Die neue Intel-Schrift

Anders als hier vermutet, handelt es sich bei der neuen Hausschrift von Intel um eine modifizierte Neo Sans (interner Name: »Neo Sans Intel«). Die Ursprungsfamilie wurde 2004 von Sebastian Lester in zwei Stilen entwickelt: Neo Sans und Neo Tech. Die neue Intel-Schrift vereint Elemente aus beiden Unterfamilien, zum Beispiel das g aus der Neo Tech und deren »abgerundete Ecken«. Die fehlenden Sporen (berühmt geworden durch Barmeno und FF Dax) wurden für Intel konsequent integriert.

Intel

Sebastian Lester studierte am Central Saint Martins College of Art and Design in London. Seine ersten Schriften entwarf er für [T-26] und Garagefonts. Im Jahre 2000 stieg Lester bei Agfa Monotype als Schriftentwerfer ein.

Lesters Schriften für [T-26]: Equipoize Sans, Equipoize Serif, Zoroaster Regular (1995), Cuban (1996-2000).
Lesters Schriften für Garagefonts:
Rubber (2001), Gimp Round (2001) and Gimp Square (2001).
Lesters Schriften für Agfa/Monotype:
Neo Sans, Neo Tech (2004) and Scene (2000-2002, Sans Serif und Semi Serif, 12 Strichstärken, 12 Alternates).

Ich habe mir eben die Neo-Schriften geladen und das folgende Schriftmuster erstellt, oben die neue Intel-Hausschrift (Screenshot von deren Webseite), unten der gleiche Text, gesetzt in Neo Sans und Neo Tech. Basis der Intel-Schrift ist die Neo Sans, wobei die Buchstaben g, d und r aus der Tech entnommen wurden. Analog der spornlosen Kleinbuchstaben d und r wurden das n, b, a und weitere Lettern angepasst. Formal ist die resultierende Modifikation für Intel die konsequentere Lösung – und dies rückte sie in die Nähe der
FF Dax Wide ... wobei die Unterschiede so gravierend sind, dass sie mir gestern hätten auffallen müssen.

Vergleich

Die neue Hausschrift von Intel basiert auf der Schrift Neo Sans (mit Leihgaben aus Neo Tech und einigen modifizierten Buchstaben)
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