o2, O₂, O-two … Oh no! oder …

… Der typo­gra­fi­sche Umgang mit der Marke O2
von Priska Wollein und Helmut Ness

Auf den ersten Blick scheint der Mobilanbieter mit den Sauerstoffbläschen in Sachen Markenname das große Los gezogen zu haben: kürzer und einpräg­samer geht’s wohl kaum. Das O blub­bert zudem ganz hübsch mit den Bläschen im Keyvisual und jeder, der die 8. Klassenstufe durch­laufen hat, müsste (laut Lehrplan) eins und eins zusam­men­zählen und das Versal-O mit der tief­ge­stellten Ziffer 2 sofort als die chemi­sche Bezeichnung für Sauerstoff iden­ti­fi­zieren können. Und davon kriegt man ja schließ­lich jede Menge, wenn man nicht mehr zuhause in der stickigen Bude tele­fo­nieren muss, sondern beispiels­weise durch den Park schlen­dert dabei. Hier schließt sich der Kreis zur Mobiltelefonie – so weit, so gut. Das hatten sich die Verantwortlichen bei der Markenentwicklung seiner­zeit wohl auch gedacht – Operation gelungen! Feierabend! – und haben kurz vor den entschei­denden typo­gra­fi­schen Eingriffen einfach den Sauerstoff abgedreht.

Auf den ersten Blick scheint O2 die Sache den Umständen entspre­chend gut über­standen zu haben und nur das geschulte Typo-Orthopädenauge erkennt den leichten Haltungsschaden: dem tief­ge­stellten, viel zu dünnen Light-Zweierlein droht neben dem etwas fett­lei­bigen O die Luft auszu­gehen. O2 hinkt jedoch nicht nur in dieser Hinsicht. Im Alltag zeigt sich, dass der Telekom-Marke viele typo­gra­fi­sche Betätigungen, die andere Brands problemlos meis­tern, erheb­liche Schwierigkeiten bereiten. In erster Linie wohl, weil das tief­ge­stellte Zweierlein in vielen Anwendungen einfach nicht kann.

Schauen wir derzeit ins Stadtbild von Berlin: O2-World – all over the place. Und nicht nur die Werbeflächen künden von der neuen Event-Halle am Ostbahnhof, nein, auch die offi­zi­elle Straßenbeschilderung muss sich dafür ins Zeug legen. Mit der DIN scheint O2 aber wohl gar nicht zu können – oder die Berliner Schildermacher können nicht mit der DIN und O2. Es trägt die Symptome der typo­gra­fi­schen Inkonsistenz offen zur Schau: o2 steht da. Vermutlich damit keiner das O mit der 0 verwech­selt und dann über­haupt nicht mehr weiß, mit wem er es hier zu tun hat. Die gleiche Behinderung macht O2 beim Providerlogo auf dem Handydisplay zu schaffen. Da kommt das Zweierlein auch beim besten Willen nicht runter. Folge auch hier: das wenig elegante o2, das mit Sauerstoff so viel zu tun hat wie ein Zwiebelturm mit einem Zwiebelkuchen – gar nix.

Wie O2 im Web klar kommt, wollten wir eigent­lich besser gar nicht wissen. Doch bekommt die Diagnose des Krankheitsbildes von O2 auf der eigenen deut­schen Website plötz­lich eine völlig neue Wendung: O2 kann, wenn es will! Bei den Navigationsreitern kommt das Zweierlein so runter, dass es eine typo­gra­fi­sche Freude ist. Und das sogar in der Systemschrift. Aber es scheint eben nicht immer zu wollen. Denn auf dem Rest der Seite voll­führt es dann wieder die typo­gra­fisch unmög­lichsten Verrenkungen ohne erkenn­bare Motivation. Mal groß/klein dann wieder klein/groß – einfach alles durch­ein­ander. Typografisch inkon­ti­nent. Vielleicht also doch eher ein psychi­sches Problem? O2 in die Branding-Reha? Oder doch besser erstmal auf die Typoanalyse-Couch?

