Startschuss für Human-Rights-Logo in Berlin

Berlin, 3. Mai 2011, 12:00 Uhr, inter­na­tio­naler Tag der Pressefreiheit. Ich befinde mich im Radialsystem V, ehemals ein Pumpwerk, seit 2006 ein Veranstaltungsort unweit der East-Side-Gallery im Osten Berlins. Das Auswärtige Amt hat rund 200 Gäste hierhin einge­laden, um den Start eines außer­ge­wöhn­li­chen Grafikdesign-Wettbewerbs zu begleiten, darunter 80 Fontblog-Leser (vgl.: Nur 24 Stunden … anmelden zum Design-Event). Ein welt­weit verständ­li­ches Symbol für Menschenrechte wird gesucht (vgl.: Fontblog-Beitrag).

Der Saal ist über­füllt, rund 300 Journalisten sowie politik- und design­in­ter­es­sierte Menschen haben sich einge­funden. Gastgeber ist der Außenminister, Dr. Guido Westerwelle, die Moderation über­nimmt der Kabarettist Michael Mittermeier, die Jury ist vertreten durch Waris Dirie und Erik Spiekermann. Mittermeier führt mit einem Auftaktvideo in das Thema ein. Anschließend bittet er die Gäste aufs Podium.

»Das Logo für Menschenrechte muss aus der Gesellschaft wachsen.« sagt Außenminister Guido Westerwelle auf dem Podium (von links: Erik Spiekermann, Guido Westerwelle, Michael Mittermeier, Waris Dirie)

Seine erste Frage: Wer kam eigent­lich auf die Idee für diese Initiative? Der Außenminister antwortet: Es war eine Idee aus Diplomatenkreisen, die ihm eines Tages vorge­legt wurde. Irgendwann suchten dann seine Mitarbeiter nach Partnern, die eine solche Initiative ins Leben rufen können. Westerwelle betont, dass die Aktion keine Veranstaltung der Politik sei (vgl. unten: Wer trägt die Initiative?)

Frage an Spiekermann: Können Logos etwas bewirken? Der Berliner Designer gibt einen kleinen Einführungskurs in die Grundlagen des Designs und der visu­ellen Kommunikation. Ein Logo an sich könne gar nichts bewirken, sondern wir Menschen müssen es mit Leben erfüllen. Das Peace-Zeichen oder das Herz für Liebe wurden erst durch den Gebrauch das, was sie heute bedeuten. Spiekermann selbst fällt zum Thema Menschenrechte erst mal kein Zeichen ein, was er begrüßt. Er weiß aber, dass es so einfach sein muss, dass man es in den Sand malen könne. Für ein welt­weit verständ­li­ches Symbol sei das Crowdsourcing wunderbar geeignet, nicht zu verwech­seln mit Kraut-Sourcing, wofür er bzw. sein Büro EdenSpiekermann stünde. Das erhei­tert sogar Nicht-Designer im Saal, einschließ­lich Westerwelle und Mittermeier.

Zwischenfazit Mittermeier: »Zum ersten Mal hat ein Designer länger gespro­chen als ein Politiker und ein Komiker.« Applaus im Publikum.

Mit einem Menschenrechtslogo seien die Verletzungen der Menschenrechte nicht von der Welt, ergänzt Westerwelle. Das erste Abwehrargument, das er aus seiner beruf­li­chen Praxis kenne, sei stets: Einmischung in die inneren Angelegenheiten. Davon lasse er sich aber nicht abschre­cken. Er zitiert Böll: »Es gibt eine Pflicht zur Einmischung in die inneren Angelegenheiten«. Er hofft, dass ein Symbol dabei helfe.

Der Komiker Mittermeier ergänzt: Auch das Lachen ist ein Menschenrecht. Vor allem, wenn Kinder dabei sind. Ers selbst habe schon, wie ein Lachen Mauern nieder­reiße, sagt Mittermeier, und mit einem Blick zu Westerwelle: »Und morgen sind wir wieder Gegner.« Westerwelle muss lachen. »Glauben Sie, ich lache zu Hause nicht mir, wenn Sie führende Politiker in einer TV-Show durch den Kakao ziehen.« Mittermeier freut sich mit.

