Mainzer Designer fightet für sein EU-Biologo
Seit dem 8. Dezember 2009 dürfen die Bürger der Europäischen Union über ein neues, einheitliches Biologo abstimmen (Fontblog berichtete: EU-Biologo: es darf abgestimmt werden). Zur Auswahl stehen 3 Entwürfe, von denen eine internationale Jury eines präferiert hatte. Inzwischen wirbt auch ein Videoclip auf YouTube für die Abstimmung, die am 31. Januar 2010 endet:
Nun meldet sich der Entwerfer vom Logo Nummer 2 zu Wort, in Kommentar 53 zum oben verlinkten Fontblog-Beitrag. Er heißt David D. Holly, wurde 1980 in Mainz geboren und studierte dort Kommunikationsdesign. Auf einer eigens eingerichteten Webseite schreibt er über seinen Entwurf: »Die Intention meines Beitrages ist die Entwicklung einer freundlich-spielerischen Wort-Bildmarke, die im Kontext organischer EU-Produkte steht und infolge effizienter Öffentlichkeitsarbeit zum positiven Effekt und Mehrwert von Natürlichkeit und Menschlichkeit aufklären soll.« Im Rahmen anderer Projekte konnte Holly bereits Erfahrungen auf Ebene der Europäischen Union gewinnen.
Das Basiselement seines Entwurfs ist ein stilisiertes Blatt, das in einen Haken
mündet. Obwohl in der Linienführung vordergründig ein Lächeln (Smiley) versteckt ist, lasse die Gesamtheit des Symbols, so der Entwerfer, mehrere bildhafte Interpretationen zu, wie »freches Früchtchen«, »Du bist, was Du isst!«, aber auch einen Kern, Körperteile wie ein Ohr oder der Teil eines Schwanzes.
Der Stellenwert der Zertifizierung wird durch einen typografischen Zusatz gewährleistet: »EU Bio«. Unterstützt wird das Symbol durch eine markante Hintergrundform, ein hochformatiges Rechteck. Drei Ecken sind abgerundet, die obere rechte Ecke fordere »zur Interaktion ›Probier mich!‹ auf und lässt das Logo in seiner Ganzheitlichkeit entstehen.«
Ich halte es für einen lobenswerten und nachahmenswerten Schritt, dass der Entwerfer eines Logos, über das öffentlich angestimmt wird, für seine Schöpfung wirbt. Viel zu viele Signets werden anonym in die Welt gesetzt, wer sie geschaffen hat und was diese Menschen sich beim Entwurf gedacht haben, bleibt für die Verbraucher meist im Verborgenen. Danke, David, ich sehe Deinen Entwurf jetzt mit anderen Augen.
54 Kommentare
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sir
Ja aber mal ehrlich „Drei Ecken sind abgerundet, die obere rechte Ecke fordere »zur Interaktion ›Probier mich!‹ auf und lässt das Logo in seiner Ganzheitlichkeit entstehen.«“
das ist doch auch meist nur dummgeschwätzt. und man dreht und erklärt es sich so wie es sich gerade verkauft.
Erik
Fighted? Was ist denn das für ein Wort? Hieß das nicht früher einfach kämpft?
Im übrigen war das Zeichen aus gutem Grund nicht auf Platz 1 gesetzt. Ich war in der Jury.
Jürgen Siebert
Erik, da hat sich mein journalistischer Sportgeist durchgesetzt. Die EU inszeniert die Logo-Findung als Wettkampf (was die Jury zu recht erzürnt), und in der Sportberichterstattung wird Fight ebenso so gerne eingesetzt wie Fan oder Foul … weil die Briten tolle Sportarten erfunden haben, während die Deutschen kämpften.
erik spiekermann
Fight ist ja in Ordnung, gewissermaßen als fachausdruck. Aber daraus gleich ein verb machen und das auch noch konjugieren….
