Scriptfonts – Bewegung in der Schnörkelwelt

ie Script-Welle wogt. Ob für die hand­ver­fasste Botschaft, den fest­li­chen Einladungs-Schwung oder den das Kindermund-Zitat – wenn eine Mitteilung persön­lich wirken soll, geht der Griff zum Handgeschriebenen.

Aus den Script-Neuveröffentlichungen der letzten Zeit zeigen wir drei sehr unter­schied­liche Beispiele für die aktu­ellen Trends:

• Bery Script Normal OT, entworfen von Fred Smeijers 2012, heraus­ge­geben von OurType, 1 Font 20 Euro*, verwandt: Bery Roman und Bery Tuscan

Der fran­zö­si­sche Stempelvirtuose Jean Gabriel Bery schuf einen Satz deko­ra­tiver Stempel-Schriften der 1781 von Benjamin Franklin erworben wurde, Schriftmuster: Michael Reindl

Bery Script geht auf einen Stempelschnitt des Pariser Schriftschneiders und Stempelmachers Jean Gabriel Bery zurück. In einem herr­li­chen Spiel der Auf- und Ab-Striche, der lockigen Ausläufe und Ball-Serifen, schwappt diese fran­zö­si­sche »Batarde Coulée« virtuos als Script-, Gravur-, und gleich­zeitig Stempelschrift über die typo­gra­fi­schen Kategorien hinweg. Fred Smeijers Freude beim Digitalisieren der Bleilettern stand der Begeisterung Berys beim Schneiden der Stempel in nichts nach. Die gesamte Bery-Familie kaufte zunächst Benjamin Franklin. Er ging später in den Besitz Philosophical Society in Philadelphia über.

Die Bery-Familie ist ein seltener Satz von Stempelschriften, der sowohl eine Script als auch einen Versal-Ornamentschnitt und einen Serifschnitt enthält – gemeinsam oder einzeln bringen Bery Fonts Packaging- und Display-Projekte zum Leuchten

Reichlich Ligaturen und Schwungbuchstaben, ausla­dende Alternativzeichen und weitere raffi­nierte Optionen für das Setzen von Texten und Überschriften machen Dulcinea zur Schrift der Wahl für edles Packaging, Rezeptbücher sowie im Wäsche- und Kosmetik-Marketing, Schriftmuster: Michael Reindl

»Ganz knapp vorbei an der Hässlichkeit …« schreibt Ramiro Espinoza in seinen Erläuterungen zur digi­ta­li­sierten Dulcinea über seinen neuen Script-Font, Ergebnis seiner lang­jäh­rigen Auseinandersetzung mit der spani­schen Barock-Kalligraphie in all ihren Extremen. Die Schreibkünstler Pedro Díaz Morante und Juan Claudio Aznar de Polanco domi­nierten diese Epoche und been­deten mit ihrem unbän­digen, floralen Stil die lange Tradition der diszi­pli­nierten, winke­ligen Renaissance-Cancellaresca. Mit knapp 700 Glyphen hat Espinoza unzäh­lige inter­es­sante Details des Originals entdeckt und bewahrt, den spie­le­ri­schen Geist der Vorlage erhalten und form­voll­endet ins 21. Jahrhundert geführt.

• Piel Script Pro | Font mit 1586 Glypen, entworfen von Alejandro Paul 2010 für Sudtipos, 89 Euro*

•  Piel Script Redux OT | Font mit 243 Glyphen, entworfen von Alejandro Paul 2013 für Sudtipos 49 Euro*

Umfangreiche Recherchen und lange Gespräche mit Tatoo-Künstlern fanden in den Buchstabenformen und dem Zeichenvorat Eingang in die Entwicklung von Piel Script Pro, Schriftmuster: Michael Reindl

Piel ist spanisch für Haut. Alejandro Paul begann sie zu entwerfen, nachdem er über Jahre Anfragen von Tatoo-Künstlern erhalten hatte, die ihn baten, Änderungen an den in der Tätowier-Szene sehr beliebten Schriften Burgues Script oder Adios vorzu­nehmen. „Die Idee amüsierte mich, hatte ich doch einige Jahre im Corporate Branding zuge­bracht, bevor ich nun gebeten wurde, mich dem wort­wört­lich Personal Branding zuzu­wenden.“ erin­nert sich Paul.

Dank OpenType-Format verfügen moderne Script-Schriften über einen umfang­rei­chen Zeichenvorat zum Beispiel an Ornamenten, Ligaturen, Alternativ-Zeichen oder Schwungbuchstaben. Der natür­liche Fluss der Zeichen, die Variation von Buchstaben nach Position im Wort oder komplexe Muster aus Zierelementen – gelingen per Klick auf OpenType-Features in kürzester Zeit.

FontShops Angebot in der Rubrik Sript-Schriften umfasst  zur Zeit mehr als 1500 Familien, die in die Subkategorien

• Chancery (klas­si­sche Schreibschriften),

• Copperplate (Gravurschriften),

• Monoline (lineare Schreibschriften),

• Handwritten (Handschriften) und

• Free & Hybrid (frei-genre­über­grei­fend) unter­teilt sind.

Durch Auswahl der gewünschten Subkategorie verkürzt sich der Weg zur gesuchten Schrift. Bei der Script-Suche empfiehlt sich auch der Blick auf die aktu­ellen Bestseller oder auf die von unseren Experten zusam­men­ge­stellten Script-FontListen.

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