OPETUTTGART: Das Logo mit dem Paukenschlag
Die Oper Stuttgart gehört zu den Staatstheater Stuttgart, eine Drei-Sparten-Spielstätte für Oper, Schauspiel und Ballett in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Bis zum 17. September baut die Oper Stuttgart an einem neuen Internet-Auftritt, ein neues Logo scheint jedoch bereits gefunden, wie mir heute ein Freund des Hauses schreibt, dem es beim Blick in den PDF-Spielplan unangenehm aufgefallen ist. »Die Entwerfer (und Auftraggeber!) scheinen der Meinung zu sein, Oper sei Lärm.« lautet das Fazit in seiner E-Mail.
Es stimmt einiges nicht, an diesem Logo, und wir können nur hoffen, dass es sich um einen Platzhalter handelt, eingefügt von einem Scherzbold.
38 Kommentare
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<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
<a href="http://www…">Link</a> <img src="http://bildadresse.jpg">
SuddenGrey
aua…
Jan
oh je…
Nina
In der Tat scheint das Logo eher eine solche Reaktion hervorzurufen (schon nur visuell) als etwa den Genuss von Musik. Schade. Den Stu-pi-gart-Wortwitz, der sich ja auch irgendwie anbietet, versuch ich mir jetzt zu verkneifen…
Mchl
Schmerzen. Starke Schmerzen.
Weiß man wer’s verbrochen hat?
Doro
Selten so ein misslungenes Logo gesehen. Dabei könnte man doch zum Thema Musik so wunderbare Dinge gestalten…
Gerrit van Aaken
Wär was für die MayDay 2012 ;-)
Eike
In der Tat nicht wirklich der große Wurf. Ich habe – als ich en Text noch nicht gelesen hatte – das Ganze als »Open Stuttgart« für mich vervollständigt.
Achim B.
autsch.
Da Stefan
Ja, OpenStuttgart war auch mein erster Gedanke. Wäre NIE auf Oper gekommen. Nun ja… Es wird mal ein Klassiker werden. ;)
Markus Luigs
Im Zweifel für den Angeklagten. Wird wohl während des kreativen Prozesses eine Bahnhofsbedingte Erdbewegung gegeben haben. Über alle anderen Motivation möchte ich hier doch lieber nicht nachdenken.
Horst
Die Hamburger Symphoniker haben so was auch im Logo, aber sehr viel überzeugender:
http://www.hamburgersymphoniker.de/
Vit
Bisher war doch immer Strichpunkt für die komplette Gestaltung der Stuttgarter Staatskulturbetriebe zuständig, oder? Die sind ja eigentlich über jeden Zweifel erhaben – bei dem Logo habe ich schon eine böse Vorahnung wer das verbrochen hat, da wie es scheint die gesamte Gestaltung gearde „überarbeitet“ bzw. vermurkst wird.
Fabian
Hängt in Stuttgart bereits am Opernhaus – Da gab es anscheinend mit dem Intendantenwechsel auch einen Agentur- und Logowechsel. Auch beim Ballett. Nur das Logo des Staatstheaters bleibt wohl das vor mehreren Jahren von Strichpunkt gestaltete. Glaubt man der Webseite des Staatstheaters Stuttgart (siehe »Kontakt«), so ist das Design mutmaßlich aus der Hand von Johannes Erler.
Schade, dass der eigentlich stimmige und sehr wertige geschlossene Auftritt aller drei Häuser verworfen wurde. Und gerade obiges Logo überzeugt mit der Aussage »Oper=Lärm« und der schlechten Lesbarkeit wenig.
Vielleicht war insgesamt eine Verjüngung des Gesamtauftritts das Ziel – meiner Meinung nach ist dabei die grafische Qualität aber nicht gesteigert oder zumindest gehalten worden.
neuer Auftritt http://www.staatstheater-stuttgart.de
altes Corporate Design bei Strichpunkt
JanOne
im impressum steht doch drin wers gestaltet hat…
ich würds allerdings kaum glauben wenn mir das jemand nur erzählt hätte….
Max
surface?
Jürgen Siebert
Das Impressum bezieht sich (fälschlicherweise) nicht auf die Gestaltung der Subseite Oper Stuttgart, sondern auf diestaatstheaterstuttgart (betreut von johanneserler.com). Für das Logo und den neuen Auftritt der Oper Stuttgart soll eine Frankfurter Agentur verantwortlich sein.
Jussi
Mit dem Gestaltungshinweis wäre ich vorsichtig, zumal er bei der Webseite anders ist als bei dem herunterladbaren PDF »Programm Spielzeitauftakt 17. September«. Vielleicht sollte man mal warten, was da noch so kommt …
Was mich erstaunt, ist die kurze Zeit des gemeinsamen visuellen Auftritts von Theater, Ballett und Oper. Zumal er jetzt wirklich nicht so war, dass man sich dafür hätte schämen müssen.