Das war ein beispiel dafür, wie wir oft nicht-deutsche ausdrücke nehmen, weil wir die eigentliche bedeutung eines deutschen wortes abschwächen wollen. In der tat klingt „kämpft“ vielleicht zu kriegerisch, aber dann muss man nach einem synonym suchen. Oder einfach mal mut haben. Er kämpft ja wirklich um sein logo. Und das ist gut so ;-)
mätt
@sir: du hast ein wesentliches wort vergessen. Herr Holly schreibt: „Drei Ecken sind HARMONISCH abgerundet, die obere rechte Ecke…“. Das ist wichtig ^^
Auch für meinen Geschmack viel zu viel Schaum. Wie da versucht wird, das Glas voll zu kriegen – absurt. so ein Verkaufs-blabla macht mich regelrecht aggressiv. Vor allem dann, wenn es so offensichtlich gemacht wird. Gibt es Menschen, die das mögen? Schlimmer als vom Versicherungsvertreter.
Übrigens halte ich es auch überhaupt nicht sinnvoll, hunderte von Interpretationen in ein Zeichen zu packen. Dann kommt nämlich so ein verwaschenes etwas raus. „Politikerlogos“ könnte man diese Art nennen. Viel sagen aber nichts richtig. Mir gefällt es gar nicht – sorry – aber ich gebe einen Foto-Sympathiepunkt.
daggi
Rettet die deutsche, ach so genaue sprache? Das meint ihr doch nicht ernst? „Fighted“ ist absolut ok. Alle haben verstanden was gemeint ist und auch wie es gemeint ist. Dieser anti-anglezismus kehrt anscheinend immer wieder in die diskussion zurück. Als ob sprache ein hermetisches, zu bewahrendes universum wäre.
Ralph
Jetzt wirkt das Logo doch gleich viel persönlicher … Ernsthaft: beim Biss in die Zitrone fällt auf, dass das Logo keinerlei Fernwirkung besitzt, was bei einem Gang durch den farbenfrohen Supermarkt einfach notwendig ist, um klar und schnell unterscheiden zu können, was bio ist und was nicht.
In invertierter Form noch akzeptabel, aber auch da wirds auf einer Kiwi-Schale schwierig, aufgrund der detailierten Form.
Ob es gut ist und auch gut tut, wird man ja am Ende der Abstimmung sehen.
mätt
fighted ja…aber fightet?
till1
ich hab bei dem logo immer eher an ein ohr (esel oder elf?) als ein lächeln gedacht.
erik spiekermann
Jetzt werde ich mal ganz lehrerhaft:
1. heißt es Anglizismus und Jürgen hat richtig „fightet“, also deutsch konjugiert, während „fighted” nicht existiert. Die vergangenheit von to fight ist fought, leider ein irreguläres verb im englischen. Und das präsenz wäre „fights“.
2. bin ich nicht gegen lebendige sprache und schon gar nicht gegen englisch. Im gegenteil, ich schreibe meine kolumnen (in Blueprint und in der Form und in meinem blog) auf englisch und auf deutsch
3. ging es mir in meiner anmerkung (die Jürgen völlig richtig eingeschätzt hat) gegen die verbreitete haltung, englisch aus faulheit einzusetzen. Klingt immer modern und spart dem schreiber genaueres nachdenken. Am ende entfremdet man die leser und nutzer, die nicht alle immer und überall dieses marketing- oder journalisten-kauderwelsch lesen möchten.
Ich weiß, dass „fighten“ ein fachausdruck ist und dass man auch englische verben gelegentlich konjugieren darf und sollte. Wer will schon „runterholen“ anstatt „downloaden“ schreiben? Aber die gelegenheit war einfach zu gut, mal wieder auf sprachverschluderung hinzuweisen.
Meine mutter selig wusste es schon immer:
„Ungenaue sprache ist das ergebnis ungenauen denkens.“
Q E D
(das ist lateinisch)
erik spiekermann
Hoppla: präsens wird natürlich so geschrieben, bzw eigentlich sogar praesens. Ist ja latein, auch mit umlaut.
Miro
Die mutige Erklärung des Logo macht das Logo leider nicht besser.
Man muss einfach erkennen, dass das Logo (auf den ersten Blick) nicht funktioniert.
Das als Entwerfer einzusehen finde ich mMn mutiger.
steffen
Also der erste was ich gesehen habe war ein Ohr.
Ich glaube kaum das sich ein Käufer im Supermarkt Zeit für Interpretationen lässt und wenn doch sieht er evtl. ein Smiley, Körperteil oder Kern?
