FontBook: tierisch gute Querverweise

critterverweisgrau
Heute morgen habe ich den ersten Stapel Proofs des FontBook-Kapitels »Display« korrekturgelesen; es ist mit 530 Seiten das umfangreichste. Vor einigen Monaten hatte ich erwähnt, dass die FontBook-Redaktion ein besonderes Augenmerk auf die Querverweise legen werde. Für diese Aufgabe verpflichteten wir zwei der weltweit kenntnisreichsten Schriftexperten: Stephen Coles (der Kopf hinter Typographica) und Yves Peters (der Kopf hinter Typophile); Yves Peters beantwortet auf seiner Seite pro Tag rund 10 bis 20 Schrift-Identifikations-Anfragen.
Ihnen verdanken wir eine Zunahme der Querverweise um 300 Prozent, von 2500 im FontBook 1998 auf 7500 im FontBook 2006.

tierisch
Mein Lieblings-Querverweis ist der zu Critter (siehe oben). Critter ist eine Schrift, deren Buchstaben aus Tierkörpern bestehen. Das soll lustig sein ... Ansteckend scheint es auch zu sein, denn Stephen Coles und Yves Peters verweisen auf 4 weitere Tierschriften: Linotype Animalia, Catastrophe (ein Katzen-Font, hallo TYPO-2006-Freunde), Mythos und Linotype Zootype. Wenn man den Querverweisen folgt, stößt man auf weitere Zoo-Schriften, zum Beispiel FF Priska Little Creatures, Linotype Wildfont oder Tierili (Beasty Bodies No. 2). Wir haben nämlich aus der Not (Platzgründe: nicht mehr als 3 bis 4 Querverweise pro Font) eine Tugend gemacht: statt jeden Querverweis konsequent zurück zu spiegeln, haben Coles und Peters Ähnlichkeitsketten aufgebaut, die zur streunenden Suche im FontBook einladen. So bewegt man sich (möglicherweise) von der Ursprungsschrift immer weiter weg, um schließlich zu einem Font zu gelangen, der noch besser passt. Im Falle der Tierschriften könnten das zum Beispiel Wappentiere statt Kuscheltiere sein.
Wenn Sie also jemals in die Verlegenheit kommen, einen Tier-Font einzusetzen – was ich Ihnen nicht wünsche – folgen Sie einfach den Fährten des FontBooks! Funktioniert auch bei ernsthaften Schrift-Recherchen.

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