Neues Deutschland-Tourismus-Logo
Gut ein Jahr nach der Fußball-Weltmeisterschaft lanciert die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) ein neues Corporate Design für die weltweite Bewerbung des Reiselandes Deutschland. Neue Schriften (TheSans), ein neues »Globus-Ball«-Signet und ein neuer Claim lösen Kommunikationstools aus dem Jahr 1993 ab (siehe unten: altes Logo, Schrift Rotis). »Die Welt sieht unser Land seit der WM mit anderen Augen. Dies ist eine einmalige Chance für den Deutschland-Tourismus. Mit dem frischen Logo und dem Claim ›Deutschland. Einfach freundlich‹ greifen wir diesen Imageschub auf«, begründet Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, die Initiative. Ihr Ziel: den Imagewandel Deutschlands nutzen und das Reiseland im scharfen Wettbewerb als eigene Marke zu positionieren. Mit 154 Mitarbeitern weltweit und einem Werbeetat von derzeit 34,4 Millionen Euro pro Jahr wirbt die vom Bund geförderte DZT für Reisen nach Deutschland.
Die DZT teilte heute in Frankfurt am Main mit, dass sie das neue Design in den sieben wichtigsten Quellmärkten einem repräsentativen Feldtest unterzogen habe. Danach habe TNS Infratest in China, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, Polen und den USA jeweils rund 1.000 potenzielle Auslandsreisende online befragt. Sie bewerteten dabei drei verschiedene Layouts, die als »Finalisten« aus der Bewertung von DZT-Experten sowie der Mitglieder des DZT-Verwaltungsrats hervorgegangen waren. Das Gewinner-Signet »Deutschland. Einfach freundlich« hätte den befragten Endverbrauchern im Ausland am besten gefallen: Es wurde von 72 Prozent favorisiert – vor allem wegen der runden, dynamischen Formen, die auch an die Fußball-WM erinnern. Analysiert wurde auch die Werbewirkung einer Muster-Anzeige mit dem neuen Corporate Design.
Weitere Informationen im DZT-Presseportal … (Abbildung: DZT, hier im Download, .tiff)
Das alte Logo:
36 Kommentare
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<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
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Martin Jordan
Was die zitierten 72 % der Befragten gesehen haben ist eine Sache, die Haltung von Auftraggeber und ausführendem Gestalter eine andere. Was soll es abbilden? Mit welcher Intention wurde es in dieser Art wohl gestaltet?
salami
Komisch :/
was soll ich davon nur halten.
ne fette schrift, bischl kursiv und dazu
noch was abstraktes mit den deutschlandfarben
und fertig ist das „werk“.
würde sagen „end of logodesign“
(> david carson „end of print“).
was sind das nur für unfähige designer und entscheidungsträger ? note 6 & nachsitzen!!!
mart
Sieht eher so mitteldekorativ aus, das Geschwurbel im Kreis – man vermutet, dass es ursprünglich mal irgendwas Gegenständliches sein sollte, aber was?
Ähnlich nichtssagend ist „Das Reiseland“. Sich bloß nicht festlegen auf irgend eine Eigenschaft des beworbenen Produktes, sondern lieber ein undefiniertes „Reiseland“ wählen. Sicher ist sicher. …aber auch langweiliger.
Ivo
Ein Riesensatz nach vorn … im Vergleich zu seinem Vorgänger.
Till Westermayer
Das alte sieht nach U-Boot mit Fahne aus, das neue nach U-Boot frontal (bzw. von hinten, wo sind da die Propeller?). Jedenfalls nicht das, was ich als Image in alle Welt hinausposaunen würde.
matthias
lustig. wurde auch gefragt, wieviel prozent der je 1000 vertreter der sog. quellmärkte aufgrund eines logos in ein urlaubsland fahren würden? oder wie viele es aufgrund eines logos bleiben lassen würden? nur eigenheit kann stärke entwickeln. konformität vermag das nicht. so gesehen ist „das neue“ einfach egal …
Michel
Verbesserung zum alten, aber was das Geschwirbel darstellen soll, wird mir auf den ersten Blick nicht ersichtlich.
kux
wow, ein ballermann logo. *kopfschüttel*
stefano picco
hmm … fußball wm 2010 nun doch wieder in deutschland? ^^
moritz
mich hat`s auch sofort an fussball erinnert…
kommt zum kicken nach deutschland!
warum nicht? ;-)
Alex Geh
Erkennt ihr das nicht? Bin ich der Einzige? DAS ist der cremige Milchschaum im Coffee to go, mit dem man in deutschen Städten umherschlendert.
