Ausstellung: Umstrittene Straßennamen in Münster

»Ehre wem Ehre gebührt?!« … Absolventen der Fachhochschule Münster entwi­ckelten unter diesem Motto ein Ausstellungskonzept zur aktu­ellen Diskussion über die Umbenennung von Straßennamen in Münster. Sie ist Teil der vom Ältestenrat der Stadt ange­regten Dialog- und Informationsphase, die die Öffentlichkeit über das Leben und Wirken der umstrit­tenen Namenspatrone und ihre Verbindungen zum Nationalsozialismus aufklären soll. Das Ausstellungskonzept haben Philipp Schwerdtfeger und Johannes Vogt, zwei Absolventen der Fachhochschule Münster, auf die Beine gestellt.

Die Ausstellung zeigt – in Form von elf lebens­großen Silhouetten – Personen einer von Experten vorge­schla­genen Namensgeber-ListeListe. Aufgedruckte Texte infor­mieren über die Rolle der Dargestellten im Nationalsozialismus. Eine der Figuren zeigt den Reichspräsidenten der Weimarer Republik, Paul von Hindenburg, nach dem seit 1927 der größte Platz Münsters benannt ist. Die Kommission empfiehlt dessen Umbenennung – was derzeit den wohl größten Zankapfel in der Diskussion darstellt. Neben Hindenburg zeigt die Ausstellung einige Personen, die vor allem künst­le­risch und kultu­rell tätig waren. Zu ihnen zählt etwa die Dichterin Agnes Miegel, die laut Kommission eine »Stütze des NS-Regimes im Bereich Kultur war und den ›Führer‹ in ihren Werken verherrlichte«.

Zu sehen ist die öffent­liche Ausstellung bis zum 16. März in der Bürgerhalle des Rathauses.


3 Kommentare

  1. Mick

    Gratulation zu der guten Anregung des Ältestenrates und der Umsetzung dieser Anregung. Gute Sache!

  2. Detlef Suhr

    Eine derartig primi­tive, einsei­tige und bedeu­tende Komponisten und Dichter als Pappkameraden verächt­lich machende Ausstellung ist mir bisher noch nicht unter­ge­kommen – und als Kulturreiseunternehmer habe ich schon viele Ausstellungen gesehen.
    Hier geht es einzig und allein darum, die wider­spens­tigen Bürger von Münster in Richtung einer Umbenennung dieser Straßen zu beeinflussen.

  3. Wolfgang

    Sehr schönes Austellungskonzept. Schlicht aber fein!

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