New-York-U-Bahn-Plan neu gestaltet

NYC Subway Map Redesign

Der New Yorker Designer Eddie Jabbour hat den U-Bahn-Plan seiner Heimatstadt – ohne Auftrag – neu gestaltet. Seine Überarbeitung wirkt auf den ersten Blick aufge­räumter als das Original. Doch schaut man genauer hin, so scheint Jabbour zwar ein guter Illustrator zu sein, aber kein guter Typograf. Vor allem in der Großansicht wird deut­lich, dass er eine schlecht lesbare, geschlos­sene Schrift verwen­dete und diese nach Belieben verengte. So über­rascht es nicht, dass die Metropolitan Transit Authority kein Interesse an seiner Fleißarbeit hat.
Komplettansicht vorher/nachher. (Via)


22 Kommentare

  1. Marco Witte

    Aber bis auf die schlechte Typografie – finde ich das Ergebnis ganz gelungen! Viel über­sicht­li­cher, vorallem die klare Erkennbarkeit der Stationen. Hat aber alles eine gewissen Ähnlichkeit mit dem Berliner U-Bahn Plan. Ein Schelm wer da böses denkt.

    Man sieht aber ganz gut bei dem Beispiel, dass es zur besseren Übersichtlichkeit niemals eine maßstabs­ge­treue Landkarte sein darf, wie sie die Metropolitan Transit Authority benutzen.

  2. jamie

    Mir gefällt auch die grafi­sche Umsetzung. Gerade die geschickte Vereinfachung des Netzes wäre sicher für alle Benutzer eine Hilfe. Die Typografie könnte er ja immer noch nach­bes­sern, falls wirk­lich Interesse bestünde. Evt. fällt ihm ja eine Piraten-Überklebaktion ein, oder eine Unterschriftensammlung (falls es etwas in der Richtung in Amerika gibt), damit seine Fleissarbeit doch nicht umsonst war.

  3. Mario Donick

    whoa, ich liebe stre­cken­netz­pläne, darum danke für den hinweis auf den neu gestal­teten new yorker plan. die schrift finde ich auch relativ nervig, aber die abstrak­tere anord­nung der linien im vergleich zu den eher den natür­li­chen gege­ben­heiten anord­nung des origi­nal­plans ist sehr gelungen, weil über­sicht­lich (und entspricht irgendwie auch dem »stan­dard« für stre­cken­netz­pläne). auf der anderen seite geht leider der ganz eigene charme des origi­nal­plans verloren …

  4. MiSc

    der orgi­ni­al­plan kann ja weiterhin als souvenir-poster verkauft werden. macht sich sicher besser beim entspannten in-erin­ne­rungen-schwelgen , als beim heck­ti­schen orien­tieren in der stadt.

  5. Manuel

    Bin da anderer Meinung. Mir hat der alte Plan schon immer gefallen. Weiß gar nicht, was alle immer haben. Ein Blick, und man findet sich zurecht. Diese Stadt ist halt chao­tisch. Da sollte der U-Plan nicht aus der Reihe brechen …

    Bin froh, dass sich die MTA so entschieden hat.

  6. Heinrich

    für mich ist das immer wieder ein phänomen, dass jemand der so ein plan zeichnen kann es nicht merkt, dass die typo so nicht machbar ist, man sieht es doch, dass es nicht funk­tio­niert. er muss es nicht selbst machen können aber merken, dass er das nicht kann und einen kollegen um hilfe fragen.
    schade um die viel arbeit.

    naja es gibt auch berühmte foto­grafen die »logos« gestalten.

  7. Sascha Broich

    Hat jemand gute Vorschläge für eine Streckennetz-Schrift?

    Auf Anhieb fällt mir z.B. die DIN ein, weil sie auch in sehr kleinen Graden noch saugut lesbar ist. Es muss auf jeden Fall eine sein, die auch nen ordent­li­chen Condensed-Schnitt bietet.

  8. Jürgen

    Nein, die DIN würde ich nicht empfehlen, weil sie nicht für Kleingedrucktes gemacht wurde (ganz im Gegenteil: für Schilder). Du soll­test Dir mal die FF Info Text ansehen: sie läuft auch recht schmal. Schau Dir mal das FF Info-Plakat an. Wichtig wäre eine große Mittellänge, damit die Schrift – durch die hohen Kleinbuchstaben – größer wirkt. Wenn es eine Serifen-Schrift sein soll, dann FF Parable. In diesen Fontblog-Beitrag habe ich ein FF Parable-Schriftmuster eingebaut.

