Sammelkarte: Plattmacher FF Layout


Vor 10 Jahren veröffentlichte FontShop die erste Fontcard-Serie: typografische Miniaturen, die Neuerscheinungen der exklusiven FontFont-Bibliothek begleiteten. Wegen ihrer geringen Auflage wurden die Fontcards rasch zum Sammelobjekt. Bis Ende 1997 erschienen 100 Motive. Zum 10-jährigen Jubiläum veröffentlicht Fontblog jetzt die schönsten Fontcards als PDF-Edition: aufwendig restauriert, in brillanten Farben und in Poster-Dimension. Weiterlesen ...


Unsere Serie beginnen mit einer Fontcard aus dem Jahr 1996. Sie zeigt die Schriftfamilie FF Layout von Gert Wippich – die radikalste Typo-Provokation seit Gutenberg, denn die Layout-Font-Sippe macht jeden Text unleserlich. Für Zeitungs- und Zeitschriftengestalter ist sie allerdings ein Segen. Damit diese sich beim Layouten mit Blindtextmaterial nicht vom Inhalt ablenken lassen, wandelt beispielsweise der Schnitt FF Oxmox die 26 Buchstaben unseres Alphabets in sinnlose Letter-Kombination wie »Oximoxiioxmo xionom Moxixo ...« um. Noch ein Zacken radikaler ist FF Tramline: sie transformiert lebende Textzeilen in nichts sagende Balken. Einzig die in 4 Schnitten verfügbare FF Layout, eine flotte Handschrift, ist in der Lage, lesbare Texte darzustellen.
Zur Demonstration der FF-Layout-Power ließ FontFont-Herausgeber FSI FontShop International am Tag ihres Erscheinens (20. Februar 1996) den Berliner Tagesspiegel aus FF Layout nachbauen. Damals erstrahlte das Hauptstadt-Blatt gerade im neuen Layout von Mario Garcia, mit der Schmuckfarbe Gelb statt Rot – ein Novum in der internationalen Zeitungslandschaft. Der spätere Chefredakteur Giovanni di Lorenzo führte drei Jahre später bei seinem Amtsantritt wieder das alt-vertraute Rot ein.



Font-Sammelkarte FF Layout (© FSI FontShop International): Nachbau des »Berliner Tagesspiegel« vom 20. Februar 1996, dessen Feinheiten erst heute in der PDF-Poster-Edition erkennbar werden

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Herausgegeben: Di - September 13, 2005 at 12:48 vorm.         |


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