Bis das endgültig geklärt ist, könnte man den Problemen der typo­gra­fi­schen Darstellbarkeit des Markennamens viel­leicht mit »The phone company normally known as the oxygene symbol« begegnen. Obwohl das die Berliner Schildermacher dann vor neue Probleme stellt …


44 Kommentare

  1. tuzz

    Guter Beitrag, regt zur Diskussion an. Nur wird die sofort dadurch unter­bunden, dass ich mir alle links (O2 Website etc) selbst raus­su­chen muss. Kurz im oder nach dem Text verlinken, und alle können es sich kurz anschauen und ihren Senf abgeben – und das ist ja schließ­lich gewollt, oder? :)

    Kurze Frage: Wie kann ich die tief­ge­stellt 2 in OSX eingeben? Da gibt’s doch sicher­lich ein Tastaturkürzel für?
    Danke & Gruß
    Holger

  2. tuzz

    edith sagt: Natürlich sind Screenshots oben verlinkt, aber der Gesamtkontext (der Website) würd mich halt auch interessieren.

  3. HD Schellnack

    Wobei ich das ursprüng­liche Design von O2 schon gelungen finde- sehr emotional und sehr anders als andere, deut­lich billiger wirkende Telefonieanbieter. Was inzwi­schen natür­lich viel­leicht ein Problem ist. Das recht edle und um die Ecke gedachte KMS-Design beißt sich etwas mit dem im Preiskrieg gefan­genen Mobilsektor und taugt eben wenig für Schweinebauch-Werbung. Da die Telefone und Angebote immer glei­cher werden, muss die Werbung schriller werden – und da kann das souve­räne O2-Blau nicht ganz mit – gott­seidan eigentlich.

    Die Abweichungen im Logo würde ich dem übli­chen Verschleiß eines scheinbar einfach nach­zu­bau­enden Symbols zurechnen, dass sich im Zweifelsfall jeder selbst fummelt, anstatt es sich bei der Firma oder Agentur zu holen. Da müsste der CD-Beauftragte besser aufpassen, dem Logo AN SICH kannst du das nicht anrechnen. Jede Company mit scheinbar einfa­cher Wortmarke teilt das – und jeder Designer weiß: Der größte Feind des Corporate sind die Leute, die es ultrakreativ selbst am Rechner nachf­ri­ckeln. Das Problem haben wir bei manchen Kunden auch. Möchte gar nicht wissen, wie oft das BMW-Logo in kleinen Ortschaften aus der Arial gebaut wird, weil grade die Helvetica nicht zu Hand ist.

  4. Ralf Herrmann

    Wie kann ich die tief­ge­stellt 2 in OSX eingeben? Da gibt’s doch sicher­lich ein Tastaturkürzel für?

    Nein, das gibts ja am Mac nicht mal für die hoch­ge­stellte ².
    Man muss Popchar oder die Zeichenpalette verwenden: ₂

  5. thomas | BFA

    O2 ist für mich auch bisher immer die tele­fon­marke mit dem besten look and feel gewesen. deren portal sah schon lange sehr gut aus, davon kann die konkur­renz, vor allem, die im rosa TüTü lange und feucht träumen.

    ansonsten, ist es doch die übliche diskus­sion: »eigent­lich schreiben wir firmen­namen nicht versal in den fliess­text. ja, ich weiss, das das so rich­tiger wäre, aber schauen sie es sieht viel besser aus, wenn sie nicht die ganze seite domi­nieren (was man ja schlecht sagen kann).«

    im übrigen bin ich mir sicher, dass es auch bei O2 eine rege­lung gibt, wie das im fliess­text zu handeln ist. habe die autoren da auch richtig recherchiert.

    im übrigen fehlt mir dann ein wenig eine art angriffs­punkt auf das gene­relle problem, falls es eins gibt. s.o.

  6. Jürgen

    Der Beitrag oben … jetzt mit 3 Links für vertie­fende Informationen.

