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*FontShop-Kenner werden sich fragen: »Wieso gibt es auf einmal eine FontShop-Exklusivschrift? Ich denke, FontShop vertreibt die Schriften internationaler Lieferanten und entwickelt selbst keine Schriften ...«. Die Frage ist berechtigt, zumal ich im Fontblog selbst entschieden auf diese Differenzierung hingewiesen habe (Kennen Sie FontShop?, 4. Nov 2005). Tatsächlich führt die Schrift Trivia eine Zwischenexistenz. Sie wurde von FontShops Corporate Font Abteilung als »Werbemittel« entworfen und produziert, soll aber in einem Jahr – ausgebaut zur Familie mit mehreren Strichstärken und Piktogrammen – die FontFont-Bibliothek von FSI FontShop International bereichern.
Übrigens gibt es zwei weitere Exklusivschriften: die Braille DIN und die Schrift der deutschen KFZ-Kennzeichen FE-Mittelschrift. Permalink
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Überraschende Stellenanzeige

Unsere geliebte Schwesterfirma FSI FontShop International sucht eine Teilzeitkraft, und man erfährt das aus der Presse. Genauer: durch eine Stellenanzeige im aktuellen Berliner Stadtmagazin »Tip«. Früher gab es zu diesem Zwecke auf unserer Etage einen Aushang oder wir wurden gebeten, uns im Freundeskreis umzuhören.
stellenanzeige
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Vorfreude:

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TYPO Newsletter 2 ist raus

Soeben haben wir den zweiten Newsletter zur TYPO 2006 versendet. Er enthält Bilder und Informationen zu den beiden neu ins Programm aufgenommenen Sprechern Kalle Lasn (Adbusters, Vancouver) und Ellen Lupton (New York). Achtung: TYPO-Subskriptionspreise nur noch bis Ende Februar! Zum TYPO-2006-Newsletter 2.
lasnlupton
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Fontblogs neue RSS-Adressen

fbumzug-1
Liebe Freunde. Der Fontblog wurde renoviert, die Historie blieb erhalten. Die neue Architektur bietet in Zukunft mehr Möglichkeiten und Komfort. Zum Beispiel könnt Ihr jetzt auch die Kommentare per RSS abonnieren. Der alte Fontblog-RSS-Feed wird abgeschaltet: bitte abonniert jetzt die beiden neuen für die
Nachrichten: http://www.fontshop.de/fontblog-archiv/files/rss.xml
Kommentare: http://www.haloscan.com/members/rss.php?user=hitext
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Ein Wort des Vorsitzenden

In unregelmäßiger Folge meldet sich unser FontShop-Kollege und TYPO-Manager Bernd Rudolf zu Wort, um über den Fortgang seiner Konferenzorganisation zu berichten. Zuletzt bewies er, warum das Konferenzthema »Play« das beste aller TYPOs sei. Heute stellt uns Benno Rudolf den besten Eröffnungssprecher aller Zeiten vor, denn kein geringerer als Adbuster-Gründer Kalle Lasn wird am 18. Mai um 14:00 Uhr, die Keynote der TYPO Berlin 2006 halten.

Ein Anarchist eröffnet die TYPO 2006
von Benno Rudolf
Benno2006
Kennen Sie das: Man kämpft über Tage und Wochen, dann plötzlich der Lohn aus heiterem Himmel. Letzte Woche erging es mir so, als sich plötzlich eine große Lücke im Programm der TYPO 2006 schloss. Mich erreichte ein Angebot von Martin Baltes, Geschäftsführer des innovativen Freiburger Verlags orange-press: Gründer und Herausgebers Kalle Lasn sollte die Keynote der TYPO 2006 übernehmen. Da dachte ich nicht lange nach und griff sofort zu (Wäre mir unangenehm gewesen ... durch ein Zögern zu verhindern, dass im Mai in Berlin Weihnachten und Ostern zusammenfallen).
Kalle Lasns aktueller Bestseller »Culture Jamming – Die Rückeroberung der Zeichen« ist das Manifest einer neuen sozialen Bewegung. Der Autor versucht, Wissen und Handeln wieder zusammen zu bringen und entwirft neue Wege, sich von Medienmacht und Konsumsucht zu befreien um endlich wieder Verantwortung zu übernehmen. Lasn verurteilt das Missverhältnis zwischen Denken und Handeln, vor allem in der allgegenwärtigen Werbung. Das von ihm gegründeten Magazin Adbusters führt schon seit einigen Jahren die Werber mit ihren eigenen Methoden vor.

