Video Creative Morning Airport Berlin Brandenburg
Am Freitag den 27. Januar 2012 fand ein außergewöhnlicher Creative Morning auf der Baustelle des Flughafens Berlin Brandenburg statt. Heike Nehl und Sibylle Schlaich von den Moniteurs berichteten über die vor 6 Jahren begonnene Arbeit an Leitsystem, Piktogrammen und Hauschrift für den Aiport, der sich im Moment im Probebetrieb befindet und am 3. Juni 2012 offiziell den Betrieb aufnimmt.
Wir sahen schon auf der Hinfahrt im Bus Straßenschilder, wie es sie bisher noch nicht auf deutschen Autobahnen zu sehen gab. Vor Ort konnten wir die ersten Wegweiser inspizieren. Dann erläuterten die beiden Designerinnen in einem spannenden, 20-minütigen Vortrag das Konzept ihres Wegeleitsystem, das auf subtile Weise Funktionalität und Identität unter einen Hut bringt. Nachfolgend das komplette Video in HD und auf englisch.
15 Kommentare
Kommentarfunktion ist deaktiviert.
<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
<a href="http://www…">Link</a> <img src="http://bildadresse.jpg">
carlos
Danke für das Video!
Ein interessanter Vortrag über ein Projekt, welches ich nach wie vor sehr kritisch sehe. Da ich aber nun wirklich kein Experte für Leitsysteme bin, würde ich sehr gerne mal die Meinung von erfahrenen Gestaltern in diesem Bereich hören. Ich würde nämlich tatsächlich vermuten, dass das Leitsystem zwar ein wunderschönes Gesamtbild schafft, aber im Zweifelsfall nicht funktioniert.
Jürgen Siebert
Bitte das »nicht funktioniert« etwas genauer definieren, carlos, sonst wird sich keine Diskussion ergeben. Gründe: ästhetischer Art, systematischer Art, Design, …
anderer tom
Ob das funktioniert wird man erst feststellen können, wenn man den neuen Flughafen benutzt. Immerhin weiß ich jetzt wo ich meine Beschwerde hinschicken kann, wenn ich den Flug verpasse.
Luis M.
Ach so, abgesehen davon, ob man das Projekt kritisch gegenüber steht oder nicht, finde ich die Ansatzpunkte, die hier sehr charmant von Heike und Sibylle erklärt worden sind, für gut und erst mal logisch. Das einzige, was ich noch nicht so richtig mag, sind die Rottöne. Ich hoffe, dass ich beim Probebetrieb (hoffentlich schaffe ich es zeitlich) diese im Zusammenspiel mit den verschiedene Materialien besser finde.
Aber einfache so sagen – als nicht Leitsystem-Expert – dass dieses nicht funktionieren wird, ist eine sehr populistische Aussage.
carlos
Ich habe es ja nicht gesagt, sondern eine Vermutung in den Raum gestellt. Diese Vermutung habe ich geäußert, weil vieles, was ich bisher über Leitsysteme und Flughafenleitsysteme gelesen habe, dem Konzept widerspricht. Das fängt bei der Farbigkeit an, die – so meine Vermutung (!) – keinen Signalcharakter hat und sich zu sehr in die Architektur einfügt. Auch die Anordnung der Schilder (und der beschriebene Abstand) scheint mir so nicht logisch, aber wie gesagt: Ich würde gerne mal eine Expertenmeinung dazu hören.
Bis dahin mal eine Leseempfehlung von mir: http://www.zeit.de/2004/07/Mijksenaar_3
Jason Stitts
Vielen Dank für das Video und die Infos. Spannend finde ich unbedingt die Integration der Designer in den gesamten Prozess (es waren glaube ich 6 Jahre).
Als Vielflieger wirst Du irgendwann zum Lemming, suchst recht unterbewußt und völlig automatisiert nach den bekannten Zeichen innerhalb eines Systems und findest so immer schnell den richtigen Weg.
Die beiden Damen haben die Gestaltung über die Jahre recht treffend dokumentiert… Aber es gibt eben auch Ausnahmen. Eine solche Ausnahme ist mE das System von Baur für Köln/Bonn – geliebt wie gehasst, aber es funktioniert.
Ähnlich wie in Köln wird auch Berlin problemlos funktionieren und (einigen) auffallen, weil es eben anders ist.
Es ist in Ordnung so.
anderer tom
Haha. Danke Carlos für den Artikel, aber gerade auf dem Flughafen Schiphol in Amsterdam habe ich beinahe einen Flieger verpasst. Er musste ca. 15 Minuten auf mich warten da mein Gepäck schon an Bord war. Erst überfüllte Schalter und dann riesige Korridore ohne gute Beschilderung. Plötzlich stehe ich auf einem langen Flur von dem 8 Gates abgehen und bemerke, dass mir eine wichtige Information fehlt, die ich wohl in der Eile irgendwie übersehen habe. Welches Gate ist jetzt meins? Ich laufe wieder Treppen und Flure zum Gate 1 und muss das Personal! fragen wohin der Flieger geht, weil es nirgendwo steht. Dann wieder alles zurück und zum Gate 2. Wieder Treppen und Flure und dasselbe Spiel. Gate 3 war dann mein Flug. Drei Versuche von acht. Glück gehabt.
