Vuvuzela-Filter, selbst programmiert

Die Vuvuzelas nerven Spieler, Trainer und Fernsehzuschauer. Kommandos auf dem Spielfeld, Fangesänge und Jubel werden über­tönt, am Ende einer TV-Übertragung plagt einen der Tinnitus. Die Sender sagen, es gäbe keine Lösung für das Problem. Sie sollten es besser wissen, bzw. ihre Toningenieure, denn sie arbeiten mit Geräten, zum Beispiel Kopfhörer, die solche Störungen zuver­lässig besei­tigen. Ursprünglich wurde die Methode der aktiven Lautunterdrückung (Active Noise Reduction) für Piloten entwi­ckelt. Dabei wird über ein Mikrofon die Frequenz der domi­nanten Lärmquelle erfasst und im Kopfhörer eine entspre­chende »Gegenwelle« emit­tiert, die den Lärm durch Überlagerung ausblenden soll. Auch Audio-Kopfhörer für den Privatgebrauch enthalten diese Technik, und das neue iPhone 4 bekam genau für diesen Zweck ein zweites Mikrofon.

Eine weitere Methode der Geräuschunterdrückung ist das Filtern, was sich bei bere­chen­baren (= konstanten) Störungen, wie das Vuvuzela-Trööööööööööt eben­falls einsetzen lässt. Der US-Hersteller Dolby entwi­ckelte einst Filter, um das unan­ge­nehme Rauschen der Musikkassetten zu unter­drü­cken. Wie man das Vuvuzela-Dröhnen – quasi mit Hausmitteln – heraus­fil­tert, beschreibt Tobias Herre im Surfpoeten-Blog: Vuvuzela-Filter. Am Ende des Beitrags befinden sich zwei Vorher/Nachher-Hörproben mit verblüf­fendem Ergebnis.


7 Kommentare

  1. Stefan

    Kennt jemand Techniker bei ARD, ZDF? Erik hat doch die ZDF News gestaltet. Irgendwie muss doch die Info, am para­me­tri­schen EQ die Vuvuzelas auf 930 und 1860hz abzu­würgen, nach Südafrika gelangen!

  2. timeout

    Jetzt verstehe ich den Logo-Entwurf auch besser. Gut getroffen.

    Aber ich mag die Vuvudingsda auch gerne. That’s Voodoo. Besser als schwach­sin­nige Lieder, die nach dem dritten Bier niemandem der noch eini­ger­maßen bei Sinnen ist, zuge­mutet werden können.

  3. Florian Schommertz

    Der Link oben zeigt, dass sich auch die Industrie schon damit ausein­an­der­setzt. :D

  4. Marius Kunze

    Ich hab das ganze mal in Pure Data imple­men­tiert. Einen Patch mit Anleitung für eine Receiver- und eine Streamingvariante gibt es auf http://​mari​us​kunze​.de

    Viel Spasß damit!

  5. Phill

    Vergleicht man die unge­fill­terte mit der gefil­terten Audio-Datei, dann fällt folgendes auf: Gleich zu Beginn wird z.B das Wort „Jubel“ ausge­fil­tert. Insofern keine gute Alternative.

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