Marriott zwingt Designerin zur Aufgabe
Es war eines meiner Lieblingsrestaurants am Potsdamer Platz: der Midtown Grill des Marriott Hotels. Da geh’ ich jetzt nicht mehr hin. Habe eben bei Spießer Alfons erfahren, dass Marriott mit juristischer Brachialgewalt die Designerin Mari Otberg (Gipsstraße, Berlin) und ihr Hochzeitsmode-Label JustMariOT platt gemacht hat.
Auch das Stadtmagazin Tip berichtete ausführlich darüber. Otbergs Markenname war die Verbindung aus »Just married« und ihren Initialen OT. Marriot sagt sinngemäß: Alles Lüge – ihre Marke schmückt sich mit unserem guten Namen. Übergeschnappt!
Foto: www.mariotberg.com
63 Kommentare
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horstbert
Ich bin eigentlich immer gegen solche Klagen, aber ehrlich gesagt verstehe ich Marriott in diesem Fall. Ich sehe an Marriotts Verhalten nix Verwerfliches.
AL FROM HELL
Normalerweise hasse ich genau solche Klageaktion von Goliaths gegen Davids – aber ganz ehrlich… In diesem Fall muss ich wirklich gestehen, finde ich das völlig in Ordnung. Mal ehrlich, das sieht man doch als Laie schon, dass das so nicht sein kann.
MarRIoTT (egal wie geschrieben) haben ganz klar recht.
name
@1und2: wie geht denn ihr ab? Zwischen den Namen besteht wirklich keinerlei Zusammenhang, das ganze ist ein großer Witz.
Jürgen
@Al from hell: Interessante Argumentation. Du bist mit Judith Franziska Köhler liiert, einer Fotografin. Sie nennt sich auf ihrer (von Dir gestalteten) Webseite JFK. Vorsicht: Hier besteht die Gefahr einer Klage durch Warner Brothers.
KC
Also ob irgendjemand sich ein Hochzeitskleid kaufen würde, weil der Name in Verbindung mit einer Hotelkette steht… Lächerlich! Wo ist denn der werbliche Zusammenhang von Hotel und Hochzeitskleid? Ganz armes Bild, dass die Hotelfritzen da abgeben! Wie sagt der Rheinländer so treffend: Man muss auch gönne könne!
horstbert
@3: Und du glaubst, dass justFolkswagen („just“ plus anders geschriebene Marke) rechtlich in Ordnung ist?
Tjark
Also ich gehe lieber ins Tizian im Hyatt am Potsdamer Platz.
Mal sehen, wen die Kollegen dann vor die Flinte nehmen: JustHYrATT oder so?
Jürgen
Volkswagen scheint ein »Folkswagen« gelassener zu sehen als Marriott ein »justMariOT«:
http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewProfile&friendID=379044735
Und nur darum geht es mir: Um das Gebaren einer Weltmarke. Wenn ich gegen alles klagen würde, wozu ich juristisch ermächtigt wäre, würde das mein Hauptberuf sein.
Vroni
Ich bin ja kein Marken- und Patentanwalt, aber bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass Hotelketten und Hochzeitsklamotten verschiedene Branchen sind. Und wenn sie verschieden sind (also auch unterschiedliche sogenannte Markenklassen haben, siehe DMPA-Website), dann ist ein bisschen mehr Freiheit möglich.
Natürlich kenne ich mich – und wer sonst schon – mit kompliziertem internationalen Markenrecht nicht aus. Der Fall, in dem Ferarri einem Gastwirt in der Eifel, glaube ich war das, das rote Pferd verbot, ist vielleicht noch einigen bekannt. Das hat auch gröbstes Unverständnis und Empörung erzeugt.
Warum tun sie das? Because they can.
robertmichael
selbst wenn sie im recht sind, man sollte als weltunternehmen einfach mal auf seinen ruf achten.
Christian
wie schön wären die Kombinationen:
Im MariOT im Marriott heiraten!
KC
Vroni Du triffst den Nagel auf den Kopf!
Genau so sehe ich das auch! Statt sich der Sache positiv anzunehmen, wird gleich die juristische Keule ausgepackt.