Naja die Grüne Farbe und der Schriftzug wird den armen Käufer retten.
guest
„Ich halte es für einen lobenswerten und nachahmenswerten Schritt, dass der Entwerfer eines Logos, über das öffentlich angestimmt wird, für seine Schöpfung wirbt.“
du meinst wohl, dass du es lobenswert findest, dass sich der designer so bedrängt und von anonymen gestaltern runterargumentiert vorkommt, dass er auf dem fontblog eine rechtfertigung abgeben muß.
Tanja
Ob er da nun für SEIN Logo »kämpft« – oder einfach nur Publicity für seine Person (ER = Designer // Hallo Öffentlichkeit!) machen möchte, sei dahingestellt …
Jürgen Siebert
Danke, guest (14): Ich bin in der Tat nicht glücklich, wie die Debatte hier gestartet ist. Sprechen wir doch einfach mal über Design, Wettbewerbe und der Verständnis von Design … anstatt über Metathemen.
Pascal
Die deutsche Sprache hat einen unheimlichen Wortschatz – ein Schatz an Wörtern, nicht einfach „Vocabular“.
Warum dann immer wieder auf das Englische zurückgreifen, wo es keinen Sinn macht? Wirklich nichts gegen Englisch!
Es wäre Blödsinn, Twitter Blog und Co zwanghaft in Übersetzungen zu quetschen, aber wo man im angelsächsischem Raum schief angeschaut wird, wenn man von „Handy“ spricht, kann ich insbesondere diese Mischung von Deutsch und Englisch bei Verben nicht nachvollziehen, denn das sind sinnlose, deutsche Erfindungen.
Soviel nur dazu – denn da war ich direkt drüber gestolpert.
Den Logovorschlag finde ich nicht schrecklich – überzeugen tut er mich jedoch auch nicht. Es fühlt sich für mich so an, als wäre hier zu viel versucht worden – der Haken MIT dem Smiley und dann aber eine Kantige Ecke. Sieht alles etwas unausgewogen aus.
Insgesamt eine schwierige Entscheidung aus den drei Vorschlägen einen Favoriten zu wählen.
Felix
Bin leider auch nicht so begeistert davon – die Beschreibung gibt mir den Rest.
robertmichael
also ich versteh das logo trotzdem nicht, dabei sehe sonst ziemlich viel in logos aber hier hört meine fantasie auf. das ding soll BIO zum ausdruck bringen. was nützt mir ein schweinsohr auf einem erdbeerjogurth oder einem ei? ich finde es ja toll das der designer um seinen entwurf kämpft (ha!) aber dieses blablabla um das logo und es könnte dies und das sein überzeugt mich leider überhaupt nicht. wie einer meiner vorredner schon schrieb: bitte nicht hunderte von interpredationen in ein logo packen. „schaut mal was mein logo alles kann“. warum schreibt man nicht einfach BIO (oder: echt bio, bio geprüft, eu geprüft ….) auf die verpackungen, irgendwie in siegelform damit es wichtig aussieht. ich meine es ist ja irgendwie ein ernstes thema und da will ich keine spielerein mit lachenden blättern oder tierohren.
aber da ist die EU selbst schuld, erst ein logo vorstellen, dann den schwanz einziehen und nihct hinter dem entwurf stehen, dann macht man halt einen wettbewerb daraus und wählt drei logos aus die teilweise fernab jeder realität sind (ich sag nur: hieroglyphen-stier-mit-euter). tja, dann solls wohl so sein. jeder bekommt das schweinsohr was er verdient.
robertmichael
diese kantige ecke finde ich auch ganz schlimm, was soll das? soll es modern wirken? nochmal: es soll ein BIO-GÜTESIEGEL werden, diese ecke finde ich nicht zum anbeissen, ich finde es eher abschreckend da mich die form irgendwie aneinen benzinkanister erinnert.
vielleicht mal ein blick nach unten zu den österreichern, denn die haben ein gütesiegel was als solche erkennbar ist:
http://www.billa.at/Layouts/dd_bi_subseite2006.aspx?folderId=52985&pageId=129811
schlicht, einfach, ausgeschrieben und somit verständlich. staatlich sieht es durch die farben auch noch aus. da müssen keine blumen, blätter, smilies, sonnen oder stiere mit euter abgebildet werden.
