Vorbemerkung zum nächsten Beitrag

Gestern Abend besuchte ich an der Schule meiner Tochter einen Vortrag von Prof. Dr. Klaus W. Döring über »Neues Lernen und seine prak­ti­schen Konsequenzen«. Döring ist ein Verfechter des situ­ierten Lernens und ist davon über­zeugt, dass Wissen bei Lernenden durch einen aktiven Konstruktionsprozess neu entsteht. Gift für das situ­ierte Lernen sind Frontalunterricht, »Folienschleudern« und Powerpoint. Stattdessen sollen die Lernenden reflek­tieren, abstra­hieren und Gelerntes aktiv anwenden.

Im Sporttraining ist das eine Binsenweisheit: Niemand lernt schwimmen durch Vorträge hören oder das Zuschauen. Das gleiche gilt für geis­tiges Lernen. Döring vergleicht die Lehrpraxis an den Schulen, in Hochschulvorlesungen oder Firmenpräsentationen gerne mit einer Einladung zum Essen: »Ich lade Sie zum Essen ein, wir treffen uns im Restaurant, studieren gemeinsam die Speisekarte und dann gehe ich nach Hause …«. In vielen Lehrsituationen kommt es nicht zum Essen, also zum Lernen. Moderne Didaktiker nennen diese Phase auch bild­haft »Einatmen«; das tatsäch­liche Lernen bezeichnen sie als »Ausatmen«.

Der nächste Beitrag möchte zum Ein- und Ausatmen anregen. Natürlich hätte ich ihn über­schreiben können mit »Jetzt kosten­lose FF Fago Pro down­loaden«. Doch der tech­ni­sche Leiter der FF-Fago-OpenType-Produktion Andreas Eigendorf (FSI FontShop International) und ich … wir haben uns einen Lehrauftrag erteilt: Alle Fontblog-Leser sollen die Vorzüge eines EDV-taug­li­chen OpenType-Fonts so einfach und so schnell wie möglich erleben – und damit lernen. Das geht durch einatmen (den Text des Beitrags lesen und die Bilder ansehen) und durch ausatmen (mit dem Testfont selbst auspro­bieren und im Fontblog kommentieren).