KC
Übrigens erinnere ich zum Beispiel an Mercedes-Schuhe. Die gibt’s merkwürdigerweise auch noch. Wo ist da der Unterschied?
jAnsen
naja, wie die hotelkette da einen zusammenhang sehen kann, ist mir auch schleierhaft.
aber „clevere“ wortspiele und buchstabendrehereien sind ja eh in den seltensten fällen geschickt und sinnvoll…
Vroni
Würde dann gleich die Aufzugfirma OTis gleich mit verklagen. Wer außerdem in Blogs OT für off-topic schreibt, der ist auch dran. Und wie war das noch mit dem T?
Vroni
@ jAnsen
Du sprichst mir aus der Seele. Solche Buchstaben-„Wixereien“ oder auch „kreative“ Wortspiele sind bei Namensgebungskunden äußerst beliebt (I know, sie lassen auch ungern davon ab), da sie glauben, dass das schlau klingt. Selten beim Namengebungs-Texter. Der stöhnt.
Vielleicht ist die Dame irgendwann (heute sicherlich nicht) froh, dass sie durch diese (sicher sehr unschöne) Art gezwungen ist, sich einen guten Namen zu suchen. Mari und Marry reichen doch als Ansatz für weitere Ideen-Injections. Und jeder gute Texter weiß über diese Platte hinaus da noch mehr Geschicktes, das greift. Da fängt der erst an (hab ja einen solchen Werbedichter in-house und angeheiratet, oft dichte ich mit).
Das OT im Namen wäre mir zudem, wenn ich die Inhaberin gewesen wäre, eh von Anfang an zu sehr OT gewesen. Nicht falsch verstehen: ich bin auch empört, aber vielleicht hat es irgendwann sein Gutes.
holger s
naja … Kanonen auf Spatzen … das JustMariOT ist allerdings auch so ein typischer berliner an den Haaren herbeigezogener Name, da muss ich Mutwillen unterstellen.
Mich erinnert das aber trotzdem an den noch absurderen Fall, wo die Firma Tchibo gegen das Restaurant Cibo Matto vorgegangen ist.
Man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen, der verballhornte Name des Multi-Konzerns gegen die richtige Schreibweise eines italiennischen Restaurants (»Verrücktes Essen«). Das Restaurant hat sich dann in C. Matto umbenannt …
Als nächster Schritt ist geplant, die italienische Sprache zu verbieten, weil sie gegen das deutsche Markenrecht verstößt.
SlickOne
Ich finde die entscheidene Frage ist doch folgende:
Versuchte JustMariOT vorsätzlich mit Ihrem Namen das „gute“ Image der Marke Marriott zu nutzen um mehr zu verkaufen oder selbst einen Imagegewinn zu haben?
Ich persönlich hätte bei JustMariOT auch sofort an Marriot gedacht. Aber das ist nur meine Meinung. ;)
HCL
Meinem Rechtsempfinden nach dürften solche Klagen gar nicht möglich sein. Selbst wenn jemand bewusst einen ähnlichen Namen anmelden würde, sollte das noch hinnehmbar sein. Erst wenn dann zusätzlich noch gezielt das CD abgekupfert werden würde, wäre es akzeptal, Massnahmen zu ergreifen. In diesem Fall, wo ein Vorsatz gar nicht, und die Namens-»Ähnlichkeit« erst auf den 2. Blick erkennbar ist, sollte es keine Rechtswege für Marriott geben.
Wenn ich bewusst versuchte, von einer anderen Marke zu profitieren, würde das eine Menge über mich aussagen. Verbraucher sind, glaube ich, schlau genug, so etwas wahrzunehmen. Eine Marke, die als nachahmenswert gilt, gewinnt eher, als eine Marke, die mit juristischem DDT die Landschaft von »Ungeziefer« zu säubern versucht, und dabei leider auch die Schmetterlinge umbringt.
Vroni
AhAA, jetzt hat’s bei mir geschnackelt:
„Die Hoteliers hatten bereits in den 60er-Jahren ihren Namen als weltweite Marke angemeldet, nicht nur für Hotels, auch für Mode.“
(Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/1224/berlin/0067/index.html)
Die „Klasse“ Mode war von der Hotelkette auch besetzt.