erik spiekermann
Du hast recht. Die jury hatte einhellig nur einen entwurf vorgeschlagen, der lediglich ein wenig überarbeitet werden sollte aus reprotechnischen gründen: das blatt mit einem umriss aus EU-sternen. Die anderen beiden sind reingekommen, weil die EU unbedingt öffentlichkeitswirksam die bevölkerung involvieren wollte. Die jury hat protestiert und erfahren, dass die abstimmung sowieso auf unseren vorschlag hinausläuft. Kein grund zur sorge. Falls das doch schieflaufen sollte, wird die jury sich von dem entwurf distanzieren. Das nützt zwar nichts, aber unser ruf bliebe intakt. Außerdem geht es hier nicht um leben und tod, sondern nur um ein weiteres logo, dessen sinn und zweck ohnehin eher unklar bleiben.
erik spiekermann
Noch was: einfach BIO geprüft oder so draufschreiben geht nicht. Die EU verwendet wenigstens 6 sprachen, und dann sind immer noch ein dutzend länder beleidigt, weil ihre sprache nicht vorkommt. Und selbst BIO ist kein einheitlicher begriff. Das muss woanders organic heißen oder sonstwas. Schrift auf EU logos ist fast nie möglich.
Herb G
Also ich find‘s absolut sympathisch, wie uns Herr Holly den Erklärbär gibt :-) Das muß man sich ja auch erst mal trauen: Sich selbst mit seiner Kreation fotografiert der Kritik der Branche stellen – Eigenmarketing hin oder her! Meine Assoziation beim Betrachten des Logos bleibt auch beim „Schweinsohr“ hängen, ja klar – irgendwas Vegetabiles ist schon auch drin.
Nur: „amtlich“, offiziell und ja sagen wir auch „hoheitlich“ kommt sein Entwurf (und auch die 2 anderen) nicht daher. Könnte auch ein Sublabel von einem Lebensmittelkonzern sein, der damit seine Bio-Schiene kennzeichnet.
Also ich finde: so ein Siegel wie die Beispiele bei #20, das reicht doch vollkommen und würde bei mir mehr Vertrauensvorsprung genießen als die 3 EU-Favoriten.
Lars
Die Exekution des Logos lässt auch zu wünschen übrig… insbesondere die Strichstärke ist so uninspirierend…
eva
wenn der entwerfer zu hinter seinem logo steht, warum soll er nicht dafür werben?
das ist eine logische marketingaktion und hat m. e. mit mut nichts zu tun. (ich finde das logo auch nicht katastrophal).
dass er nun plötzlich einsehen soll, dass sein logo schlecht ist, halte ich für eine sehr vermessene forderung. jeder weiß wie man zu eigenen entwürfen steht: subjektiv.
@ erik spiekermann
mich interessiert vielmehr:
wie kam logo nummer drei zur abstimmung? stand es tatsächlich auch bei der jury auf dem dritten platz? von 3422 einreichungen? dieses „logo“ verschlägt mir nämlich viel mehr die sprache …
robertmichael
das mit der mehrsprachigkeit ist ein guter einwurf, erik. daran sieht man mal wieder was so ein EU-logo bringt. wieso muss sowas denn die EU entscheiden, wieso kann nicht jedes land sein eigenes siegel gestalten und die EU segnet das nur ab? von mir aus in form des logos aus österreich, dass kann man doch auf verschiedene länder übertragen. eine nationale gestaltung für produkte die nur im inland verkauft werden und eine internationale form in englischer sprache für produkte die im ausland verkauft werden. EU organic — was weiss ich.
aber selbst wenn es nur ein logo als bildmarke sein muss, dann doch bitte irgendwas was alle verstehen. dieser entwurf http://www.facebook.com/photo.php?pid=2052796&op=4&o=global&view=global&subj=85375798276&id=843158723 war ja schon ein guter anfang. die pflanze hätte man ja noch etwas ausarbeiten können.
im grunde entscheidet das eh die wirtschaft, letztendlich landet das logo auf jedem zweitem produkt und der konsument ist wieder verunsichert. beim grünen punkt sieht man ja gut wie das system dahinter versagt hat.
wie erik schon sagte, hier geht es leider mal wieder um politische entscheidungen, beratergehälter und opium fürs volk. vielleicht brauchen wir designer doch mehr lobbyisten in brüssel.