Jürgen Siebert
@Max: Könnte sein … ist jedenfalls einem aktuellen Programmflyer zu entnehmen.
Jussi
Dann bekommt das Theater jetzt auch noch einen ganz neuen Auftritt?
Die Neon-Faust auf dem Dach funktioniert in der nächtlichen Skyline ja ganz prima. Wär schade drum …
Henry
Das Logo scheint es übrigens in mehreren Variationen zu geben.
Vroni
Henry,
über dem TT sind die Frequenzen einen Hauch besser platziert.
Wenn jetzt noch jemand an einer anderen Schrift schrauben würde …
Wer um Himmels willen hat sich diesen kalten Font ausgesucht. Und so komisch hingeschrägt…
Johannes Erler
Kurz zur allgemeinen Aufklärung:
die Staatstheater Stuttgart sind eine Art »Theaterholding«, also ein organisatorisches Dach, unter dem sich drei Bühnen versammeln: Schauspiel, Ballett und Oper.
Bisher hatte Strichpunkt sowohl für die Staatstheater (die Organisatorisches, z.B. Spielpläne, und andere gemeinsame Publikationen herausgeben), als auch für alle drei Häuser einen Auftritt geschaffen, der über eine gemeinsame Typografie, aber unterschiedliche Logos und Farben funktionierte. Man sah dem Ganzen an, dass es zusammengehörte. Gleichzeitig litt darunter aber auch etwas die künstlerische Eigenständigkeit der drei Bühnen.
Spätestens mit der neuen Opernintendanz durch Jossi Wieler (ab der nächsten Spielzeit) entstand dann bei allen drei Bühnen das dringende Bedürfnis nach stärkerer Eigenständigkeit. Also wurden drei Agenturen mit der Betreuung jeweils einer Bühne beauftragt: Strichpunkt macht weiterhin das Schauspiel (und ist da jetzt wesentlich eigenständiger und kräftiger geworden), surface aus Frankfurt macht das neue Opern-CD (inkl. des neuen Logos) und Disco Döner aus Stuttgart betreut das Ballett.
Blieb die Holding, die bisher das am zurückhaltendste CD hatte, das ohne den Zusammenschluss aller drei Bühnen unter einem CD-Dach nicht mehr funktionierte. Gleichzeitig aber hatten alle drei Bühnen den großen Wunsch, diese gemeinsame Organisationsklammer sichtbarer zu machen, weil sie als »Stuttgarter Modell« mit vielen sinnvollen Synergien einmalig in der deutschen Theaterlandschaft dasteht.
Also durfte mein Bureau Johannes Erler diesen neuen Auftritt gestalten, der nun ebenfalls in den nächsten Wochen eingeführt wird.
So ist das alles :-)
Carola Wüst
Leider habe ich erst OPEN STUTTGART gelesen … Hätte nie die Verbindung zur Oper geschafft.
Das Bild auf der Website finde ich jedoch klasse. Mir würde die Wortmarke ohne die Verzerrungen voll genügen.
Den Ansatz, dass verschiedene Agenturen sich um die Häuser kümmern finde ich gut. Ja, es war etwas zu einheitlich.
R::bert
Danke Johannes!
: )
Robert B
Leider tatsächlich kein gelungenes Logo. Der Ansatz.. nein auch der ist nicht vertretbar.
søren
Ich lebe in Stuttgart und bin oft im Schauspielhaus (Oper und Ballett eher selten bis nie). Zunächst danke an Johannes für die Erläuterung des Ganzen. Theoretisch kann man den Wunsch der Institutionen nach Eigenständigkeit zwar irgendwie nachvollziehen, aber wenn ich mir diese neuen, zusammengehunzten Machwerke im Verbund anschaue, weiß ich nicht, ob ich wütend oder traurig sein soll.
Das bisherige CD war einfach eine harmonische, feine Augenweide. Die Gestaltung der Printmedien hat mir derart gut gefallen, dass ich Faltzettel und vor allem die Programm“bücher“, die zu Beginn jeder Spielzeit erschienen, vom Jahr 2007 an aufbewahrt habe. Ein stimmiges, feines Gesamtkonzept, das den individuellen Charakter der Häuser trotzdem ausdrücken konnte.
Und jetzt? Bloß nicht den Blick über den Tellerrand wagen und sich auf ein Gesamtkonzept einlassen! Stattdessen ein ideenloses Kleinklein, bei dem jeder wieder sein eigenes (konzeptloses) CD-Süppchen kocht. Ein logoloses Ballett mit fahlem Retrobeigeschmack, ein Schauspiel mit dem ad absurdum geführten Rudiment des früheren CD und die Oper mit einem grandiosen Erdbebenseismografen-Totalausfall als i-Tüpfelchen.
Ben
Peinlich. Als Baden-Württemberger und Stuttgart-Nachbar ist es mir ja schon fast peinlich das zu erwähnen: Nach dem Tourismus-Flop, der neuen schrecklicheren Stuttgart.de-Website und nun dem Oper-Paukenschlag… Schade, dass dann sowas dabei rauskommt.