Dazu kommt, dass für die Modemacherin der Ärger erst anfing, als sie ihre Marke beim Patentamt anmeldete. Da erst wussten die Marriott-Anwälte von ihr. Notiz: Also Sorgfalt beim Recherchieren bei der DMPA und Vorsicht beim Marken anmelden dort. Nix ohne Anwalt… :-(
Liz
@HCL: Die Marke existiert nicht nur visuell, spätestens bei Radioanzeigen ist es egal wie das jeweilige CD aussieht. Ähnlicher Klang reicht für eine Klage.
Ich kann Marriotts Reaktion nachvollziehen, aber sie ist schon sehr hart und m.E. komplett unnötig.
Vroni
Vorsicht auch vor einer allzugroßen Emotional-Bloggerwelle: die Modemacherin hat schon länger keine Hochzeitskleider mehr gemacht. (Steht ebenfalls in meinem vrherigen Link von Berlinonline). Möglicherweise wollte sie eh aufhören. Dass Marriott eine Künstlerin zum Aufgeben zwingt, ist zwar eine toller Headline-Reißer, könnte aber sowas sein wie eine süße, kleine BILDmäßige Presseübertreibung oder auch Blogger-Übertreibung. Woanders als in Berlin nennt man das Ente. +duck+
Angelika Kasper
Gänsefleisch, es geht doch nicht primär um Brautkleider…
Manchmal ist es duchaus nützlich, den links im Kommentar von Jürgen Siebert zu folgen. Marie Otbergs Projekt ist mitnichten an den „typischen Berliner Haaren“ herbeigezogen. Sie lebte über 5 Jahre in London, kam 2003 nach Berlin und kreierte unter anderem individuelle Brautkleider aber auch andere Dinge, die „frau“ vielleicht gern trägt.
Von daher ist die Wortspielerei mit ihrem eigenen Namen (auch mit dem englischen background) wohl gerechtfertigt.
Mehr zu Mari Otbergs background gibt es hier:
http://www.elle.de/Designer/Mari-Otberg_922943.html
Seit 2002 besaß sie auch die Domain http://www.justmariot.com. Als ein Oberschlauer sich an ihr Konzept ranhängte, liess sie justMariOT als Marke eintragen, für den internationalen Schutz fehlte ihr vermutlich das Geld. Erst zu diesem Zeitpunkt tauchte eine Anwaltskanzlei aus München auf und zwang Mari Otberg zur Markenlöschung.
Nun denn, Marriott hatte 8 Jahre Zeit sich um die Durchsetzung ihres Marken“rechtes“ zu kümmern. Nix geschah. Ich hörte mal, dass man wohl schon aus diesem Grunde seinen Markenschutz verwirkt.
Übrigens, Markeneintrag von Marriott in dpma.de: Klasse 43, Dienstleistungen eines Hotels und/oder Restaurants, nämlich Vermietung von Räumen für Kongresse, Konferenzen und gesellschaftliche Veranstaltungen, Vermietung von Geschäftsräumen; Beherbergung und Bewirtung von Gästen; Lieferung servierbereiter Speisen und Getränke für den Luftverkehr sowie für private Anlässe (Partyservice). Das kann es wohl nicht sein. Vielleicht eher die spitzfindige Aussage: …außerdem würde der Zusatz „Just“ (englisch für: lediglich, nur, gerade) den Beherbergungsbetrieb herabwürdigen und genau dies ist aus meiner Sicht an irgendwelchen Haaren herbeigezogen.
Vroni
@ Angelika
Deine Recherche bezieht sich auf das Marken- und patentamt, nicht? https://dpinfo.dpma.de/protect/mar.html
Wegen nur Klasse 43: Dort stehen nur die Datenbestände von nationalen Markenanmeldungen bereit, nicht von internationalen. Die Krux ist bei Mittelständlern, die entweder international anbieten oder einen außerdeutschen Background haben wie die Modemacherin, dass diese Recherche eben nicht alles abdeckt. Zumindest sind Zweifel und Vorsicht erlaubt.
Ja, es stimmt, die Anwälte berufen sich darauf, dass das „just“ angeblich abwürdige. Im Terminus „just married“ kann ich persänlich # leider keine Abwürdigung des Heiratens durch das „just“ finden :-) Hießt das nicht „eben“ oder „gerade eben“, „schnell“ wie bei just fixed (gerade behoben). Aber steige mal jemand in ein Anwaltsgehirn. Ist hier jemand native speaker?