Demokratisches Design war mir schon immer verhasst.
Marc
interessant wäre es alle drei Finalistenentwürfe hier mal zu sehen.
Mimo
Ich finde es gut. Es ist nett. Was sagen den die 3 Streifen von Adidas aus? Die haben auch keinen Sinn. Eine Kugel steht für die Welt. Vielleicht auch für Fussball. Aber ich finde das ist nich so schlimm. Good Work.
Jens Windolf
@ Mimo
Du magst ja Recht haben. Aber die 3 Streifen von Adidas machen Sinn, wenn Du Dir einen Schuh von der Seite anschaust (am besten die berüchtigte Adilette).
Benjamin Hickethier
Ich gönne erst mal Lucas die vielen Lizenzen, die ihm das Ganze bei Umsetzung erwirtschaften wird, bzw. für die Lizenzen FSI, und die Prozente davon eben Lucas und Familie.
Naja, und das Logo? Ich musste spontan an die Abendnachrichten denken, das könnte ja auch eine Visualisierung dieses ›größten jemals verhinderten Terroranschlages in der Geschichte Deutschlands [sic!]‹ sein, dem wir ja angeblich (dank Bundestrojaner Schäuble 2.0) gerade haarscharfst entgangen sind. Zweitens, gefällt mir der Claim ›Einfach freundlich.‹ Bitte nicht nur in der Tourismuswirtschaft einsetzen. Auf jedem Dorffest aufhängen. In der Nähe indisch-italienischer Gastronomiebetriebe. Dann: In allen Arbeitsagenturen. Natürlich so rum, dass die Angestellten darauf blicken. In Berlin: z.B. auf dem Busfahrer-eigenen Display, wenn man einen Fahrschein kaufen will. Auf dem Flughafen Schönefeld: Dort, wohin sich alle nicht-deutschsprachigen (und nicht-kommunikationsdesigngeschulten) Touristen verirren, wenn sie die Bahn oder den Bus suchen. Ausserdem: in Call-Centern, über jedem Hotline-Beantworter-Schreibtisch. In der Technik-Abteilung von GRAVIS. In öffentlichen Räumen, an Treppen, an denen Kinderwägen und Rollis scheitern. Vor Schuleingängen, an denen sich Heranwachsende gruppieren und einen nicht auf dem Gehweg durchlassen.
Jedenfalls, auch der Slogan gefällt mir gut.
Das ›Logo‹ – tja, wenn der Auftraggeber an die ›Freundlichkeit‹ der deutschen Fußballidioten während der WM anknüpfen wollte, ist doch gut gelöst. Man kann damit auch an erfolgreiche Blumengartenschauen erinnern oder sogar im Sinne von ›Das Land der Ideen‹ an die Sprache von Martin Walser, Hellmuth Karasek oder Franz-Josef Wagner. Freundlich eben. Verwirrt zwar. Ausserdem hey, multikulti steckt auch drin! Ökobewegung und Atomkraftbefürwortung in einem! Die deutschen Erfolge bei der Tour de France! Auf dem Gebiet der Deportationen! In der Automobilindustrie! In der Beschleunigung! Beim Erfinden der Relativitätstheorie! Im Feuersbrünste legen!
Was man halt so drin sehen kann. Und was man (damit) drehen kann.
Alex Geh
… finde ich nett, fühle mich gut dabei, ist doch schick … ja Herrschaftszeiten! Wo sind wir den hier? Das ist belangloser, großer Mist!
Zudem: Deutschland. Einfach freundlich. Sind wir das? Das DZT posaunt es in die Welt. Und die Welt wundert sich (wahrscheinlich). Aber was sind wir und wie sagen wir es unseren Gästen? Bei Golo Mann, Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jhd, lesen wir: ›Wer sich in die Geschichte der deutschen Nation vertieft, der hat leicht den Eindruck eines unruhigen Lebens in Extremen … Einmal erreichen deutsche Gestalten die höchsten geistigen Höhen, auf denen je Menschen gelebt haben, indessen gleichzeitig trübe Mittelmäßigkeit den öffentlichen Ton beherrscht. Von apolitischer Ruhe wendet Deutschland sich zur aufgeregtesten politischen Tätigkeit, von buntscheckiger Vielgestalt zu radikaler Einheitlichkeit; aus Ohnmacht erhebt es sich zu aggressiver Macht, sinkt zurück in Ruin, erarbeitet sich in unglaublicher Schnelle neuen, hektischen Wohlstand. Es ist weltoffen, kosmopolitisch, mit Bewunderung dem Fremden zugeneigt; dann verachtet und verjagt es das Fremde und sucht das Heil in übersteigerter Pflege seiner Eigenart. Die Deutschen gelten als das philosophische, spekulative Volk, dann wieder als das am stärksten praktische, materialistische, als das geduldigste, friedlichste, und wieder als das herrschsüchtigste, brutalste. Ihr eigener Philosoph, Nietzsche, hat sie das ‚Täusche-Volk‘ genannt, weil sie die Welt immer wieder mit Dingen überraschen, die man gerade von ihnen nicht erwartet.‹
Dies stelle ich gegen das Fanmeilen-Geschwätz des DZT.
