Mädchen an die Macht

Als Vater zweier Töchter und Schriftenfreund komme ich an diesem (typo­gra­fi­schen) Film natür­lich nicht vorbei. »Was passiert, wenn man Mädchen eine Chance gibt?« lautet die zentrale Frage der sozialen Website The Girl Effect (eine Kooperation der Nike Foundation* und der Novo Foundation), die zu diesem Thema das Video produ­zieren ließ. Den Film in Kinoqualität ansehen …

*Beigeschmack: Wem der Ruf voraus­eilt, seine Produkte mit Kinderhänden produ­zieren zu lassen, sollte zu solchen Themen eigent­lich die Klappe halten. Der Film ist trotzdem gut gemacht.


9 Kommentare

  1. player_hater

    Gut gemacht, ja, aber ziem­lich substanzlos und pathe­tisch. »Invest in a girl and she will do the rest« könnte übri­gens auch das Motto eines Hamburger Kiezzuhälters sein.

  2. Martin

    Typografisch und grafisch ein sehr schönes Video. Die Aussage dahinter ist mir nur ein biss­chen zu einfach – ich glaube leider kaum, daß ein Mädchen in Armut sich lang­fristig durch­setzen kann (würde man ihr die Kuh nicht wieder abnehmen? Und selbst wenn nicht, würde sie nicht bei jedem weiteren Schritt, der im Video so naiv beschrieben wird, massiv von alten, fest­ge­fah­renen Strukturen behindert?)

  3. jamie oliver

    Da bin ich glei­cher Meinung. Irgendwie zu simple und die Zielgruppe ist doch recht schwammig. Für wen ist das gedacht?

    Und wenn das Problem mit der Kinderbetreuung nicht gelöst wird, wirds sich sowieso auch so wenig ändern. Denn was nützt „educa­tion“ wenn die teuere Ausbildung nicht genutzt wird und die Frauen zu Hause bleiben?

    Da braucht es flexible Arbeitgeber die den Wiedereinstieg von Frauen fördern und die Möglichkeit schaffen dass auch Männer zu Hause wich­tige Erzeihungsarbeiten über­nehmen können. Dazu braucht es flexible Teilzeitjobs und Vaterschaftsurlaub der den Namen auch verdient. Sonst wird das nicht.

    Vielleicht könnte Jürgen an dieser Stelle die Bedingungen für Arbeitnehmer der Fontshop AG anfügen. (immerhin ist es ja auch ein Coperate Blog)

    :-)

  4. Coco

    Ich glaube kaum, dass man das Video wegen zu unspe­zi­fi­scher Zielgruppen oder zu unkon­kreten Lösungsansätzen kriti­sieren sollte.
    Es ist von der gesamten Intention her einfach ideel und dadurch zwangs­weise auch ein Stück weit naiv. Es soll denke ich (wie viele dieser Formate) einfach wach­rüt­teln, aufmerksam machen und all die anderen schönen Wörter, die hierfür gebraucht werden.

    Ich finde so etwas hat seine Berechtigung auch wenn es nur ein Körnchen im Let’s-Change-The-World-Haferbrei ist.

    Grafisch und Typografisch nett gemacht ist es allemal.

  5. HD Schellnack

    Kommt 400% vom falschen Absender. The world is a mess – da frag ich mich: Ja wieso denn. Und bei Nike ist es nicht nur die Kinderarbeit, sondern die Überbetonung von Consumer-Culture, die Erhebung von Marken zur Ersatzreligion, die Sexualisierung von Sport und Werbung, das Overkill-Marketing. Du willst die Welt ändern, Nike? Fang bei dir selbst an.

    Die Logik des Spots leuchtet mir zudem nicht ein. Kuh – Profit (woher? Wer macht denn den Profit mit Produkten aus Afrika oder Südafrika?) – Herde – Respekt. Da wird eine kapi­ta­lis­ti­sche Erfolgsgeschichte erfunden, die so nicht statt­findet. Wenn die Probleme der Dritten Welt so leicht zu lösen wären, gäbe es keine.

    Bzzz…

  6. Rod

    @jamie

    Teure Ausbildung? Teilzeitjob? Kinderbetreuung? Vaterschaftsurlaub?

    Bei THE GIRL EFFECT geht es um Entwicklungshilfe für Menschen aus Drittweltländern (merkt man eigent­lich sofort, wenn man die dazu­ge­hö­rige Website ansieht). Es ist also eher die Rede von „über­haupt eine ausbil­dung“, „arbeit mit halb­wegs ange­mes­sener bezah­lung“ etc.

    Die Botschaft ist zwar arg redu­ziert, im Kern aber richtig und vor allem längst auch belegt.

  7. Raketentim

    Das beste, was das arme Kind mit der Kuh machen könnte, ist, sie zu schlachten und zu essen. Und das wird sich auch nicht ändern, solange die Agrarsubventionen von EU & Co. die ansäs­sige Agrarwirtschaft in Afrika kaputt machen.

  8. sharif

    Es gibt auch noch Alternativen zum Kapitalismus. Da kann man noch so schick und enga­giert tun als ob. Ändern tut’s nichts (soll es ja auch gar nicht). Was bleibt ist dann Betroffenheitskitsch.

  9. Dagger

    Also ick finds ja och schick gemacht, wa.

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