  7. tom

    Ehrlich gesagt finde ich das Branding ziem­lich miss­lungen. Das Drumherum stimmt, die Werbung, das Design und die Kommunikation. Doch die Zeichen-Wort-chemi­sches Element-Sauerstoff-Marke, die auch noch englisch ausge­spro­chen wird, finde ich voll daneben. Die Marke passt zu einem Plattenlabel, ein Modelabel viel­leicht oder zu einer Werbeagentur. Aber ein Telefonanbieter? Mal abge­sehen davon, dass ich am Anfang der Kampagne nicht wusste wie man den Namen über­haupt ausspricht.
    Da musste man langsam, mühselig mit viel Aufwand und Geld erst einmal dem Volk beibringen, was O2 ist und wie man es ausspricht. Eine Anzeige oder Plakat bringt da nur bedingt etwas – da musste man schon extrem viel Geld und Aufwand in TV Werbung inves­tieren. Außerdem erweckt der Name die Assoziation, dass es sich um einen auslän­di­schen Telefonanbieter handelt.

    Nach vielen Jahren Aufklärungsarbeit ist man nun soweit, das die Marke etabliert ist und fast jeder den Namen kennt und damit etwas anfangen kann. Ohtu kann man nun ausspre­chen und weiß was dahinter steckt, doch es zeigt sich, dass nicht einmal Schildermacher die zwei Zeichen richtig zusammen setzen können. Das typo­gra­fi­sche Chaos war im Grunde schon vorpro­gram­miert. Das Logo ist eben nicht Alltagstauglich. Wie könnte es auch? Es ist das Zeichen, das sich Wissenschaftler ausge­dacht haben um Sauerstoff als Element darzu­stellen und es mit Kreide an die Tafel zu malen. Nicht für dauer­ge­stresste Redakteure in Zeitungen, die an diesen zwei Zeichen verzwei­feln, wenn sie es in ihren Text einfügen müssen.

  8. Marian

    Vielleicht inter­es­siert es an dieser Stelle, dass es einen Streit um das Markenrecht mit der Firma Vodafone gegeben hat. Die halten nämlich die Rechte an der Marke „D2“, die angeb­lich zu große Ähnlichkeit mit „O2“ hat.

    Soweit ich weiß, musste o2 sich verpflichten, überall dort, wo keine tief­ge­stellte Ziffer anwendbar ist (z.B. in Text-E-Mails) die Schreibweise „o2“ einzusetzen.

  9. Simon Wehr

    O2-D2 oder wie hieß dieser Roboter aus dem Lucas-Imperium?

  10. Nico

    Ich kenne auch noch die Version mit der O2/D2-Ähnlichkeit, weswegen in Medien, bei denen unter Umständen die tief­ge­stellte 2 nicht möglich ist (reiner Text, Browser-Titel, Ortsschilder) dafür das kleine „o“ verwendet wird – also entweder O2 oder o2, niemals O2.

  11. Nico

    (Da sind wohl die sub-HTML-Tags verlo­ren­ge­gangen, schade, in der Vorschau haben sie noch funk­tio­niert – es hätte „also entweder O(tiefgestellt)2(/tiefgestellt)…“ heißen sollen)

  12. ph

    Ich wahr 2006 total begeis­tert vom O2 Messestand auf der CeBit… http://​www​.mixed​pi​xels​.de/​d​e​/​r​e​f​e​r​e​n​z​e​n​_​d​e​t​a​i​l​s​.​p​h​p​?​r​i​d​=24

    Die »Medienwolke« war echt super.
    Sie zeigt vor allen Dingen wie gekonnt man sich bei O2 ansonsten in Szene setzt. Das die kleine Zwei da ab und an ein wenig zu kurz kommt… hm… schade eigentlich.

    Vielleicht müsste man sie wirk­lich einfach von Haus aus ein wenig stabiler gestalten — auf feste Füße stellen.

