Was würdet ihr antworten?

Heute morgen finde ich folgende E-Mail in meinem Eingangsordner:

»Guten Tag,
ich bin Design-Student aus Basel und arbeite an einem Studienprojekt über den Gebrauch von Typografie und Piktogrammen in inter­ak­tiven Medien und die mögliche Entwicklung und Veränderung/Anpassung von Typo in diesem Umfeld. Dabei soll es nicht um Web-design oder Screen-Typo gehen.
Deshalb wollte ich Sie fragen, ob sie mir mögli­cher­weise ein paar tips geben könnten, da Sie im Bereich Typografie tätig sind. Auch gerne lite­ratur, links etc.«

Ich habe meine (kurze) Antwort bereits gesendet. Was würdet ihr antworten?


28 Kommentare

  1. Bert Vanderveen

    Googlet und ihr werdet erleuchtet…

  2. thomas

    bissel unkon­kret das ganze. bitte näher erläutern. ;-)

  3. Jürgen M

    @Jürgen würde mich bren­nend inter­es­sieren was du geschrieben hast bzw poste was über das Thema im Fontblog!

  4. Jürgen Siebert

    Mache ich …, aber erst später.

  5. nike

    meine erster satz wäre wahrscheinlich:
    recherche ist teil der aufgabe und sollte dir von niemandem abge­nommen werden. es geht schliess­lich nicht nur um die lösung sondern auch um den weg dorthin.

    wahr­schein­lich könnt ich es aber nicht lassen und würde folgende buch­tipps geben:
    adrian frutiger: Der Mensch und seine Zeichen; Symbole, Zeichen;
    otl aicher: typo­grafie, die welt als entwurf; analog und digital

    und viel­leicht noch ein paar begriffe für google wie: gui, „groot vista calibri“, clear­type-tech­no­logie und ein paar typoforen.

  6. Anton Huber

    Die Antwort ist: „Nein !“

  7. Marc

    Recherchieren Sie und Sie werden sehen wie wider­sprüch­lich Ihre Frage ist, aber vergessen Sie nicht ihren Prof. zu fragen.

  8. MiSc

    »Guten Tag,
    ich bin aus Wien und arbeite ständig mit Typografie und Piktogrammen in inter­ak­tiven Medien und die mögliche Entwicklung und Veränderung/Anpassung von Typo in diesem Umfeld. Dabei soll es nicht um Web-design oder Screen-Typo gehen.
    Deshalb wollte ich Sie fragen, ob sie mir mögli­cher­weise ein paar tips geben könnten, da Sie im Bereich Typografie tätig sind. Auch gerne lite­ratur, links etc.«

  9. robertmichael

    leute per mail anzu­schreiben ist schon etwas frech.
    viele studenten machen es sich heute einfach zu leicht.
    3 links hätte er von mir bekommen.

    http://​www​.google​.de
    http://​www​.typo​grafie​.info/​t​y​p​o​w​iki
    http://​www​.typo​grafie​.info/​t​y​p​o​f​o​rum

    ggf. hätte ich noch auf die fehler in seiner mail hinge­wiesen *g* ;)

  10. webicus

    > […] Studienprojekt über den Gebrauch von Typografie und Piktogrammen in inter­ak­tiven Medien […] Dabei soll es nicht um Web-design oder Screen-Typo gehen.

    Interaktive Medien aber keine Screen-Typo – das wird ein biss­chen schwierig : )

  11. Jürgen M

    Wenn ich eines im Laufe der Zeit gelernt habe, ist das Recherche einem immer eine Art von Sicherheit gibt :)

  12. Sascha Broich

    Ich würde es freund­lich formu­lieren, aber mir keine Arbeit damit machen. Das ist einer von den Leuten, die so pauschale Anfragen stellen wie „wie funk­tio­niert ein Auto und welche Teile brauche ich, um selber eins zu bauen.“

    Sehr geehrter Herr Sowieso,

    sie spre­chen ein sehr komplexes Thema an, welches sich nicht mal eben mit einer schnellen Mail beant­worten lässt.