IngoJ
Ach mann – so lange man nicht Absichtlich versucht durch Buchstaben/Wort-Kombinationen an Markennamen andere großer Konzerne anzudocken, finde ich das lächerlich, zu klagen. Dass Frau Mari Otberg aus ihrem Namen die Modemarke justmariOT macht, geschah doch sicherlich ohne dem Bewusstsein eine unmittelbare Verbundenheit zur anderen Marke herstellen zu wollen.
Aus meiner Sicht: nur negative Publizitie für Marriott
Corinna
Dass Frau Otberg „aufgeben“ muss, da sie eine bestimmte Wortmarke nicht mehr verwenden darf, ist wenig plausibel. Ihre Existenz dürfte wohl kaum an diesem einzigen Wortkonstrukt gehangen haben – wenn doch, ist etwas anderes falsch gelaufen. Von „Plattmachen“ kann hier also kaum die Rede sein.
Jetzt einem größen, bösen Goliath die Schuld zu geben, ist der Stoff, aus dem rührseelige Blogger-Geschichten gemacht sind.
#9: Zu den DPMA-Warenklassen: Diese sind bei „überragendem Bekanntheitsgrad“ nicht relevant.
#19: Dein Rechtsempfinden entspricht nicht der Rechtslage: Für eine Markenverletzung reicht bereits eine Ähnlichkeit (§14, Abs. 2 (2) MarkenG)
Jürgen Siebert
@Corinna: Natürlich muss Mari Otberg ihre Marke aufgeben, und ja, ihr Label wird plattgemacht. Dies genau ist das Bestreben der Marriott-Anwälte. Dass Ihre Existenz bedroht ist hat niemand behauptet.
Wolfgang
Dann halt „just mari“
Florian
Recht so.
Designer, die nicht einmal in der Lage sind, absolute Grundlagen unseres Rechts zu begreifen, haben ganz alleine in der Geschäftswelt nichts verloren. Die sollten sich anstellen lassen, gute Arbeit abliefern und diese Dinge, die sie nicht im Detail wissen wollen, jemandem überlassen, der sich damit (und dafür nicht mit Design) auskennt.
Ich finde das Vorgehen von Marriott genau richtig. Was die ganzen Schlauberger hier nämlich offenbar nicht wissen: Marken müssen verteidigt werden. Denn wenn man sie verwässern läßt, dann verliert man den Markenschutz.
Ob Jürgen wohl eine so generöse Haltung einnehmen würde, wenn ein „Timo Holterbach“ seine Schriftschmiede „FonTHschopp“ nennen würde?
Corinna
@Jürgen Siebert:
Die Überschrift lautet „Marriott zwingt Designerin zur Aufgabe“ und nicht „Marriott zwingt Designerin zur Aufgabe ihrer Marke“ und suggeriert daher eine Geschäftsaufgabe.
Jürgen
Wenn ich Dir jetzt versichere, Florian, dass es mir am Arsch vorbei ginge, glaubst Du mir das sowieso nicht. Bin doch auch nur so ein Schlauberger wie all die anderen hier.
Florian
Genau, das glaube ich dir nicht. Du würdest ebenso zum Anwalt rennen.
Jürgen
Weiß ich doch, dass Du mir das nicht glaubst (Kommentar Nr. 31). Ich könnte Dir jetzt verraten, warum ich es nicht tun würde und was ich stattdessen für besser hielte. Aber es interessiert Dich nicht.
Vroni
Klugschwatz: hätte man anders regeln können. Besser ist immer, das Gespräch zu suchen, bevor man die Auftragskiller, ähm die Anwaltsarmada lostraben lässt.
Sie sind wie trainierte Dobermänner: machen ja nur ihren Job :-) Und der kann blutig enden. Für gute PR werden Anwälte halt nicht bezahlt. Gutes Branding und gute PR sollten sich jedoch nicht zwingend ausschließen, sie gehören zusammen.
Frederic
»Just Mari’d«: Warum nicht so schreiben?
Dieses Wort „JustMariOT“ war doch allein schon typographisch eine Katastrophe und ja, MariOt klingt nunmal wie Mariott. Deswegen muß sie noch lange nichts schließen, aufgeben und aufhören.