  13. tobi

    es ist ja nicht so, dass o2 ein völlig neuar­tiges rebran­ding ist, und ich weiß nicht, ob sich noch jemand an das vorher­ge­hende ›Genion‹-Design erin­nert, aber m.E. ist mit o2 eine Marke geschaffen worden, die sehr gut funk­tio­niert. Die Marke ist gut einge­führt, und zur Not auch als o2 verständ­lich. Die Unzulänglichkeiten deut­scher Schildermacher (machen oftmals viel schlim­mere Sachen) oder der web-Darstellung (alle ›korrekten‹ Darstellungen als Grafiken) als Ausschlusskriterium heran­zu­ziehen, dreht dem Designdiskurs irgendwie die Luft ab.
    ruhr hoch n anyone?

  14. ole schäfer

    … ich verstehe den Artikel nicht, solchen Kleinigkeiten würde ich keinerlei Bedeutung zumessen. Das Design bewerte ich hier nicht.

  15. tuzz

    @tobi: Seh ich ähnlich. O2 ist als Marke für mich stark, kurz & prägnant.
    O2 gibs ja auch in anderen Ländern, oder? Wie funk­tio­niert es dort? (O2 World London?!)

  16. robertmichael

    muss mich ole anschließen. sicher­lich hätte man auf der webseite das O₂ konse­quenter umsetzen können aber es gibt schlim­meres. wie HD schon schrieb, dass logo und das rest­liche CD funk­tio­nieren, aller­dings sollten die vorgaben von agentur und O₂ besser kommu­ni­ziert werden. wahr­schein­loch werden sie das sogar aber es wird halt von menschen umge­setzt und wenn der schil­der­ma­cher keinen nerv für gute typo­grafie hat kommt halt sowas dabei raus: 0²

  17. Max

    @HD Schellnack:
    Etwas am Rande, viel­leicht etwas zu spät, doch besser spät als nie, weil ich vorher nicht zum Fonblog-lesen gekommen war: BMW benutzt doch gar nicht die Helvetica! Wenn Du dir zum Beispiel ein kleines »a« anschaust verläuft der Übergang vom Bauch zum Grundstrich bei der Helvetika in einem weichen Übergang, bei BMW ist es dagegen eine Ecke – vergl. Arial. Das kleine »t« ist hingegen – wie bei der Helvetica ober gerade, nicht schräg.

  18. robertmichael

    http://​www​.o2world​.de — wow. die webseite ist ja mal heftig. das flash bremmst meinen quad­core komplett aus. der header hat ’nen krümel-pixel-himmel-verlauf. das hinder­grund­bild ist viel zu grell. die sich andau­ernd neula­denden und auf jeder seite auftau­chenden „weiteren events“ sind lästig (sogar im impressum erscheinen die flash­teaser). fehlt nur noch nervige musik. schnell weg …

  19. TCR

    und jetzt alle einmal „o-two“ sagen und dabei lauschen welches der beiden Zeichen länger klingt. Das „o“ wird kurz gespro­chen, die Variante o2 die benutzt wird wenn die zwei nicht nach unten gestellt werden kann macht Lautmalerisch extrem viel Sinn.

  20. Max

    nochmal @HD Schellnack:
    Meine nette Kollegin machte mich gerade darauf aufmerksam: Ist die Verfügbarkeit bestimmter Schriften von der Ortsgröße abhängig? Wie sieht es bei der Nutzung von mobilen Computern aus? Stürzt mir viel­leicht noch mein Macbook ab, weil plötz­lich die Systemschrift Helvetica futsch ist?
    Freitag ich komme!

  21. thomas | BFA

    robert­mi­chael: stimmt. ich musste auch erst zweimal schauen, um es zu glauben. die seite für dieses pres­ti­ge­ob­jekt der massen­un­ter­hal­tung ist defi­nitiv ein schuss in den ofen.

  22. Simone Wolf

    In Italien gibt es O2 nicht. Wir haben hier seit etwas zwei Jahren 3 (tre)http://www.tre.it/public/home.php, die in England 3 (three) heißen http://​www​.three​.com.