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Der Lebenslauf von Kalle Lasn liest sich wie ein Abenteuerroman. Er wurde 1942 in
Tallin (Estland) geboren und verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Deutschland in einem Lager für »displaced persons«. Als er sieben Jahre war, emigrierte seine Familie nach Australien. An der Adelaide University studierte er Theoretische und Angewandte Mathematik. Seinen ersten Job bekam er beim australischen Verteidigungsministerium, wo er hauptsächlich computersimulierte Kriegsszenarien im Pazifischen Ozean durchspielte ... eine menschenverachtende Lesart unseres Konferenzthemas Play?
Während eines Trips nach
Europa, auf der Suche nach seinen Wurzeln, hielt das Schiff in Yokohama, er verliebte sich in Japan und blieb. Er gründete ein Markforschungsunternehmen in Tokio, verdiente eine Menge Geld, bereiste die Welt und kehrte schließlich nach Japan zurück, um Masako Tominaga zu heiraten.
Im Jahre 1970 wanderten sie nach
Vancouver, Kanada, aus, wo Lasn eine Film-Kommune gründete. In den nachfolgenden Jahren wurden seine experimentellen Kurz- und Dokumentarfilme von PBS, CBS und in der ganzen Welt ausgestrahlt und gewannen über 50 internationale Auszeichnungen. 1989 produzierte Lasn einen 30-Sekunden-Werbespot über das Verschwinden der Regenwälder an der Westküste Kanadas und stellte mit Bestürzung fest, dass kein einziger Fernsehsender ihm Sendezeit verkaufen wollte. Seither kämpft er für die neuen Menschenrechte im Informationszeitalter: für das Recht, frei zu kommunizieren und Ideen und Informationen über jedes Medium zu empfangen und zu verbreiten.
Die
Media Foundation, das Adbusters Magazin, die Powershift Advertising Agency und das Culture Jammers Network – Lasns Projekte der letzten 10 Jahre – sind allesamt Konsequenzen einer Erkenntnis: dass es keine Demokratie der Medien gibt.

Buch
Seit Januar steht in den USA Lasns neueste Streitschrift in den Regalen. Es trägt den bescheidenen Titel Design »Design Anarchy«.
Sicher wird er Thesen daraus in seiner Eröffnungsrede präsentieren. Eine lautet: »Kippt Euren Font-Ordner aus!« Eine andere: »Vergesst Symmetrien und Farbharmonie!« Und: »Verlasst die Kunstschulen!«
Leute ... zieht Euch warm an, am 18. Mai 2006.

Euer Benno

PS: Die TYPO-2006-Preise bis 28. 2. 2006
Professionals 495,– € (danach 595,– €)
Studenten 245,– € (danach nicht mehr verfügbar)

Anmelden:
www.typoberlin.de
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Erste Siegerliste des Type Directors Club

Der Type Directors Club New York hat entschieden und kennt die Gewinner seiner beiden Wettbewerbe TDC52 für typografisch gestaltete Drucksachen und TDC2 2006 für neue Schriftentwürfe (siehe Aufruf). Die Namen hat der TDC noch nicht veröffentlicht (die Sieger werden gerade per Post informiert), wohl aber eine Nationenwertung. Aus Deutschland wurden 43 Arbeiten und vier Schriften ausgezeichnet.
Hier geht’s zur TDC-Siegerliste ...
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Getty kauft iStockphoto

About The Image berichtet soeben: iStockphoto, the world's most popular stock photography website, has announced that it has been acquired by Getty Images, Inc, the world’s largest stock photo company. This acquisition gives Getty Images the leading micropayment stock photo site with a proven community-focused business model boasting millions of loyal customers. This follows the recent announcement by Jupiter Media to acquire 49.7% of Stock.xchng and stock.xpert and further signifies that the industry is evolving in ways to serve the budget-conscience stock photo user.