Die Gestaltungen aller 3 „Bühnen“ von Strichpunkt war so ineinanderfließend und kreativ und zugleich chic. Zuhause habe ich halle Broschüren und Flyer gesammelt, da sie schon überaus professionell und modern gestaltet waren.
– OPER STUTTGART ist gestalterisch für mich ein flop. Ein Schritt zurück.
– STUTTGARTER BALLETT ist in der Typografie ebenso ein Schritt zurück. Man mag es am liebsten redesignen… Ach ne, es wurde ja erst redesigned.
– Top: SCHAUSPIEL STUTTGART ist gekonnt und zugleich typisch Theater. Vergleicht man das Programmheft/Flyer von Strichpunkt mit den anderen, so belächelt man nur die anderen beiden Bereiche der Holding.
Peter Lohde
eine traurig stimmende vorführung, die leider eine übliche praxis demonstriert: unter dem vorwand einer vermeintlich größeren eigenständigkeit wird zunächst das eigene kleine vorsüppchen aufgesetzt.
dass man seine individuelle inhaltliche eigenständigkeit unter umständen auch im mantel eines größeren ganzen unter beweis stellen könnte (zumal, wenn dieser sich zuvor – wie hier – als souverän geschneidert präsentiert hat), kommt natürlich nicht in frage.
nach solchem formalen klein-klein bleibt zu befürchten, dass dies dann auch auf inhaltlichem gebiet bald folgt.
zumindest zeugt diese ersetzung von altem durch neues in keiner weise von ästhetisch-kommunikativem urteilsvermögen. aber darum geht es wahrscheinlich auch nicht. zunächst will wohl immer das ego eines neuen intendanten befriedigt sein – schließlich hat Loriot es uns schon mit seinem jodeldiplom vor augen geführt: es ist doch immer gut, etwas eigenes zu haben…
Karla
Ich habe auch „open stuttgart“ gelesen und hätte ehr an einen DJ oder an ein Techno Festival gedacht….tut mir leide, aber das logo funktioniert für die Oper nicht so richtig….
(habe übrigens jahrelang klass. Harfe gespielt und damit auch versch. Opern)
Simon Wehr
Da wir selber ein Staatsorchester betreuen, kann ich inzwischen fast alles »verstehen«, was in derartigen Häusern geschieht.
Und zum Logo: Auch ich dachte an einen DJ-Wettbewerb namens Open Stuttgart.
philipp
gibts denn neuigkeiten dazu? und: hat johannes erler auch das logo „geliefert“?
Jürgen Siebert
Es ist alles gesagt zu dem Thema: #16 und #22
Heidi Maass
Der Wunsch der drei Sparten nach mehr Eigenständigkeit ist ja schön und gut. Aber wie das im Augenblick im Kontext daherkommt, sieht man unter staatstheater-stuttgart.de und wendet sich mit Grauen. Zwar ist die Idee mit dem Mädchen, dessen Mund das O formt, konzeptionell reizvoll und sicher werden weitere in dieser Reihe folgen. Nur ist das Ganze handwerklich so schlimm umgesetzt, dass man dem Ganzen nur einen raschen Bühnentod wünschen kann.
ConnyLo
Ein einfältiges Logo und mit allem bestückt, was auch dem letzten Hinterwäldler klarmachen soll, wie toll die Oper ist.
– Schrägstellung des Schriftzugs (es geht aufwärts)
– Verwendung »moderner« Schrift (DIN)
– Einsatz aktivierender Farbe (klar, es muss Rot sein).
Dann abschließend die Buchstaben durchrütteln.
Zum Glück wurde nicht ein Grafikerschwosch addiert, wie man es als Logo auf Bussen oder Campingwagen finden kann.
buxblogger
Oh mein Gott! Da lernt man alles über Typografie, Logodesign, Klarheit und Imagetransfer und dann so was? ich verstehe es nicht. Bin ich zu altbacken? Wenn ja, dann stehe ich dazu !
werkerin
Würde ich das meinen Kunden vorlegen, könnte ich meinen Laden Dicht machen. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht in Stuttgart wohne. Oh sorry, ich meinte „tuttgart“.
Twix Raider
Also sollten die Wagners jemals einen lautstarken Seniorennachmittag auf dem grünen Hügel und mir die Gestaltung eines passenden Logos anbieten, wofür ich Mörderkohle, aber nur 5 Minuten Zeit kriege… WERDE ICH DIESEN SCHWABENSTREICH AUCH NICHT GUTTENBERGEN!!! Lieber schreibe ich Senioren mit h und blamiere mich selbst, soviel Kamikaze muss sein.
NieTheaterkartenkrieger
Schön für den der jemals Karten bekommt.
Was machen wir falsch? Keine Beamten,
Funktionäre,…..