Die Veranstaltung endet mit einer Video-Botschaft von Aung San Suu Kyi aus Birma, Friedensnobelpreisträgerin und Jury-Mitglied. Erst am 13. November 2010 entließ die Militärregierung Myanmars Aung San Suu Kyi aus ihrem insge­samt 15 Jahre währenden Hausarrest.

Zum Wettbewerb human​rights​logo​.net: Bislang gibt es kein welt­weit aner­kanntes Symbol für Menschenrechte. Die Initiative »Ein Logo für Menschenrechte« will das ändern! Logos bestechen durch ihre kommu­ni­ka­tive Kraft, Wiedererkennungswert, Unverwechselbarkeit, Verständlichkeit und univer­selle Einsetzbarkeit. Die Initiative ist aus der Überzeugung entstanden, dass ein Menschenrechtslogo einen fried­li­chen Beitrag zur welt­weiten Verbreitung und Durchsetzung der Menschenrechte leisten wird. Zur Schaffung des Logos wird ein globaler Online Kreativ-Wettbewerb ausge­lobt, an dem sich jeder­mann betei­ligen kann. Hinter der Initiative stehen namhafte Akteure, Unterstützer und Partner aus allen Bereichen der Gesellschaft.

Wer trägt die Initiative? Zehn Staaten aus unter­schied­li­chen Regionen der Welt und mit verschie­denen kultu­rellen und gesell­schaft­li­chen Traditionen haben die Internet-Plattform für den Wettbewerb geschaffen: Bosnien und Herzegowina, Chile, Deutschland, Kanada, Mauritius, Indonesien, Senegal, Singapur, Tschechien und Uruguay.

Wer unter­stützt? Unterstützt wird der Logo-Wettbewerb von einer Jury hoch­ka­rä­tiger promi­nenter Persönlichkeiten. Dazu gehören die Außenminister der 10 Partnerstaaten, die VN-Hochkommissarin für Menschenrechte Navanethem Pillay (Südafrika), die vier Friedensnobelpreisträger Aung San Suu Kyi (Myanmar), Shirin Ebadi (Iran), Muhammad Yunus (Bangladesh) und Michael Gorbatschow (Russland); Angelina Acheng Atyam (Kinderrechtlerin, Uganda), Waris Dirie (Top Model & Frauenrechtlerin, Österreich/Somalia), Roland Emmerich (Hollywood-Filmregisseur und Produzent, Deutschland), Carolyn Gomes (Menschenrechtlerin, Jamaika), Juanes (Popstar & Friedensaktivist, Kolumbien), Somaly Mam (Menschenrechtlerin, Kambodscha), Paikiasothy Saravanamuttu (Menschenrechtler, Sri Lanka), Jimmy Wales (Gründer von Wikipedia, USA) sowie inter­na­tional renom­mierte Designexperten wie Ahmad Humeid (Jordanien), Javier Mariscal (Spanien), Erik Spiekermann (Deutschland).

Wie geht es weiter? Vom 3. Mai bis 31. Juli können Logo-Ideen einge­sandt werden. Alle Ideen werden im Internet einge­stellt unter www​.human​rights​logo​.net und können dort kommen­tiert und bewertet werden. Aus den 100 besten Entwürfe wählt die Jury die Top 10 aus. Vom 27. August bis zum 17. September läuft dann eine offene welt­weite Internet-Abstimmung über die Top 10, die über den Sieger des Wettbewerbs entscheidet. Das Gewinnerlogo wird Ende September parallel zur Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York vorgestellt.