Und ich war auch nicht der Einzige, der da orientierungslos durch die Gegend gerannt ist.
Thomas Lehner
Bitte nicht mehr in Englisch. Könnt ja das Video untertiteln.
Peter Zok
Es ist schon interessant, ohne Logik eine Herleitung zu verkaufen. Waagerechte Linien aufgrund der Berliner Architekturgeschichte? Das Rot kommt direkt aus dem Logo vom Brandenburger Tor? Nur ein bisschen dunkler? Hallo?
Der internationale Flughafen kommt fett auf deutsch daher? Warum nehmen die Ziffern einen so kleinen Raum ein, im direkten Vergleich zu den riesigen Buchstaben? Das erzwungene Anlehnen von Abflug und Landung an die Typo – uiuiui. Und warum springen Buchstaben, Ziffern und Pfeile: wild auf einem Schild?
Ja, der Vortrag. Hmm. Spannung? Begeisterung?
Bleibt zu hoffen, dass alles in der gewünschten Weise funktioniert und dem Flughafen seine besondere Identität verleiht.
czyk
Es ist sicher interessant, ohne Herleitung, flotte Behauptungen hinzuwerfen und auf Versprechern rumzureiten … „Hallo!?“ Das Creative-Mornings-Format basiert auf einer straffen 20-Minuten-Lecture. In dieser Zeit sind sicher nicht alle konzeptionellen Eckpfeiler einer jahrelangen hochkomplexen Arbeit zu verdeutlichen.
Immerhin haben die Referentinnen ausgerechnet die von Peter Zok geforderten „Herleitungen“ mit sprechenden Bildern und knappen Sätzen geliefert. Rot als Hausfarbe von Berlin und Brandenburg ist wohl klar. Das Aufgreifen der linearen Architektur des Gebäudes (auf Schinkel und v. d. Rohe bezogen) wird schlüssig mit Bildbeispielen hinterlegt. Wenn Buchstaben und Ziffern in unterscheidbaren Größen erscheinen, dann kann man das natürlich „wildes Springen“ nennen. Moniteurs dargestelltes Kommunikationskonzept – die (imho weltweit einzigartige) durchgängig „doppelte Differenzierung“ unterschiedlicher Informationsebenen durch typografische Parameter oder räumliche Anordnung … da sag ich: Begeisterung!
Hier leistet Typografie, was sie soll: Info-Hierarchien auf den ersten Blick wahrnehmbar zu machen – ohne dass man zunächst das gesamte Schild lesen muss. Spannung pur! Aber klar: Ein Leitsystem erklärt sich am besten im Raum, wenn die Folgerichtigkeit von aufeinander folgenden Informationspaketen und einer adäquaten visuellen Sprache am Ort erfahrbar wird (oder eben nicht, wie das o.g. Madrid-Beispiel zeigt).
Fazit: Ein kurzes Video gibt uns einen spannenden Einblick in die Arbeitsweise der Gestalterinnen. Und einen ebenso spannenden Schlüssellochblick auf die Baustelle eines der faszinierendsten Infrastrukturprojekte in Europa.
Als visuelle Gestalterkollegen aber auch als Laien betrachten wir öffentliche Projekte dieser Art mit wachem Auge und sind zur Diskussion eingeladen. Schön, dass durch die Offenheit der Kolleg(innen) und Formate wie Creative Mornings Diskussion möglich wird.
koni
Da sag ich: nix capito.
Was ist wie durch welche Parameter doppelt differenziert?
czyk
Darum gehts: Unterschiedliche Informationsebenen sind typo(grafisch) stets auf zwei Weisen unterscheidbar: Deutsch von Englisch beispielsweise durch:
1. Schriftschnitt (Englisch ist leichter als Deutsch)
2. Schriftgröße (Englisch ist kleiner als Deutsch)
Pier (ABCD…) unterscheidet sich von Gate (1234…) durch:
1. Schriftgröße (Pier-Kennung ist größer als Gate-Nr.)
2. Farbe (Pier-Kennung ist rot liniengerastert, Gate-Nr. ist weiß)
etc … Im ganzen Gebäude: „doppelt differenziert“.
charly
inhalt: riesenaufgabe offenbar supertoll und profesionell umgesetzt. respekt! bin gespannt auf das reale endergebnis.
präsentation: katastrophe!
koni
@12 | czyk
… dürfte Deine Syntax sein mit der Du was-weiß-ich wieviele Informationsebenen ordnest. Wenn ich trotz dieses Konglomerats aus Doppelpunkten, Klammern und dazu noch manch semantische Eigenheit, wenn ich also trotzdem den Sinn denn richtig erahnt habe, sehe ich doch ein gutes Stk. Hochstapelei darin, besprochenem Entwurf ob Ihrer systematischen Anwendung von (typo)grafischen ( ;-) ) Banalitäten wie verschiedene Größen, unterschiedliche Farben oder verschiedene Schriften/Schriftschnitte „weltweite Einzigartigkeit“ unterstellen zu wollen.
Da brauch ich nur ins Facharztzentrum um die Ecke oder das Business Center ein paar Straßen weiter.
doro
Leider ist es fast unmöglich dem Inhalt zu folgen bei so einem schlechten Vortrag. Bitte das nächste Mal in Deutsch!