Premiere: FF Mark, geometrische Sans für unsere Zeit
FF Mark ist eine neue geometrische Sans, entworfen für die typografischen Herausforderungen von heute. Sie entstand in den vergangenen zwei Jahren als Gemeinschaftsprojekt zwischen Hannes von Döhren, Christoph Koeberlin und dem FontFont-Technik-Team, begleitet von Erik Spiekermann. Die Großfamilie bietet 10 Strichstärken (von Hairline bis Black) und die dazugehörigen Kursiven (= 20 Fonts), wobei die extremen Schnitte für den Einsatz in Headlines optimiert, und die mittleren auf Textleserlichkeit getrimmt wurden.
Weil es ziemlich viel über die Tradition und die Flexibilität dieser Neuheit zu erzählen gibt, hat FontShop die Font-Info- und -Test-Website www.ffmark.com eingerichtet, einen FF Mark Pro Testfont zum Download bereit gestellt und ein ausführliches, 136-seitiges Schriftmuster-PDF angefertigt.
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Am Anfang stand die Idee, eine zeitgemäße Schriftfamilie zu entwerfen, deren Wurzeln in den geometrischen Serifenlosen unseres Landes liegen. Für dieses Projekt haben sich die Schriftentwerfer Hannes von Döhren (HvD), Christoph Koeberlin (FontFont) und das FontFont-Technik-Team (Andreas Frohloff, Jens Kutilek, Inka Strotmann, und weitere) zusammengeschlossen. Initiator des Projekts war Erik Spiekermann, der auch die künstlerische Beratung übernahm.
Auf den ersten Blick mag sich FF Mark zwischen die berühmten Ahnen einreihen, zum Beispiel Erbar Grotesk, Lucina, Futura, Kabel oder Berthold Grotesk. Tatsächlich ragt sie heraus. Gravierende Unterschiede zu den 1930er-Jahre-Schriften sind FF Marks große Mittellänge (x-Höhe), die für eine bessere Leserlichkeit sorgt, breitere Versalien, offene Formen, besser ausbalancierte Glyphen und mit über 1000 Zeichen/Font ein zeitgemäßer Ausbau für die Kommunikationskanäle von heute. Insgesamt unterstützt FF Mark Pro rund 80 Sprachräume.
In allen Etappen ihrer Entstehung wurde FF Mark eng vom FontFont-Type-Department begleitet, was Fehler und Korrekturschleifen verhinderte. Um die Familie für alle Einsatzgebiete zu rüsten, wurde sie üppig mit sorgfältig abgestimmten Akzentbuchstaben ausgestattet, aufwändig metrisch zugerichtet (inklusive Kerning), alle Zeichen mit konsistentem Abstrich versehen und jeder Font mit mehreren hundert strichstärken-abhängigen Sonderzeichen versehen, darunter Pfeile, Bullets, diverse Ziffernsätze einschließlich nummerierten Bullets, Währungszeichen und typisch deutschen Spezialitäten, wie einer 7 mit Querstrich und dem Versal-ß in zwei Größen. Auch die Großbuchstaben K, R und Q weisen Lokalkolorit auf.
Siehe auch: Die FF Mark Portrait-Website …
12 Kommentare
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Florian
Die Microsite beweist mal wieder warum ihr Innovationsführer in dem Bereich seid. Sehr gut gemacht, macht spaß sich das anzusehen.
By the way Jürgen, die Verlinkung am Ende des Artikels ist falsch, oder nur bei mir so?
Jürgen Siebert
Danke für die Blumen, Florian.
Ja, Link war ziellos, weil ich noch am Beitrag geschrieben hatte. Jetzt ist er fertig und veröffentlicht …
R::bert
Ze! Wenn die noch ’ne Condensed bekommt, wird sie auf alle Fälle ein ernst zu nehmender Konkurrent der schon zu Hauf vorliegenden Futura-Revivals. ( ;
Und das Versaleszett wird auch einige erfreuen.
Die Website ist wirklich ein Hingucker mit vielen schönen Überraschungen. Hut ab!
Jürgen Siebert
Das Versal-ß liegt selbstverständlich in zwei Größen vor: Großbuchstabe und Kapitälchen.
Mick
Schöne Schrift! Gratulation.
Wie wäre es mit einem Einführungspreis für vier Schnitte, normal, bold und deren italics?
robertmichael
toller wurf! vorallem das es auch ein alternatives, zweistöckiges a gibt. :)
Jürgen Siebert
@Mick: Vielleicht sagt dir das Paket FF Mark 1 zu … es sind allerdings 8 Schnitte (Light, Reg, Med, Bold + Italics) für 279 € http://www.fontshop.com/fonts/downloads/fontfont/ff_mark_ot_1/ot_ps
Fabian
Tolle Schrift und ausgesprochen gelungene Website!
Wann wird die Schrift über Typekit verfügbar sein?
Mick
@Jürgen Siebert. Ich warte mal ab, vielleicht macht Fontshop wieder so eine schöne Weihnachts-Kalender Aktion wie letztes Jahr und die FF Mark ist dabei ;-)
Markus
Finde es immer wieder faszinierend wie viel Zeit man in ein Schriftdesign verwenden kann. In einer der letzten Ausgaben der „Zeit“ gab es einen guten Artikel über die Entwicklung der Schriftarten, und was damit ausgedrückt werden sollte. Auf jeden Fall sind Schriftartentwickler Kulturschaffende!
Stefan
Wird es von der FF Mark in absehbarer Zeit auch eine Condensed- bzw. Narrow-Variante geben? Das würde sie für den Einsatz als Corporate Font noch ein Stück attraktiver machen.
Mamory
Komisch, aber mir gefallen solch geometrische Schriften überhaupt nicht. Ich steh auf Charakter. Wobei das keine Denunziation sein sollt; selbst mir ist der Aufwand, der schon mal an die Jahre dauern kann, bekannt. Und ich ziehe vor jedem Schriftgestalter, nein, nicht Fontdesigner, meinen Hut. Die Proportionen sind perfekt, ich mag sie halt nicht, wie einen zu aufgeräumten Garten oder noch schlimmer: Wald.
Wie gesagt: Hut ab vor der Arbeit, aber ich liebe eben doch Charakter: http://shop.fontshop.de/products/greta-complete-family-pack-ot?id=290234533340928&first=39977696273192768&second=39977696284141328
http://www.typography.com/fonts/sentinel/overview/
Oder eben die Antares: http://www.dutchtypelibrary.nl/Images/Antares_FNT_Reg2.GIF | http://www.dutchtypelibrary.nl/Images/Antares_FNT_Reg1.GIF
Aber auch die, um nicht zu sehr bei der Konkurrenz zu wildern: http://www.fontshop.com/fonts/downloads/fontfont/ff_page_serif_ot/
http://www.fontshop.com/fonts/downloads/fontfont/ff_page_sans_ot/
Solche Formen sind es, die mich den Schlaf kosten können.