19 Kommentare

  1. Hannes

    Er meinte doch es wäre ein umge­drehtes Symbol des Lebens… Also lag er richtig: Zitat von oben genanntem Link: „there have been claims that the symbol has older,
    occult or anti-chris­tian asso­cia­tions and that it was a ‘symbol of death’.“

  2. Arne

    Seit der Ankündigung am vergan­genen Donnerstag hier im Fontblog frage ich mich, was ich von diesem »Logo-Contest« halten soll. Mittlerweile sehe ich, dass es sich primär um eine PR-Kampagne für Menschenrechte handelt. Gut so, denn an die Menschenrechte, und auch die viel­fäl­tigen Verstöße gegen sie, kann nicht oft genug erin­nert werden. Wenn die Aktion zudem ein brauch­bares Zeichen in die Anwendung entlassen kann, ist es noch besser.

    Hierfür ist Crowdsourcing perfekt geeignet: ein Heer von Freiwilligen unter­schied­li­cher kultu­reller Herkunft tauscht sich über die welt­weite Gültigkeit von Zeichen aus – und bietet damit die Chance, tatsäch­lich ein Weltzeichen für Menschenrechte zu finden.

    Dennoch will mir nur ein Auge lachen. Das andere weint ange­sichts der Tatsache, dass ausge­rechnet jovoto mit an Bord ist, von dieser Aktion »lieb­ge­wa­shed« zurück­bleibt und sich wieder den »Contests« widmet, die wir bereits kennen. Vor dem dann aller­dings wirt­schaft­li­chen Hintergrund bekommt die Freiwilligkeit der »Crowd« ein ganz anderes Aroma, Rechte haben ihren Platz wieder im reich­lich vorhan­denen Kleingedruckten und Total Buy-out wanzt sich weiter im freund­lich bunten Schafspelz an.

  3. Vroni

    @ Arne
    Absolut d’accord.

  4. Jürgen Siebert

    Erik »Nachhilfe« geben zu wollen, selbst wenn es scherz­haft gemeint ist, halte ich für anma­ßend. Die Herkunft des Peace-Zeichens als Kampagnenlogo gegen die atomare Bewaffnung hat er in seinem Nebensatz erwähnt, für mehr war gar kein Platz und mehr war auch nicht nötig. Schließlich bestand seine Aufgabe nicht darin, eine Vorlesung über poli­ti­sche Symbole zu halten, sondern den anwe­senden Journalisten und poli­tisch Interessierten in verständ­li­chen Worten mitzuteilen
    • welche Bedeutung Design in der tägliche Kommunikation hat
    • wo die Grenzen des profes­sio­nellen Designs liegen und
    • welche Macht ein in der Gesellschaft veran­kertes Logo für poli­ti­sche Ziele haben kann.
    Dies alles ist ihm in hervor­ra­gender, humor­voller Weise gelungen und dafür gab es Beifall auf dem Podium – von Westerwelle und Mittermeier.

  5. CB

    Eriks Körpersprache ist interessant :)

  6. Jürgen Siebert

    Hat sich im Laufe der Veranstaltung gelockert:

  7. Albert

    Alles klar. Westerwelle braucht in diplo­ma­ti­schen Zirkeln ein Zeichen für Menschenrechte. Ich hoffe er geht damit persön­lich nach Lybien und zeigts Gadafi so richtig. Ich kann mitt­ler­weile weder in dem Wettbewerb noch in dem Team einen Hoffnungsschimmer entdecken.

    Ich hoffe alle Kosten und Honorare werden offen­ge­legt. Aber gut, schlimmer macht es die Welt nur ein unwe­sent­li­ches bisschen.

  8. Karl

    schön war es …
    und wie sagte mitter­meier so richtig (kein voll­kommen wört­li­ches zitat): es geht mir auf den sack, wenn alle nun wieder fragen, was bringt das? macht mit, und wir versu­chen es gemeinsam.

  9. Kilian

    Dass Kritiker als die ewigen Nöler und Zauderer ins Abseits gestellt werden sollen, stört mich gerade im Kontext der Menschenrechte. Und noch mehr, dass sich da einer auf dem Podium sonnt, der am Tag vorher noch eine Exekution, noch dazu eine ohne Prozess (Kenntnisstand zu dem Zeitpunkt), explizit begrüßt hat. 

