Kalendsadventer 21: Layout Types [Update + Ende]
Was kennzeichnete – sichtbar – die Berthold Layout Types von 1989?
Als Preis winkt heute der Bruder des bereits zweimal verlosten El-Casco-Chromlocher, der El-Casco-Chrimhefter M-15 CT im Wert von 135 €. Er stammt aus FontShops Jugendzeit, als wir eine erlesene Auswahl von Schreibtisch-Accessoires im Programm hatten. Das schwergewichtige Gerät stand mehrere Jahre – sorgfältig in einer Geschenkbox verpackt – bei uns im Regal, was einem Klassiker, der seit Jahrzehnten unverändert angeboten wird (auch bei Amazon), so gut tut wie einem Châteauneuf-du-Pape.
Wenn Eure Antwort in den kommenden Stunden nicht in den Kommentaren erscheint, ist sie möglicherweise richtig. Damit die Spannung lange anhält, legt nämlich mein Quizfilter die richtigen Antworten erst mal zur Seite.
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Kalendsadventer ist der verkehrte Advendskalender von FontShop: bis Nikolaus (6. 12. 2008) 24 mal eine (typo)grafische Frage statt Türchen und täglich ein toller Preis.
[Update] Bis 0:00 Uhr, nur 5 richtige Antworten … meine Frage war echt googlerestistent. Vielen Dank und Kompliment. Der Gewinner – per Losentscheid – ist Sharif mit dieser Antwort: »Die Konturen der Layout-Types waren ›verhunzt‹, bzw. vereinfacht.« Erik vam Blokland hat es enauer beschrieben: »The layout types had no curves. All beziers were converted to straights, in a bid to make the fonts less attractive to piracy. The Berthold machines would swap to hi-res fonts during printing. Most graphic designers did not seem to mind the texture and used the fonts anyway.«
16 Kommentare
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<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
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Bert Vanderveen
They were supplied with a kind of low resolution outline files (curves segmented into straights etcetera). Service bureaus would use the high quality outline files for the output.
erik
The typotypes had no curves. All beziers were converted to straights, in a bid to make the fonts less attractive to piracy. The Berthold machines would swap to hi-res fonts during printing. Most graphic designers did not seem to mind the texture and used the fonts anyway.
sebastian
Sie waren und sind PostScript- und mac-kompatibel und gehintet.
Joey
Ich würde auf Günter Gerhard Lange (GGL) tippen.
Ein Staunender
Eine schnelle Google-Anfrage ergab bei mir das folgende:
„Berthold-Layout-Types“ ist die Bezeichnung für digitale postscriptkompatible Schriften, mit denen am Macintosh Entwürfe und Layouts erstellt werden; diese sind sowohl im Text als auch in, visuellen Gesamteindruck in der Ausgabe mit den Originalschriften identisch. Diese Daten können über das neue „SofHaRip“, einen intelligenten Raster-Image-Prozessor, entweder direkt über den „LaserRecorder“ belichtet oder zur typographischen Überarbeitung an die „Bertholdworkstation“ übertragen werden.
http://www.computerwoche.de/heftarchiv/1989/11/1149939/
Jürgen
Kleine Präzisierung: Die Layout Types hatten alle eine optische/formale (=sichtbare) Eigenschaft.
Sebastian Gruber
Computerwoche 11/1989
(Erster und einzig brauchbarer Treffer bei Google.)
Christopher
es handelt sich bei den Layout Types um digitale Schriften die postscriptkompatibel sind. Dadurch konnten Entwürfe und Layouts am Mac erstellt werden die im optischen Eindruck identisch waren mit den Originalschriften. Nach Fertigstellung des Entwurfes konnten die Daten zur weiteren Bearbeitung oder zur Belichtung übertragen werden.
Johann Peter Werth
Bleisatzschrift versus PostScriptschrift. Im Bleisatz gab es erhebliche Unterschiede zwischen den Glyphen in unterschiedlichen Schriftgrößen.
pgt
Bei der Digitalisierung der Berthold-Schriften wurde darauf geachtet, die Unebenheiten der Blei-Originale beizubehalten. Ich hatte mal Adobe/Linotype Stempel Garamond mit der Berthold Variante verglichen
http://www.mengensatz.de/blog/?p=20
und die einzelnen Glyphs übereinander gelegt
http://www.mengensatz.de/blog/wp-content/uploads/stempelgaramond.pdf
Der Unterschied ist deutlich zu sehen.
Außerdem hat man bei Berthold die Kerningpaarwerte sorgfältiger ausgearbeitet.
Sharif
Optische/formale Eigenschaft: Die Konturen der Layout-Types waren „verhunzt“, bzw. vereinfacht.
Stefan
Den Schriftenkoffer mit rotem Quadrat (Berthold) und schwarzem L (Linotype).
Nick Blume-Zander
Sie waren die ersten Schriften, die komplett auf dem Computer mit Bezierkurven erscheinen und nicht gepixelt.
erik
Deutlich sichtbar waren die groben outlines, bei denen kurven durch vektoren ersetzt waren. Damit eigneten sich die Layoutfonts, wie der namen schon sagt, nur für layoutzwecke und ausdrucke mit maximal 300dpi, aber nicht für das output auf hochauflösenden belichtern. Die fonts waren aber dicktenidentisch und konnten bei der belichtung durch die „richtigen“ fonts ersetzt werden, die bei Berthold als Diamond-Fonts bezeichnet wurden.
Jürgen W.
Die LayoutTypes waren für eine Auflösung nur bis zu 300 dpi gemacht. Und das war bei den Konturen sichtbar. Im Unterschied zu den qualitätsvolleren Versionen, die das superbe Design GGLs, der gestern leider verstarb, trefflichst zur Geltung brachten.
Jürgen
Klonk: 21:13 Uhr … bis jetzt 5 richtige Antworten. Gute Gewinnchancen, heute.