Jonathan Klein, Getty Images' co-founder and CEO, had this to say about the acquisition. "We have pioneered most of the important developments in the imagery industry in the last ten years. This time we want to help grow and champion the sort of revolutionary thinking iStockphoto represents as we lead the imagery business to the next stage of growth, serving all markets at every price point." Getty is planning to continue operating iStockphoto as a separate brand and Bruce Livingstone, iStockphoto founder, CEO and president, will remain at the helm of iStockphoto. Specific terms of the acquisition have not been disclosed. Click here for the original press release. Daryl Lang at PDN is reporting the purchase price of $50 Million.
Getty's decision to enter the micropayment stock business tells us that Getty has decided not to stand by while Jupiter Media builds an empire through acquisitions of every possible type of image-licensing business. A question arises, however, for Getty, who maintains a reputation for providing high-end (i.e., high-price) imagery to high-end clients.
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Die neue Logo-Generation

Der Berliner Designer und Fotograf Ludwig Gatzke (30; User-Name »Stabilo-Boss«) hat auf flickr einen Logo-Friedhof mit den Firmenzeichen der neuen Web-2.0-Unternehmen veröffentlicht, der weltweit zitiert wird. Boingboing schreibt: »Sehr beeindruckend ... erinnert irgendwie an die tausend Swooshs jener Unternehmen, die während der Dotcom-Blase die Loft-Etagen bevölkerten.« Andere flickr-User steuern weitere Wortmarken bei, rufen zum Überarbeiten auf oder kolorieren das Poster um.

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Die Kommentare zu der Logo-Übersicht offenbaren Spott, Bewunderung, Verwunderung ...
Und Selbstironie.
Wycliff fragt: Was kennzeichnet eigentlich Web-2.0-Anwendungen? Er weiß die Antwort:

1. Endlose Beta-Phase
2. abgerundete Ecken
3. Gigantische Schriften
4.
Ajax (Asynchronous Javascript and XML)
5. Checkbox-Icons
6. überall RSS-Feeds
7. Tags
8. »Sozial- ...«
9. AdSense-support
10. Google-Maps-Integration

Winona vermisst das Skype-Logo.
Chuck Fletscher nominiert Mologogo.com.
Yaaron ergänzt die Web-2.0-Merkmalliste um Punkt 11.: Oranges oder grünes Logo

logos2.0

Die Logo-Collage von Stabilo-Boss alias Ludwig Gatzke,
in verschiedenen Größen bei flickr zu finden

Der Japanische flickr-User
Otsune hat den Logo-Grabstein auf seine Art weiter verarbeitet:

ozune

Logo 2.0 [Stabilo Boss on Flickr]
Dozens of Web 2.0 companies' logos [Boing Boing]
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Lichtscheues Großstadt Alphabet

Drei Nächte war der Londoner-Fotograf Dave Gorman auf der Pirsch, um ein komplettes Graffiti-Alphabet des Zeichners Eine vor die Linse zu bekommen, das erst bei geschlossenen Geschäftsrollläden erscheint. Am Tag 1 fragte sich der Typo-Jäger noch: »Hat er alle 26 Buchstaben gezeichnet?« 48 Stunden später stand die Antwort fest: Ja! Nun hat Gorman die Fotos auf flickr ausgestellt, aufbereitet mit einer Eleganz, wie sie keine andere Foto-Datenbank zulässt.

graffiti3er

Jonathan Hoefler erwähnte auf Typographica erstmals die Fotoserie und betonte das gestörte Verhältnis von Graffiti und Typografie: »Graffiti and typography have an odd relationship. Judging from the number of graffiti fonts out there, it seems that every type designer passes through a romance with the stuff. It’s certainly true that watching handwritten forms rasterize before you on screen can be truly beguiling, and there’s a perverse and private pleasure to using exacting Bezier curves to render the esprit of the marker.«
Beim Aufspüren der Lücken im Alphabet half die flickr-Gemeinde mit ihren Kommentaren nach: »Thanks for all the comments that helped to track down the missing letters.« schreibt Gorman in seinem Kommentar zur Buchstabenübersicht.

flickrletters
Alle 26 Buchstaben des Alphabets plus Alternates in einer eleganten flickr-Verlinkung

Alle flickr-Fotos von Dave Gorman ...
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FontFont-Kollege als Baseball-Model

Neu bei ƒstop, unserer Stockfoto-Hausmarke: die Sportbild-Kollektion Baseball Team (51 Fotos auf CD, oder als Einzelbild). Und wen treffen wir dort als Model wieder ... unseren lieben Kollegen Greg Scholz aus der Schwesterfirma FSI FontShop International. Greg ist Meistersportler, spielte (fast) in der 1. Baseball-Bundesliga und blickt auf eine bewegte Karriere zurück.

