Raumwunder (II) – Sirba Font, Nicolien van der Keur
Für hohe Satz-Anforderungen konzipiert, für lange und komplexe Texte in Lexika, Bibeln, Wissenschaftsabhandlungen oder Jahresberichten entstand die Satzfamilie Sirba aus der Font-Abschlussarbeit von Nicolien van der Keur.
Weite Punzen, eine große X-Höhe bei kurzen Ober- und Unterlängen – in das Zentrum der Formgebung stellte van der Keur angenehme Lesbarkeit im Mengensatz, auch in kleinen Punktgrößen. Als kontrastarme Familie wirkt Sirba modern. Einen klassischen Touch verleihen ihr Details, wie die asymetrischen Fuß-Serifen und deren kühn-gekurvte Kehlung.
Extreme Satzbedingungen auf engem Raum meistert die Sirba-Familie mühelos mit ihrer belastbaren Konstruktion und einem Zeichenvorrat von über 900 Glyphen (Schriftmuster: Michael Reindl)
Weitere Details sind die kalligrafisch-inspirierten An- und Abstriche und Versalien, die sich harmonisch in den Text integrieren und für eine warme Anmutung der funktionalen Grundkonstruktion sorgen.
Texte, die viele Ziffern enthalten, wie tabellenlastige Geschäftsberichte oder wissenschaftliche Veröffentlichungen, profitieren von Tabellenziffern, die für jeden Schriftschnitt passend zugerichtet wurden. Einerseits, um den Textfluss nicht zu beeinträchtigen, andererseits um den Ziffern eine optimale Lesbarkeit zu verleihen. Mediävalziffern stehen zusätzlich zur Verfügung. Die durchgestrichene Null verhindert eine Verwechslung mit dem ‘O’.
Kalligrafisch inspirierte Details, niedriger Kontrast, große Punzen, eine kofortable X-Höhe und subtile Kurven formen den Charakter der Sirba Editorial-Familie
Die Sirba-Familie besteht aus den klassischen Schriftschnitten Regular und Bold mit passenden Kursiven und einem zusätzlichen Black-Schnitt, der in Proportion und Punzenöffnung speziell für die Auszeichnung in kleinen Punktgrößen optimiert wurde. Über 900 Glyphen enthalten Zeichen für jede gestalterische Aufgabe des komplexen Buch- und Editorial- Satzes.
Die Universität von Chicago entwickelte für die fünfte Ausgabe des Spanisch-Englisch-Wörterbuchs phonetische Lautschriftzeichen für Sirba
Viel Aufmerksamkeit widmete van der Keur auch dem Zusammenspiel von Roman- und Kursiv-Schnitt, die sich ergänzen. Die Italic-Variante übernimmt die Auszeichnung von Textpassagen, die betont werden sollen, ohne ‘Löcher’ in den Fließtext zu reißen, die den Grauwert stören.
Sirbas 900 Glyphen decken über 50 Sprachen ab, die auf lateinischen Schriftzeichen basieren. Zusätzlich enthält der Zeichensatz eine Reihe von phonetischen IPA-Symbolen und zahlreiche Sonderzeichen, wie eine Serie von Pfeilen, Schmuckzeichen, einen erweiterten Ligaturensatz, Kapitälchen, 5 Sätze von Ziffern und mehr.
Das Greek-Paket, das van der Keur in Zusammenarbeit mit Irene Vlachou und Gerry Leonidas vom renommierten Typography Department der University of Reading entwickelte, enthält neben neugriechischen auch altgriechische Zeichen.
Auch in diesem Band mit slovakischen Gedichten, gestaltet von Lucia Mlynčeková, macht der Sirba Kursiv-Schnitt eine gute Figur
Über die Entwerferin
Nicolien van der Keur ist eine holländische Grafikdesignerin, die sich früh mit der Gestaltung von Magazinen einen Namen machte. Dabei legte sie von Anfang an großen Wert auf die Auswahl von Editorial-Fonts. Ihre Schriftbegeisterung führte sie in die Meister-Klasse für Schriftenentwurf an der University of Reading, wo die Sirba-Familie entstand.
Pakete
Sirba Bundle OT | 5 Fonts | 189 Euro*
Sirba Core OT | 2 Fonts | 88 Euro*
Sirba Einzelschnitt | 49 Euro*
Sirba Greek Bundle OT | 5 Fonts | 269 Euro*
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*Preise zzgl. MwSt., Änderungen vorbehalten
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