    Wie auch immer. Falls irgendwas bei der Aktion raus­kommt, das der Verteidigung der Menschenrechte dient, war es all das, die zahl­rei­chen Diskussionen und auch die unbe­zahlten Arbeitsstunden wert. 

    Was mir an der Berichterstattung hier aufstößt ist, wie sich zeigt, dass es selbst einem Design-Sprachrohr wie dem Fontblog schwer fällt, eine nach­voll­zieh­bare Grenze zu ziehen und sehr bedenk­liche Argumente für „Crowdsourcing in bestimmten Fällen“ ange­führt werden, die bei kommer­zi­ellen Aktionen dann genauso bean­sprucht werden können. 

    Davon, dass sich die Aufgabenstellung »jedem tradi­tio­nellen Auftragsdenken entzieht« war die Rede, nun heißt es »für ein welt­weit verständ­li­ches Symbol sei das Crowdsourcing wunderbar geeignet« (wurde das wirk­lich so gesagt?). Beides zieht keinerlei Grenze zu kommer­zi­ellen Crowdsourcing-Aktionen.

    Eine klare Position bzw Trennlinie wäre für uns ein gutes »Abfallprodukt« der ganzen Geschichte. Das hilft auch, unter­stüt­zens­werte Aktionen einfach zu unter­stützen, ohne zu nölen.

  10. Albert

    es geht mir auf den sack, wenn alle nun wieder fragen, was bringt das? macht mit, und wir versu­chen es gemeinsam.

    Die Frage ist doch, warum die Initiatoren glauben das es Funktionieren könnte. Die Grundidee mal einfach in die Welt zu fragen ob wer ne gute Idee hat ist ja nicht verkehrt, aller­dings sind die derzei­tigen Mechanismen schäd­lich für die Branche.

    Es müsste theo­re­tisch jedem Geld bezahlt werden der daran teil­nimmt, so das der Nutzen der durch eine grosse Auswahl entsteht auch entspre­chend finan­ziell entlohnt wird. Problem ist natür­lich die sinn­volle Verteilung des Geldes, so das man quasi eine Qualitätskontrolle für die Mitglieder einer solchen Gruppe bräuchte. Alles keine unlös­baren Probleme sondern mehr oder weniger eine frage des Systems. Allerdings ist bisher nur Struktur vorhanden die sich auf Designer negativ auswirkt und eher als Hoffnungsausbeute zu betrachten ist.

    Was mich stört ist, dass die Jury mutmass­lich Geld/Vorteile dafür bekommt sich um „Die Welt sucht das Supersymbol“ zu kümmern. Und es wird auch genau wie bei Dieter Bohlen am Ende etwas heraus­kommen, dass als Ergebniss eines solchen Wettbewerbes verant­wortbar ist, jedoch in der wirk­li­chen Welt keine Überlebenchancen hat.

    Was stört ist:
    – Preisgeld
    – Westerwelle
    – jovoto

    Um den Nörglern entge­gen­zu­wirken, könnte man ja mal paar Argumente ins Feld führen warum das ganze ein sinn­volles Ergebniss ergeben wird. Würde mich doch sehr inter­es­sieren. Bin norma­ler­weise kein Bedenkenträger aber in dieserm Fall scheinen mir die nega­tiven Seiten des Wettbewerbs schlüs­siger als die positiven.

  11. sebastian

    Fands auch toll.
    Hier spüre ich einen Hauch zu viel Pessimismus, dem ich mich jetzt nicht entgegen stellen möchte. Das schadet meiner wohl­ver­dienten Feierabendstimmung. :)

    Eine Flut von Contras und sich dann als nicht-Bedenkenträger zu bezeichnen, ist schon witzig. :D

    Ich freu mich. Bis später.

