Musicbon (Ende): Alles wird gut …
Gestern Abend fand dann der große Augenblick des Downloads statt … und der war gut. Die Musicbon-Seite ist grafisch und technisch vorzüglich gebaut. Sie präsentiert sich direkt mit der Eingabemaske, ohne mit einer Anmeldeprozedur oder Kleingedrucktem zu nerven. Ich tippe zunächst die 12 Zahlen meines Kassenzettels und dann die 3-stellige Prüfziffer auf der Rückseite des Musicbon ein. Es folgt eine kurze Spambot-Sicherheitsabfrage und schon kann ich meine Musik downloaden.
Das Album landet als 110 MB große Zip-Datei auf meiner Festplatte, ein Doppelklick entpackt die 14 Musiktitel in einem Ordner, den ich anschließend auf das iTunes-Icon ziehe. Und schon spielt die Musik. Die Metadaten der Songs sind ordentlich angelegt, einschließlich Titelnummern und Erscheinungsjahr (2008). Geradezu vorbildlich ist die Behandlung des Album-Artworks: mit einem Klick bekomme ich eine 1400 x 1400 Pixel großes jpg-Datei des Covers geliefert, gekennzeichnet mit einem Aufkleber »Premium Edition«, die ich auf 700 x 700 Pixel herunterrechne und den Metadaten meiner Songs hinzufüge (meine Standard-Methode).
In einem zweiten Download-Prozess rufe ich das Bonus-Material ab: zwei zusätzliche Songs, das digitale Booklet (PDF) und ein Musikvideo. Kleiner Wermutstropfen: das Video (Endung .mpg) wird weder von iTunes, noch von Quicktime erkannt, sondern mit der Bemerkung »Die Datei ist keine Filmdatei« ignoriert. Ich habe eine Support-Email an die einzig auffindbare Adresse auf www.musicbon.de gesendet, zum Entwickler der Site in die Schweiz. Mal sehen, ob sich da noch etwas tut.
Übrigens könnte ich die Musik noch zweimal vom Server laden. Einzige Voraussetzung ist, dass ich mich zuvor registriere. Danach käme ich in den Genuss einer weiteren technischen Besonderheit, hätte ich einen PC und keinen Macintosh: Die gekauften Songs lassen sich auch per Stream an einen Computer anhören, zum Beispiel an den Rechner eines Freundes, bei dem ich mich unter www.musicbon.de einlogge.
Auch die Übertragung der 100 % DRM-freien Musikdaten auf meinen iPod lief übrigens problemlos (siehe Abbildung oben).
Fazit: Vorne pfui, hinten hui. Der Erwerb eines Musicbon-Prepaid-Download-Passes am Point-of-Sale – driekt neben der regulären Musik-CDs – ist eine unsinnige Vertriebsidee. Das Downloaden kompletter Alben via Zifferncode (DRM-freies MPEG mit 256 kBit/s, hochaufgelöstes Cover) auf der Musicbon-Webseite ist ein Genuss. Lösungsvorschlag: Zifferncodes online verkaufen, fertig.
24 Kommentare
Kommentarfunktion ist deaktiviert.
<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
<a href="http://www…">Link</a> <img src="http://bildadresse.jpg">
Sascha
erstmal danke für die schöne geschichte, ich hab mich köstlich amüsiert. und mittlerweile sogar begriffen, was musicbon bedeutet. auch wenn mir der nutzen immer noch nicht ganz klar ist … deinen vorschlag am ende halte ich allerdings für weniger clever, genau da liegt ja der hund begraben: der einige vorteil/grund von/für MUSICBON liegt ja in der tatsache, dass ich so musik aus dem internet laden kann, auch wenn ich keine kreditkarte/paypal/smartmoney-lösung habe, oder seh ich das falsch?
Der Sven
»Die Musicbon-Seite ist grafisch und technisch vorzüglich gebaut.« – Wann werden wir das ENDLICH mal von der Fontshop-Website sagen dürfen?
Jürgen
1. Q 2008.
Jürgen
@Sascha
Es gibt zwei Tätigkeiten, für die man wirklich nicht mehr das Haus verlassen muss: Musik downloaden und Geld überweisen. Wer die elektronische Zahlung vermeiden möchte, kauft sich eine CD. Man kann sich auch einen iTunes-Gutschein schenken lassen.