    Das Internet bietet unzäh­liche Möglichkeiten für eine umfang­reiche Recherche zu diesem Thema. Diese Aufgabe möchte ich ihnen nicht abne­hemen. Als Design Student sollen Sie die einschlä­gigen Links und vor allem Diskussionsplattformen doch kennen.

    Mit googelndem Gruß

  13. Harki

    Was würdet ihr antworten?

    „Grüß Dich, Ursi,

    habe ich Deine Erlaubnis, die Mail, auf die ich hier antworte, in anony­mi­sierter Form in meinem Blog zu veröffentlichen?“

    ^^

  14. Maggi

    … „Mach deine Hausaufgaben bitte alleine.“

    Ich kriege so etwas auch ab und zu mit dem Inhalt „Hallo, ich soll für ein Softwareprojekt einen XYZ-Interpreter bauen. Wie macht man denn so was und kannst du mir da Sourcecode schi­cken?“ Recherche und Bewertung der Quellen ist wirk­lich etwas, was man selbst lernen muss. Höchstens ein Link zu Qualität von Internetquellen oder zur Webrecherche wäre akzeptabel.

  15. robertmichael

    robert­mi­chael „Ihr Kommentar muss erst frei­ge­schalten werden.“ :-(

  16. Oliver Adam

    Antworten im Stile von »Die Antwort ist: Nein !« sind ausge­spro­chen negativ-unhöf­lich und berück­sich­tigen gar nicht den Angeschriebenen, nämlich Jürgen als Marketing-Vorstand des Unternehmens FontShop. Ich würde dem Studenten – ins Unreine schnell geschrieben – antworten:

    »Vielen Dank für Dein Interesse an FontShop. Hier bist Du an der rich­tigen Adresse, wenn es um profes­sio­nelle Typografie geht. Viele Tipps und Informationen kannst Du bereits dem Fontblog entnehmen (Archiv!). Aber auch im Forum X und Y findest Du viele enthu­si­as­ti­sche Typografen, die Dir bei konkreten Fragen sicher gerne weiter­helfen. Die besten Bücher gibt’s bei Schmidt. Für Dein Studium wünsche ich Dir alles Gute: Vielleicht sehen wir uns mal auf der TYPO in Berlin.«

    Fazit: Wenig Text. Freundliche Ansprache. Wenig Mühe. FontShop als die Guten präsen­tiert. Für die TYPO Werbung gemacht. Folge: Die Antwort des Studenten wird ein »Vielen Dank« sein, und er wird FontShop als die Guten wahr­nehmen und weiterempfehlen.

  17. Ivo

    robert­mi­chael “Ihr Kommentar muss erst frei­ge­schalten werden.�? :-(

    Aus Sicherheitsgründen bedürfen Kommentare mit mehreren Links erst einer Moderation. Dein Kommentar ist nun freigeschaltet.

  18. k

    Würde ihm antworten wenn er das Ergebnis seiner Recherche auf Wikipedia der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. ‚K:“)

  19. Jürgen Siebert

    Sorry, Robert … ich habe keinen Kommentar in der Moderation. Hoffentlich sind Deine Worte nicht verloren.

  20. indra

    Oh jee, solche mail bekomme ich auch oft: ich inter­es­siere mich für Typografie, können Sie mir ein paar Tipps geben. Ich nenne solche Fragen immer Killerfragen, weil sie eine Antwort gera­dezu unmög­lich machen und bitte, einge­grenzte und konkrete Fragen zu stellen.

  21. thomas

    bei mir wollte sich letz­tens ein brasi­lia­ni­scher student an meinen bildern bedienen, um seine »visual refe­rences« aufzubessern. ;-)

  22. Simone

    Wenn es um Typo in inter­ak­tiven Medien geht und um Veränderung und um Aktuelles, wie kann man denn da Web-Design und Screen-Typo ausklammern??
    Ich würde den Studenten fragen, wie das Thema defi­niert ist und ob er sicher ist, es richtig und gut defi­niert zu haben. Wäre ja schade, all die Arbeit und dann am Ende durch­fallen, wegen ‚Thema verfehlt‘.

