Ministeck ist wieder da


Die Verkäufer im Spielwarenladen um die Ecke erwarten mich fast täglich ... so häufig habe ich in den letzten Tagen ministeck® in Haut- und Haarfarbe nachgekauft. Meine Tochter und ich arbeiten nämlich seit 2 Wochen an der materiellen Interpretation eines 67 x 93 Pixel großen Jerk-Portraits, vor einem Jahr für uns entworfen von eBoy. Erst jetzt habe ich mal nachgerechnet: 6231 Ministeck-Pixel sind da zu verbuttern. Kein Wunder, dass uns die Fingernägel schmerzen. Weiterlesen ...


Seit vierzig Jahren gibt es die bunten ministeck®-Mosaikteilchen aus Kunststoff. Ganze Generationen haben vorgefertigte oder eigene Motive auf die weiße Kunststoff-Rasterplatte gesteckt. Doch in den letzten Jahren wurde es ruhig um die große deutsche Marke mit dem charmanten 60er-Jahre-Kunstnamen. Dabei waren gepixelte Helden wie Pac-man oder Supermario so populär wie nie zuvor und in fast jedem Haushalt anzutreffen. Doch neben ihren virtuellen Feinden töteten sie auch die Phantasie der Kinder und raubten Zeit fürs Basteln.



Zwei Wochen Arbeit und immer noch nicht fertig: die ministeck-Interpretation einer 67 x 93 Pixel großen Computergrafik

Die Stärke von ministeck ist seine Sinnlosigkeit. Jeder weiß, dass man Mosaike am Computerbildschirm bedeutend schneller und effektiver Zusammenbauen kann als mit der bloßen Hand: das Spiegeln, Kopieren und Verschieben ganzer Mosaik-Cluster bringt einen rasch zum Ziel – beim Ministecken sorgt es für ausgeleierte Fingernägel.
Doch ministeck macht nicht willenlos, wie der Aufmerksamkeitsräuber Computer. Man kann gemeinsam mosaiken, sich unterhalten, das Gehirn abschalten, aufhören und wieder anfangen. Eine wunderbarer Ausgleichssport für digital geschädigte Hirne.



Detailansicht: ein Standard-ministeck-Sortiment enthält nur 4 Single Bits, so dass man sich eine Menge davon selbst zurecht schneiden muss.

Herausgegeben: Fr - November 4, 2005 at 10:20 vorm.         |


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