UweS
Wenn ein Logo Erklärungsbedarf hat funktionert es nicht / nicht richtig. Der Kunde im Laden sieht ein Ohr, ein Blatt oder doch ein Gesicht? Was bei einem Firmenlogo vielleicht interessant sein kann, wird bei einem „Guck-und-weg“ Gütesiegel nicht wahrgenommen. Keine eindeutige Wirkung in der Ferne, kein bestehender Symbolcharakter. Für mich einfach nur ein weiteres Dings auf der Packung.
HD Schellnack.
Grundsätzlich mag ich einige Sachen an David Hollys Entwurf und finde ihn – so rein graphisch – spannender als ein Blatt und EU-Sterne. Wie aus dem Checkmark ein Blatt wird usw – da ist viel vertretbares dran, finde ich.
Rein als Marke ist das Sternenblatt aber eben saumäßig eindeutig und aufs Auge und insofern funktional. Ich finde, «it works» ist nicht IMMER ein Argument für eine Designentscheidung, manchmal sollte man auch den Mut haben, sperrige Dinge zu tun, aber in so einem Fall ist es eben wahrscheinlich schon so, dass es ohne Sprache, ohne Erklärung und als klares minimales Signet funktionieren muss. Das tut das Blatt, ohne allzuviel zu nerven, ohne Zeitgeistigkeit, auch ohne allzugroße Eleganz oder Modernität, aber so what.
Wichtiger wäre eher, wenn die EU-Normen zu dem Logo auch tatsächlich Biss hätten :-D
Erik spiekermann
Die jury hatte Das hieroglyphenlogo eindeutig rausgeworfen. Es gab neben dem 1. platz noch eine shortlist von 10 weiteren, die sie haben wollten zur juristischen prüfung…
Die nun veröffentlichte liste hat zu großem krach mit uns juroren geführt. Diese riesenbehörde ist eben undurchsichtig.
R::bert
…eine font(blog)frage:
Kennt jemand die Typo, welche David D. Holly beim EU-Bio-Logo verwendet hat?
robertmichael
das ist ein freefont namens AUdimat von http://www.smeltery.net — steht auf seiner seite.
Stefan
Der Fachbegriff für die Qualität der Ausführung des Symbols lautet »kruckelig«. Er beschreibt die gewrungenen Versätze, die durch zu lange Bezierhandles entstehen.
Nana
Das Blatt-Logo (oder was immer es sein soll) schaut aus wie eine Mumu …
Sehr peinlich.
Stefan
Was spricht eigentlich gegen ein einfaches siegel mit blatt? Kapiert jeder! Und dieses hier hat 2 Minuten gebraucht: http://www.flickr.com/photos/iconwerk/4293260956/sizes/o/
Miro
Stefan les mal den Beitrag über dir ;-)
jamie oliver
auch in der schweiz gibts Bio Logos, die sehen zwar nicht viel besser aus, scheinbar muss ein Blatt oder eine Kospe drauf für ein richtiges Bio Logo.
hier das offizielle:
und hier die moderne Variante des Grossverteilers Migros:
Stefan
Das Blatt-Logo (oder was immer es sein soll) schaut aus wie eine Mumu …
…ist doch auch Bio, oder?
Stefan
http://www.flickr.com/photos/iconwerk/4293351754/sizes/o/
Gunnar
Unabhängig von der qualitativen Ausführung des oben gezeigten Logos, sind Logos und Signets doch auch erlernbar. Es geht ja nicht um eine Notausgang-Beschilderung. Ob ich lerne, dass eine aus Sternen gesetzte Umrisslinie eines Blattes „Bio“ bedeutet, oder eine zumindest eigenartige Schweinchenohr-Form, macht für mich keinen großen Unterschied. Einen abstrakten Begriff wie „biologische Landwirtschaft“ kann man in einem Signet nicht selbsterklärend darstellen.
gegra
Durchs dafür werben wird es auch nicht besser. Ein Trauerspiel, dass durch eine scheindemokratische „Bürgerbeteiligung“ völlig ins Absurde abgleitet.