Wie man dennoch ein heiteres Zeichen für unser Land finden kann hat uns Otl Aicher 1972 mit seinem Olympia-Dakel vorgemacht.
Sharif
Ich bin der festen Überzeugung, dass dieses Logo einer der allerletzten, aber auch wirklich allerallerletzten Versuche ist, dieses inzwischen uralte, „ich-kanns-nicht-mehr-sehen“-Logo à la Espana nachzuahmen. Der Vater all dieser Logos war – wie das Logo selber – genial, aber alles was danach kam ist nur Schrott.
Achim Schaffrinna
Der Schriftzug „Deutschland“ ist spannungslos. Der kursiv gesetzte Zusatz „Das Reiseland“ einfallslos. Die Position des Logos innerhalb der Website unausgegoren. Die weißen Innenräume der Bildmarke erschließen sich ebenso wenig, wie die farbigen Flächen. Ist es das Deutsche Eck in Koblenz? Die Zugspitze? Sollen das Bundesländer sein? Oder gar ein Läufer? Was zum Kuckuck soll die Bildmarke darstellen? Ein Ball? Im Ernst? Für die Fußball-WM wäre es adäquat und weniger peinlich als die Ecstasy-Pillen von Abold aber das kann ja nicht der Maßstab sein. Das Thema „Reise“ wird überhaupt nicht transportiert. Gut, im alten Logo auch nicht. Aber genau hier hätte man ansetzen können. Ich hatte gehofft, dass Deutschland im Vergleich zu Italien etwas Ausgereifteres präsentiert. Diesmal bin ich jedenfalls nicht Deutschland.
kai
sieht ein bisschen nach wi-logo-wettbewerb ( http://de.wilogo.com/nos-references-en-logos.html ) aus..ich mag die web 2.0 icons nicht :-( ..wenigstens ist die typo bissl o.k.
Martin
Ach ja, das wird ein schöner Tag, an dem hier mal ein Logo vorgestellt wird, das nicht anschließend von (fast) allen nieder gemacht wird. Ob ich das noch erleben werde? Irgendwie frage ich mich, weshalb die meisten Gestalter bei fremden Werken oft so überkritisch sind, sich aber den eigenen Arbeiten gerne rausreden mit „Na ja, der Kunde hatte halt diese und jene (unsinnige) Vorgabe gemacht, die Zeit war auch sehr knapp und schlecht bezahlt war der Auftrag auch noch…“
Herbert Grambihler
OK. Beim alten Logo drängen sich nicht gerade Assoziationen zu einem „freundlichen Reiseland“ auf – ich sehe da das Berliner Olympiastadion und im Hinterkopf ruft´s: „Leni Riefenstahl“ und ein paar andere ungute Konnotationen, darunter die Typo in der Rotis von Aicher, da grüßen die demokratische Aufbruchsstimmung der ulmer vh der Nachkriegszeit und später die HfG … Ja, da sind die Pole, zwischen denen sich das „deutsche Wesen“ wohl bewegt – das Zitat bei Alex Geh trifft´s! Darüber die deutsche Fahne ein bißchen wie´ne Flamme (Feuer, Begeisterung …)
Und nun sowas … Sollte ein Logo oder Signet nicht das Selbstverständnis dessen transportieren, der es trägt? Deutschland – „einig verschwurbelt Fetzenland“? Sieht irgendwie ein bißchen von fireball.de abgeguckt. Deutschland – eine Suchmaschine? Nein – ich hab´s: dank „global warming“ wird auch bei uns bald die „hurricane season“ eröffnet, wir sind logomäßig schon mal vorbereitet …
Alex Geh
@ Martin: das hier ist eine nationale Angelegenheit.
Ich möchte nicht einfach nur freundlich sein. Und ich möchte auch nicht, dass das über mich in der Welt verbreitet wird. Dieser Lichterkettenschmusekurs ist erniedrigend.