Angelika Kasper
Ganz, ganz schlau. justmari’d.de, com etc ist natürlich ein ganz grossartiger Name, der als url super funktioniert (technisch gesehen)
Angelika Kasper
@ Vroni. Stimme Dir voll zu. Ein Rechtsstreit hätte für Marriott Hotels auch negativ ausgehen können. Kommt darauf an, bei welchem Gericht sie landen. Also das übliche Juristen-Szenario. Böse Briefe, Abmahnung, Unterlassungserklärung, Streitwert gaaaanz weit oben ansetzen (höhere Provision… äääh, Gebühr). Da gibt ein nicht ganz so gut situierter Beklagter ganz schnell auf.
Ein eleganterer Weg wäre gewesen, sich mal die Sache genau anzuschauen, eventuelle negative PR einkalkulieren und möglicherweise zu sehen, wie man Synergien schaffen könnte. Modenschauen als Event in Marriott Hotels, Just Married weekend packages im justMariOT look for upperclass people, inclusive schöner Foto-Reportage in nationalen/internationalen Glamour Magazinen… (kann man gern mal in Mediawährung umrechnen) – leben und leben lassen.
Aber auf so etwas kommen Anwälte natürlich nicht zwangsläufig, passt ja auch nicht in die Gebührenordnung und die betreuende PR-Agentur wird im Vorfeld des Konfliktes wahrscheinlich auch nicht eingebunden sondern darf nachher eventuell die Scherben zusammenkehren… – In diesem Sinne, schöne Grüsse nach Frankfurt am Main.
Axel Porsch
@ Frederic, typographische Katastrophe? Woher weisst Du? Meinst Du vielleicht dies:
http://web.archive.org/web/20070622061630/http://www.justmariot.com/
Aber darüber müssen wir nun nicht auch noch einen Diskurs führen, gelle? Und woher weisst Du, wie just „MariOT“ klingt? Könnte es nicht vielleicht die Variante just „merryotee“ sein?
Frederic
@ Angelika: Es gibt sicherlich Firmennamen mit Apostroph die jedoch in der diesbezüglichen Webadresse anders formuliert werden – technisch bezogen.
Florian
Erzähl doch mal. Es interessiert mich schon. Wie sicher auch viele andere Leser.
Ich glaube dir zwar nicht, aber das ist ja unabhängig davon.
Frederic
Ich sehe: Man hängt sich schon an Apostrophen auf.
(Grins)
Doch wenn, erzähle ich’s lieber Mari. Aber danke für Dein Interesse.
Frederic
Hallo Axel.
Ich bin weit davon entfernt, auch geographisch, um solche Themen Diskurse führen zu wollen. Es war eine rein objektive Betrachtung der Schreibweise. Mehr nicht.
Ich denke, das Mari sich im Leben nicht vorstellen konnte, daß ihre Wortspielerei dem „Marriotts“ auf den Keks gehen würde. Es ist ein Armutszeugnis, was dieses Hotel treibt. Genauso wie der Handyverticker o2 einen Sauerstoff-Flaschenhersteller abmahnte, weil o2 auf den Flaschen stand. Es ist wirklich lachhaft, aber leider regiert in solchen Fällen nicht mehr das Recht sondern das Geld. Und die Richter spielen mit, weil das dieses Rechtssystem auf Bevorzugung der Reichen und nicht mehr auf der der Kleinunternehmer ausgerichtet ist. Und um das zu kaschieren, nimmt man Geldwerte als Maßstab. Getreu dem Motto: Je mehr Geld, desto mehr Recht.
Somit ist es ein Plattmachen dieser Frau. Denn wenn man mit einem Streitwert von sagen wir mal 250.000 Euro droht, geht es nur noch um die Größe des Knüppels und nicht mehr um einen sachlichen Diskurs. Zumal sich die Anwälte selbst verraten, als sie argumentierten, daß der Zusatz „Just“ den Markennamen Marriots schmälern würde. Als ob Mari für Marriotts falsch Werbung gemacht hätte. Wirklich ganz arm.
Instinktiv fällt mir nur ein „JustMarried“ als Ersatz ein. Kein Apostroph, keine ungelenke Schreibweise und Marriots kann mal husten gehen.
Bis dann.