D.D.Holly
Zeichen auf Packungen, bleiben Zeichen auf Packungen, wenn es dabei bleibt.
Die EU will doch keine Sensibilisierung und was soll der demokratische Prozess? =[=
Keine Beratung — keine Aufklärung, aber Image-PR?
Meiner Meinung nach, ist ein Lebensmittel-TÜV kein Vergnügen und kontinentaler Sternenbanner-patriotismus keine Weitsicht für die junge Generation L. Müller und O. Normal.
Ich bin nicht das Model und wünsche Æ, dass er mit viel Humor seinem Stigmata begegnet. Danke für den witzigen Tag.
Und die Salate und das Rattatoui im Anschluss waren lecker.
Ich muss mich nicht selbst in der Öffentlichkeit produzieren und stehe zu meinem denken und handeln.
Und ich bin absolut der Meinung, dass aus der ersten Visualisierung weit mehr zu holen ist. Na dann gute Nacht..
Man braucht sich nicht wundern, dass Kommunikationsdesign zu Grafikdesign wird. Kreativität mit Dekoration zu gleichzusetzen ist und digitales Kunst-Handwerk als Pixel anrichten verstanden wird. Berufungen im Wandel. Keine Philosophie, keine Politik, kein Herz, keine Seele, kein Tiefe, keine Vision. Oberflächlich schön und gut ist. Ich studiere Kommunikation und gestalte problemlösungsorientierte Botschaften. Alles beginnt mir einem ersten Gedanken, einer Idee, einem Konzept, einem Strich. Ich beschreibe ein Fundament, setze und befestige den ersten Stein — ohne mit der Tür gleich ins Haus zu fallen. Darauf bauen kann man nur gemeinsam… Und das ist das liebens- und lebenswerteste an der Kreation.
Christian
Bei aller Liebe, das Zeichen funktioniert einfach nicht. Die Form knüpft nirgends an, die Formensprache ist nicht stark. Das Blatt aus den Sternen knüpft an der EU-Flagge an und bildet ein Blatt. Diese Herleitung kann jeder binnen Mikrosekunden bilden. Werden demnächst auch statische Planungen demokratisch abgestimmt? Seltsame Sitten.
Flipagain
Riecht es hier nach Eitelkeit oder bin ich das?
Peter
Plaudert Herr S. da etwas ungeschickt aus dem Nähkästchen? Weh‘ dem, der Böses unterstellt…
Es grenzt an Anmaßung und Hochmut als Logo-Juror auf seiner eigenen Web-Seite Politik zu machen und bereits im Vorfeld zu polarisieren.
Diese Tatsache spricht leider nicht für die Juroren und wirft ein negatives Licht auf den Autor. Für mich läßt das arg an der Kompetenz der Jury zweifeln, nicht auf die Wettbewerber.
„Durch nichts bezeichnen die Menschen mehr ihren Charakter als durch das, was sie lächerlich finden. “
(Goethe)
Chapeau für Herrn H.!
mätt
Wie der Name „Kommunikationsdesign“ schon richtig beschreibt, wird Kommunikation gestaltet/betrieben. Und anders als in der Kunst, wo Botschaften nicht immer eindeutig, nicht sofort verständlich oder gar verschlüsselt sein können, hat Kommunikationsdesign das Ziel, eine Zielgruppe verständlich zu erreichen. Der Sender mag noch so tolle Ideen/Gedanken haben – ist er nicht in der Lage, diese zu kommunizieren, hat er meiner Meinung nach sein Ziel verfehlt. Ich sehe das gern wie eine Art Dolmetscher. Wähle ich die falsche oder beherrsche die Zielsprache nicht richtig, wird mein Gegenüber keine sinnvoll verwertbare Information erhalten.
hobbystatistiker
Kollegen aus der Hölle :-)
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Strichstärke hin oder her, eckige Ecke hin oder her (Dummzeug, das mit der Ecke zu bewerben, aber auch es zu kritisieren):
Das Ding ist einfach ein grünes Ohr, fertig.
Der Urheber mag gern das Beste daraus machen. Vielleicht seinen Designer-Konzeptschwatz umstellen auf Öko-Hörgeräte und das Ding beim Hörgeräteverband einreichen.