Heinrich
ein kleiner gartenzwerg wäre echt schönner gewesen.
Ivo
Hätten sich auch bloß alle drüber aufgeregt … ;)
Marie
Mich würde viel mehr interessieren, was in dem „Kringel“ steckt.
Ich sehe zwei Ohren (Fuchs?!), einen Kolibri und ein Nashorn im Profil. Hm…
Gibt es irgendwo Hintergrundinfos?
Der Sven
Ich hätte einen nette Idee für die Kommentarfunktion dieses Blogs: Neben den kritischen Enträgen sollte man auch die Möglichkeit haben, einen Snapshot des aktuellen Desktops hochzuladen. Dann würde vielleicht mal zu Tage treten, wie groß die Diskrepanz zwischen der Messlatte, die manche Gestalter an andere anlegen, gegenüber eigens fabrizierter Logos, CDs, etc. ist. Vielleicht ist es aber auch so wie es scheint: hier kommentieren fast nur Profis, die täglich perfekte Gestaltung raushauen.
Der Sven
Kleiner Nachtrag: ich arbeite gerade an einem simplen A6-Flyer mit zugegebenermaßen nicht gerade wunderschönem Logo drauf – allerdings habe ich das nicht selbst verbrochen ; )
HD Schellnack
Sven, hier kommentieren meist Leute, die die Kompromnisse, die man so jeden Tag leider machen muss (oder meint machen zu müssen, weil man glubt, es gehöre zu so einer Art Professionalität dazu, was vielleicht ein Irrglauben ist, ein Elektriker macht auch nicht, was der Kunde von ihm verlangt und nennt sich professionell… ‹Ne, Starkstrom anne Badewanne, dat is ma kein Problem, Frau Müller, Rechnung kommt.›). Insofern kann man solche Arbeiten schon beurteilen und auch die Wege, auf denen sie entstehen.
Den Claim finde ich spaßig, wenn auch etwas verlogen. In Deutschland ist wenig einfach und freundlich, und etwas austauschbar ists ja auch. McDonalds – einfach freundlich. Karstadt – einfach freundlich. BND – einfach freundlich. Irgendwie alles eins. Solche Claims kommen mehr und mehr aus der inneren Sloganmaschine. Drei Bausteine, fertig.
Die Grafik an sich – ichmeine, die alte ist ja auch nüscht – aber … wow. Web 2.0 olé.
Severin Wucher
Mit diesem, äh, Logo wirbt Deutschland im Ausland? Ist das jetzt in- oder ausländerfeindlich :) ?
alex
Wo ist das denn web 2.0? Nur weil da Verläufe drin sind? Mir kam die Assoziation gar nicht.
Alex Geh
Deutschland, Dessau, Gera … Jürgen macht uns fertig.
Ralf
Ersetze „Deutschland – Das Reiseland“ durch „Deutschland – Das Fussball-Land“ und das Ding passt prima. Ansonsten bin ich sehr froh, dass es sich nur um ein Touristik-Logo handelt und wundere mich ein wenig, dass ich die Änderung unserer Nationalfarben nicht mitbekommen habe: Grau-Rötlich-Blassgelb.
jAnsen
Also die Entstehung des Logos ist doch denkbar einfach! Vater:http://www.kidsweb.de/schule/fussball_spezial/fussball_logo.gif
Mutter: http://joi.ito.com/Firefox-logo.png
Aber mal im ernst: die user sind hier ja mitunter SEHR kritikfreudig. Wie war noch gleich dieses Sprichwort mit der eigenen Nase..?
Jorgen Beimsler
›Deutschland. Einfach freundlich‹
klingt, als waere es einem Film von Hape Kerkeling entsprungen.
headsign
U-Boot war auch meine sofortige Assoziation beim alten Logo. Was das neue darstellen, assoziieren oder inspirieren soll weiß ich wirklich nicht. Sieht für mich ganz so aus als wollten die schnell das alte U-Boot loswerden und es ist keinem was wirklich besseres eingefallen als so ein komisches schwarz-rot-goldenes Wischi-Wuschi Dingsda :D
andrea dürr
deutschland – das reiseland
in kombination mit dem „feuerfliegenden etwas“ ist die botschaft für mich: deutschland, das DURCH-REISE-LAND und zwar am besten zügig weg hier. typo ist ..na ja. von der bildmarke bleibt mir gar nichts was ich zu so viel phantasielosigkeit sagen soll. mich würde interessieren wie hoch das budget für diese arbeit war.