  23. thomas | BFA

    lol. hat mich sofort an dieses ding aus dem kinder­fern­sehen erin­nert, was da immer im hinter­grund rumwu­selte, genau wie die anima­tion auf der seite. so ein gelber punkt mit diesem »echo«-effekt. weiss jemand den namen?

  24. michael

    Ich glaube, dass hieß „Zeenie“.

  25. flxb

    @thomas: Das war ziny (oder so ähnlich) von »Sapß am Dienstag« wenn ich nicht irre.

  26. Max

    Den gelben Punkt habe ich mal auf einer »Was ist Was«-DVD gesehen. Er heißt Quentin, nicht Helvetica, wie so vieles andere auch.

  27. Max

    … der von Spaß am Dienstag heißt »Wuslon«.

  28. thomas | BFA

    felix: genau. sehr geil. doppelt lustig. aber ein wenig unpas­send für einen tele­fona­bieter. dann schon lieber blubberbläschen.

    btw. die anima­tion aus blub­ber­blase in das O finde ich sehr gelungen.

  29. wuslon

    Hier könnt ihr mit mir spielen:

    http://​www​.wuslon​.com

  30. HD Schellnack

    Wenn sich bei BMW nichts getan hat, benutzen die nach wie vor die Neue Helvetica.

    Das mit der Ortsgröße verstehe ich nicht, sorry…

  31. nette Kollegin

    @HD Schellnack: Ich auch nicht, daher ja meine Verwirrung. Aber viel­leicht verstehst Du es, wenn Du Deinen eigenen Beitrag noch­mals liest!?

  32. Max

    @ die nette Kollegin:
    Das ganze Typo-Bla-bla brauchst Du nicht verstehen, hast damit sowieso nichts zu tum.

  33. nette Kollegin

    @ Max: Dafür habe ich ja Dich! Du passt schon auf, dass dies­be­züg­lich bei uns alles richtig ist. Egal, ob wir uns nun in einem kleinen oder großen Ort befinden.

  34. Max

    Achja, wo ich es gerade sehe: Wie setzt Ihr denn eigent­lich die Interpunktionskombination »?!« Ich persön­lich setze aus
    1. opti­schen Gründen das Ausrufezeichen lieber am Schluss da durch die gerade Form am Ende eher ein Abschluss entsteht und
    2. ja auf die Frage eine Tat folgt, die durch das Ausrufezeichen symbo­li­siert wird.
    Oder macht Ihr das, da es ja eh »Bla« ist, frei Schnauze?

  35. Max

    @nette Kollegin:
    Alles nicht ganz: Auf die Sachen, die von den Ich-benutze-Verdana-Hä-Verdana-was-ist-das-eigent­lich-Leuten kommt, habe ich keinen Einfluss – leider!

  36. Johannes Brückner

    Ich kann mich dunkel erin­nern mal gelesen zu haben, dass O2 als Marke über den blauen Verlauf und die Luftblasen von über 90% der Deutschen wieder­erkannt wird. Wenn mich nicht alles täuscht, war O2 sogar auf einem der ersten Plätze im bundes­weiten Vergleich aller Marken, was die Wiedererkennung angeht. Das würde sehr für das Design spre­chen. Die verschie­denen Schreibweisen sind natür­lich unschön aber alles in allem funk­tio­niert das CD von O2 meiner Meinung nach ziem­lich gut.
    @ HD: BMW hat eine eigene Hausschrift gestaltet von Dalton Maag.

  37. Max

    Aha, scheinbar arbeitet außer der netten Kollegin und mir noch jemand am Freitag Abend. Schönes Wochenende!

  38. TM

    Danke für diese humor­volle Aufklärung über die Probleme von CDs großer Konzerne.
    Welche Agentur steckt dahinter?

  39. HD Schellnack

    Oh, das mit der remixten Helvetica von Bruno&Co hab ich nicht gewusst, dachte das wäre immer noch die Linotype-Helvetica. Nice.

