Suhrkamp-Vortrag über Buchdesign, in Berlin und kostenlos

Seit ihrer Gründung durch Siegfried Unseld im Mai 1963 ist die Edition Suhrkamp wie kaum eine andere Buchreihe Spiegelbild der lite­ra­ri­schen und intel­lek­tu­ellen Entwicklung der Bundesrepublik. Durch die legen­däre Umschlaggestaltung von Willy Fleckhaus in den Regenbogenfarben mit Linien hebt sie sich nicht nur inhalt­lich von anderen Taschenbuchreihen ab. Da liegt es nur nahe, dass der jüngst nach Berlin umge­zo­gene Suhrkamp Verlag eine seiner 20 Sommerlesungen der Buchgestaltung widmet. Am kommenden Donnerstag (1. Juli 2010) laden Carsten M. Wolff, Rainer Groothuis und Friedrich Forssmann in die Linienstraße 127 zur kosten­losen Lesung »Buchgestaltung und Design«. Beginn: 20:00 Uhr. Weitere Informationen …


10 Kommentare

  1. Plamen Tanovski

    Und nach einem Blick in eine aktu­elle Leseprobe weiß ich auch, wie das Hauptthema lauten wird: Rettet den Von-Bis-Strich! Zum „Glück“ kann 3B2 schlecht mit Ligaturen umgehen, sodass wenigs­tens damit kein Fauxpas entstehen konnte.

    Gefunden auf S. 18:

  2. Plamen Tanovski

    Ups, die Blidverknüpfung scheint nicht zu gehen. Zweiter Versuch.

    http://​www​.mengen​satz​.de/​s​k​.​png

  3. thomas junold

    lieber herr tanovski,

    anstatt zu loben, dass ein verlag das medium buch weiterhin hoch­hält, kloppen sie, und leider nicht nur hier, auch in anderen foren, wirk­lich sehr sehr klein­geistig auf nicht ganz so sauberer mikro­ty­po­gra­phie herum. denken sie, das ist sinn­voll und der sache dien­lich oder machen sie wirk­lich nur werbung für ihr satzbüro?

  4. Johannes

    Wir Grafiker und Fontblog-Leser sind doch ausnahmslos der höchsten typo­gra­phi­schen Qualität verpflichtet — oder irre ich mich da, Herr Junold?
    Ein Fehler ist ein Fehler, darüber lässt sich nicht disku­tieren. Ein Divis anstelle des Bis-Strichs ist ein solcher. Genauso wie Tomas Giunold zwei sind. Aber Sie sehen das ja eh sehr locker, wie man auf Ihrer Website sieht.
    Vor wenigen Jahren gab es bei Suhrkamp noch Ärger, wenn auf tausend­ein­hun­dert Seiten ein Fehler sich fand. Und jetzt das! Recht hat der Kollege. Die Sache mit den Ligaturen disku­tieren wir später.

  5. thomas junold

    ein fehler setzt strikte regeln voraus. können wir uns darauf einigen, dass es eher über­ein­kommen sind, an die sich alle halten? den vergleich mit dem falsch geschrie­benen namen halte ich für nicht korrekt. die bedeu­tung einer zeit­spanne ändert sich nicht, weil der strich zu kurz ist.

    du kannst dir aber sicher sein, dass ich den korrekten strich setzen würde, was mich zu einer frage führt, wo habe ich auf meiner seite den fehler? das würde ja nun doch inter­es­sieren. ich kann nichts finden :(

  6. Johannes

    Da: „Corporate Design, sowie“. Sächsische Aufzählung, oder? Eh, angel­säch­si­sche meinte ich! (Keine Garantie für Vollständigkeit)
    Strikte Regeln: Inzwischen kann man wegen zu vieler Kommafehler in der Mathearbeit die Abiturprüfung vergeigen. Wenn das keine strikte Regeln sind. Eben Übereinkommen, an die sich jeden­falls die meisten Graphiker nicht halten (können? wollen? — wer weiß).
    Zurück zu Suhrkamp: FF hätte bestimmt wieder ausführ­lich vom Arno-Schmidt-Setzen geschwärmt mit seinen unzäh­ligen unglaub­li­chen Satzzeichenreihungen, ganz regel­wid­rich und gaanz genau so zu setzen.

  7. thomas junold

    »wegen zu vieler komma­fehler«: das ist doch unfug, da gehört dem zustän­digen lehrer/rektor/wemauchimmerzuständigen die meinung gegeigt. ich hatte mal eine dokto­randin, die legasthe­ni­kerin war. geht alles zusammen.

    ich halte mich in der regel an eben diese, nur wenn ich der meinung bin, es geht gegen das schnelle(re) begreifen eines wortes, satzes, sach­ver­halts. da bin ich durchaus auch mal gegen den duden.

    klar wenn FF da spass drann hat. er wirds aber begründen können. ich sage ja im übrigen NICHT, dass man solche fehler ad libitum tole­rieren soll, nur bin ich der meinung, dass herr tanovski hier einfach ein biss­chen zu einseitig denkt. das ist alles, was mich »ärgert« und sich auch nur äussert, wenn es in dieser rich­tung etwas zu meckern gibt. das fällt ein wenig auf, negativ. ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass er es sooooo furchtbar findet, wenn die veran­stal­tung, die man auch als werbe­ver­an­stal­tung für druck­sa­chen lesen kann auch seinen job sichert, weil wieder mehr menschen viel­leicht erfahren, was zum satz eines buches dazugehört.

    viel­leicht lädt suhr­kamp herrn tanovski aber auch einfach mal ein zu einem work­shop. dann haben beide etwas davon. :)

  8. sharif

    Ich finde das Divis in vielen Fällen schöner als ein Bindestrich. Regeln hin oder her, im obigen Fall passt es besser. Zumal die Adobe Garamond einen fürch­ter­lich langen Bindestrich hat. Da hat sich jemand Gedanken gemacht.

  9. Johannes

    Tja, das an den Schulen ist die Vergleichbarkeit-der-Schulabschlüsse-Herstellen durch konser­va­tive Schulpolitik, die mit Zentralabitur die Individualität der Schulen erhöhen will. Mir jeden­falls erschließt sich diese Dialektik auch nicht …
    Zum Strich: Es gibt Bücher mit komplexer Paginierung, wo durchaus eine Seite sieben­und­dreißig-zwei­und­fünfzig vorkommen kann. Und das ist einfach etwas anders als der Seitenbereich von sieben­und­dreißig bis zwei­und­fünfzig, der vermut­lich gemeint ist. In Worten ausge­schrieben fällt der Fehler gleich richtig auf, nicht wahr?

  10. Sebastian Nagel

    Ob man wirk­lich über falsche Divis- und Bis-Striche disku­tieren muss?
    Die sind »falsch«, keine Frage, aber das war’s auch schon. Darauf dann rumzu­reiten und demons­trativ den Kopf zu schüt­teln … das ist in einem Fachforum/-Blog etwa so wert­voll wie die Marotte meiner Tante, alle Tippfehler in der Lokalzeitung mit Marker anzu­strei­chen, und die Korrekturen dann rückzuübermitteln.

    Abgesehen davon ist die Regelreiterei auch beson­ders »span­nend«, da die Striche in verschie­denen Schriften unter­schied­lich lang sind … sei es aus tech­ni­schen, histo­ri­schen oder anderen Gründen, die der Schriftgestalter dafür hatte. Da schaue ich dann doch lieber einfach, was in meinem Kontext passt, statt stur ein Zeichen zu setzen, »weil es so gehört und nicht anders«.

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