  23. Lars Brücher

    Ich würde antworten: 

    Hallo Xaver,

    Man kann es mit user gene­rated content auch über­treiben. Aber du kannst natür­lich konse­quen­ter­weise ein Wiki aus deinem Studienprojekt machen, zwei Monate warten und dann das bis dahin produ­zierte unge­lesen bei deinem Professor abgeben.

    Dein J.S.

  24. Jürgen Siebert

    Das war meine Antwort (und was ich darüber denke, steht im nächsten Beitrag):

    Lieber Herr XXXXX,

    ich denke: was Sie von mir fordern ist genau Ihre Aufgabe im Rahmen des Studiums. Ich müsste Archive durch­wühlen, Suchmaschinen anschmeißen und Bibliotheken aufsu­chen. Diese Arbeit kann und will ich Ihnen nicht abnehmen.

    Liebe Grüße

    Jürgen Siebert

  25. Peter

    Ich würde den Brief genauso anonym und massen­mail-style halten wie der Verfasser ihn auch an dich geschickt hat. Nix lieber herr xxxx, das ist alles arbeit. War die E-Mail zufällig an ihn selbst adres­siert und du standst im BCC?

    Solche Pappnasen … ;)

  26. HD Schellnack

    Keene Ahnung. Wenn ich sowas kriege, versuche ich immer zu antworten oder in einen Dialog zu kommen. Man lernt nette Menschen kennen. Ich vergesse nur oft, Sachen abzu­schi­cken, wie gerade eben bei Borries Schwesinger, der seit ewig auf ein paar Formular-Beispiele von uns wartet. 

    Was mich an der Frage oben reizt… was sind inter­ak­tive Medien mit Piktos, die aber NICHT Screen sind. Was wäre das denn eigent­lich? Find ich span­nend :-D.
    Wieso schreibt mir keiner solche Mails?

  27. Ivo

    Wieso schreibt mir keiner solche Mails?

    Okay, ich leite dir meine demnächst sofort weiter ;)

  28. erik

    Wieso schreibt mir keiner solche Mails?
    Sowas kriege ich fast täglich; hin und wieder an mich direkt, oft aber auch als pauschales typo­spam. Im klar­text heisst das meis­tens: lieber bekannter und erfolg­rei­cher kollege, können sie bitte meine haus­auf­gaben für mich machen! Auch deswegen habe ich etliche dieser anfragen und die antworten darauf in mein blog gestellt. Seitdem sind die anfragen deut­lich weniger geworden _ es sind anschei­nend doch immer wieder ähnliche fragen. Ich sollte mal meine persön­liche FAQ liste zusammenstellen.

    Nun habe ich selbst viel gelernt, indem ich kollegen gefragt habe. Nur war das damals mit einem persön­li­chen brief verbunden (also mit arbeit), in dem ich konkrete fragen gestellt habe. Diese waren mir beim studium von büchern und zeit­schriften gekommen. Und ich habe immer antworten erhalten, auch von leuten wie Carter, Lange, Frutiger, Zapf, die damals meine älteren kollegen und vorbilder waren. Das habe ich nicht vergessen, deshalb beant­worte ich auch jede anfrage, und die konkreten fragen recht ausführ­lich. Pauschalanfragen der vorlie­genden art beant­worte ich aller­dings immer mit dem hinweis, dass man das Lernen lernen muss, was ein wesent­li­cher teil des studiums ist. Leider verführt Google dazu, nur ober­fläch­lich einige begriffe abzu­fragen, auf die als antwort leider oft nur einige namen kommen. Und die werden dann in typo­gra­fi­sche beuge­haft genommen. Dabei macht es viel mehr spass, in einer biblio­thek (ich habe auch meine schon studenten zur verfü­gung gestellt) auf die suche zu gehen, weil man dabei meist findet, wonach man nicht sucht. Und dabei entsteht lernen.

    Es geht nämlich nicht ums finden, sondern ums suchen.

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