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Grigori »Greg« Scholz wurde 1975 in Deutschland geboren. Er wuchs zwischen 1984 und 1987 im Hochland von Papua-Neuguinea auf, wo er Baseball in der Schule kennen lernte und regelmäßig spielte. Ab 1993 betreibt er seinen Lieblingssport in Deutschland, seit 1993 bei den SCC Berlin Challengers. 2002 stieg er mit seinem Verein in die Regionalliga Nordost auf, wo er 2003 und 2004 Meister wurde und im selben Jahr den Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord schaffte.
Greg ist gelernter Catcher, seit der Regionalliga/Bundesliga-Zeit aber hauptsächlich Pitcher und Outfielder.
Vor vier Jahren hatte Greg Scholz bereits einen 1.-Bundesliga-Vertrag bei den Strausberg Sun Warriors in der Tasche, doch kurz vor Saisonbeginn verletzte er sich am Sprunggelenk so schwer, dass er operiert werden musste und für die Saison ausfiel.
Bei
FSI FontShop International arbeitet Greg Scholz in der FontFont-Produktion und dem Webseiten-Support.

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Zwei Fotos aus der neuen ƒStop-Bildersammlung Baseball Team, rechts unser Kollege Greg Scholz – ein fotogener Baseball-Spieler

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Die ƒStop-Kollektion Baseball Team enthält sowohl Symbolfotos als auch statische und aktionsgeladene Spielszenen. Und natürlich sind – außer Greg – weitere Spitzenspieler in Aktion zu sehen.
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Faszinierend: Wie ein Comic entsteht

Der kalifornische Comiczeichner Kazu Kibuishi erläutert in seinem Weblog Boltcity Schritt für Schritt die Entstehung einer Seite seines Copper-Comics. Kibuishi teilt seinen Job in drei Werkzeugphasen ein: Stift, Tusche, Computer. Am Anfang steht eine grobe Bleistiftskizze, die er anschließend als Blaupause auf »Bristol«-Papier überträgt. Mit Tusche entstehen zuerst Sprechblasen, dann Rahmen und schließlich die Figuren.

Comic3er

Dann digitalisiert Kazu Kibuishi den gezeichneten Comicbogen ziemlich umständlich mittels Flachbettscanner (6 Durchgänge) zu einer 4500 x 4500 Pixel großen PhotoShop-Datei. Das abschließende Kolorieren geschieht elegant am Computerbildschirm. Der großzügig bebilderte
Workshop lässt keine Fragen offen. Gefunden im Agenturblog und bei Boingboing.

Stift
Phase 2, die Tuschezeichnung: »I make my way down the page from left to right, not necessarily in order, but in a way I can avoid running my drawing hand over the ink. Using the dip pen also means that the ink dries very slowly. Only a few years ago, this page would have been covered in process white to patch up all the smears left by my hand.«

Computer
Phase 3, das digitale Kolorieren: »I begin the coloring process by going to Image>Mode>CMYK to make it a CMYK file, then I create two new layers. By double-clicking the background layer (the original scan) you can turn it into a regular layer and bring it to the top. I also rename it to keep things clean. Setting the linework layer to "Multiply" will allow for the white areas to become see-through while the blacks will stay visible.«

Fertig
Der fertige Comic

Kazu Kibuishis Blog
Boltcity ...
Der
Schritt-für-Schritt-Workshop ...
Copper im Internet
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Vergolde Dein altes FontBook

Seit Wochen lastet ein enormer Druck auf der FontBook-Redaktion, weil sich die Fertigstellung der Neuauflage um einige Monate verzögert. Bei Amazon wird nun das offiziell vergriffene FontBook für 2365,54 € angeboten. Ein Antiquar in den USA scheint der Ansicht sein, dass der Markt diesen Preis hergebe. Sicher, ich war schon immer der Auffassung, dass das FontBook etwas ganz besonderes ist ...

FontBook-Amazon-3er

... aber dieser Preis für ein gebrauchtes FontBook in gutem Zustand versetzt mich dann doch in Erstaunen (werde mich trotzdem nicht von meinem alten Exemplar trennen). Falls Sie eine Anschubfinanzierung benötigen – für das kommende FontBook, eine Schriften-Bibliothek oder eine Zweigstelle Ihres Designbüros – ... machen Sie es wie
heimatbooks auf Amazon ;-)

Das
FontBook auf der Amazon-Seite ...
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