    Was ich oben meinte und im über­ar­bei­teten Kopf viel­leicht nicht gut formu­liert habe: Das beste Corporate Design schei­tert an Folienschneidern irgendwo in Pollernamwald, die einen Mist auf Typographie geben und einfach was machen.
    Einfachstes Beispiel ist schon nur eine Fassadengestaltung, die wir für einen Weinladen in Bochum gemacht haben – der Folienschneider hatte da wohl ein Problem und hat kurzer­hand die ZIFFERN aus der Scala genommen… den Rest der Schrift aber aus der Times. Weil der Kunde eine Textänderung wollte. Großartig.

    Oder die Assistentin eines Theaters, die selbst­kreatv werden will und mal eine Riesenfassadensache macht, mal ein paar Flyer, von denen wir nicht mal was wussten… und dafür statt der GalaxiePolaris flott zur Verdana greift.

    Und so weiter – die Stories kann jeder von uns erzählen, oder?

    Und genau so entsteht dann eben auch Kuddelmuddel bei Läden wie O2. Die sind zwar struk­tu­rierter… aber eben auch größer. Da ist intern und extern immer mehr Chaos-Potential.

    Mit CD ist es eben so: Jeder wills haben, keiner will sich dran halten. Du verpasst einem großen Architektenteam eine auf Jahre vorge­fer­tigte Farbskala für Publikationen aus eigens ange­mischten Metallictönen in Grau-Mischungen. Und nur nach zwei Jahren kommt eine baby­blaue Publikation – weil die Farbe eben netter sei. Things like that happen – und manchmal machts ja auch Spaß. Corporate Design darf man nie ZU eng nehmen, das riecht auch irgendwie nach Endlösung. Am Ende doch egal, ob jedes O2 in Berlin richtig auf nem Schild steht, solange die Marke so gut funk­tio­niert, dass die Leute auch hinfinden, wenn der Name in der DIN und falsch geschrieben ist :-D.

    Soviel Unschärfe hat man in den meisten Fällen. Schwamm drüber.

    Umso verblüf­fender, wenn eine Marketing/CD-Abteilung das tight im Griff hat.

  40. Michael

    Zitat aus dem Beitrag: Typografisch inkontinent.

    Der war gut *ggg*. Du meinst sicher inkon­sis­tent. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.

  41. Moo

    Haha, der Seppel mit dem Bauarbeiterhelm auf dem Kopf ist mein Cousin!

  42. erik

    Typografisch inkon­ti­nent

    Wieso soll das falsch sein? Inkontinent heisst doch, nicht ganz dicht sein.

  43. hering

    eigent­lich hat o2 wirk­lich ein gutes CD und eine anspre­chende typo. also mit stil und ästhetik hat man sich anschei­nend ausein­an­der­ge­setzt… was dann aber bei der eröff­nungs­feier geboten wurde hat unter typo­gra­phi­scher betrach­tung nun wirk­lich kein lob verdient. im gegen­teil. zerfres­sene buch­staben mit völlig deplat­zierter lauf­schrift auf dem außen­dis­play… vom inhalt der worte und der konno­ta­tion mal abge­senen, mehr unter http://​www​.fein​rippund​korn​.de

  44. Wolfgang

    toller artikel. inter­es­sante kommen­tare. also für mich als laien wirkt das cd von o2 (autsch – keine ahnung, wie man die 2 runter bekommt) sehr gelungen, obwohl ich sie hasse. für mich steht o2 (aua) halt für eine scien­to­logy-mässige werbung mit ferres, becken­bauer und leider auch engelke. das sound­logo ist genauso „blasig“ und verhuscht, kaum greifbar und „lounge-ig“ – aber das wollen sie wohl so haben. die opti­sche umsetz­tung finde ich feige, unper­söhn­lich und „groß­kon­zern-ig“ aber für den massen­markt wahr­schein­lich ganz gelungen. wollen sie wohl so haben.

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