  12. erik spiekermann

    Was mich stört ist, dass die Jury mutmass­lich Geld/Vorteile dafür bekommt sich um “Die Welt sucht das Supersymbol” zu kümmern. 

    Es ist schon erstaunlich,wie hier mit völlig unbe­wie­senen Behauptungen Stimmung gemacht wird. Die Jury bekommt keinen Cent, was auch durch ein wenig Studium der Unterlagen zu erfahren gewesen wäre. Statt sich um Fakten zu kümmern, wird hier heftig Stimmung gemacht ohne jeden Anflug von ernst­hafter Beschäftigung mit dem Thema oder dem Verfahren.

    Es geht dem Veranstalter darum, das Thema Menschenrechte ins Gespräch zu bringen. Ein Logo braucht eigent­lich niemand, aber es ist eine gute Gelegenheit, welt­weit zur Beschäftigung mit dem Thema aufzurufen. 

    Was wäre geschehen, hätte das Auswärtige Amt eine Designfirma beauf­tragt? Die glei­chen Leute, die hier nölen, hätten sich als belei­digte Leberwürste darüber beschwert, dass schon wieder ein großer Job an WolffOlins, Pentagram oder MetaDesign vergeben wurde. Oder meint ihr ernst­haft, dass sich der Referent im AA wochen­lang durch die Portfolios aller kleinen Designbüros welt­weit wühlt? Hätte er einem deut­schen Büro den Auftrag gegeben, wäre der Rest der Welt belei­digt. Wäre er an ein inter­na­tio­nales Netzwerk gegangen, hätte die übliche und berech­tigte Klage ertönt, dass immer nur alles an die gesichts­losen Firmen geht, die keine Wurzeln in einer lokalen Kultur haben.

    Ich habe auch meine Probleme mit dem übli­chen Geschäftsmodell von Jovoto, aber wer hätte denn sonst in diesem Fall diese Aktion orga­ni­sieren wollen? Einer der Meckerfritzen hier, die es noch nicht einmal nötig haben, die Fakten zu recher­chieren und statt­dessen die ganze Sache mit Vokabeln wie „mutmaß­lich“ diffa­mieren? Könnte einer der vielen Kritiker viel­leicht mal mit einem konkreten Vorschlag kommen, wie eine solche Aktion orga­ni­siert werden sollte? Wie sonst als durch einen offenen Wettbewerb, mit einer trans­pa­renten, öffent­li­chen Vorgehensweise, die es auch einer Schulklasse in irgend­einem weit entfernten Land ohne Berufsverbände oder Fontblogs ermög­licht, Ideen und Skizzen welt­weit zugäng­lich zu machen? 

    Meint ihr ernst­haft, die Juroren machen das, weil sie sich davon einen persönlichenVorteil verspre­chen? Können die Kritiker viel­leicht einmal die Sache vom Inhalt her sehen, anstatt wie klein­ka­rierte Bürokraten über Verfahrensweisen zu meckern, die sie noch nicht einmal kennen? Hat jemand mal darüber nach­ge­dacht, dass dieses Verfahren viel teurer ist als ein geheimer Auftrag an irgendein Designbüro? Dass es also nicht ums Geldsparen geht, sondern um welt­weite Wirkung, Teilnahme und Diskussion? Nicht nur um einen schnöden Designjob?

    Wenn man das neidlos und mit Kenntnis der Sachlage disku­tieren könnte, wäre der Sache gedient. Hier aber schreiben die meisten wie die Vertreter eines Karnickelzüchtervereins, dem die Kegelbrüder gerade die Mitglieder abwerben. 

    Ich bin auch kein Fan von Westerwelle, aber was hat es mit dem Thema Menschenrechte zu tun, wer gerade Außenminister ist? 

    Eine sehr pein­liche Diskussion.

  13. Kurt

    @ Erik

    Touché!