  9. Heinrich

    im prinzip könnte man viele fonts nehmen, der umgang damit ist genau so wichtig.
    mein favorit wäre FF Info.
    mit condensed ist das so eine sache, auf plänen würde ich lieber bei kleinen graden ein punkt kleiner gehen und auf condensed verzichten.

  10. Heinrich

    oops, jürgen war schneller.

  11. Marc

    Die illus­tra­tive Lösung der Brooklyn-Bridge wider­spricht seinem Gestaltungsansatz den Plan zu abstrahieren.

  12. robertmichael

    die neue karte sieht zwar grafisch besser aus (bis auf die schrift) ist aber immer noch genaus so undurch­sichtig wie die alte. viel­leicht muss man auch in newyork wohnen um sich da zurecht zufinden, für einen nicht­ne­wyorker wie mich ist das eher schwer. vorallem die bunten stadt­teile im hinder­grund stören mich.

    fragen nach schriften die in kleinen graden gut lesbar sind tauchen in foren oft auf, viel­leicht kann font­shop nochmal genauer darauf eingehen und ein paar gute lesbare fonts vorstellen. zu den bereits genannten fällt mir noch die ‚vectora‘ von frutiger ein. auch mit der ‚fago c‘ habe ich schon gute erfah­rungen gemacht.

  13. Jürgen

    Also, wegen der großen Nachfrage: Tipps für Kleindruck-Schriften gab es in »Fonts 7«, hier der dazu­ge­hö­rige Fontblog-Beitrag mit Download-Link für das Heft.

  14. erik

    die schrift finde ich auch relativ nervig
    So ist das eben, wenn man Arial auf dem PC hat und sie aus platz­gründen auf 80% verschmä­lert. Dann werden auch die buch­sta­ben­ab­stände enger.

    Für die berliner pläne haben wir übri­gens seiner­zeit die Transit gemacht, die ja die Frutiger Condensed ist mit wenigen ände­rungen, vor allem in den strich­stärken. Funktioniert in Berlin seit 1991.

  15. Felix

    Weil es gerade zum Thema passt. In meiner Diplomarbeit beschäf­tigte ich mich auch mit Informations Design, Landkarten und Graphen. Ich kann nur sagen, dass sich die von mir verwen­dete „Sys“ von Fabrizio Schiavi sehr gut für kleine Schriftgrößen (auch als Screenfont) verwenden lässt und dabei trotzdem noch ein recht eigen­stän­diges und gut lesbares Schriftbild zeigt.
    Aber sonst finde ich die graphi­sche Umsetzung des U-Bahn-Plans recht gelungen und interessant.

  16. Mario Donick

    Von der Website:

    We were one of many inte­rested sites exami­ning the Kick Map nearly three years ago, when word of a new subway map design started to filter through the Internet

    Also ist der Entwurf eigent­lich schon drei Jahre alt, nur hat der Designer sich jetzt erst mit der MTA getroffen? Interessant finde ich, dass die sich nicht über die Schrift beklagen, sondern über die fehlende geogra­phi­sche Detailtreue.

  17. Boris

    Nachdem ich letztes Jahr 6 Monate in NY war und mich in den „alten“ Plan verliebt habe, finde ich den „neuen“ absolut schreck­lich. Nicht nur typo­gra­fisch, sondern vor allem grafisch. Wer braucht denn alle Linien als echte Linien. Es reicht doch voll­kommen aus erst bei einer Gabelung weitere Linien einzu­bauen. Ein Glück, dass der nicht umge­setzt wird.

    DANKE MTA!

  18. Sascha Broich

    Ganz herz­li­chen Dank für die Tipps zum Kleingedruckten und die Erinnerung an »­­Fonts 7«.

  19. dani kaiser

    welche font für kleine Schriftgrößen ist den auch unicode-fähig?

    also, bei welcher kann man bspw. auch kyri­lisch darstellen?

    das wäre mal interessant …

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