So sieht gute Typografie aus

multiverso adFür alle, die sich darüber beklagen, dass im Fontblog oft geschimpft und kaum gelobt wird. Diese Anzeige aus der neuen form Nº 221 ist vorbild­lich. Sie wirbt für die Designwoche des Weltdachverbands für Grafik-Design (Icograda). Die Veranstaltung findet unter dem Thema »Multiverso« vom 13. bis 19. Oktober in Turin statt, der Welt-Design-Hauptstadt 2008.

Icograda wurde 1963 in London gegründet, die Abkürzung steht für International Council of Graphic Design Associations. Es ist ein Verband unab­hän­giger Mitgliedsverbände aus insge­samt 57 Ländern aller fünf Kontinente, die zusammen ein globales Netzwerk formen. Die in der Icograda zusam­men­ge­schlos­senen natio­nalen Verbände setzen sich welt­weit für Grafik-Design, visu­elle Kommunikation, Design-Management, Design-Promotion und Design-Ausbildung ein. Die Organisation hatte bisher zwei deut­sche Präsidenten: Kurt Weidemann (1972 – 1974) und Helmut Langer (1989 – 1991).

Gestaltet wurde die hier gezeigte Anzeige von Zup Associati Design in Perugia. Das zeichnet sie aus: themen­ge­rechte Typografie, Überraschung, Lokalität und Mut. Natürlich lässt sich ihre Qualität nicht 1:1 auf andere Themen über­tragen, denn sie wirbt für eine Kulturveranstaltung, noch dazu eine grafi­sche – deswegen darf sie auch über die Stränge schlagen. Doch was spricht dagegen, auf ähnli­chem Niveau, mindes­tens aber über­ra­schend und mutig, für Schuhe, Insustriemessen oder ein Einkaufszentrum zu werben? Weitere Informationen zu Multiverso …


23 Kommentare

  1. tom

    Gute Typographie?

    Kann doch kein Mensch lesen…. :-)

  2. Ane

    Finde es irgendwie nicht so gelungen. Klar, es sieht auf den ersten Blick recht schick und trendy aus. Aber im Endeffekt kann man den Inhalt dieser Werbung nur mit viel Mühe erfassen und verstehen.

  3. Thomas

    Ich finde auch dass das keine beson­ders gute Typo ist – ich erkenne einfach nicht ums Verrecken, was sich der Gestalter dabei gedacht hat. Die Krönung ist dieser orange Mauszeiger, den man neuer­dings so gut wie überall sehen darf. Gibt’s den wohl als Clipart oder PS-Brush?

  4. Thomas

    Ich revi­diere: «NODES CONNECTIONS AND CURRENTS IN CONTEMPORARY GRAPHICS DESIGN»

  5. Jürgen

    Klick einfach mal auf den Mauspfeil …

  6. lenny

    sven — der sven? hallo duhu

  7. Sebastian Nagel

    find ich klasse. wirkt unlesbar, ist aber über­ra­schend gut lesbar (dafür dass es unlesbar wirken soll).

    Was ist beim großen „Multiverso“ bei der Kombination „ER“ passiert? Oben in der kleinen Version des Schriftzugs sind diese getrennt, in der großen wirken sie wie zusammengestoßen.

    • Ubiana Kreutzer

      Hallo Sebastian, ich habe das ganz Netz nach ihrer Emailadresse durch­sucht, bisher Erfolglos. Ich möchte ihnen eine persön­liche Anfrage wegen ihrer Schrift „Tierra Nueva“ machen. Da ich davon ausgehe, dass Sie ihre Privatsfähre sehr schätzen, gebe ich ihnen meine Email und viel­leicht sind sie ja so nett sich zurück zu melden? Vielen Dank! anaibuk@gmail.com

  8. thomas | BFA

    seb: vermut­lich platz­mangel ;-) aber sollte eigent­lich nicht sein.

    btw: es gibt lese­ty­po­gra­phie und es gibt »orna­men­tale« typo­gra­phie. ich meine, wir haben es hier mit letz­terer zu tun.

    manchen kann man es aber auch gar nicht recht machen :-)
    was wollt ihr eigent­lich? einheits­brei? gibts um die ecke. einfach mal den neuesten schwei­ne­bauch vom plus angucken.

    mir gefällt vorallem die logo-samm­lung unten. schön das schrift­züge ausrei­chen und man die schön in schwarz halten kann. das beru­higt doch ungemein.

  9. steffen

    ich finds toll und lesbar.

    @sebastian nagel

    viel­leicht wurde es zusam­men­ge­rückt, um die herz­form besser darzu­stellen, was in der kleinen version aufgrund der lesbar­keit nicht möglich war.

  10. Lebumbum

    Der orange Pfeil verwirrt mich aber auch jedes mal. Ausserdem ist er unnötig, weil sich bei prak­tisch jedem Browser der Mauspfeil in eine Hand verwan­delt, wenn man sie über ein anklick­bares Element führt.

  11. Christian

    Es gibt ja die Theorie, dass man sich Plakate besser merkt, die man sich erar­beiten muss. Dafür wäre dies hier ein gutes Beispiel. Für das Jahrestreffen der Informationsgestalter würd ich was anderes nehmen, aber Grafik-Design ist ja weiter aufgestellt.

  12. andré

    das rockt und überrascht!

  13. HD Schellnack

    Wie lustig – ich hatte die Form gestern auch in der Hand und saß gerade selbst an einem Plakat und dachte: Wow, ich sollte mir das nicht zu lange ansehen, sonst klau ichs. Nice work, vor allem trotz der abso­luten Überfrachtung mit Sponsorenlogos, die eine abso­lute Strafe für jeden Designer sind :-D

  14. _Sven

    @lenny (7.)

    lenny?

  15. Stephan

    Eine feine Arbeit ist das. Was bedeutet wohl die schwarze Fläche? Das „ER“-Ding fand ich ein wenig verwir­rend, wegen der Zusammenschreibung, aber sonst – klasse. Es macht sogar Spaß zu grübel, was da wohl steht, so schön ist es gemacht. Und für alle Designmuffel stehts ja auch noch mal schön sauber drunter. Ich wünschte ich hätte auch so viel Mut bzw. meine Kunden ;) Ich beneide den Designer um diese Sponsoren-Logos. Schöne, fast einheit­liche Wortmarken. Nix knall­buntes oder hoch­for­ma­tiges dabei. Toll.

  16. Jürgen

    @lenny + _Sven: Können Außenstehende in irgend­einer Form an Eurer Wiedersehensfreude teil­haben? Flickr? Xing?

  17. Heinrich

    die schwarze form ist doch eine multi­form :) sieht man doch :)

  18. ole

    Ein gut gemachtes Plakat. Ob es gute Typografie ist? Nicht unbe­dingt, aber gute Grafik.

  19. Andrzej

    Diesen Style, dieses Anything Goes, kenn ich aus Design-Büchern, so zwischen 1994-1996. Schön, mal wieder was Mutiges zu sehen. Aber für mich bleibt es ein nost­al­gi­scher Blick.

    Diese Art der Gestaltung hat im Mainstream nie Fuß gefasst (berühmte Ausnahme: David Carson). Und durch das Thema Designwoche scheint es doch eher selbst-refe­ren­ziell gemeint.

    Wo bleibt die Mercedes-Kampagne, die so ähnlich aussieht und ganz Deutschland rockt?

  20. _Sven

    @jürgen ich weiß gar nicht ob ich den „lenny“ kenn’ – oder er mich, oder obs einfach eine Verwechselung ist. Kommentierende Svens, derSven, ders­vens und _Svens gibts ja doch einige hier.

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