  14. sebastian

    Zuerst einmal möchte ich sagen, ich bin ein klarer Befürworter dieses Wettbewerbes. Ihr werdet folgend also mit purem Optimismus über­schüttet werden. Ich bin der Überzeugung, dass kann diese Diskussion gut gebrauchen. ;)

    jovoto ist eine führende Plattform auf dem Gebiet crowd­sour­cing im Kontext der Ideengenerierung, bringt darüber hinaus eine starke Community und lang­erprobte Technik mit in diese wunder­volle Aktion. Wer könnte also besser mit Erfahrungswerten und Unterstützung dienen?

    Ich verstehe, dass ein Politiker grund­sätz­lich nicht das beste Aushängeschild für einen unpo­li­ti­schen Contest ist. Auf der anderen Seite ist er Aushängeschild des Auswertigen Amtes und wer dient besser als Initiator als das Auswertige Amt?

    Albert ganz ehrlich, du schießt den Vogel ab. Manchmal bedarf es nur eines Satzes, um die Substanz eines Beitrages zu veran­schau­li­chen. Herzlichen Glückwunsch, dein erster Satz hat voll ins Schwarze getroffen. Die Antwort ist, das sie glauben!

    In deinem zweiten Abschnitt geht es also um Geld. Genau das ist es, was eine gemein­nüt­zige Aktion ausmacht. Also lass uns das Thema doch einmal richtig ausein­ander nehmen. Hört sich nach einem reali­täts­nahen Businessplan an. Selbst ohne diesen dezenten mone­tären Anreiz, wäre es für dich wahr­schein­lich reine Hoffnungsausbeute. Du hast es erkannt, jeder hofft, dass seine Idee teil von etwas großem wird. Wie unfair.

    Die Jury bekommt also Geld dafür. Deine Quellen möchte ich haben. Woher beziehst du diese Behauptung? Vorteile, ja. Tatsächlich werden Menschen in der heutigen Zeit ange­sehen, wenn Sie sinn­volle Dinge unter­stützen. Die einzige Möglichkeit sich vor Vorteilen zu schützen, wäre also sich der Aktion zu entziehen. DAs soll der Weg zum Ziel sein? Also bitte… Darüber hinaus gehen diese Leute auch ein gewisses Risiko ein, denn auch die Jury weiß nicht unbe­dingt welche Ausmaße solch ein Wettbewerb nimmt. Wie bei so vielen Dingen, die neu sind.

    Was stört sind Menschen die erst fragen bevor Sie handeln.
    Was stört sind Menschen die erst das Negative sehen.

    Du willst Argumente? Schade, dass du Sie nicht selber siehst.
    Weil es eine große Chance für eine große Bewegung ist.
    Weil es ein Schritt in Richtung Ziel ist.
    Weil es notwendig ist, ein Zeichen für eine kollek­tive Bewegung zu haben.
    Weil es Menschen gibt, die das unterstützen.
    Weil es einen derar­tigen Zuspruch findet, dass man am ersten Tag auf knapp 300 Ideen kommt.

  15. Vroni

    War im falschen Thread, sorry

  16. Albert

    Es ist schon erstaunlich,wie hier mit völlig unbe­wie­senen Behauptungen Stimmung gemacht wird. Die Jury bekommt keinen Cent, was auch durch ein wenig Studium der Unterlagen zu erfahren gewesen wäre. 

    Der Vorteil der sich für die Jurymitglieder ergibt ist Aufmerksamkeit/Werbung/Imageaufbesserung/Kontakte. Sowas hat durchaus einen Wert den man natür­lich schwer schätzen kann. Also abwegig ist es nicht von Vorteilen zu spre­chen für die man sonst Geld inves­tieren müsste. Ja, und voll­kommen richtig „mutmassen“ tut man nicht. Da wollte ich eine Reaktion provo­zieren. Herr Spiekermann hat in seinem Kommentar die Sachlage sehr deut­lich klar­ge­zogen – das gefällt auch dem Querleser.

    Meint ihr ernst­haft, die Juroren machen das, weil sie sich davon einen persön­li­chen Vorteil versprechen?

    Ja.