Rudi
super geschichte, toller blog. mal schauen ob der kommerz ein türchen fuer ein solches produkt aufhält. geschenkkarten sind trendy, auf dies wirds wohl hinzielen. bei mir hat uebrigens alles geklappt. ps: video logisch gehen die nicht direkt im itunes, flip4mac und du bist dabei …
Jürgen
Flip4mac hab’ ich und hilft mir beim Abspielen von WMV- und WMA-Dateien. Das Musikvideo hat aber die Endung .mpg …
creezy
Und was war jetzt noch mal genau der Sinn des Ganzen? Also, ich habe noch nicht kapiert, was so falsch ist am simplen offline ’ne CD zu kaufen? ;-)
Christian Büning
Klarer Fall von Shooting before Graphic! Die Startbilder mit den Leuten bzw. Teilen von Leuten, die nach dem zufallsprinzip erscheinen, haben ziemlich mies reingefriemelte Kartenoberflächen. So pralle finde ich das nicht.
macx
Zifferncode online kaufen? Och nö. Ich öffne iTunes, klick »kaufen« und boom, das ist alles. Noch ein Klick auf »synchronisieren« und boom, alles auf dem iPod. So und nicht anders muss das gehen.
Honeybunny
OT: Jürgen, schon mal den VLC-media player probiert? Spielt so gut wie alle Formate, kann ich nur empfehlen.
Ole
… der vcl player kann fast alles abspielen ..
Max
Gratulation :D
Xaver
Und man bleibt beim Kauf anonym, was man von allen anderen online Zahlungsarten nicht sagen kann.
Michael
Damit iTunes den Film abspielt, die Endung der Datei auf .m4v ändern.
Danke für die Reportage!
Grollitsch
Wenn man kein extra Programm installieren will, kann man auch das component von http://www.perian.org/ probieren.
Jürgen
Danke für die Tipps … VCL Player hat das Video gelesen. Endlich! Perian ist eleganter, half leider nicht, auch nicht das Umwandeln der Dateiendung in .m4v
mk
Hallo »Herr Jürgen«,
haben Sie eigentlich nichts zu tun (Arbeit)? es wir den ganzen lieben langen Tag über Banalitäten diskutiert.
robertmichael
hallo »herr mk«
haben sie den ganzen tag nichts zu tun (arbeit)? sie scheinen diese ganzen ‚banalitäten‘ auch noch zu lesen.
schnipsel
@mk: verstehe ebenfalls nicht was die ›musikbon‹ geschichte mit »täglich news und meinungen aus der grafikszene« zu tun hat, jedoch schätze ich die sonstige ›arbeit‹ (hier: 95% der fontblog-einträge) sehr. @jürgen: können einzelne kategorien als rss-feed abonniert werden oder wäre das technisch zu kompliziert? noch genialer wäre wenn ich mir aus den vorhandenen fontblog kategorien einen persönlichen rss-feed basteln kann… :)
Sascha Broich
Du kannst die .mpg Datei auch auf der Website http://www.media-convert.com in alle erdenklichen Video-Formate umwandeln.
Jens Kutílek
Die Dateiendung .mpg bedeutet erstmal praktisch gar nichts. MPEG steht für Moving Pictures Expert Group, und daher gibt es dutzende Dateiformate, die von der MPEG spezifiziert sind und sich hinter diesem Begriff verstecken können. Deshalb sollte man erstmal in die Datei schauen, um zu sehen, welcher Codec, erkennbar an seinem Four Character Code in diesem Fall verwendet wurde, und dann kann man überlegen, woher man diesen bekommt, um die Datei anzusehen.
VLC ist aber schon mal ein guter Tip, weil der wirklich fast alle Codecs enthält.
Jürgen
Ich habe inzwischen eine Antwort von den Betreibern der Musicbon-Webseite bekommen:»… wir arbeiten noch an der Kompatibilität aller Betriebssysteme vor allem auch im Bereich Streaming. Das Video lässt sich mit OS 10.5.1 (Leopard) über den kostenlosen VLC Media Player abspielen.« Das stimmt.
@ Jens: Junge, Junge ist das eine verrückte Formatvielfalt. Ich bin nicht so der Video-Junkie … das war alles neu für mich.
@ mk und schnipsel: Wer das Fontblog schon ein wenig länger kennt weiß inzwischen, dass es keine scharfe Informationsquelle für Fachleute(-idioten) ist. Da kann ich auch nicht über meinen eigenen Schatten springen. Die Welt besteht aus mehr als Punzen und Serifen. Ein Blick über den Tellerrand hilft, die Kontrolle über die eigene Verortung nicht zu verlieren.