Worüber ich morgen sprechen werde
E-Mails und Gespräche in den letzten Tagen zeigen mir, dass ich etwas über meine Präsentation morgen schreiben sollte. Vor 4 Wochen habe ich gegenüber der Kunstbibliothek (Kulturforum) zugesagt, einen Vortrag als Vertretung für Erik Spiekermann zu halten, der im Moment in New York weilt. Er findet statt im Rahmen eine Veranstaltungsreihe zur Ausstellung »Welt aus Schrift«, über die ich hier im Fontblog bereits mehrfach berichtet habe. Das gesamte Programm auf dieser Seite, rechts auf Führungen/Veranstaltungen klicken.
Mein Vortrag lautet »Die 7 Stufen der Technologiekritik«. Ich hatte beiläufig in einem Kommentar am 23. September schon mal auf die Beschäftigung mit diesem Thema hingewiesen. Inzwischen weiß ich mehr und kann ein paar Zeilen dazu verlieren. Eines vorweg: Ich zeige keine Buchstaben, keine Schriften, keine typografische Pretiosen – dafür gibt es die Ausstellung. Und doch ist mein Thema ganz eng mit dem Gebiet der schriftlichen Kommunikation verknüpft.
Ich habe in meiner 25-jährigen Berufslaufbahn zwei Revolutionen und einige Evolutionen in der grafischen Industrie erlebt. Sie waren stets begleitet von neuen Techniken. Die Reaktion der Menschen auf die neuen Techniken lässt sich, grob vereinfacht, in zwei Lager zusammenfassen: die Begeisterten und die Kritischen – natürlich mit beliebig vielen Abstufungen dazwischen. Meine bewusst einfaches Weltbild dazu, dass ich morgen präsentieren werde: Die Skeptiker isolieren sich und schaufeln sich (beruflich gesehen) ihr eigenes Grab, die Begeisterten haben Erfolg im Job und ein erfülltes Berufsleben.
Die Diskussion gestern und vorgestern hier im Blog – mit und zwischen Florian Pfeffer und Erik Spiekermann – hat noch mal gezeigt, dass eine aufgeklärte Gesellschaft nicht den Ingenieuren und Skeptikern das Feld überlassen darf. Mein Vortrag wird zeigen, wie man die »Yes-butter« von den »Why-nottern« unterscheidet. Er wird zeigen, wie uns (kreative) Technik helfen kann und warum sie uns unnötigerweise oft terrorisiert. Es wird um Apple und Microsoft gehen, um Facebook, Twitter und das Bloggen, um iPhone, Blackberry, iPad und mehr. Bis morgen, 18:00 Uhr im Kulturforum.
9 Kommentare
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Martin Wenzel
Ich freue mich drauf.
70% begeistert, 30% kritisch :-)
Simon Wehr
Yes-Butter möchte ich aber nicht auf mein Brot schmieren. Nicht mal an meinem Geburtstag!
Gibt’s den Vortrag dann hier zum Nachlesen oder noch besser, zum Nachschauen und -hören? Ich kann morgen leider nicht nach Berlin kommen.
Jürgen Siebert
Weder noch. Da ich die Präsentation ohne Manuskript halte, wird es nichts zum (nach)lesen geben. Und da ich den Vortrag für den Raum und das Publikum dort vorbereite, auf die ich eingehen werde, möchte ich auf gar keinen Fall, dass er in irgendeiner Form im Netz landet. Zu diesem Zweck müsste ich ich ihn ganz anders konzipieren.
Thomas Kehr
oh Schade, ich wäre auch sehr an einer Version für Daheimgebliebene interessiert und hoffe auf »youtubeisierung« :)
kl
»Die Skeptiker isolieren sich und schaufeln sich (beruflich gesehen) ihr eigenes Grab, die Begeisterten haben Erfolg im Job und ein erfülltes Berufsleben.«
Kann man nicht begeistert sein und dennoch skeptisch?
Ivo
Hey, nix gegen Ingenieure!
;)
arti
Ob sich das nach dieser Ankündigung verhindern lässt? Da bin ich ja mal skeptisch! ;-)
Besser ein wackeliges Youtube-Filmchen als gar nichts! Wir hören schließlich auch alle komprimierte Musik und gucken nicht jeden Film im Kino.
Olaf Drümmer
Na – denn mal los mit dem anders konzipieren, und dann hier in den Blog, bitte! Je schneller, desto lieber….
R::bert
Muss (leider) arbeiten, aber ein Live-Stream oder ähnliches wäre toll. Klingt sehr spannend.