    Hat jemand mal darüber nach­ge­dacht, dass dieses Verfahren viel teurer ist als ein geheimer Auftrag an irgendein Designbüro? Dass es also nicht ums Geldsparen geht, sondern um welt­weite Wirkung, Teilnahme und Diskussion?

    Wenn man das neidlos und mit Kenntnis der Sachlage disku­tieren könnte, wäre der Sache gedient.

    Wenn das so ist, würde ein wenig Transparenz nicht schaden. Auf human​rights​logo​.net ist zu diesem Thema nichts zu finden. Wie wird man denn Partnerfirma (z.B. Google). Wo steht da im Klartext wie genau „ehren­amt­lich“ zu verstehen ist (Kostenerstattung, Hotel, Reise, Honrar etc.?).
    Klar, über Geld reden ist furchtbar unan­ge­nehm und bringt einen dann auch in die Verlegenheit den erbrachten Nutzen zu Rechtfertigen. In der Regel ist es aber so, dass man vieles anhand von Geldverteilungen ableiten und ablesen kann.

    Hier aber schreiben die meisten wie die Vertreter eines Karnickelzüchtervereins, dem die Kegelbrüder gerade die Mitglieder abwerben. 

    Meine Kritik liegt nach wie vor in der Idee an sich. Dieser Contest wird einfach nichts bewegen. Ich halte es nach wie vor für einen Traum der Designer, dass diese Zeichensuche irgend­welche Auswirkungen haben wird. Es wäre mögli­cher­weise inter­es­santer gewesen nicht nach einem Zeichen zu suchen, sondern nach Lösungswegen für das Problem an sich. Wo sieht beispiels­weise Amnesty International am ehesten Handlungsbedarf? 

    Die Frage die dem Skeptiker durch den Kopf geht ist eben, wie weit das ganze vom „Gutmenschentum“ entfernt ist. Ich will niemanden davon abbringen an dem Contest teil­zu­nehmen (immerhin gibt es ja auch was zu gewinnen…), jedoch kann es wirk­lich helfen sich zuerst mit den Lebenswirklichkeiten der betrof­fenen Menschen zu beschäf­tigen und einen realen Handlungsspielraum auszu­loten. Wer dann noch davon über­zeugt ist, dass ein Zeichen hilft – ab an den Zeichentisch.

    Mir fehlt einfach ein Gleichgewicht zwischen dem Nutzen der sich für die Initiatoren/Jury/Mitarbeiter ergibt und dem ange­peilten Ziel. Aber gut, „für die Sache“ ist dann auch mal 5 gerade und der Zweck heiligt die Mittel, oder nicht?

  17. Regina Warnecke

    Von der Logo-Diskussion zur Diskussion über Menschenrechte, die bekannt­lich univer­sell, also unteilbar sind: Ich empfehle die Pressemitteilung der Neuen Richtervereinigung vom 03. Mai 2011 „Osama bin Laden und die beschä­mende Freude über seinen gewalt­samen Tod“.
    http://​www​.nrv​-net​.de

  18. Crucco

    Au weia, Albert hat es doch am Beginn der Debatte schon auf den Punkt gebracht: „Ein [solches] Symbol entsteht [weit­ge­hend] aus einer Bewegung heraus, nicht umge­kehrt!“. Warum werden nur die Nebenaspekte ‚Geld/Vorteile/PR‘ disku­tiert bzw. ihm und anderen dieses als unlauter vorge­halten und er sowie andere als Meckerer/Nörgler bezeichnet? Sind wir denn schon kurz vor dem Eintritt ins Paradies mit den 10 Ausrichternationen als Speerspitze der Bewegung? Da schlage ich mich dann doch lieber auf die Seite der Meckerer und Nörgler ohne das weiter inhalt­lich zu kommen­tieren. Beim Wesentlichen zu bleiben würde der Sache mehr dienen und dieselben Entgegnungen von Thread zu Thread zu pasten ist eben nur copy/paste und mehr leider nicht.

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