Sebastian
@ Jürgen. Heisst es nicht Schlaumeier und Drückeberger ? Und nicht Schlauberger ? Ich frag mich das schon seit Jahren. Gruss sebastian
Redscreen
was ist nur los mit dieser welt? oder will die hotelkette nun auch brautkleider verkaufen? arm!
Florian
Wie erwartet: von Jürgen kommt nix. :-)
Jürgen
Es heißt Schlauberger oder Schlaumeier, laut Duden – beides ist möglich.
Hat noch jemand eine Frage, die man mit Google und Wikipedia in Sekundenschnelle beantworten kann?
horstbert
Wikipedia als Quelle heranzuziehen* kann nach hinten losgehen……
* Schreibt man das zusammmen?
Torsten
Also Florian wie alt bist du eigentlich?
Das fällt mir nur eins ein:
„Der kleine Florian möchte von seiner Mutti aus dem Spieleparadies abgeholt werden“
:-))
Liz
Heute morgen habe ich den Spiegel aufgeschlagen und gesehen dass eine Audi wohl eine neue Hausschrift hat. Na dann wird im Fontblog bestimmt was darüber stehen! Und nun muss ich meine Enttäuschung mit diesem Kommentar verarbeiten :(
sukisouk
Hey, Kindergarten? Schlechte Mondposition? Schweres Abendessen?
Florian 2
Der kleine Torsten möchte stillsein, wenn er wieder mal in Versuchung gerät, ad hominem Attacken zu posten?
Ich stelle ja nur fest, daß Jürgen vollmundig Andeutungen macht, dann aber nicht den Mumm hat, einfach mal zu sagen, was er meint.
Und die Fanbois schlucken das alle.
Dazu kommt, daß die wenigsten hier sich auch nur eine Sekunde mit der anderen Seite befassen wollen. Stichwort: Verwässerung einer Marke, was übrigens vor mir schon ein Kommentator zaghaft eingebracht hatte.
Hauptsache, die Masse kann gegen ein anonymes Großunternehmen vom Leder ziehen.
Das ist unendlich frustrierend.
Frederic
Es wäre doch mal nett, Florian (2), wenn wir wüßten, mit wem wir es zu tun haben. Und Jürgens Argumentions- bzw. Diskussionsverhalten ist sehr schlüssig. Im Gegensatz zu Dir, denn Du spickst ja Deine Kommentare hier immer mit Unterton „Du, sag mal, aber es interessiert mich ja nicht“. Demzufolge ist Deine letzte Auslassung leider nicht anzuerkennen.
Auch wenn man anonym ist; ein gewisses Maß an Interesse kann man von Erwachsenen wohl erwarten. Genauso wie von Angelika Mayer, die einen neuen Namensvorschlag von der Verwendbarkeit in einer Internetseite abhängig macht. Tut mir leid, aber damit zeigt man keinerlei Expertise. Denn Maris Geschäft lebt nicht vom Internet, sondern vom Schild über der Tür. Und das Apostroph in „JustMari’d“ sollte die logische Verkürzung von „married“ zu „mari’d“ schaffen. Ob das internetaffin ist oder nicht, ist mir doch wurscht.
Und nein, wir haben kein Verständnis für das Abmahnverhalten überheblich gewordener Großunternehmen im Bezug zu Kleinunternehmen, die wirklich schöne Sachen machen. Es gibt nämlich viel zu viele dieser Art.
Beispiel: Die Allianzversicherung, pardon Allianz Versicherung – ich will ja keine Abmahnung – hat einer Spielervereinigung, die sich irgendwie auf „Allianz der XYZ Spieler“ u. ä. benamte, eine 100.000 Euro fette Klage in den Postkasten geschickt. So viel zu der armen Masse, die gegen ach so arme C.I. Maßnahmen der armen, armen Großunternehmen vorgeht. Ich denke, es ist berechtigt, sich dagegen mal zu wehren.
And I just love Franjo Pooth.
Bis dann.
Florian 2
Ich habe keine Lust auf Real-Life-Nachstellungen, die ich aufgrund der unangebrachten und nicht nachvollziehbaren Feindseligkeit hier durchaus erwarten würde.
Nein, nicht speziell von dir oder jemand bestimmtem anderen, aber hier lesen sehr viele Leute, auch solche, die niemals etwas schreiben.