Peter
Hier wird gänzlich außer Acht gelassen, dass die Zielgruppe die Verbraucher sind und
nicht ggfs.selbsternannte Designer, die dieses Siegel unter dem Aspekt des vermeintlich erlernten „Handwerks“
verstanden haben mögen.
Ein wenig Watzlawick und Friedrich Schulz von Thun täte hier gut :
„Der Empfänger bestimmt die Botschaft“…nicht der Sender
hobbystatistiker
Muss mich verbessern: Das Ding ist ein Elfenohr.
Ein grünes spitzes Elfenohr.
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Der gute alte Watzlawik:
„Ich weiß nicht, was ich gesagt habe, bevor ich die Antwort meines Gegenüber gehört habe.“
BAR M Grafikdesign
Wir outen (Hallo Erik) uns: gerade für Hollys Entwurf gestimmt.
Soviel bashing (Hallo Erik) muss ja nicht sein, auch wenn die in den Kommentaren zitierten rausgeflogenen Entwürfe die Endauswahl überbieten (wie es natürlich auch das schweizer Beispiel tut). Aber wir haben in öffentlichen Wettbewerben schon viel schlimmere Ergebnisse gehabt (wir brauchen nicht erinnern).
Die Herren und Damen Jury haben ja kein besonders breites Spektrum zur Wahl gestellt. Wobei – zweites Outen (Hallo Erik) – uns ja die Atommöhre (mit dem Restbauernhof) auch sehr gut gefällt.
erik spiekermann
Wieder ein beispiel dafür, dass es besser wäre, sorgfältig zu lesen und vielleicht sogar zu recherchieren, bevor man anonyme, falsche und dumme anschuldigungen in die welt setzt.
Der reihe nach:
Seit wann ist der Fontblog meine eigene website? Verantwortlich ist immer noch Jürgen Siebert, ich bin hier nur normale Leser.
Wieso vorfeld? Die jury hat letztes jahr getagt und die ergebnisse sind öffentlich, sonst dürfte sie der kollege in Mainz auch nicht publizieren.
Die juroren hatten einen eindeutigen gewinner ausgemacht und von einer öffentlichen abstimmung war nie die rede. Angeblich wurden aber vorsichtshalber zehn weitere logos von den juristen der EU recherchiert und dann drei aus dieser shortlist veröffentlicht. Dagegen haben wir juroren protestiert, denn als juror hat man eine verantwortung und nicht nur eine alibifunktion. Ich habe mitgemacht, damit endlich auch gestalter an solchen prozessen teilnehmen, die bisher meistens unter ausschluss der fachöffentlichkeit stattgefunden haben. Das dient unserem berufsstand und hat mich zwei unbezahlte tage in Brüssel und eine menge zeit für die korrespondenz gekostet.
Dafür hätte ich eigentlich ein fleißkärtchen verdient anstatt dumme und neidische anmache. Wenn die besserwisser gelegentlich ihren arsch hochkriegten und auch mal etwas täten statt immer nur aus dem off zu nölen, hätten wir gestalter vielleicht ein besseres ansehen.
KurtE
@Meister Eric:
Vielen Dank für die Aufklärung. Ich hätte echt gedacht, daß sich die Mitarbeiter der EU-Entscheider die Arbeit der Vorauswahl gemacht haben und dann haben die EU-Entscheider auf einer ihren langen Sitzungen unter TOP 95 kurz die Hand gehoben und das wars dann für die.
Marc Mendelson
Ich stelle mal eine nicht unwichtige Frage, zum öffentlichen Votingverfahren via Internet:
Könnte eine einzelne Person technisch mehrfach Stimmen abgeben, bzw. wird/kann das kontrolliert werden?
Ich würde für das Sternchen-Blatt stimmen, wenn es Sinn machen würde und mich jemand überzeugt, dass das Verfahren keine Tücken mit sich bringt.
Nick Blume-Zander
Das ist ja der Ertle auf dem Foto, der hat nichts damit zu tun, oder?
Jürgen Siebert
Ich glaube, das Foto zeigt ein Model … ob es Ertle heißt, weiß ich nicht. Ich kenne Ertle nicht.