Aus diesem Grund bewahre ich meine Pseudonymität (nicht Anonymität!) in Blogkommentaren. In allen Blogs. Nicht nur hier.
Viel zu schnell werden in Blogs Lawinen losgetreten, die zu Feindschaften führen. Und ich soll mich am Ende dann mit irgendwelchen Verleumdungen, am besten gar meinem Arbeitgeber gegenüber, herumschlagen? Das ist doch heller Wahnsinn.
Mich interessiert schon, was Jürgen denn nun tun würde. Deshalb habe ich mehrfach nachgefragt. Zum jetzigen Zeitpunkt glaube ich ihm aber nicht, daß er auf Anwälte verzichten würde.
Und unter uns, ich hätte Verständnis für den Gang zum Anwalt.
Frederic
Hey Florian, wenn der Markenschutz einer Hotelkette (!) namens „Marriots“ wirklich flöten gehen sollte, weil eine Frau wie Mari Otberg ihrem kleinen Modelabel den unverwechselbaren (!) Namen „JustMariOT“ gab, dann soll es von mir aus geschehen.
Somit hätte „Marriots“ nie eine Marke gehabt. Kein schlechter Witz. Sogar ein recht guter.
Frederic
Ich wollte noch kurz anmerken, daß ich Angelikas Nachnamen falsch erinnert habe. Die gute nennt sich „Kasper“. Soviel zu meiner Fehlleistung.
Aber noch was Florian. Wir können alle ausgeglichen argumentieren. Wir müssen nicht unbedingt proforma die Meinung von Großkunden bzw. größeren Unternehmen teilen. Mein Gott. Wo kämen wir das hin? Und man muß als große Hotelkette nicht immer sofort den Anwalt konsultieren. Vielleicht vielen hochrangigen Geschäftsleuten in ihrer Karriere etwas Maßhaltigkeit verloren. Viele jedoch verkosten aber die Macht in vollen Zügen. Und das ist nunmal die Wahrheit.
Und wenn Du natürlich der Florian einer gewissen Agentur sein solltest, kann ich Deinen Standpunkt nachverfolgen, aber nicht wirklich akzeptieren.
Aber sei Dir gewiss: Klare Worte, klare Antworten, keine Mißverständnisse. War in Deinem Fall anfangs nicht so deutlich zu erkennen.
Bis dann.
Florian 2
Nein, ich bin von keiner Agentur, ich bin eine designerische Niete. :-)
Ansonsten: Ich bitte um Entschuldigung für einige auch von meiner Seite wohl etwas zu heiß gewählte Worte.
Frederic
Allright, Florian.
Jürgen
Was soll ich dazu noch sagen, Florian 2, wenn Du mir kein Wort glaubst. Ein letzter Versuch mit anderen Worten. Wenn sich jemand FontShop nennt und Schriften verkauft, kriegt er einen vorn Latz. Wenn sich jemand gelb/schwarz/weiß anzieht (unsere Corporate Farben) und FontFritz nennt, kriegt er gleichfalls einen vorn Sack. Wenn eine Schneiderin ihre Häschen-Schlafanzug-Marke FontHoppel und vor mir aus auch FontsHopp nennt, ist mir das sowas von egal … das kannst Du – wir wir ja bereits wissen – gar nicht glauben. Wie eitel und unsicher muss man sein, um sich davon angegriffen zu fühlen?
HD Schellnack
Gibts den FontHoppel auch für Hunde? Ich kauf dann mal gleich zwei!
Überhaupt: FontShoppel – sofort sichern.
erik spiekermann
Warum nicht FontShoppl als österreichische marke und FontShopli für die Schweiz?
Florian 2
Die Unterscheidung „verkauft Schriften – verkauft keine Schriften“ war mir entgangen.
Spannend ist Apple. Laut Agreement mit den Beatles durften die ihren Namen nur behalten, wenn sie sich verpflichten, nicht im Musikgeschäft tätig zu sein. Und was sind sie heute?
Cedric
Ach quatsch, Apple argumentiert doch dass sie eigentlich gar keine Musik sondern nur Daten verkaufen, alles nur Einsen und Nullen…
Thomas
Fakt ist, das DPMA hat immer Recht. Bin gespannt, wie der Streit mit Apple und dem ipad ausgeht, da gibt es auch schon Probleme.